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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 22.07.1885
Physical description: 10
KD- Hopfgarten B. Innsbruck KB- besonders Schweine. Lienz KB. Mölten V. Salier KB. Wälsch St. Michael. Arbeiter-Slrilre.*) (Bon einem, der's studirt hat.) Die immer mehr um sich greifende Auf lehnung der Arbeiter gegen die Meister ist heute leider eine traurige Thatsache. Die / Gesellen geben alle Schuld den Meistern, j die Meister aber wieder wälzen dieselbe ganz aus die Gesellen. Aber auch in dieser t Frage dürfte die Wahrheit in der Mitte | liegen. Hat der vorige Artikel den Gesellen ' einige Winke

gegeben, so sollen heute die j Meister sie erhalten. Gerade in dieser Z Frage thut Unparteilichkeit dringend noth. ( Bei vielen Gesellen datirt der Geist der Unzufriedenheit und des Strikes gegen die Meister schon von der Lehrlingszeit her. ; Und den Keim dazu haben leider oft die | Meister selbst gelegt. Viele Meister be- ' handeln ihre Lehrlinge nicht so, wie sie be- handelt werden sollten, und wie die Lehr- linge auf Grund des Contraktes ein Recht I haben. Es gibt Meister

, die sich ein or- § deutliches Lehrgeld zahlen lassen, aber nicht f ihrer weitem Pflicht nachkommen, sich an gelegen sein zu lassen, daß der Lehrling auch das Handwerk gründlich leme. In gar mancher Werkstätte muß der Lehrling einfach so nebenher laufen, und wird vom Meister und seiner Familie zu allen mög lichen nicht fachlichen Arbeiten ausgenützt. Obgleich die Lehrlinge auch recht oft Strafe verdienen, wenn gute Worte bei ihnen nichts ausrichten, so gibt es doch Meister, welche die Lehrlinge geradezu roh behan deln

oder sie vor der Rohheit der Gesellen oder anderer Hausgenoffen nicht schützen. Das alles thut dem Lehrling wehe und er merkt sich's gut, und je mehr er dann ein- *) Der geehrte Einsender ersucht uns zu konstatiren, « bei dieser Erörterung nur die allgemeinen Behältnisse im Auge gehabt und keinerlei Anspielung auf die Meraner Meister habe machen wollen. <A»m. d. Redaktion.) sieht, daß er vom eigentlichen Hmldwerk wenig lernen kann und nur so den „Pu- delumadum' machen muß, desto mehr steigt seine Abneigung

gegen den Meister. Das ist der erste große Fehler gar manches Meisters, durch den er in dem Herzen des Lehrlings den Geist der Unzufriedenheit und der Kränkung weckt, den derselbe schon mit trägt, wenn er einmal Geselle wird. Einen zweiten Fehler begehen viele Meister dadurch, daß sie sich um die religiöse Erziehung des Lehrlings viel zu wenig oder gar nicht kümmem. Das religiöse Moment ist vielen Meistem ganz und gar Nebensache, oder einfach „Wurst'. Ob der Lehrling an Sonntagen die Kirche besucht

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Der Burggräfler
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Page 5 of 8
Date: 09.06.1909
Physical description: 8
: Mit 1. Juni d. I. haben die Maler gehilfen hierorts die Arbeit eingestellt. Auch die Tischler sind in derselben Lage und die anderen Berufe werden Nachfolgen. Zur Aufllärung des Publikums ist es notwendig, die Vorgeschichte und die Vorgänge des Streike» den Tatsachen entsprechend zu veröffentlichen, um den Entstellungen entgegenzu treten. Vor zwei Jahren wurde in der damaligen vor züglichen Geschäftszeit von den Gehilfen ein Vertrag erzwungen, der die höchstmöglichste Leistung der Meister gegenüber

den Gehilfen erreichte. Ein Jahr später kamen die Malergehilfenführer mit einem Buch, in dem seit diesem Jahre jeder seine eventuelle Be schwerde eingetragen hatte. Darauf wurde für Monate die Sperre über Meran verhängt. Vor Herrn Ober kommissär Rossi, wohin sich die Meister gegen diese gewerbliche Schädigung wandten, konnte keine einzige dieser famosen Beschwerden als erwiesen konstatiert werden, vielmehr stellte sich heraus, daß kein Meister die Absicht hatte, den Vertrag zu brechen

sagte damals: „Ja, das wird man niemals verhindern können.' Jede Kundschaft weih, wie wahr diese Vorgänge sind. Oberkommissär Rossi hielt den Gehilsenoerlretern vor, daß sie somit im Unrechte sind, eine so schwer schädigende Gewaltmaß- rege! anzuwenden, aber weil im Vertrag kein Punkt die Meister schützte, behielten die Arbeiterführer die Sperre aufrecht und erreichten, daß sie hier schön ohne Konkurrenz durch Dehilfenzuzug blieben und kein Unternehmer mehr eine Arbeit mit Ruhe kalku lieren

und prompt ausführeu konnte. Derartiges unqualilizierbares Vorgehen mußte die Meister aus's äußerste erbittern, denn solche brutale Ausnützung dieser Macht, wo gar keine Ursache vor liegt, kann das ganze Gewerbe in einem Ort herunter bringen. Als dann im Februar 1909 die Meister den Vertrag zugleich mit den Gehilfen kündigten, stellten sie einen Vertragsentwurf auf, der alle Rechte der Gehilfen beibehielt und nur auf die schlechten Erfahrungen beim früheren Vertrag hin verlangte, daß die Gehilfen

ebenfalls einigermaßen ge hauen sind, dem Vertrag nachzukommen. Das aber konnten die Arbeiterführer nicht zugeben; nur die Meister müssen gebunden sein, für die Gehilfen ist der Vertrag ein Wisch Papier, sagte ein Tapezierer- gehilst damals. Sofort, noch in der Bestandzeit des alten Vertrages wurde nunmehr wieder die Sperre über Meran verhängt und für die Arbeits- saison jeder Gehilfenzuzug abgehalten. Auf unsere Vorstellungen erhielten wir höhnisch die Antwort: „Wir heben die Sperre

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Der Burggräfler
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Page 6 of 12
Date: 11.07.1885
Physical description: 12
an, dieser Meister benöthige zum Betrieb seines Geschäftes fünf Gehilfen, llm nun den Schlüssel zu dieser Rechnung Je dermann begreiflich zu machen, diene folgendes Beispiel. In dieser Jahreszeit sind in den ver schiedenen Villen, Pensionen u. s. w. allerhand Reparaturen vorzunehmen; da geht man halt, weil's Flickarbeit ist, wieder zum Tischler meister. „Aber, hören Sie, Meister, geschwind muß es sein!' Gut. Der Meister schickt einen oder zwei Gehilfen auf so und so viele Tage oder Wochen in's Haus. Die Arbeit

wird fertig gestellt. Zu Neujahr überbringt der Meister die Rechnung: so und so viele Tagschichten — per Tag und per Gehilfe 1 fl. 80 kr. oder 2 fl. Da bleiben also dem Meister als „Profit' im besten Falle pro Tagschicht und pro Gehilfen 60 kr. (meistentheils sogar nur 30 kr., da der Meister in den meisten Fällen dem Gehilfen 1 fl. 30 kr. zahlen muß); macht in der Annahme, daß er fünf Gehilfe« beschäftigt, 3 fl. für den Tag und das Jahr mit 297 Arbeitstagen berechnet, einen Jahres- prosit von 891

fl. Ob aber, wenn der Meister seine Leute in der Werkstätte arbeite» läßt, jeder Gehilfe 60 kr. Meisterprofit hereinbringt, laffe ich die Herren an einem übel gelaunten Montag selbst ausdividiren. Der Meister muß aber auch bezahlen! Neh- men wir nun die Ausgaben, welche ein Meister, der 5 Gehilfen beschäftigt, nothwendig machen muß: ArbeitSlokal und Holzniederlage . 120 fl. Werkzeug ü 25 fl. — 250 fl. Kapital — 25 fl. Zins. Betriebskapital 250 fl. — . . 25 fl. Licht und Heizung Gewerbsteuer . Einkommensteuer Genußsteuer

