nach ist viel Schönfärberei daran und wird damit viel gefaselt. Bestärkt werde ich in dieser Ansicht auch da durch, wie der Vertreter der Wiener Handels kammer, Herr Cornelius Spitzer, bei der Handelskammer-Enquete in Wien das Bedürfnis der Weinhändler NiedelösterreichS nach italieni schen Weißweinen begründet haben soll. Er meinte, die italienischen Weißweine wären nöthig, um die geringen Niederöfterreicher Weine, z. B. Kremser Weine consumfähig zu machen. Also nur zum Verschnitte sind die italieni schen Weine nöthig
. welche einzelne Handels kammern bei der Enquete in Wien bekundeten» ist geradezu rührend. So soll der Vertreter der Wiener Handelskammer, Herr Cornelius Spitzer, die Vertreter von Dalmatien und Jstrien damit mundtodt gemacht und zu be schwichtigen gemusst haben, das» er ihnen mehr bol, als sie überhaupt ursprünglich verlangten, nämlich anstatt eine» MindestzolleS von 8 fl. auf alle italienischen Weine, einen Zoll von 20 fl. auf Rothweine. Die Herren mit dem großen Fernblicke sahen dadurch
ihre Rothweinproduction mehr al» geschützt. Sie stimmten dann dem An trage der Wiener Kammer auf einen Vertrags zoll von 4 fl. für Weißweine bei, die Wiener hatten, was sie wollten und die „allgemeine Annäherung', wie sich die Wiener Zeitungen auszudrücken belieben, war erreicht. Ist da» nicht ein, gelinde gesagt, unmorali scher Compromis» gewesen, der da abge schlossen wurde? Soviel für heute über die berüchtigte Handels kammerenquete in Wien. Der Handelsvertrag mit Italien geht, wie schon erwähnt, am 31. December
Ministerpräsidenten (!) sollen Versuche gemacht worden sein, die Auflösung de» Abge ordnetenhauses zu hintertreiben. Die Linke und die Polen haben von Neuwahlen nur Verluste zu erwarten. Die Jungczechen sind auf Neu wahlen gefasst. Der radicale Theil derselben versichert, eine Wiederbelebung des „Wiener Parla mentarismus' nicht mehr zuzulassen. $*flä*t*it$ des Fünften Jiavl 3t* Lstvenfteri* über die Duell-Affaire Tacoli-Ledochowski. Das hochherzige Schrei ben des Don Alfonso hat zur Discussion über die Duellfrage
neue Anregung gegeben. Die „N. Fr. P.' wagt es zwar nicht, den Aus führungen des Prinzen ausdrücklich beizupflichten, sie fürchtete sonst, in den Geruch der schwärzesten Reaction zu kommen. Die Zustimmung zur Verwerfung des Duells kleidet das liberale Blatt in die Form der gewagtesten, ja die Linie des Wagnisses schon weit überschreitenden und ein anderes Gebiet berührenden Beschuldigungen gegen Feudale, Clericale usw. Dagegen tritt ein anderes Blatt, das Neue Wiener Journal, das gleichfalls