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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 14.04.1888
Physical description: 12
♦ Beilage zrr Ur. 31 des „Dirrggraflrr' Kaiser Wilhelm i. und Kaiser Irieörich I? Kaiser Wilhelm ist todt und in das Grab seiner Däler hinabgestiegen. Eine so glänzende Leichenfeier ist kaum je einem Potentaten zu Theil geworden. Die großen Erfolge, die er mit Bei- Hilfe eines genialen Staatsmannes erzielt hat, haben zu seiner Verherrlichung im Leben und nach dem Tode ihm den blendenden Siegeskranz auf das Greisenhaupt gesetzt. Durch ihn ist die mehr als hundertjährige, folgerichtig

alten natürlichen Stelle, nach dem Herze» von Europa zurückversetzt wurde. Groß waren die Erfolge des dahingeschiedenen Kaisers, die er mit seinem großen Staatsmanne und seinem genialen Strategen errungen hat. Und da der Mensch nach Erfolgen zu rechnen gewohnt ist, so wird dem dahingeschiedenen Kaiser ei>. bleibendes Denkmal in der Bölkergeschichte erhalten bleiben. Kaiser Wilhelm starb gerade in einer höchst kritischen Zeit, wo Heere, die nach Millionen zählen, einander gegenüberstehen und nach Ent

, als vielmehr vom Kaiser Wilhelm aus gegangen sei. Allein der alte Kaiser ließ vom Kampfe ab, da er den verhofften Sieg nicht zu erringen vermochte. Dem Sohne des protestantischen Kaisers ver dankten die preußischen Katholiken den ersten Lichtstrahl in ihrer bedrängten Lage. Roch im Schreiben des Kaisers Wilhelm an Papst Leo XI! l. im Jahre 1878 wurde die unerläßliche Bedin gung gestellt, „daß die Diener der katholischen Kirche in Preußen ihre Unterwerfung unter alle Gesetze des Landes

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 01.12.1886
Physical description: 10
ein so bedeutender, daß die österreichischen Produzenten nicht mehr be stehen können, wenn sie ihre Waaren um den Preis der deutschen Produkte, selbst vermehrt um den Bettag der Transport kosten, hergeben müssen. Klagte doch jüngst die Wiener Schloffergenoffenschaft, daß die deutschen Schlossereiwaaren, trotz des Ein fuhrszolles und der Transportkosten, in Wien um 20—30 Perzent niedriger zu stehen kämen, als die einheimischen. Wenn Die Fremdherrschaft. 8) Erzählung von E. Mathco. (Nachdruck verboten.) Wilhelm

erzählten, wie hart wir mit dem Herrn Verwalter zusammen getroffen waren, nahm er die Sache sehr ernst. „Ich misse Dich ungern, Wilhelm', sagte er, „aber für das Beste halte ich, daß Du Dich davon machst, und zwar nun auch zugegeben wird, daß ein ähn liches Verhältnis nicht für alle Waaren- klassen besteht, da die Verhältniffe der österreichischen Eisenindustrie besonders un günstig im Vergleich zu denen der deut schen sind, so leuchtet doch ein, daß auch andere Industrien, vor Allem die Woll

- den Herren in die Schranken ihrer Be rufsthätigkeit zurück. Auch die reforma- torische Thätigkeit in den Mittel- und Hoch schulen muß lobend erwähnt werden. Des gleichen kann man den guten Willen Sr. Exzellenz nicht verkennen, die Wünsche der I einzelnen Kronländer bezüglich der Schule Wilhelm gettennt zu werden, fügte ich mich doch in das Unvermeidliche und machte keinen Versuch weiter, ihn zu überreden, bei uns zu bleiben. Es wurde beschloffen, daß Wilhelm zu einem Verwandten meines Vaters gehen

würde. Ich versprach, der Weisung Folge zu lei sten und nahm Abschied von Wilhelm, der nun mit dem Vater davonging. Mehrere Stunden vergingen, ohne daß die Ruhe im Forsthause irgendwie gestört