. Kurtaxe . . 25 fl. 10 fl. 16 fl. 7fl. 6 fl. Summe der Ausgaben 234 fl. Es bleibt also dem Meister, wenn man die Ausgaben von 234 fl. vom Verdienst mit 891 fl. abzieht, ein Reingewinn von 657 fl. (nach oben meistentheils nur 328 fl.) Wenn nun die obgenannten Herren behaup ten. daß Jeder von ihnen nur für seine eigene Person 423 fl. 40 kr. jährlich noth wendig brauche: wie viel trifft es dann bei der angeführten Rechnung die Person des Mei sters, wenn derselbe eine Frau und 3—5 Kin der zu ernähren

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Der Burggräfler
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Page 8 of 22
Date: 31.12.1910
Physical description: 22
Aeujahrs-Hlückwunsch-Kntßeöungskarten für das Aahr 1911 in der Hemeinde Lana haben gelöst: Familie Franz Stander, Theiß wirt „ Nikol. Weger, Restaurateur „ Georg Sellitsch „ Johann Haberle „ Joh. Gruber, Burgerhof „ Matth. Reich, Gogaserhof Alois Carli, Maurermeister „ Robert Ruf, Großhändler „ T. Krcyer, Hotel Royal „ Leopold Schwarzmann, Privatier, Villa Marleon „ Joh. Walzl, Oberschaller „ Attilio Saiaorni, Bau unternehmer „ Luigi Manfroi, Bauunter nehmer „ Franz Schwab!, Schmied meister

,. Josef Plattner, Baumeister „ Moriggl, Wagnermeister „ Engelbert Battistcl, Weinh. „ Josef Lcibenger, Forster- bräuwirt ,, Josef Schweitzer jun. „ Prantl, Sägebesitzcr „ Alois Sparer, Privatier „ Al.Pramstrahler,Spcngler- meister „ Franz Tribus, Kaufmann „ Ivo v. Walpach, Apotheker „ Josef Egger, Bäckermeister „ Rudolf Tschnrtschenthaler, Tapczierermcister „ Karl Koflcr, Fleischhauer „ Laimer, Bau- und Möbel tischlerei „ Alois Felder, Hutmacher „ Anton Thaler, Sodawasser fabrikant „ Rich. Demel

Franz Thaler, Tifchlerm. Anton Pichler,KaPellmeister Joses Gruber, Buchbinder Johann Wöll, Galanterie warenhandlung Alois Knoll, Schuhmachcr- meister Dr. Matth. Schwienbacher, Gemeindearzt Karl Zanotti, k. k. Landes gerichtsrat Dr. Hans Eder, k. k. Richter Richard Decrcll, Friseur Albert Hirn Franz Dclago, Kaufmann Matth. Wenin, Sonnenwirt Johann Moosmaier, Fleisch Hauer Dr. Jakob Köllcnsperger, Gemeindevorsteher Josef Hauser, Tischlerm. Michael Platzer, Zimmer meister , Josef Wallnöfcr, Maurer

meister . Martin Lösch, Großhändler . Josef Schmidt, Bäckerm. , Ferd. Ängsten, Tischlerm. , Egger, Lanahos , Max Larcher, Oberlehrer , Rein alter, Lehrer , Reinstadler, Lehrer , Johann Staffier, Schwarz bauer , Dr. Alois Huber , Karl Gottschak, Tischlerm. , Josef Rampolt, Oekonom , Franz Franko, Hausbesitzer „ Lorenz Tribus, Fleischhauer „ Franz Lochmann, Kaufm Familie Josef Holzner, Gem.- Ausschuß Ernst Zuegg, Oekonom Josef Gruber, Widderwirt Alois Lochmann, Sägcbes. Matthias Gruber, Nieder maier

, Private Herr Ing. Louis Zuegg, Elek trizitätswerkbesitzer Frau Witwe Dr. Antonia Pallang Witwe Anna von Campi Herr H. Mühlböck, k. k. Gen darmerie-Wachtmeister Josef Margesin, Tierarzt und Obsthandtung Otto Holzner, Kunsttischl. Matthias Malleier, Obst händler Josef Parth, Schneider meister Fr. Gasser, Kooperator in Pawigl , Karl Mayr, Schießstand, Gastwirt Frau Anna Holzner, Gemischt warenhandlung Herr Gustav Schüler, Fabrik. Frau Ww. Ladurner, Hirschen- wirtin Herr Franz Bauer, Schmied- meister

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Der Burggräfler
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Page 10 of 10
Date: 12.08.1885
Physical description: 10
abzugewinnen und lachte schließlich mit den Anderen um die Wette. „Jetzt wird dem Meister Klaps wohl die Lust vergangen sein, ferner zu spielen?' so höre ich die Leser sagen. Nun, wir wollen sehen. Nach einigen Wochen kam eines Abends Meister Klaps aus dem goldenen Adler und überraschte seine Frau mit der Nach richt, daß er wieder anfangen wolle, zu spielen, denn er könne es nicht über sich gewinnen, müssig zuzusehen, wie Anderen das Glück in den Schoos falle. Doch was ist das? Er begegnete

einem ungeahnten Widerstand von Seiten seiner Frau, welche meinte, er habe zehn Jahre gespielt und keinen Heller gewonnen, jetzt sei an ihr die Reihe, und sie hege keinen Zweifel, daß ihr das Glück günstig sein werde. Meister Klaps war ganz erstaunt ob dieser Rede, doch war er durchaus nicht gesonnen, darauf einzugehen, denn wo blieb seine Reputation im goldenen Adler, wenn er nicht spielte? Nein, das ging ganz und gar nicht! Er machte Einwendungen, doch seine Frau behauptete steif und fest, nichts in der Welt

sei im Stande, sie davon ab zubringen ; er möge sich nur gedulden, nach zehn Jahren könne e r wieder anfangen, sie habe nichts dagegen. Ein so hitziges Wort gefecht entspann sich nun, wie man es bis her nie in diesem Hause gehört hatte, denn Meister Klaps wollte fein Recht als Mann behaupten; schließlich jedoch mußte er vor der Zungenfertigkeit seiner besseren Hälfte das Feld räumen. Alles ging nun wieder im alten Geleise, nur mit dem Unterschiede, daß Frau Chri stine mit noch größerer

