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Der Burggräfler
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Page 3 of 10
Date: 06.09.1924
Physical description: 10
abgeschlossen und dem Abendlande künstlich .entfremdet wurden. In dem ständigen Ringen um ihre Existenz kannten die Serben seit vielen Gene rationen nur den harten Kampf, den Streit um die Erhaltung von Weib und Kino, von Haus und Hof .und lernten jedes Mittel schätzen, das geeignet war, dem Feind zu schaden. Dagegen kamen die Kroaten unter ungarische Herrschaft, wo sie den katholischen Glauben annahmen, am deutschen Geiste lernten und durch ihre Landesherren, die deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg

, der deutschen Kultur .nähergebracht wurden und tcilnahmen an der deut schen Geschichte und Entwicklung bis in die ncuefte Zeit. Wohl fanden die Befreiungskämpfe der Ser ben und Montenegriner auch in Kroatien freudigen Widerhall, doch innerlich standen die beiden Völker einander nach wie vor Zremd und gleichgültig gegen über. Diese Gleichgültigkeit zur Feindschaft zu stei gern war das eifrigste Bestreben der ungarischen Po litik. seit man — ganz mit Unrecht — fürchtete, daß die Kroaten ihre Sprach

- uM» Stammesgemein- fchaft mit den Serben erneuern und mit diesen zu sammen früher oder später die Errichtung des süd slawischen Reiches anstreben könnten. Diesen Bemühungen der Budapester Regierung kam noch ein weiterer Umstand sehr zustatten: in Serbien, wo kaum 9 Hektar auf den Einwohner ent-, fallen, ist das Kleinbauerntum vorherrschend, in Kroatien aber sind zwei Drittel des Ackerlandes in der Hand von reichen Bauern und Großgrundbesit zern, die jeder polittschen Umwälzung von jeher ab hold waren, ganz

zentralistisch regierte und den Entwurf zu einer radikalen Agrarreform veröffentlichte — die aber niemals Gesetz wurde — war dies für Raoitsch die ersehnte Gelegenheit, den Kampf gegen Pasitsch, den Schöpfer de» südslawi schen Reiches und sein Werk zu eröffnen. Dieser suchte den Gegner anfangs zu igitorieren, Raditsch konnte lange Zeit ungestraft alles tun und lassen, was fiir jeden anderen unmöglich gewesen wäre. Als er dann die slowenische katholische Volkspartei und die bosnischen Muselmanen

für sich gewann, traten die Regierungsparteien auf Pasitschs Befehl in Unterhandlungen mit den Kroaten, die auch dann noch fortgesetzt wurden, als man bereits erkennen konnte, daß es Raditsch nicht um Verständigung und den inneren Frieden zu tun war, sondern um die Sprengung des südslawischen Reiches. Diese unverständliche, an Pasitsch so ganz ungewohnte Langmut wurde dem greisen Pasitsch int eigenen Lande sehr verübelt, insbesonoere dann, als hie se paratistischen Umtriebe des Kroatenführers immer

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 16.05.1925
Physical description: 10
stets bezeugt worden ist, durch die neuesten Eindrücke neue Nahrung gewin nen. Nichts ist wichtiger, als daß das Bewußt sein vorhanden sei, daß das Oberhaupt des Deutschen Reiches, der gewählte Präsident der Republik, über den Parteien steht, daß er einen Besitz der ganzen Nation darstellt. Hindenburg hat dieser Forderung entsprochen. In seiner Kundgebung an das deutsche Volk hat er die Erklärung an den Anfang gestellt, daß sein Amt und sein Streben nicht einzelnen Ständen ge höre