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Der Burggräfler
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Page 6 of 12
Date: 19.03.1889
Physical description: 12
- nehmrr erschienen find. Unter den Anwesenden bemerkten wir folgende Herren: den hochwürdigen Dompropst von Brixen Johann Lorenz, k. k. Ober- postdirektor von Innsbruck R. v. Niederer, Dr. B. Edler v. Barth, Hos- und Gerichtsadjunkt aus Wien als Biccpräsident des d. u. oesterr. Alpen- vereins, I. l. Statthaltercirath Strobelc von Bozen, Dr. v. Braitenberg, Bürgermeister in Bozen, k. k. Bezirkshauptmann Ed. v. Ferrari von Brixen, k. k. Regierungsrath Ferdinand Kaltenegger von Bri xen, Wilhelm

, «Gemeindevorsteher in Kastelruth, I. C. Platter, Redakteur in Bozen und Dr. Edmund v. Zallinger, Kuroorsteher in Gries. Bezirk Meran: Wilhelm v. Pernwerth, Kurvorsteher. August Bracher, Hotelier und Karl Abart k. k. Postmeister, alle drei in Meran. Die nächste regelmäßige Generalversammlung findet in Bruneck statt. Ueber Antrag des Herrn Jakob Trauensteiner in Niederndorf wird Herr Neichs- rathsabgcordnete Dr. Angerer zum Ehrenmitgliede des Vereins ernannt. Zur Verlesung gelangten meh rere Zuschriften

, unter welchen jene des Herrn k. k. Statthaltereirathes I. von Gradmayr in Meran, k. f. BczirkshauptmannS Potschka in Ampezzo und k. k. Bezirksrichters Meguscher in Glurns besondere Erwähnung verdienen. Ueber Antrag des Herrn Wilhelm v. Pernwerth wird endlich beschloffen, daß der AuSschuß möglichst bald in innige und freund schaftliche Beziehung und Fühlung mit dem Jnns- brucker Vereine treten möge. Schluß der Bersamm lung um l; »l Uhr. Um 2 Uhr versammelten sich die Theilnehmer zum gemeinsamen Mittagstische im Hotel

zum „Elephanten'. Hiebei herrschte die hei terste Stimmung. Die ganze Bersammlung, wobei Männer der verschiedensten Parteirichtungen anwe send waren (Meran war vertreten durch die Herren Wilhelm von Pernwerth und Dr. Max Putz), ver lief in schönster, einträchtigster Harmonie ohne die mindeste Störung. 3. L. Brcgenz. 15. März. (Verschiedenes.) Durch einen Schuß das Leben genommen hat sich vor zwei Tagen hier ein Briefträger. Heute wurde er begraben. Die Musik wollte ihn zu Grabe geleiten, Hochw. Herr Dekan

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 17.08.1889
Physical description: 12
dieses Regiments zu stehen.' Später bei dem Vorbeimarsch führte Kaiser Franz Josef sein Regiment zweimal vor Kaiser Wilhelm vorüber. Die Parade war um 12 Uhr beendet. Die Rückkehr nach der Stadt erfolgte unter enthusiastischem Jubel der Bevölkerung; beide Kaiser fuhren bei der Rückkehr in einem Wagen. — Am Abend um 7 Uhr war im Schlosse Para dediner. Kaiser Franz Josef in der Uni form der l 6er Husaren mit Band und Kette des Schwarzen Adlerordens führte die Kai serin, Kaiser Wilhelm in weißem

Koller der Garde-du-Korps mir dem Band des Maria-Theresienordens führte die Prin zessin Friedrich Leopold, Erzherzog Franz Franz Ferdinand in der Uniform der 8. Uhlanen mit Band und Stern des Schwar zen Adlerordens führte die Prinzessin Albrecht. Prinz Heinrich trug die öster reichische Oberstuniform des 20. Regiments. An der Tafel saßen dem Kaiser Franz Josef gegenüber der Reichskanzler, der Kaiserin gegenüber Graf Kalnocky, Kaiser Wilhelm gegenüber Graf Szechenyi, Erz herzog Franz Ferdinand

gegenüber Graf Moltke. Kaiser Wilhelm that gegen Ende des Mahles folgenden Trinkspruch: „Mit freu dig bewegtem Herzen heiße Ich Eure Ma jestät willkommen in Meiner Residenz und an der Stätte, an welcher Mein hochseliger Großvater Sie zuletzt begrüßt. Beim jubelnden Empfang Meines Volkes werden Eure Majestät empfunden haben, wie warm und lebendig das Gefühl für die schon seit Hunderten von Jahren zwischen unsern Völkern bestehende Freundschaft zum Aus druck kommt. Vor allem aber ist Mein Heer