Leidenschaft wie früher der Meister das Glück in der Lot terie suchte. Die Freunde ihres Mannes forderten sie auf, gemeinsam wie dieser mit ihnen zu spielen; doch dazu war sie nicht zu bewegen, denn sie wollte, war das Glück ihr einmal hold, mit Niemand theilen. Jede Woche ging sie in die ungefähr drei Stunden entfernte Stadt, um dort an der Quelle das Glück herauszufordern, und kani sie von einem solchen Gange zurück, so war sie jedesmal von den kühnsten Hoff nungen. erfüllt und stellte dem Gatten

vor, wie schön es sein werde, wenn sie ihn mit einem Gewinne überraschen könne; denn das steht fest, sie werde eher nichts ver rathen, als bis sie das Geld in der Tasche habe. Der Gatte erwiderte wenig darauf; der Gedanke an seine Niederlage lähmte ihm die Zunge. Ein Jährchen und noch eins und aber eins, aber das erwartete Glück kam nicht! Meister Klaps wurde nachgerade ungedul dig; doch seine Frau bedeutete ihm, daß die zehn Jahre noch lange nicht um seien, so lange müffe er warten. Wieder ver gingen

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Der Burggräfler
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Page 6 of 18
Date: 21.01.1905
Physical description: 18
durch Unter richt nicht bis in die späte Nahtstunde übermüdet werden soll, und andererseits der Meister nach der üblichen Feierabcndzcit, d. i. 6 Uhr abends, den Lehrling ohne Zeitverlust der Schulbank 2 Stunden überlassen kann. Der Gcwerbcverein in Meran hielt über diese Frage der Zeiteinteilung am 14. d. eine Versammlung ab, unter deren 25 Teilnehmern leider nur 8 Handwerksmeister anwesend waren, die Lehrlinge zu Gehilfen erziehen und dadurch allein das Interesse haben, diese Frage im Sinne

monate- ang noch, früher, und belastet somit seinen Lehrling viel weniger. Die Zeiten, in der viele Lehrbuben als Prügeljungen galten, meist Hausarbeit ver richten und 12—14 Stunden täglich dem Meister als Ausbeulungsobjekte dienen-mußten, sind Gott sei Dank längst vorüber; heute wird der Lehrling gut gehalten, und der Meister muß schon im eigenen Interesse darauf schauen, daß der Bursche möglichst viel lernt, um im letzten Jahre das einzubringen, was er in der ersten Zeit kostet, denn heute kostet

ein Handwerkslehrling dem Meister im Monat mindestens 40 Kronen und deshalb sollte man nicht unnötig seine Hülssarbeit oft zur wichtigsten Zeit entbehren müssen. Trotzdem bildet sich bei vielen sonst einsichtsvollen Menschen auf gedanken- ose Weise die Meinung heraus, daß der Meister -eine Lehrlinge ausnützt und daraus einen viel überschätzten Vorteil zieht. Diese Ansicht ist bei den heutigen Verhältnissen, besonders aber aus hiesigem Platze vollkommen falsch. Lehrlinge müssen ein, woraus entstünden

sonst Handwerker und künstler; Schulen allein brächten die richtigen 8r- ieiter nicht hervor. Wenn nun der Handwerks meister Lehrlinge zu Handreichungen, Vorarbeiten und dergleichen braucht und haben muß. so zieht er dadurch den Burschen zur besseren Arbeit heran und hat sich endlich den gut gelernten jungen Mann zu hohem Dank verpflichtet. Daß er aber Mühe, Zeit und Geld dafür rein um Gotteslohn opfern oll, ist nicht zu verlangen, er verdient wohl auch einen Vorteil für seine Mühe und kann unmöglich

wöchentlich 2 halbe Tage seine Lehrlinge einfach aus dem Geschäftsbetriebe ausschalten, ohne bedenk lichen Schaden zu erleiden, denn es entgeht eben nicht nur die schwache Arbeitskraft des Lehrlings, 'andern im richtig organisierten Betrieb arbeitet liier, dem Anderen in die Hand, und wo will- ürlich ein Glied aus dieser Kette herausgerissen wird, bleibt das ganze Getriebe zurück. Die Kund- chast, die ohnedies nur in der Saison dem Meister zu verdienen gibt, frägt nicht darnach, ob eine Ar beitskraft

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Der Burggräfler
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Page 7 of 10
Date: 09.02.1924
Physical description: 10
- fahrssaison, die wieder sehr glänzend zu werden verspricht, neben anderen Sportsfesten auch ein in ternationales Schachturnier veranstaltet hat. Es -sieht unter dem Patronat des in der letzten Zeit sehr rührigen Italienischen Schachbundes, der sich auch finanziell daran beteiligt. Der eigent liche Spiritus rcctor aber ist ein junger deutscher Meister, Dr. Adolf S e i tz aus Augsburg, der sich mit dem Zustandebrrngen des SchachfesteL sehr viel Mühe gegeben hat und sämtliche Turniere lei ten

wird. Es sind zwölf Meister eingeladen worden, von Lenen jeder mit jedem eine Partie spielen wird. Die bekanntesten davon sind Bogoljubow, Grünfeld, Ru binstein, Selesniew. Spielmann und Dr. Tarrasch. 'Die russischen Meister Bogoljubow und. ee< lesni ew leben seit Beginn des Krieges in Deutsch land. Besonders der erstere hat schon mehrfach glänzende Erfolge in den Turnieren der letzten Jahre erzielt und ist auch hier wieder einer der Anwärter auf den ersten Preis. Allerdings hat er, wie so manche der jüngeren

« Meister, den Fehler, daß er nicht in jedem Turnier mit gleichmäßiger Stärke spielt. Dasselbe gilt in noch höherem Maße von dem Polen R u ö i n st e i n, der seit mehreren Jah ren in Berlin lebt. Früher sicher auf allen Tür- stieren einer der ersten, wenn nicht der erste, hat er sich darin seit 1914 merklich gewandelt. Im Wie ner Turnier 1922 holte er noch den ersten Preis und rüstete sich schon zu einem Wettkampf mit dem Weltmeister Capablanca, um in den Turnieren deS vorigen Jahres abznfallen

und in dem Turnier zu Mährifch-Ostrau ganz leer auszughen. Natürlich wird sich niemand wundern, wenn er diesmal wie der Erster wird. Ter Wiener Meister G r ü n f e l d hat sich seit dem Kriege nach und nach in die vor derste Reihe der Meister hervorgearbeitet und ist immer sicherer Preisträger, während Meister .S p i e l m a n n, der seit vielen Jahren in München lebt, ebenfalls stark an Dispositionsschwankungen .zu leiden hat. Zu den Genannten kominen noch drei italienische Meister, der Ehampion von Italien

. Marchese R o s s e l l i d e l T u r c o, der sich in dem vorjährigen Turnier zu Triest trefflich bewährt hat, ferner Signor Cenni aus Bologna, der in ita lienischen Schachkreisen sehr geschätzt wird, und der Präsident des-Italienischen Schachbundes, Signor M l l i a n i aus Mailand. Endlich spielen noch die Belgier Colle und Koltan-ywski mit und der Jugoslawe B u k o v i c z, der in dein Wie ner Turnier 1922 einen Achtungserfolg erzielt hat. Als Ersatzmänner für etwa ausgebliebene Meister find

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Der Burggräfler
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Page 9 of 10
Date: 22.12.1925
Physical description: 10
v. Schönihan's „Ter Raub der Sabinerinnen'. Die meisterliche Gestaltungskraft Hans Marrs prägte die so verschiedenen Charaktere der 3 genannten .Rollen zu packender Wahrheit aus. Wir möchten besonders auf die Aufführung des erschütternden Märchendramas „Die versunkene Glocke' hier zu- rlickkonlmen. Die Handlung ließe sich kurz folzen- dermaßcu skizzieren: Meister Heinrich, ein hochbe gabter und kunstgcwaiwter, vou der Hochachtung sei ner Mitbürger tind der Liebe von Frau und Kin dern umgebener