für die Worte der Begrüßung entgegen, die Sie kben zu mir im Namen der deutschen Volksvertretung gesprochen haben, nachdem ich gemäß der republikanischen Verfassung vom 11. August 1919 den Eid als Reichsprä sident geleistet habe. Reichstag und Reichs präsident gehören zusammen, denn sie beide sind unmittelbar aus der Wahl des deutschen Volkes heroorgegangen. Aus dieser gemein samen Grundlage allein leiten sie ihre Macht vollkommenheit her. Beide zusammen erst stellen die Verkörperung der Volks- souveränität

will ich alle meine Kräfte daransetzen, dem Wöhle des deut schen Volkes zu dienen, die Verfassung und die Ge- fetze zu wahren, Gerechtigkeit gegen jedermann zu Lben. In dieser feierlich ernsten Stunde rufe ich unser ganzes deutsches Volk zur Mitarbeit auf. Mein Amt und mein Streben gehören nicht einem einzelnen Stande, nicht einem Stamm oder einer Konfession, nicht einer Partei, sondern dem ge samten, durch hartes Schicksal ver bundenen deutschen Volke mit allen sei- . neu -Gliedern. Ich vertraue auf den Beistand

des ewigen Gottes, der uns auch durch die schwere Notzeit unserer Tage gnädig hindurchführen wird. Ich vertraue auf die in einer stolzen und ruhmrei chen Vergangenheit bewährten unsterblichen Le benskräfte der deutschen Nation, ich vertraue auf den gerade auch in schwerer Zeit im mer wieder gezeigten opferbereiten Lebenswillen unseres Volkes. Ich vertraue endlich auf den gro ßen Gedanken der Gerechtigkeit, dessen mit aller Kraft zu erstrebender Sieg auch dem deutschen Kolke wieder einen würdigen Platz

in der Welt ver schaffen wird. Mein erster Gruß gilt allen denen, die unter der Not unserer Zeit besonders leiden. Er gilt den vielen, die in hartem wirtschaftlichem Ringen um ihr Dasein stehen, er gilt dem ganzen, arbeitenden deutschen Volke, von dein die schwere Lage von Staat und Wirtschaft besondere Leistun gen fordert. Er gilt den Vo l k s-g e n o s s e n au ßerhalb der deutschen Reichsgrenzen, die mit uns durch Bande des Blutes und der großen deutschen Kulturgcmcinschaft unlöslich verbunden

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 08.02.1919
Physical description: 12
des deutschen Reiches darlege, da man in Deutsch land Rücksicht nehmen wolle auf dte Wunsche deS demschölierreichischen Volkes. In Deutschösterreich sind aber viele Kreise gegen einen Anschluß an Deutsch land, nur die Sozialdemokcatm und einige andere Parteien setzen sich sehr stark für den Zusammen schluß aller Deutschen ein, der im gegebenen Falle der Erhaltung des deutschen Volkes als Ganzes sehr schädlich wäre. Präsidentschaftskandidaten. Nach den Berliner Blättern trogen die Mehr- heilssozialtsten

übergeben. Es. heißt frage in einer Weise zu entscheiden, die beide Teile jedoch, daß England und Frankreich beanspruchen, befriedigt. »<m Meten «»gemeinen Genn«gen einige *««-!<£„* hetfttoJerte AnSIaufe« Leuticher Han- nähme zugunstm der Dominions zu machen. Es verlautet, daß die Aufteilung der deutschen' Kolonien folgendermaßen vor sich gehen soll : Togo gehört zu Franzö sisch-Westafrika, Kamerun zu Fran- zöstich-Kongo, ein kleiner Teil zu Lyberia, Demsch- Südwestafrikq. gehört zur südafrikanischen

