: Warum liebe ich Italien. Ich liebe Italien, weil meine Mutter italienisch ist, weil das Blut, das mich durchströmt, italienisch! ist, weil die Erde italienisch ist, wo die Toten begraben sind, die meine Mutter beweint und mein Vater verehrt. Weil 'die Stadt, in der ich geboren wurde, die Sprache, die ich! spreche, die Bücher, die michi bilden, weil meine Brüder nur Schwestern, meine Gefährten und das große Volk, in dessen Mitte ich lebe, weil die herzliche Natur, die mich umgibt
den Titel eines Professors gibt (Fiduciario ist der offizielle Titel), den Kindern, daß von nun an der deutsche Privatunterricht erlaubt sei. Wer einen solchen wünsche, möge sich nach der Schule sofort zu den Schwestern ins Armenhaus be geben, und dort sich für den deutschen Unterricht amnei den und in die Liste eintragen lassen. Hocherfreut, daß nun endlich den Kindern Gelegen heit geboten werde, ihre teure Muttersprache zu lernen, ging nach der Schule ein bedeutender Teil der Schul kinder
zu den Schwestern ins Armenhaus, erzählten den selben, was ihnen der Herr „Professor" in der Schule eröffnet hatte und baten sie, daß sie ihnen den Unter richt erteilen möchten. Doch die Schwestern mußten den armen Kindern, die so herzlich um Unterricht in der Muttersprache baten und unter Hinweis auf die Auf forderung des Herrn „Professors" von ihrer Bitte nicht abstehen wollten, eröffnen, daß sie ihnen denselben nicht erteilen könnten, sondern daß die Sorge für die Armen ihre Aufgabe sei. Weinend wegen
der enttäuschten Hoff-, nung verließen die Kinder das Armenhaus und gingen trauernd nach Haufe. Während so die Schwestern mit den Kindern ver handelten, wurde von Augenzeugen beobachtet, wie die Tochter des Herrn Professors sich in die Carabinieri- kaserne begab. Ganz kurze Zeit später, als die Tochter des Herrn „Professors" in dieselbe eingetreten war, ver ließen der Maresciallo des Postens und noch ein Cara- binieri die Kaserne, begaben sich auf Nebenwegen zum Armenhaus und traten durch eine Hinterpforte
in das selbe ein. Hier ließen sie sich von den Schwestern Zimmer für Zimmer öffnen, durchsuchten das ganzä H-aus, u.id da sie nichts fanden, gingen sie mit enttäuschter Mime wieder weg. So die Tatsache, wie sie dem Schreiber dieser Zeilen von Augenzeugen erzählt worden ist. Den Zusammenhang kann sich der Leser selbst ausdenken! Ist es schon eine merkwürdige Sache, daß ein Mares ciallo der Carabinieri sich eines' „Agent Provokateurs" bedient, so ist es' wohl noch viel merkwürdiger, daß einem Professor