Glockengießermeister, hat eine Herr- lich klingende und formvollendete Glocke für ein Bergkirchlein gegossen; doch wie er diese ©lotfe zu jener Bcrgkirche schaffen will, widersetzt sich dem bösen Spuck tückischer Berggeister; sie stürze«! den Glockenwagen auf der Bergstraße unl, di« Glocke fällt in einen liefen. Bergsee, und auch Meister Hein rich stürzt dabei ab und bleibt totwunb im Berg wald liegen. Damit aber ist er im Zauberkreis einer Walduire, des lieblichen elbischen Rautendelein, von welchem Zauber

er, nachdem er von seinem Siech tum durch Rautendelein plötzlich geheilr war, sich vollständig umstricken läßt. Meister Heinrich bricht mit allem, was ihm bisher heilig und teuer war; er bricht mit seinem Gott, verläßt Weib und Kind, bricht jedes Zusantmenleben tind Zusammenarbei ten mit seinen Mitbürgern ab und meint, erst in der Liebe zu Rautendelein das wahre Lebensglück gesunden zu haben. Pergebens versucht sein Pfar rer, ihn von dem gefahrvollen Irrweg zurückzuhal ten. Meister Heinrich erklärt

trotzig, er werde ebenso wenig von der eingeschlageneu Bahn, ablassen, als de im Bergsee versunkene Glocke jemals wieder klin gen werde. Profetisch kündet der Pfarrer ihm aber an: Sie wird dir wieder klingen; aber dann ist es zu spät! Des Meister Heinrichs Glückshoffimyg erweist sich bald als trügerisch; in dem Himmels- stürmer beginnt das Gewisien sich zu regen, insbe- soiwere über das Perlaffen von Weib und Kind; dieser seelische Druck setzt sich selbst in der Nacht fort; angstvolle Traumgeschichten

werden ihm von feind lichen .Wassergeistern zugeflüstert; seine Schuld wird ihm in ftf)verftirf)cii Farben immer wieder vorgehal- ten; jede Ruhe ist ihm genommen. Und-wie er schließlich durch eine Erscheinung seiner im Elend verkommenen Kinder erfährt, daß sein braves Weib im gleichen Bergsee. in dem die Glocke gesunken war. den Verzweiflungsrod gesuiwen hat, bricht der HimmelSslürmer zusammen, der vermeintliche Glücksbesitz zerrinnt in bittere Rene, der Zauber versagt, und Meister Heinrich stirbt iin Bewußtsein

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Der Burggräfler
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Page 9 of 18
Date: 27.04.1901
Physical description: 18
nicht allein in einer Reibe von Orte« den Anstoß zur Mdung von Mristn-Kraukencaffen gegeben und seine Mithilfe bei deren Errichtung bethätigt, sondern auch bereit» einen Subventio« nierüngebeitrag vonsrite dr» Lande» sür derlei Gründungen beschafft. Er hat weiter sich bemüht, ein» Vereinigung der bißher gegründeten nnd mriter« hin «och zur Gründung gelangenden Meister- Krankeneaffen im Lande zu rrnrm Meister-Kranken« caffen-Berbaudk herbeizusühres, wozu er bereit» die behördliche Genehmigung

eine» bezüglichen Statute» erwirkt hat, und hat fich aus Grund diesrr Be- mühtzugen und dieser Organisotiou»bestreb»ngen bei der Wgirrung dafür eingesetzt, das» dieselbe eine finapziellr Unterstützung der humanitären Be strebungen der Senoffrnschasten im allgemeinen und somit der Errichtung von Meister-Krankeneaffen und ihrer Herbände im besondere» in Aussicht stelle« möge. Da» Handelsministerium hat dem Verbände für seine Bemühungen aus diesem Gebiete die volle Anerkennung au»gesprochrn, aber dem Bedauera

-werde. Eine glückliche Lüsung dieser Frage ist sür die »eitere Entwicklung de» gesammten Meister-Kranke^ caffeuwesen» von höchster Bedeutung. Der tirolische Ee»erbegenoffeaschast»-Berband hat fich demzufolge nun auch ay.säwmtliche Meister-krank- neaffen mit der Bitte gewendet, ihm in diese» Bemühen ihre volle Unterstützung angedeihen lassen zu «ollen. Je begründeter — betonte der Verband in seine« so eben er»äh»ten Schreiben an die Meister-Krankcn- ^ raffen — r« möglich sein wird, da» ausgesprochene verlangen

einsetzen. Zu dem Materiale, welche» fich der Verband aus dr« Ge biete der Förderung der humanitären Jntereffen durch ein Jahrzehnt aufmerksamer Beobachtung nnd durch vielseitige Mithilfe an der Bildung von Meister-Krankeneaffen selbst zu verschaffen Gelegen heit hatte, und welche» die Meifler-Kraokencaflen de» Lande» bereit» einmal, und zwar anlässlich der Borerhebungen für die Gründung eine» Meister- Krankencaffen-Berbande» durch bereitwillige Ueber- laffung ihrer Statuten bereichert

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Page 9 of 10
Date: 24.07.1889
Physical description: 10
aber legte sein runzliges Gesicht in zahllose Fal ten und hielt dem Jungen eine lange Straf, predigt, die dieser mit der Bitte um ein Butterbrod unterbrach, was ihm jedoch ab geschlagen wurde zum Anfang einer Be handlung, die der ftühern an Nachsicht und Milde um viele Prozente nachstand. Er war im Kloster für den Ehrenstand eines wackern Bauern wirklich verdorben und mußte in die Lehre zu Meister Niklas, der alle Bürgermeister, Raths- und Kauf herrn des nahen Städtleins seit 35 Jahren mit Bratenröcken

, Sammethosen und riesen großen geblümten Westen versah. Vom . Sonnenaufgang bis zum späten Abend ' mußte Kaspar auf einem Flecke sitzen, Nadel ! und Bügeleisen schwingen, Ausläufe machen und von Meister und Gesellen unbarm- I herzige Ermahnungen mit dem Ellenmaaß in Kauf nehmen, wenn etwa der lateinische Kaspar wieder aufwachen wollte. Mit wel cher Sehnsucht dachte der Junge bei seiner magern Kost an die schmackhaften Fleisch töpfe des Klosters zurück! Trotz seinem gründlichen Abscheu gegen anhaltende

in seinen Bermögensumständen sehr schwankenden Better als Vormund Kaspar sah dies nicht gerne, da er meinte, daß sein Taschengeld und die Geschenke an Neujahr und an Geburts- und Namens tagen jetzt ganz aufhören würden; aber weit gefehlt, war der Greifenbauer gegen ihn selsamer Weise die Freigebigkeit selbst und ermähnte ihn oft, ja des Lebens froh zu werden, da er ja die Mittel dazu in Fülle besitze. So etwas ließ sich unser Kaspar nicht oft sagen. Mit seinem Meister oder „bärenbeißigen Schützen' wie er ihn nannte

, machte er wenig Federlesens, indem er ihm durch seinen Vormund das ausbedungene Lehrgeld ganz ausbezahlen ließ und zu einem jungen, lebensfreudigen Meister zog, der erst vor einem Jahre aus der wälschen Schweiz zurückgekommen war und ein groh- arttges Kleidermagazin eröffnet hatte, für welches seine Gesellen nach Belieben viel oder wenig arbeiteten. Die Mütze schief auf dem linken Ohr, die zweifelhaften Au- fänge eines zukünftigen Schnurrbartes ficht- barlich herausgeputzt, die Pfeife im Munde

und untersten Volks schichten, die den obenstehenden um so eif riger nachahmen, je mehr sie überzeugt sind, daß diese das Richtige haben und je mehr ihnen irgend ein lockender Vortheil winkt. So gab es auch in Kaspars Hei mat Leute, die nicht mehr dumm und aber gläubisch sein wollten und besonders der wälsche Meister schwang die Fackel der Auf klärung mit einem Eifer und einem Fana tismus, der dem feurigsten Mönche zu Zei ten der Kreuzzüge als Uebertreibung wäre ausgelegt worden. Der Meister, der Leip ziger