Koloaialorgantsationeu hielten am 2. ds. eine Protestversammlung ab gegen die Entscheidung der Entente betreffs der deutschen Kolonien. Es deteiligte sich eine so große Menge, daß gleichzeitig zwei Versammlungen abgehalten werden mußten. Erzberger erklärte, daß von der Lösung der Frage der Kolonien es abhänge, ob der Weltfrieden auf das Recht sich stütze. Das deutsche Volk' wird niemals der Jnteruatioualisterung seiner Kolonien zustimmen, außer im Falle, daß der gleiche Grund satz auf alle Staaten der Welt angewendet

sich ihrem gerechten Werke Hw geben werden, ohne sich durch Geschrei und Drohungen beirren zu lcisse». D-e Deutschen sprächen von einem wirtschaftlichen und moralischen R chte auf Kolonien, insoferne sie deren Rohprodukte zur El Haltung ihrer Industrie be nötigten. Das gleiche Bedürfnis hätten auch andere Staaten und hätte im besonderen Italien Es wäre sonderbar, wenn Deutschland noch dürste die Kolonien behalten, während Italien mit leeren Drei Delegationen aus Deulschosterreich weilen dermalen in der Schweiz

haben und es sei hm wen g daran gelegen, ob es den europäischen oder den afrikanischen Füget des Tores von Grb- caltar br sitze. Das Gesetz über den Schutz von Zieh- nnd uuehettcheu Kindern angenommen.^ Der Justizausschuß des deutsch-österreichischen Nat'onalrales hat in seiner Sitzung vom 29' Zänner das Gesetz über den Schutz von Zieh- und unehelichen Kindern angenommen. Die Deutschen für den Anschluß Deutsch« österreichs au Deutschland. Wie aus Berlin gemeldet wird, sind in der deutschen Nationalversammlung

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 02.09.1922
Physical description: 8
die größte Zu rückhaltung. Die Lebensmittelversorgung Deutschlands. Ain 28. August fand in Berlin eine Konferenz mit der Tagesordnung: „Die Lebensmittelversorgung Deutsch lands' stall, an der die Präsidenten aller Bundesstaaten des Reiches tellnahmen. Die Verhandlungen wickelten sich mit größter Einstimmigkeit ab. Mit großer Mehrheit wurde rin Antrag ans Wiederoinführung der Lebevss - mitlelklnrten und der militärischen Verwaltung ab- gclehnt. Amerika wird die Kontrolle über die deutschen Finanzen

nicht übernehmen. Die „Tcmps' dementiert die Nachn'K einiger Zeitun gen des Auslandes, nach der Amerika'die Kontrolle bei deutschen Finanzen übernommen hätte. Die Srientkouferenz wird nach Meldungen aus London in den ersten Ok tobertagen in Venedig stattfinden. — Die eng lische Regierung besteht darauf, daß Griechenland die in Kleinasien vor dem Friedensschlüsse mit der Türkei be setzten Gebiete aus keinen Fall verlieren dürfe. Aus Stadt und Land. Meran, 1. Sept. 1922. (Traunnsgen.) In llntermais wurden

lienisch-patriotische» Charakters muß Loch auch die italien. Äönigshymne gespielt werden. — Das ist ein Akt, inter nationaler Höflichkeit und kann d aher ebmfalls zugegeben werden. Was aber' die „Giovinez;a' im Programm der Eurkapclle der deutschen Stadt Meran zu suchen hat, ist uns unerfindlich. Die Kurkapelle wird sicherlich ganz genau wis sen, daß dies das Kampflied einer italienisch-politische» Par tei ist, die mit uns Deutschen nicht immer gerade sanft um- gegangen ist und höchstwahrscheinlich

trotz der FriedeiMchal- m'eien des Bürgermeisters auch in Zukunft nicht sehr lie benswürdig sein wird. Kampf gegen alles Deutsche und Jtalianisierung unseres Südttrol ist nun elnnral das Lo sungswort dieser Schutztruppe des famosen Etkore Tolomei, eines unserer „Kuratoren'. Bei' nüchterner Bcttach'tung der Sachlage ist daher dieses politische Lied einer deutschen Ka- Mermr« Dasbiattr Da Bmao»Bfto pelle — auch wenn sie international. gefärbelt ist — ein gen und-Schlösser aus längst entschwundener

