, aber sie konnte nur mehr die wettere Ausbreitung des Brandes hindern, da noch andere Häuser in großer Gefahr standen. Die Besitzer (einer, Karl Keim, ist Vater einer zahlreichen Familie) waren nicht wohlhabend und sind leider nur gering versichert. Jetzt, da der Winter vor der Thüre steht und Lebensmittel, Heu und Lochbichler kam mit einer ungefährlichen Quet schung davon.- ' ■ ht Reichenberg (Böhmen), 1. Dez. (R e i s e b r i e f.) München—Nürnberg—Eger. ■ Am Sonntag, 19. November, in Meran bei schönste
» Herbstwetter — wo das Bolksskhäuspiel unter freiem Himmel ausgeführt würde, was mir Niemand glauben will — und am Montag früh bei empfindlicher naßkalter Witterung in München — welcher Kon trast! Auf der ganzen weiten Tour München- Nürnberg—Eger—Komotau —Bodenbach—Reichen berg verließ «ich. Regen und Schnee nicht mehr. So blieb mir in München nichts übrig, als die «eiste Zeit des 20. November in den großen Sälen der ersten Münchner Brauereien die Fortschritte der Industrie zu bewundern, welche wahrlich
staunenS- werth sind. Mein Führer, ein Landsmann, «einte mit Recht, die Meraner Geschäftsleute, z. B. Ho teliers, Wirthe und die Branchen des Baugewerbes sollten alljährlich nach München kommen, um die unglaublichen Neuerungen zu sehen, um sich dieselben zu Nutzen zu machen. Man findet solche bis in die kleinsten Details. Am Dienstag in aller Frühe ging die Fahrt bei Schnee nach Nürnberg. Diese Stadt, die ich noch nie gesehen, war ja der Anlaß der viel .weiter» Reisestrecke nach Reichenberg
; denn die Nürnberger bauen ihre stolzen Wohnungen ganz i« Style der Alten. Die Straßen der Stadt sind während des Tages fast leer. Alles ist in den Werkstätten. Ein Bewohner sagte mir: „Nürnberg ist die Stadt der Arbeit und des Schaffens, München des Genußlebens.' Auch das katholische Bereinshaus besuchte' ich. Mit großer Befriedigung verließ ich deS andern TageS Nürn berg, um nach Eger zu fahren. Welch ein Kontrast zwischen beiden Städten!. Dort eine Stadt voll Kunstschätze, voll geistigen Schaffens