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Page 2 of 10
Date: 04.02.1888
Physical description: 10
leisteten. „Alle freidenkerischen Aerzte', so erklärte der selbe Doktor einem Redakteur gegenüber, „welche gegen die Klosterfrauenpflege schreien Die Türlreu vor Mirn. I) Von E. Marion. «Nachdruck verbolen.t I. Vor gut zweihundert Jahren an einem drückend heißen Sommertage ging Meister Leonhard Priewaffer, ein angesehener Schu- stermeister der Stadt Wien, von einem Ge schäftsgänge nckch Hause. Sein Weg führte ihn über den Stepyansplatz und er wollte j gerade in die Kärntnerstraße einbiegen

, als er in Folge seiner Kurzsichtigkeit mit einem jungen Burschen fast zusammenstieß, der leise singend des Weges kam, ein kleines Ränzel am Rücken, das Gesicht gebräunt und die Kleider staubbedeckt von langer Wanderung hatte. „He, junger Mann, nicht gar so hitzig,' rief Meister Leonhard unwirsch und maß den Wanderburschen vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. „Verzeihung, wohledler Herr,' entschul digte sich der Andere und zog ehrerbietig das Hütlein vom Kopfe. „Ich bin kein Edelmann, laß er den Spott,' wies

der Beleidigte das Kompli ment zurück, „ich heiße Leonhard Prie waffer und bin Schuhmachermeister hier in der Stadt.' „Ah, das trifft sich gut, ich bin Geselle desselben Handwerks.' „So, so. Und woher des Weges und wie heißt Er?' „Ich habe zuletzt in Preßburg gearbei tet und heiße Hans Voglsang.' Dabei nestelte der Geselle sein Ränzlein herunter und holte seine Papiere heraus, um sie dem Meister vorzulegen. Dieser langte nach dem Gebotenen und sagte: „Hans Voglsang, ein absonderlicher Name für einen Schuster

.' Der Geselle lachte laut auf. „Der 9!ame thut's wohl nicht, Meister,' sagte er, „und wenn Ihr einen Gesellen braucht, so ver sucht es mit mir.' Der Meister sah einige Augenblicke vor sich hin, wie um sich zu besinnen. Das ist ein kecker Wicht, mochte er denken, zuerst rennt er mich nahezu über den Haufen und in der nächsten Minute spricht er mich uni Arbeit an. Doch einestheils mißfiel ihm dieses resolute Wesen gar nicht, andern- theils hatte er einen Arbeiter sehr nöthig, kurz und gut, er steckte

seine Brille auf, prüfte die Papiere des ftemden Burschen, steckte dieselben dann in die Tasche und sagte: „Wollen's halt versuchen, komm' Er mit.' „Danke Meister.' Und der Geselle rückte sein Ränzchen wieder zurecht und schritt in der nächsten Minute neben seinem neuen Brodherrn die Kärntnerstraße entlang, der Vorstadt Mieden zu, wo des Meisters Haus und Werkstätte sich befand. „Hier sind wir zur Stelle, das ist mein Haus,' sagte Meister Priewaffer end lich und deutete mit der Hand leicht auf ein ziemlich

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Der Burggräfler
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Page 9 of 14
Date: 18.07.1906
Physical description: 14
Beilage zu Nr. 57 des „Burggriifter' vom 18. Juli 1906. Chronik. Baugewerbliche Mißstäude. Eine einge- alterte Gepflogenheit läßt unsere ländliche Bevöl kerung nicht von dein Gebrauche abkommen, die Bestellung von Bauarbeiten nicht direkt bei einem befugten Meister, sondern bet einem in der Nähe wohnenden Arbeiter oder besten Falles bet dem über ein weit geringeres Maß von Fachwissen wie ein Meister verfügenden Vorarbeiter anzubringen. Die Bauarbett wird dann in der Regel

Bauarbeiten einstürzte, wobei ein Maurer gelötet und andere Arbeiter beschädigt wurden. Das mit aller erforderlichen Genauigkeit durchgeführte gerichtliche Verfahren hatte das Ergebnis, daß der Vorarbeiter wie auch der Meister, der den letzteren die ganz allgemein gehaltene Bewilligung zur selbst ständigen Ausführung von Bauarbeiten gegeben und ihn auch bei der Krankenkasse angemeldet hatte, zu Freiheitsstrafen verurteilt wurde. Ueberdies hatte der Meister

an die Unfallversicherungsanstalt einen tm Gnadenwege allerdings verringerten Regreßbetrag für die von dieser Anstalt zu leistenden Entschädi gungen abzustatten. Es wäre hoch an der Zeit, wenn die zu solch beklagenswerten Folgen führenden Unzukömmlichkeiten bei Bauführungen aus der Welt geschafft würden und wenn sowohl die Bauherren wie die Meister und Poliere sich ausschließlich von der Erwägung leiten ließen, daß nur durch gewissen hafte Beobachtung der bestehenden Vorschriften und durch ständige Bedachtnahme auf die möglichste Ein schränkung

der Unfallgefahr bei Bauten, derartige Konsequenzen hintangehalten werden können. Jns- besonders wollen sich die Meister vor Augen halten, daß die stillschweigende Duldung der selbständigen Ausführung von baulichen Arbeiten (auch Repara turen) durch Personen, welche nur dem Namen nach als unter ihrem Gewerbsdetriebe stehend im Arbeiter verzeichnisse vermerkt und bei der Krankenkasse als solche gemeldet werden, ihnen, abgesehen von ge werblichen Strafen auch sonstige schwer vermögens rechtliche Nachteile

zuziehen kann und daß es sich daher sehr empfiehlt, den gesamten Stand der Arbeiterschaft und deren jeweilige Tätigkeit stets so genau in Evidenz zu führen, daß vom Meister jederzeit die Verantwortung und Verpflichtung, die ihm aus der Verwendung von Hilssarbeikern nach den Bestimmungen der Gewerbeordnung, des Kranken- und Unfallversicherungsgesetzes zusällt, auch tatsächlich getragen werden kann. Von der k. k. Staats-Gewerbeschule in Innsbruck. Nachdem mit dem Schuljahre 1906/07 der Unterricht

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Der Burggräfler
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Page 8 of 12
Date: 19.03.1890
Physical description: 12
Wirksames, daß er mit seinem „Herrn und Meister' in die Schranken treten darf. Ei« Meraner Gewinner des ganpt- beste». Herr Alois Wieser, Restaurateur der Förster Bicrqurlle in Bozen, gewann das erst Hauptbest vom Grieser Fest- und Freischießen. ZUM Flrifchbefchauer von Obermais wurde Math. Schwienbacher ernannt, nach dem derselbe infolge abgelegter Prüfung am 8. März d. I. bei der k. k. BezirkShauptmannschafl Meran die volle Befähigung hiezu nachgewiesen hatte. Derselbe wurde als Fleischbeschau