, viel b<un- häßlich'Lied und sein Vorttag im Kursaal ein starkes Stück gener Zeit. Eng verknüpft mit der Geschichte Merans, ber von Gesinnungs- und Geschlechtslosigkeit.. Außerdem wäre alten Hauptstadt Tyrols, 4ann dieses kleine Bauwerk da zu beachten, daß es-nicht nur jedem aufrechten Deutschen, 'her jedem zur Besichtigung nur wärmstens empfohlen gegen den Strich geht- sondern daß es auch den Fremden: werden und wir. sind sicher, daß jeden Jesucher DU hie- leilnahmslos läßt, selbst den Italiener, der unser» Kuro

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Der Burggräfler
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Page 10 of 14
Date: 19.10.1918
Physical description: 14
sein, damit'sich auch auf ökonomischem Wetters die Einsetzung eines aus gesetzlichen Gebiete die vom Kriege geschlagenen Wunden Vertretungskörpern gewählten Beirates zur ehestens wieder schließen. Einen friedlichen Ermöglichung eines ständigen Kontaktes mit und freundschaftlichen Handelsverkehr mit allen den Volksvertretungen. -Nationen wieder aufzunehmen, ist unser auf- . Innig vereint mit unserem treuen deutschen ^Mg-r Wunsch. Lch lege großes .Gewicht Bundergenffen und mit der Türkei, die trotz der darauf

, der bekannt lich über ausdrückliches Ersuchen der der- maligen Regierung verfügt wurde, vor jene» schweren inneren 'Erschütterungen säst, gänz lich bewahrt worden, die mit der Revolution über beinahe alle anderen Gebiete des vor maligen ; t russischen Reiches hereingeb rochen find. Mit unserer werktätigen Unterstützung schreitet Die Konsolidierung der wirtschaft lichen und polttischen Verhältnisse befriedi gend fort. Zur Ukraine stehen wir in herz lichen und vertrauensvollen Beziehungen

. Ich kann -diese Ausführungen nicht schlie ßen, ohne mich än die Oeffenttichkeit der Monarchie unk die zur Wahrung ihrer aus wärtigen Interessen berufenen Vertreter zu wvnben. Tie Monarchie und d»r»n BöMv Kreisgerichtspräsident Dr. Franz Schumacher- Trient, zugleich Landtagsabgeordneter, hielt nach dem Wortlaut der „Meraner Zeitung' nachstehende Rede: „Tiroler Freunde, Lolksgenossen! Mich ais den Mann des Nechts hat man in höchst ehrender Weise auch ein- geladcn, als Deutschen, der seit elf Jahren unter Ita lienern lebt

und wirkt, über die Rechtslage der Deutschen und Italiener zu sprechen. Dieser Einladung kann ich umso eher Nachkommen, als ich seit Jahren bereits mich bestrebe, bei Ausübung meines Amtes stets das gleiche Recht, gleichviel ob es sich um'Deutfche oder um Italiener han delt, in Anwendung zu bringen. In diesem Sinne, im Sinne der ausgleichenden 'Gerechtigkeit, will ich heute vor dieser großen Versammlung in entscheidender Stunde über die Rechte der Italiener und der Deutschen in Süd tirol sprechen

. Die Rechtssprache ist nach obergerichtlicher' Ent- scheidung nur die italienische. Auch der Sprachgebrauch bei den autonomen Gemeinden ist ausschließlich der ita lienische. Jedermann kann bei den politischen Behörden im Italien. Gebiete Südtirols in italienischer Sprache sein Anliegen Vorbringen und erhält in dieser Bescheid. Auch im Landtag wird die Parität beobachtet, mit Ge nauigkeit eingehalten. Die Sprache in der Schule und in, der Kirche ist, abgesehen von besonderen deutschen Ge meinden des Rons