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Der Burggräfler
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Page 3 of 10
Date: 25.07.1888
Physical description: 10
' — und die Audienz war fertig. Dieses Benehmen der englischen Majestät hat selbstverständlich in Deutschland kein geringes Aufsehen gemacht. Rußland. Ueber die weiteren Vorkomm nisse bei der K a i s e r b e g e g n u n g berich ten die Blätter: Am abend nach der Ankunft des erlauchten Gastes im Schlosse Peterhof fuhren die Ma- jestäten, überall mit lautem Jubel begrüßt, durch den magisch beleuchteten Park. Am Freitag vor mittag begab sich Kaiser Wilhelm nach der P e- ter-Paulsfestung und besuchte das Grab

des \ Czaren Alexander II. Nachmittag stattete er den Großfürsten Besuche ab und traf abends im La ger von Krasnoje-Selo ein, wo er von sämmtlichen Mitgliedern des kaiserlichen Hauses empfangen wurde. Abends wurde ein großartiger Zapfenstreich gehalten. Am Samstag morgens fand im genannten Lager eine überaus glän zende Parade statt, bei welcher Kaiser Wilhelm sein Petersburger Grenadierregiment dem Czaren vorführte. An derselben nahmen Theil 60'/, Ba taillone, 50'* Eskadronen und 168 Geschütze

. Nach der Parade folgte das Frühstück, bei dem Czar Alexander auf die deutsche Armee, Kaiser! Wilhelm in russischer Sprache auf den Czaren toastirte; dann begab sich der deutsche Kaiser nach Pawslowsk und stattete der Königin von Griechenland einen Besuch ab, fuhr dann nach dem im reichsten Flaggenschmucke prangenden Petersburg in die dortige deutsche Botschaft und hielt offiziellen Empfang. Abends kehrte Kai ser Wilhelm nach Schloß Peterhof zurück. — Die russischen Zeitungen zerfließen ganz im Lob

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Der Burggräfler
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Page 2 of 14
Date: 16.03.1889
Physical description: 14
der Gläubigen die katholischen Elementarschulen Rom'S zu erweitern und so den Bestrebungen der Regierung entgegenzuarbeiten, welche alle Anstrengungen macht, um die öffent lichen Schulen ganz zu verweltlichen. Nach der Ansprache unterhielt sich der Papst mit den einzelnen Predigern nnd zeichnete besonders den P. Agostino da Montefeltre aus, den er selbst war Friedrichs Pathe gewesen; er hatte ihm das Leben gerettet, als der Kronprinz von seinem Vater Friedrich Wilhelm l. wegen sehr ernster Zerwürfnisse

zum Tode verurtheilt wurde. Alle Bitten seiner Fa milie und der ersten Männer des Staates blieben erfolglos; nur eine Fürbitte rettete den nachmaligen König von Preu-! ßen, Friedrich II., vom Tode. Es war die des Kaisers von Oesterreich, Karl VI., seines Pathen, d.r dem preußischen Könige schrieb, er werde das Leben des preußischen Thronfolgers als das schönste Geschenk an sehen, das je ein Reichsstand dem Reichs oberhaupte gemacht hat. König Friedrich Wilhelm rvar über die Hochherzigkeit des Kaisers

von Oesterreich tief erschüttert und dankte deinselben in so liebevollen, herzlichen Worten. Zum Grafen Seckcndorf (damals österreichischen Gesand ten) sagte aber Friedrich Wilhelm in trau rigem Tone die bedeutungsvollen Worte: „Möchte Kaiser Karl, möchte seine Erbtoch- dieseS Jahr nach Rom berufen hat, um in der Kirche Sän Carlo am Corso die Fastenpredigten zu halten. P. Agostino da Montefeltre ist am Donnerstag zum erstenmale auf der Kanzel auf getreten, und wird nun jeden Tag die ganze Fastenzeit hindurch