, des LandesschützenbalaillonS Nr. VI: Karl Oettel, des Landesschützenbataillons Nr. V; Otto Nafe, des LandeSschützenbataillonS Nr. IV; ferner zum Oberarzte den Gemeiudearzt in Piccolein, Doktor der gesammten Heilkunde Jakob Erlacher. Kaiserliche Ansreich««»g. Se. Majestät haben dem pensionirten Etraßenmeistcr Jakob Fe>l>etzung eines Taglohnes von fl. 1.20 bis fl. 1.50, Aufhebung der Stückarbeit, Aufhebung der Sonn- und Feier tagsarbeit. Die anwesenden Meister erklären, daß sie einem erhöhten Stückarbeittarif bei Inständiger Arbeitszeit

und nach Abzug der mit fl. 4.60 berechneten Ausgaben für Kost, Logis etc. Wochen- lohn fl. 1.66. Der eruirbare höchste Verdienst (bei 16stündiger Arbeitszeit) ist 7.74 fl. Wochen- lohn oder fl. 1.29 Taglohn, der niedrigste fl. 4.94 Wochenlohn und 62 kr. Taglohn. Es folgte nun eine theilweisc hitzige Debatte, aus der hervorleuch tet, daß weder die Meister, noch die Gehilfen in ihren Forderungen nachzugeben bereit sind. Der Vorsitzende bringt hierauf zur Kenntnis, daß ein anwesender „Genosse

' an die Versammlung einige Worte richten mühte und frägt an, ob die Ver sammlung denselben anhören wolle. Bei der hierüber erfolgten Abstimmung sind 27 dafür, woraus alle Meister bis auf einen und auch weh- rere Gehilfen in Anbetracht, daß dieser Herr kein Schuhmacher und die heutige Versammlung speziell eine solche dieses Gewerbes sei, den Saal verlasse». Sämmtliche anwesenden Gehilfen erklären, der andern Tag« die Kündigung zu überreichen und auf dem Standpunkte des aufgestellten Tarifes zu bleiben

der Echuhmachergehilsen zu pflegen und wenn möglich, ein Uebereinkommen mit den selben zu treffen. Nach Bekanntgabe der Gehilfen- tarifes wurde die Debatte darüber eröffnet, aus der im Allgemeinen zu entnehmen, daß die Meister gesonnen sind, ihren Arbeitern wohlwollend entgegen zukommen. Der wichtigste Gegenstand, der sich aus den verschiedenen Klarlegungen herauskrystallisirte, war die Ausstellung eines Tarifes der Meister, welchen ein 9gliedriges Komitö in den nächsten Tagen ausarbeiten und zur rechten Zeit

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Page 1 of 12
Date: 18.07.1885
Physical description: 12
, 22. Juli: Maria Magdalena. Plato. Märkte: Am 20. Juli: Pergine V- Untermais V- Untermoi KV. — Am 21. Juli: Ponte belle arche (Stenico) KVP. Rochetta. — Am 22. Juli: Bruneck ÜB. Schwaz KV. Scurelle, Spormaggiore B. Torbole KB- Volano- Ardeiler-Slrilre. ilBon einem Meister, der's probirt hat.) Es ist eine eigenthümliche Erscheinung, daß sich in neuerer Zeit alle Augenblicke ein Arbeiter-Strike breit macht. Die Gesellen, eines oder mehrerer Hand werker, stehen zusammen, stellen an die Meister gewiffe

Forderungen, die meist in Erhöhung des Lohnes und Abkürzung der Arbeitszeit bestehen und falls die Meister nicht darauf eingehen, wird ihnen von sämmtlichen Gesellen mit einem Schlage gekündet, so daß sie sämmtlich, wie über Nacht, ohne Gehilfen dastehen. Gleichzeitig wird die Ortschaft, wo gestrikt wird, in Verdikt erklärt und alle Mittel werden aufgeboten, um zureisende Gesellen von derselben ferne zu halten. Ein wahres Raubhandwerk das und wer mit dem Strike nicht mitthut, ist kaum seines Lebens sicher

. Die Meister werden da durch umsomehr in Verlegenheit und Schaden gebracht, als solche Strikes meist in wohlberechneter Weise gerade in preffan- tester Zeit arrangirt werden. Wie sehr dieses Krebsübel im Hand werkerstände überhand nehme, geht nicht nur daraus hervor, daß Strike aller Orten bald nichts mehr seltenes sind und man in allen Blättern davon liest, sondern daß bedauerlicher Weise hie und da selbst Mit glieder der kath. Gesellenvereine, Söhne Kolpings, trotz aller Warnungen sich mit reißen lasten

wird die Ar beit verlassen, wenn er in die oft maßlosen Forderungen nicht einwilligt; es wird nicht gefragt, wie der Meister seine Kunden be friedigen, wie er seinen Steuern, Woh nungszinsen und andern Verpflichtungen gerecht werden kann, wenn er plötzlich ohne Arbeitskräfte dasteht. Das ist der Dank dafür, daß der Arbeitgeber oft in der flauen Zeit seine Arbeiter nicht entläßt, sondern den gleichen Lohn fortbezahlt; daß er oft, wenn einer von der Reise ankömmt, ihm für Kleider und Wäsche vorstreckt

; daß er sich mit einem Arbeiter, der nichts leisten kann, abquält und ihn im Gewerbe unterrichtet, da die weitaus größere Zahl der Arbeiter mit den Leistungen lange nicht aus dem Puntte sind, auf dem sie stehen sollten. Wenn das so fortgeht, wenn die Lieb losigkeit in dieser Weise immer mehr Platz greift, wenn keine Mittel erfunden werden, um den Zersetzungsprozeß zwischen Meister und Gehilfen aufzuhalten, dann ist der Mittelstand dem Untergänge preisgegeben und dem Großkapital wird Vorschub ge leistet. Der Meister

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Der Burggräfler
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Page 7 of 10
Date: 21.02.1925
Physical description: 10
). Feuerwehr ein wackeres Mit glied und seine Kunden.einen guten Meister. Möge es ihm in Zukunft gut gehen, was alle ihm vom Herzen wünschen. Wie verlautet, ist unser Bürger meister' amtsmüde und soll bereits um Enthebung angesucht,.haben. Die Gründe dürften verschiedener Natur sein. Am 1. November verg. Jahres hat sich hier ein zweiter Advokat in der Person des Herrn Franz Grosser niedergelassen. Derselbe hat sich die Sympathien bald erworben. Neben seinen juri-' disch hervorragenden Qualitäten

. Die Originalpartitur ; trägt die Daten 1. April bis 1. Mai 1918. Damit ist natürlich nur der Zeitraum der endgültigen Niederschrift angegeben:' gearbeitet, nachgedächt und gegrübelt hat der Meister über ein Jahr, bis cr endlich das „Te Deum in hon. Ss. P. Bene- dicti“ vollendet hatte. In Stil und Besetzung ist es genau so ange legt wie seine beiden-Messen und die Litanei: vierstimmig-gemischter Chor mit 20stimmiger Orchesterbegleitung. Ueber Ortweins Stil (Pa- - lestrinasatz in Sing- und Orchesterstimmen

) sich weiter zu verbreiten,-erübrigt, sich wohl für Me ran, da schön so oft darüber geschrieben wurde: nur spezifische Eigenheiten dieses Werkes seien kurz hervorgehoben. Das auffallendste Merkmal an diesem Opus besteht, wohl darin, daß das ganze Te Deum mit einem einzigen Thema gearbeitet ist, wäre doch der Text für den genialen Meister der Leitmotiv für Leitmotivkonstruktion verlockend gewesen. Aber gerade dieser Vorzug verleiht dem Werke großzügige Einheitlichkeit. In seiner Grund gestalt erscheint das Thema im Satze