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Der Burggräfler
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Page 1 of 4
Date: 24.04.1920
Physical description: 4
, daß die Nationalversammlung nach Ratifizierung des Friedens (Mitte Mat) alliogletch den Beitritt zum Völkerbund beschließen werde. Zur Zeit sei nur die sachliche Anteilnahme an den Geschicken des Deutschen Reiches möglich. O'strrreichs anßwäntgr Politik kann bis zur Revision des Friedensvertrages our die sein, den unterzeichueteu Frieden mit bestem Willen im Rahmen der Kräfte durchzusühren, um dadurch die ehemaligen Feinde zu überzeugen, daß das österr. Volk in seinem innersten Herzen friedliebend ist und die Ver söhnung

Verwaltung hat, au das Gutachten eines fachmännischen Wasserausschusses de« Deutschen Verbandes gebuvden würde, der j-d-rzeit zu entscheiden tu der Lage wäre, ob ein P-ojekt im Interesse unseres Deutschen Gebietes ist oder nicht. Und ist die Autonomie etumal zur Tatsache geworden, so muß der künftige Laudtag sich unbedingt die Rechte deS Besitzers Vorbehalten. Es ist schon höchste Zeit, daß die Herren im Deutschen Verband sich dieser Frage mit aller Entschieden heit annehmen

. D e Teilnehmer dicjxr Siudicniahcl konulen nur neuer dings Fleiß, Gründlichkeit und Ordnung unserer deutschen Landwirtschaft bewundern und daran« lernen. Set uochmals allen herzlicher Dank gesagt für das Zeigen Ihrer Arbctlsstälten und für die oielea nützlichen Erklärungen. 2. D'Snuuuzio atS — Bolschewik. D'Aununzto ist unter ote Bolschewiken gegangen! Die ,uerst vom „Tempo' aus Triest gemeldete Neuigkeit wird durch den „Laooratore' bcstäliqt, und der „Avanri' bemerkt dazu, daß der srltlame Gesinnungswechsel

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Der Burggräfler
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Page 1 of 4
Date: 16.03.1921
Physical description: 4
von Kunstgegenständen entnommen, die laut Abkommen vom 4. Mai 1920 von der österr. Regierung an Italien ausgeliefert werden müssen. Es handelt sich um zahlreiche Gegenstände ital. Herkunst. Doch hat Italien die drei seinerzeit der Staats bibliothek entnommenen wertvollen Handschriften zurück gestellt. Nunmehr ist zwischen Italien und Oesterreich jede weitere Diskussion über Auslieferung von Kunstgegcu- ständen durch das besagte Aebercinkymmen ausgeschlossen. Die Kleinodien des alten deutschen Reiches verbleiben

eine Kund gebung erlassen^ Grurral Stürgkh ?nr jfrayr Südtirols im Iahrr ^ 7 -15. Wien, 15. Mü^. (Eigenbericht.) Das „Neue Wie ner Journal' berichtet vohv einem demnächst in Druck erschernendeini Werke ,Aus dem Deutschen Hauptquartier', das den General Ststrgkh zmn Verfasser hat und worin für Südtirol leine bemerkÄrswerte Feststellung sei. 'Es gehe daraus Hervor, daß der Gedanke, durch Preisgabe DeutMSÜdtirols die Neutralität Jtalkons zu erkansÄr, zuerst von Deutschland aüsgcgchtgen sei. Der deutsche

in Wien. Lik tzkulich;' Prokrsl vre a r drn Berlin, 16. März.. Die deutsche Protestnote an den Völkerbund weist darauf hin, daß die .neuen Gewaltmaßnahmen der Entente in dem Friedensvertrag keine Stütze finden. Die neue Besetzung deutschen Bodens außerhalb des Gebietes westlich vom Ryein j und der Brückenköpfe ist nur bei der Weigerung Deutschlands, die Reparatlonspflichteu zu erfüllen, gestattet und aus dem gleichen Grunde die Wirtschaft- ! lichen Sanktionen. Ein nrutr Lrlrs gegen dir Schuld