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 11.04.1888
Physical description: 12
werden. Nach einem mehr stündigen Harren und Bangen kam der Dampfer „Trieft', nahm die ganze durch lauchtigste Gesellschaft an Bord und brachte sie nach Abbazia zurück, wo man 10 Uhr j abends anlangte. — Beim bevorstehenden militärischen Maiavancement wird Kron prinz Rudolf zum Feldzeugmeister und Admiral ernannt werden. Feldmarschall lieutenant und Vizeadmiral ist unser Kai sersohn bereits seit Jahren. Deutschland. Am 1. ds. Mts. that Kronprinz Wilhelm anläßlich des 73. Wiegenfestes des Reichskanzlers Fürsten

Bismarck folgenden Trinkspruch: Eure Durchlaucht! Unter den 40 Jahren, welche Sie soeben erwäbnten, ist Wohl keines so ernst und schwerwiegend gewesen, als das jetzige: Der Kaiser Wilhelm ist heimgegangen, dem Sie 27 Jahre lang treu gedient! Mit Begeisterung jubelt das Volk unserem jetzigen hohen Herrn zu, der Mitbegründer der Größe des jetzigen Vaterlandes ist. Ew. Durch, laucht werden Ihm wie wir All; mit derselben altdeutschen Mannestreue dienen, wie dem Dahin geschiedenen

gestoßen und das Verhältnis Deutschlands zu Ruß land bedenklich in eine schiefe Richtung ge schoben würde. Das letzte Vermächtnis des sterbenden Kaiser Wilhelm sei aber die Idee gewesen, sich zum Czaren freundlich zu stellen und auf ihn alle mögliche Rück sicht zu nehmen. Der Kaiser hat bezüglich des beregten Heiratsprojektes zwar noch keine endgiltige Entscheidung gettoffen, so viel aber steht für uns schon von vorne- herein fest, daß es zum Rücktritt des Reichskanzlers „niemals' kommen

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Page 7 of 12
Date: 14.03.1888
Physical description: 12
so dar, daß die Geschwornen ihm Glauben schenkten und dem Geiger seine Ausreden nichts mehr nützten. Dieser wurde mit 1 l gegen 1 Stimme des Verbrechens des Raubes schuldig erkannt und vom Gerichtshöfe zu 7 Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Geiger war schon früher wegen Dieb- stahl und öffentlicher Gewaltthätigkeit abgestraft. Weitestes. gttrlitt, 11. März, abends 8 Uhr 30 Min. Die Leiche des Kaisers Wilhelm soll im grauen Militärmantel, mit Feldmütze, seldmäßig aus gerüstet, bestattet werden. Bon

begaben sich unmittelbar aus dem Salonwagen durch den mit Blumen geschmückten Pavillon nach der be reitstehenden Equipage und fuhren nach dem Charlottenburger Schlöffe. Auf dem ganzen Wege waren zahllose Menschenmaffen versammelt, deren Enthusiasmus sich aufs Ergreifende kundgab. Die Prinzeffinentochter, sowie der Reichskanzler, die Minister und das Gefolge fuhren nach dem Zentralbahnhof Berlin. — Gegenwärtig, Mitter nacht 12 Uhr, findet die Ueberführung der sterb lichen Ueberreste des Kaisers Wilhelm

Erstbeichtunterrichts. 2. Auslage, 143 Seiten stark, Preis fl. —.50. Vorräthig in A. Iandl's Buchhandlung, Meran. Im Verlage von Carl Gerold's Sohn in Wien ist erschienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: I» Künste Aufläse. 172 für die drirtsch-öftrr- rrlchischrn Künde» und da« angrrnrrndrGebirt. k. r. Durchgesehen und ergänzt von Ar. Arioörich Wilhelm Forinser Sanitätsrath und Direktor des Krankenhauses Mieden in Wien. Umfang 36 Bogen 16°. Preis geheftet fi. 1.50, Preis ln elegantem Leinwdb. fl. 2, Gegen Einsendung