: Te ergo quaesumus.., und zwar beim Worte: redemisti. Dieser Satz mit dem Erlösungsgedanken galt dem Meister als Kernsatz, macht ja erst die Erlö sung uns fähig, Gott würdig zu loben (1. Teil des Te Deum). und vertrauensvoll zu bitten -(2. Teil). Dieses Motiv besteht im Wesen aus nvei fallenden Intervallen in der phrygischen /Äönart, womit die Tonart des ganzen Stückes schon gegeben war. Das Motiv ist rhythmisch -und inhaltlich sehr biegsam und schmiegsam, so .es. sich ebenso sehr für den feierlichen

des einen Bildes. In majestätischer Größe und Kraft setzt zu Beginn das ganze Orchester ein und der Chor füllt das Tonmeer im Unisono mit gedanklichem Inhalt: Te, Dominum conLlemur; eine kühne harmonische Wendung bei „Dominum“ läßt den „Herrn“ in feiner unermeßlichen Größe vor un seren Augen erscheinen. ... omnis terra vene- ratur: die ganze Erde betet in Ehrfurcht Dich an: dem Jubel wird Halt geboten, der Meister sinkt in die Knie zur stillen Anbetung. Doch gleich ju beln wieder Engel: Cherubim und Seraphim

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Page 1 of 8
Date: 02.11.1883
Physical description: 8
K. B. Die österr. Gewerbegesetz-Noveüe und das Kleingewerbe. (Schluß.) Da war durch den innigen Verband, der sie alle umschloß, für jeden Einzelnen gesorgt, wenn er reiste und wanderte, wenn er gesund war und wenn er erkrankte. Da gab es Ermahnungen für deu Lauen, Strafen für den Widerspänstigen» Schande und Schmach für den, welcher der Ge nossenschaft Unehre machte, auf der andern Seite aber auch Lob für den eifrigen Gesellen, Ansehen für den tüchtigen Meister, gemeinsamer Gruß, ge meinsame Freude, gemeinsame

Spiele und heitere Feste am Tage der Ruhe. Nach der Zerstörung des Genossenschaftswesens verschwindet nur zu bald das schöne Bild, welches der Kleingewerbestand noch vor wenigen De zennien bot. Nachdem die wohlthätigen Schranken vor dem Egoismus des Jndividualprinzips gefallen, sehen wir Alles untereinander im Kampfe, was sich früher gegenseitig schützte und auftecht erhielt. Da steht der Meister gegen den Meister, der Geselle gegen den Meister, der Meister gegen den Gesellen; und selbst der kanm

eine starke Disziplin im Heere sehr bald die unruhigen Köpfe beruhigt und dämpft und binnen kurzem durch ihren wohlthätigen Einfluß den Gemeingeist weckt, das Gefühl der Autorität auf der einen und der Subordination auf der Seite wie von selbst erzeugt; so bringt die Ge- nossenschaftsordnung auch sehr bald den Meister, den Gesellen und den Lehrling wieder an die richtige Stelle, so hebt sie den Gemeingeist, so hebt sie endlich das Ansehen des ganzen beinahe unterge gangenen Standes. III. Aus den beiden

in den Genossenschaftsoerband aufgenommen sind, lassen sich von dieser Institution heilsame Wirkun gen erwarten. Kein Meister darf außerhalb des Verbandes stehen, und jeder reisende Geselle muß, wohin immer er sich wendet, sogleich eine Genossenschaft finden, die ihn aufnimmt. Nur so ist es möglich, den Geist der Zusammengehörigkeit neu zu wecken, die Kraft des Standes neu zu beleben und Zucht und Ordnung wieder herzustellen. Die Ideen des falschen Sozialismus haben sich unter den Angehörigen des Kleingewerbes leider schon so vielfach

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Page 10 of 16
Date: 18.09.1907
Physical description: 16
warf, da stand die alte Schmiede, die sich durch volle zwei Jahrhunderte dem gleichen Geschlecht« vererbt hatte. Aber nach Meister Thomas Tode mußte eS anders werden; d.r Himmel hatte ihm den ersehnten Stamm halter versagt und wenn er so unter der Schmiede stehend, während rings um ihn die roten Funken sprühten, nach dem schmucken Wohnhause hinübersah, aus dessen geöffneten Fenstern das Helle Lachen seiner beiden Töchter herüber klang, da flog eS oft wie stille Wehmut über seine wetter- harten Züge

. Und doch konnte niemand mehr seine Kinder lieben, als gerade Meister Thomas. Sie waren seine ganze Lebensfreude, die beiden hübschen, fröhlichen Mädchen, dle Martina und die Adelgunde. Damals, als sie beide das Licht der Welt erblickten, denn sie waren ZwillingSkinder, war das ganze Dorf entrüstet über solche sonderbare Namen, die kein Christenmensch wett und breit führte. Aber natürlich, Meister Thomas war von jeher ein bißchen eigen gewesen, alle die Dorfschönen hatte er kalt und stolz übersehen, ob wohl

. daß es kein Sturm wegfegen konnte. Aber das mit den Namen war so gekommen. Meister Thomas und sein junges Weib hatten so fest aus einen Buben gehasst, daß sie meinten, es müsse so und könne gar nicht anders sein. Als aber statt d.s gewünschten Erben die beiden blauäugigen Mädchen in der Wiege lagen, da gab's neue Verlegenheit wegen der Namen. Die Mutter und die Patin, eine alte Base, hießen Maria, so konnte man keines der Kinder benennen. Darin war die ganze Sippe der Verwandten einig, denn man hatte schon

vor zwei Jahren ein kleines Mariele aus den Gottesacker gebettet und alle gleichbenannten Kinder müssen ja doch notwendig dem Engrle Nachfolgen. Und so ward hoher Rat gehalten und dle Heiligen schwirrten nur so in der Lust herum. Aber Meister Thomas hielt nie aus das Gerede der Weiber und war ein Mann der raschen Tat, so nahm er den Kalender von der Wand und sagte: „Morgen ist Martina und Adelgunde und morgen werden die Kinder getauft und das sind ihre Namen.' Prächtig waren sie herangewachsen

die Martina und die Gunda, wie man die andere nannte, die ganz das Eben bild der stillen, sanften Mutter zu werden versprach, während Martina mit ihrer großen Lebhaftigkeit wohl einen Buben ersetzen konnte. In der Schmiede ging alles seinen alten Gang und die geschäftigen Zungen kümmerten sich um andere Ereignisse, bis Meister Thomas seine Mädchen in ein Institut

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Page 4 of 18
Date: 15.06.1901
Physical description: 18
meister der Lanaerlege, 30 Jahre als Kapell meister der Lanaer Musikkapelle, als Mitglied der St. Vincenzcov.ferenz, der Standschützen compagnie und der Feuerwehr, als großer Wohl thäter des kathol. Meister- und Arbeitervereins. Die Armen verlieren an ihm einen wahren Brot vater, was der Himmelvater ihm reichlich lohnen möge. Die Bestattung fand heute auf dem neuen Friedhofe in Lana statt unter den Klängen der Musikkapelle und Betheiligung seitens der Feuer wehr, der Srandschützen, de» kath. Meister