britische AdmiraHÜt 14 Tage vor. der Ermordung des Erzherzogs diese Schiffe in Köraussicht eines Krieges nach ' Kronstadt geschafft habe; ebenso haben im März 1914 englische Offiziere den Häfen van Le Havre n'd andere' ausländische Hafen für die Landung vo' Schiffc-i und' Vorräten vermessen- Sir llolllrsuüigr Auflösung der deutschen Lluwonuk'Mkisrsu bezwfDt am Gesetz, das von der deutschjun Reichs- regi^rung im Reichsrat eingebracht und mit allen gegen die Stinnnien der Bayern angenommen wurde

vom Reiche kommen. Die Gerüchte überfeine Verbindung zwischen Llldendorf u'd Escherich b^z-ftchüsL Dr. Hagen als Märchen. i Die Rtzgierungsbildung in Preu ße.n konnm nicht vorwärts. Die frühere Koalition ist infolge der Kräfteverschiebung bei den Wahlen nicht mehr fest und stark genug, um die Geschäfte weiterzufllhren. Das Zen trum möchte di> alte Koalition durch Hinzuziehung der Deutschen Volkspartei vergrößern, dagegen stsnmen sich die Mehrheilssozia listen. — Der fozia»demok-'»r.ychs preußische

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Der Burggräfler
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Page 2 of 10
Date: 18.03.1925
Physical description: 10
Sicherheitsanbot betreff West- und Ostgrcnzen behandelt wurde. Der deutschnationale Abg. Hermann Bauer erklärte, daß es deutsche-Pflicht sei, den Deutschen in der Tscheche!, die schwer unter der Verfolgung der tschechischen Behörden zu leiden haben, zu beweisen, daß das deutsche Volk Interesse an ihrem Schicksal nimmt. . Der Abg. der bayrischen Volkspartei Stelz- n e r gedachte der Sudetendeutschen, die am 4. März 1919 gefallen sind und richtete an die Re gierung die Anftage, ob das.deutsche Sicherheitsan

gebot sich auch auf Ostgrenze beziehe. Der Mg. Theodor Auer, gleichfalls bayrische Volkspartei, wendete sich gegen die Kritik tschecho- • slowakischer Blätter gegenüber den Verhandlungen im Vcrfassungvausschuß des bayrischen Landta ges und protestierte gegen die Bedrückungen der Deutschen in der Tschechoslowakei. Auch dort muß der gesetzliche Schutz der nationalen Minderheiten zur Geltung kommen. Wenn der bayrische Landtag gegen das Vorgehen der tschechischen Regierung protestiert

, so ist das kein Eingriff in eine fremde Staatshoheit. Bayern habe dazu ein R.cht und dies ist das Recht des deutschen Volkes und der deutschen Sprache. Man müsse die Grenzbevölkerung stärken in der Verteidigung des Deutschtums. Staatsrat Dr. Schmelzle erklärte: Der Wortlaut des Sicherheitsangebotes an die Entente sei der Staatsregierung bis zur Stunde nicht bekannt. Soweit der bayrischen Regierung bis jetzt Nachrichten zugcgangen sind, kann ich erklären daß sich das Sicherhcitsangebot auf die Ostgrenze nicht bezieht

!) Das festzustellen, ist keine Einmischung in fremde Angelegenheiten, das ist nach der Üeberzcu- zung der , bayrischen Staatsregierung gutes Recht, denn die Deutschen im Auslande sind zwar durch die Staatsgrenzen von uns getrennt, aber sie sind doch Fleisch und Blut von unserem Blut. Darau» ergibt sich für uns das moralische Recht, unser» Stimme mit der ihrigen zu. vereinigen in dem Vev- langen, daß ihnen das Recht, das in den Verträgen verbrieft ist. gewährt bleibt, daß nicht entgegen al ler völkerrechtlichen