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 02.04.1890
Physical description: 10
der römisch-ka tholischen Kirche mit Worten bezeichnet hat, die ich als eine schwere Verletzung des katho lischen Gefühles betrachte. AuS diesem Grund rufe ich ihn daher zur Ordnung. (Beifall auf der äußersten Linken und rechts.) Wund schau. Meran, 1. April. Orsterr. Monarchie. Unser Kaiser empfing letzten Dienstag den deutschen Bot schafter, Prinzen Reuß, in Privataudienz, die längere Zeit währte und sich über den Wechsel in der deutschen Regierung ver breitet haben dürfte. Kaiser Wilhelm soll den Wunsch

^ wie weiland Fürst Bismarck. Graf Herbert Bis- marck ist durch Freiherrn v. Marschall (geb. 1842) im Amte eines deutschen Staats sekretärs des Aeußern ersetzt. So geht nun Alles wieder seinen alten Gang, bis neue deutsche Reichsministerstellen geschaffen wer den, was kaum lange mehr auf sich warten laffen dürfte. Kaiser Wilhelm ist nun nach dem Abgang Bismarck's der maßgebende Gewalthaber sowohl im deutschen Kaiser-, als im preußischen Königsreiche. Die Dy nastie Bismarck ist beseitigt, nachdem Vater

und die zwei Söhne, Herbert und Wilhelm (Regierungspräsident v. Hannover) gegan gen sind. Nur ein kleines Häuflein Natio nalliberale rc. weint über diesen Wandel de.' Dinge noch Thränen, die übrigen Deutschen und Preußen blicken vertrauens voll auf zur jugendlichen Gestalt des ritter lichen Kaiserkönigs, der sicher auf das Beste des deutschen Völkerstaates hinarbeitet. — Fürst Bismarck bezieht als Staatspensionär jährlich 41.500 Mark (24 900 fl.) Am 29. v. M. verließ der verflossene Kanzler Berlin

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Der Burggräfler
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Page 9 of 12
Date: 11.11.1885
Physical description: 12
dem Feinde mehrere Schlappen bei, und erstürmten von hier aus die Städte Este und Rovigo. Endlich schloffen die Venezianer im Bunde mit den Franzosen unter Lautrer und Trioulzio Venedig ein, aber die Kaiserlichen wehrten sich tapfer, bis sie 1516 durch Wilhelm von Rogendorf und Georg von Lichtenstein „entschüttet' wurden. Da kam im Jahre 1517 der Vertrag von Noyon zu Stande, der leider das glorreich vertheidigte Verona den Venezianern wieder in die Hände lieferte. Frundsberg verließ die italienischen

, und fand hier in Erholung von den Strapazen der letzten Feldzüge. Doch nur zwei Jahre genoß er den häuslichen Frieden; wieder rief die Kriegs trompete zum Kampfe, diesmal in deutschen Gauen, es gab Händel in Schwaben. Herzog Ulrich von Württemberg hatte 1515 seinen Stall meister Hans von Hütten meuchlerisch ermordet, seine Gemahlin Sabina, eine Schwester des Baiernherzogs Wilhelm, grausam mißhandelt und endlich die Reichsstadt Reutlingen gewaltthätig gezwungen, ihm zu huldigen. Diese letztere That zog

ihm die Reichsacht zu. Herzog Wilhelm von Baiern rückte mit einem Reichsheere von 23.000 Mann in sein Gebiet und zwang ihn nach kurzem Widerstände zur Flucht. Württemberg wurde erobert, gar manche trotzige Burg ge schleift, woran Frundsberg als Befehlshaber des österreichischen und tirolischen Aufgebotes thätigen Antheil nahm. Doch wäre er in dieser Fehde bald ein Opfer seiner Kühnheit geworden, indem ihm eine Karthaunenkugel das Baret vom Kopfe riß, daß es ihm noch lange in den Ohren summte. Bier Jahre später

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