- und Arbeitervereins, einer großen Volksmenge. R I. P. — Se. kail. Hoheit Hoch- und Deutschmeister Erzherzog Eugen hat unlängst dem hiessen kath. Meister- und Arbeiterverein eine hochherzige Unterstützung im Betrage von 80'Kronen ge spendet, wofür ihm herzlichster Dank ausgesprochen wird. Bozeo, 13. Juni. (Verschiedener.) Plötzlich gestorben ist in Graz der hiesige Conservenfabrikant AloiS Tschur- tschenthaler. — Am Sonntag abends, als es heftig witterte. schlug der Blitz in ein HauS zu St. Johann, Zwölfmalgreien

meister Dr. Brugnara eingcfunden. Eine zahlreiche, ehrerbietigst grüßende Volksmenge bildete bis zu« Absteigequartier, Hotel „Trento', Spalier, woselbst Se. Excellenz der Festungscommandant R. v. Cati- nelli mit den verschiedenen TruppenchesS die Honneurs «achten. Montag» früh verjügte sich der hohe Gast mit dem ersten Frühzuge behuss Tcup- peninspicicrung ins Suganathal. — Vorgestern be suchte Se. Hoheit mit Suite zu Pserd die nahe gelegene Ortschaft Civezzano. Wie aus Rovereto berichtet

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Page 7 of 12
Date: 07.11.1885
Physical description: 12
und Toukünstler Franz Liszt hat sich in letzter Zeit mehrere Tage in der Landes hauptstadt Innsbruck aufgehalten. Der große Meister, der seit 30 Jahren nicht mehr in Innsbruck weilte (in Hall besuchte er vor ein paar Jahren Hans Bülow in der Villa Taschenlehen), wurde durch die Verkehrsstörungen in Südtirol genöthigt, ein paar Tage dort zu verweilen. Nebst zwei Kunstjüngern Lefand sich in seiner Begleitung auch seine Lieblings schülerin Lina Schmalhausen, herzogt. Coburg'sche Hofpianistin. Am 22. Okt. beging

Liszt seinen 74. Geburtstag, und hatten Herr Musikvereinsdirektor Pembaur, Herr Dr. Leiter und Herr Reiß, Chef der Musikalienhandlung Groß, vormittags 11 Uhr die Ehre, dem Meister ihre Glückwünsche darbringen zu können. Für den Abend dieses Tages wurde seitens der Liedertafel ein Ständchen projektirt, und war vom Herrn Oberst v. Pachner in freundlichster Weise auch die Regimentsmusik in Aussicht gestellt; durch einen unvorhergesehenen Fall war jedoch die Kapelle abends zu spielen verhindert, daher

war jedoch für den Altmeister zu ermüdend, daher der Besuch nicht zur Ausführung kam. Während des dortigen Aufenthaltes wohnte der Meister täglich einer hl. Messe bei: an seinem Geburtstage in der Hofkirche, an den beiden andem Tagen in der Servitenkirche. Auch das Museum wurde von ihm besichtigt, und er drückte wiederholt sein Staunen aus über den Aufschwung, den unsere Stadt seit seiner letztmaligen Anwesenheit genommen. Jedermann, dem er vergönnt war, mit dem Meister, der trotz seiner 74 Jahre ganz

außerordentliche Geistesfrische besitzt, zu verkehren, wird von seiner außerordentlichen Liebenswürdigkeit zu erzählen wissen. Eines Andenkens von großem Werthe kann sich Herr Reiß, der durch Empfehlung Bösendorfers die hohe Ehre hatte, wiederholt in Liszt's Gesellschaft ver weilen zu können, erfreuen, da ihm der große Meister sein Bild mit eigenhändiger Widmung zum Abschied zu überreichen geruhte. Der gute Eindruck, den Liszt nach seiner eigenen Aeußerung von unserer Stadt gewonnen, dürfte ihn bestimmen

, auch nächsten Herbst ein paar Tage hier zu verweilen. — Die Musika lienhandlung des Johann Groß wurde vom Meister Liszt auch mit einem Besuche beehrt. Derselbe be sichtigte mit Interesse einige Berlagswcrke der ge nannten, sehr rührigen Firma und nahm als Erin nerung an seinen Aufenthalt in Innsbruck eine komplete Sammlung der Tiroler Natioaallieder vom Verleger derselben, Herrn I. A. Reiß entgegen. Diesem stattete Herr Liszt auch in seiner Wohnung einen Besuch ab und spielte bei dieser Gelegenheit

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Page 10 of 22
Date: 29.01.1910
Physical description: 22
Slix. Lohn- diener. 11 Elisabeth, deS Paul Mittmann, Molergehilfe- 12- Alois, de» AloiS Torggler, Obsthändler- 12. Tullia. deS TulliuS Armani, MagazinSoufseher. 14. Johann, de» Thomas Gremcr, Dachdecker. 17. Albina, des Johann Mair, k- t- Postamtsdiener. '9. Johann, de» Johann Platter, Schuhmachermeister. 20- Ferdinand, de» Joses Schöpfer, Taglöhner- 21- Paul, deS Peter Pedroß, Wagner- Meister. 21. Maigarethe, des Johann Mußgillec. Kunst- gärtner. 22. Hedwig, des August Epp, Äutomobilmiet

uns begegnete. Dies kleine Malheur machte mich gegen die Trambahnen miß- trauisch und auS Rache für den erlittenen Aufsitzer ging ich fortan immer zu Fuß. Da« hatte viel Gutes. Der Fußgänger kommt unverhofft zu allen möglichen Sehenswürdigkeiten, die ihm sonst entgehen würden. Den nächsten Vormittag verbrachte ich in der Alten Pinakothek. Das waren genußreiche Stunden. Die Gemälde der alten, gläubigen Meister kann man sicher und unbedenklich genießen. Natürlich fesselten mich wieder die deutschen Meister

: Stefan Lochner (f 1451) mit feiner „Maria im Rosengarten-, Michael Wohlgemulh (1434—1519) mit der »Kreuzabnahme', Hans Holbetn (f 1524) mit seinem Marlenleben, aus dem mir besonders „Die Ver kündigung' und „Der Trmpelgang' gefiel. Doch tn mancher Beziehung machten andere Meister noch einen größeren und nachhaltigeren Eindruck so Franc Francia (1450—1517) mit seiner lieblichen „Madonna tm Rosenhag*, Pietto Perugino (1446—1524) mit der so herrlichen und natürlichen „Blsion des hl. Bernhard

', dann Oienttn Maffy; (t 1530) mit dem ergreifenden Gemälde „Maria mit dem Leichnam Christi'. Ein Maler hatte soeben eine Kopie des Blldes vollendet und betrachtete mit sichtlicher Befriedigung sein Werk. Hätte er mich um mein Urteil gefragt, dann hätte ich also ihn angesprochen: „Guter Meister, alle Achtung vor Ihrem Fletße! Aber das Original ist eS nicht. Sie haben nur den tiefen Schmerz zum Ausdrucke gebracht, nicht aber zugleich die vollkommene Ergebung. Die Paarung beider Gefühle ist das Geheimnis

des Künstlers.' Auf dem Rückwege besuchte ich die St. BontfatiuS- kirche. Dieselbe ist ein Muster für den Bastltkastil. Den Schluß meines vormittägigen Strcifzuges bildete der Besuch der Ausstellung der „Gesellschaft für christliche Kunst'. Man findet da würdige religiöse Kunst, feien nun die einzelnen Stücke gute Kopien alter Meister oder Originale der jetzigen schaffenden Künstler. Es wirb wohi kein verständiger Besucher die Ausstellung verlassen, ohne sich ein Andenken mitzunehmen. Nachmittag

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