nicht anders denkt, und dort wo sich ihr Gele genheit dazu bietet, nicht anders handelt, als die Anträge es zum Ziele haben. Soweit die bayrische Staatsrcgierung zur Mitwirkung berufen ist und soweit sie die Möglichkeit einer Einflußnahme auf die Rcichsregierung in diesen Dingen hat. wird di« bayrische Staatsregierung sich der Aufgabe bewußt sein, die ihr als Wahrerin des Deutschtums im Südosten unseres Reiches zükommt, und sie wird gewiß nicht versäumen, in jedem.einzelnen Falle im Sinne der Anträge zu handeln

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 03.10.1925
Physical description: 10
Regierungserklärungen bekannten Standpunktes, daß nämlich vor dem (Eintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund und vor dem endgültigen Abschluß des Sicherheits- paktes die Räumungs- und Abrüstungsfrage aus der Welt geschafft werden müsse. Deutschland hofft auf Verständnis. rechEMEdami^dadSMÄWiW^WW!.^ gen Verständnis für den Stritt und Zweck dev deutschen Erklärungen haben werden, zumal die Regierung loyal mit diesen Erklärungen nicht bis zu einem späteren Zeitpunkt der Verhand lungen wartete. Nichts Bindendes in Locarno

führen , könnte. Die Erklärung war aber notwendig, l weil ! alle Mitglieder der deutschen Regierung und die ' hinter ihnen stehenden Parteien einhellig Der hl. Melgott, öifchof von Chur. .Auf den 3. Oktober fällt das Fest des hl. Adel- got t, Bischofs von Chur»). Meine Heimat lag, nach dem Namen und Lebensverhaltnissen zu schlie ßen, in einem deutschen Orte der Schweiz, lieber seine Eltern und Jugcndjahre hat die Geschichte nichts überliefert. Wir treffen ihn zuerst als eifri gen Lehrjünger

Eugen HL, seines Ordensmjtbruders, die Hilfe des deutschen Königs Friedrich Barbarossa an (1152). In Vinschgau ließ er besonders dem jungen Stifte Marienberg seine besondere Hirtensorge angedeihen. Am 13. Juli 1160 weihte Bischof Zldelgott die Krypta der Stifts kirche, die noch im Bau begriffen war, mit drei Al tären ein: und beschenkte das neue Kloster mit meh reren Gütern. Noch setzt sieht man an den vor Jah ren bloßgelcgten Fresken ein Bild des hl. Adelgott mit einem lateinischen Toppelvers

von Marienberg, Lder im^.Jähzorn den Edeln von Schloß Fürstenburg der Ansicht sind, daß das seinerzeit von der Re gierung Marx bei der Annahme des Darves- Gutachtens gemachte Versprechen, eine amtliche Erklärung über die Kriegsschuldfrage an die Verbündeten abzugeben, in irgend einer Form eingelöst werden müsse, bevor die eigentlichen Srcherheitsverhandlunaen beginnen. Die Erklärung über die Räumung der Kölner Zone ist nichts anderes, als eine Wiederholung des aus vielen deutschen of fiziellen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 4
Date: 22.09.1921
Physical description: 4
1921 rg. Saht» Polittsche Rundschau. Dom Völkerbund. Genf- 21. Sept. Der Rat des Völkerbundes beendete üm 20. die Prüfung des Polnisch-litauischen Konfliktes. Einstimmig wurde das zwischen diesen beiden Staaten be schlossene neue Uebereinkommen genehmigt. Am' gleichen Tage beschäftigte sich der politische Ausschub mit den Mandaten der Grobmächte in Asien und Afrika. In letzterer Hinsicht behängen noch Verhandlungen mit Ame rika über das Ende der Mandate bezüglich der deutschen Kolonien

