dargelegt, daß die Bedenken der (La tente gegen die Einverleibung der deutschen Gebiets in die tschechoslowakische Republik durch eilt Memo- ! randuin zerstreut worden seien, das die tschechoslowa kische Friedensdelegation in Paris überreicht hat. Die Prager „Bohemia' veröffentlicht nunnrehr den wesent lichen Teil dieser Denkschrift, die als Memoire 3 beze'ch- net wird, und zwar ihren Abschnitt VI. Er hat folgenden Wortlaut: ,/Es ist absolut notwendig, genau zu^ivissen, wie die Deutschen
in dem tschechoslowakischen Staat behand.il werden. Die Tschechoslowakische Republik ist. eintre len den Falles, nicht nur bereit, das gesamte, durch die Fne- denskonferenz zugunsten der Minderheiten eingesühr- te internationale Recht anzunehmen, sonde. n si? ist a.. ch noch bereit aber ein folch.s Recht hinauszugehen i:nd den Deutschen alle Rechte zu geben, die ihnen zukomm,.n Die Tscheclioslowakische Republik wird ein absolut demokratischer Staat sein: alle Wahlen werden nach dem allgemeinen, gleichen und direkten
Wahlrecht v.r sich gehen; alle Aemter werden allen Staatsbürgern zu gänglich sein: die Sprache der Minderheitenwicb überall zugelassen sein; das Recht, ihre eigenen Schulen, ihre Richter und ihre Gerichtshöfe zu haben, wird niemals irgend einer Minderheit bestritten.werden. Hinzugefügt muß werden, daß die Tschechen, obwoh sie sich dessen bewußt sind, daß die Deutschen unter d-m alten Regime übermäßig bevorrechtigt waren, kvin^- wegs daran denken, der deutschen Bevölkerung beisxie'te- weise ihre Schulen
, ihre Universitäten, ihre technischen Schulen, die übrigens vor dem Kriege wenig besuch: waren, zu unterdrücken. Ilm 'zusanunenzufassen: Die Deutschen würden i» i Böhmen dieselben Rechte haben wie die Tschechoslo- waken. Die deutsche Sprache würde die zweite Lan dessprache werden und man würde sich niemals irgend einer verato:ischen Maßnahme gegen den de tschen Be- völkcrungsteil bedienen. Das Regime würde ähnlich sein wie in der Schweiz. Dieses Regime wird in Böhmen nicht nur deshalb eingeführt
werden, weil die Tschechen immer .in tie fes Empfinden für Demokratie, Recht und Gerechtig keit hatten und diese Rechte selbst ihren Gegnern loyal zuerkennen, sondern auch, weil die Tschechen der 'An sicht sind, daß diese den Deutschen günstige Lösung auch den politischen Interessen ihres eigenen Landes und ihres eigenen Volkes günstig' ist. Im 19. Jahrhundert haben sie viel praktischen, vor allem aber viel politischen Sinn bewäh t. Sie sind viel zu sehr Realisten und haben zu viel gesunden Men schenverstand