in Deutschland. Der Korrespon dent kommt zu dem Schluß, >daß die deutsche chemische Industrie trotz der Hemmnisse» die der'Friedensvertrag der deutschen Industrie auferlege) in der 'Lage sein werde, ihren Anteil an den deutschen Reparationen aufzubringen, sofern die Maschinerie der Erzeutzung von'den Hemmnis sen. die ihr die Zoll- Dn'd politischen Schränken aufer legen, befteit wfid, sofern' ein Finanzsystem gefunden wird, das Deutschland die Rohstoffe verschafft, die seine Indu strie benötigt» und drittens

des -Friedensvertrages die Erzeu gung in Deutschland zu einem bisher nicht geträumten Maße erhöht worden ist), verbrauchen wird. Rußland scheide für zehn Jahre aus. ^h'ma und Indien feien ebenso unsichere Faktoren. Wenn die Gläubiger Deutsch lands auf der vollen Erfüllung ihrer Forderungen be stehen sollten^ so müßte einer der größten Märtte für brttische Erzeugnisse gegen Einfuhr fest geschlossen bleiben, während jedoch 'die deutschen chemischen Erzeugnisse sowohl an Qualttät wie auch an 'Umfang zunehmend

schließt: Deutschland habe zwar seine Schwierigkeitetz, und die politischen Aussichten seien noch immer ungewU aber Deutschland habe einen Vorteil. nKmlich die Disziplin in seiner Arbeiterschaft. Masaryk in Mähren und der Slowakei. Präsident Masaryk hat eine längere Reise durch die Republik angeü'eten. Wie mttgeteilt, haben sämtliche deut schen Parteien Mährens« denen sich auch dle deutschen und ungarischen Parteien der Slowakei angeschlossen haben, erklärt, sie würden sich vom Empfange des Präsidenten

fern halten, well das Programm der Reife ausschließ lich die Besichtigung tschechischer Anstalten'vorsehe. Die deutschen bürgerlichen Parteien Mährens begründen diesen Entschluß ausführlich in einem offenen Schreiben an 'den Präsidenten der Republik) worin es unter anderm heißt: ,>.Als Sie zum Präsidenten der Republik erwählt wur den, Erweckte diese Wahl bei den Deutschen die Hoff nung. unserem ohne seine Zustimmung und gegen das Selbstbestimmungsrecht in den neuen Staat aufgenomme nen deutschen

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Page 3 of 4
Date: 14.10.1920
Physical description: 4
dargelegt, daß die Bedenken der (La tente gegen die Einverleibung der deutschen Gebiets in die tschechoslowakische Republik durch eilt Memo- ! randuin zerstreut worden seien, das die tschechoslowa kische Friedensdelegation in Paris überreicht hat. Die Prager „Bohemia' veröffentlicht nunnrehr den wesent lichen Teil dieser Denkschrift, die als Memoire 3 beze'ch- net wird, und zwar ihren Abschnitt VI. Er hat folgenden Wortlaut: ,/Es ist absolut notwendig, genau zu^ivissen, wie die Deutschen

in dem tschechoslowakischen Staat behand.il werden. Die Tschechoslowakische Republik ist. eintre len den Falles, nicht nur bereit, das gesamte, durch die Fne- denskonferenz zugunsten der Minderheiten eingesühr- te internationale Recht anzunehmen, sonde. n si? ist a.. ch noch bereit aber ein folch.s Recht hinauszugehen i:nd den Deutschen alle Rechte zu geben, die ihnen zukomm,.n Die Tscheclioslowakische Republik wird ein absolut demokratischer Staat sein: alle Wahlen werden nach dem allgemeinen, gleichen und direkten

Wahlrecht v.r sich gehen; alle Aemter werden allen Staatsbürgern zu gänglich sein: die Sprache der Minderheitenwicb überall zugelassen sein; das Recht, ihre eigenen Schulen, ihre Richter und ihre Gerichtshöfe zu haben, wird niemals irgend einer Minderheit bestritten.werden. Hinzugefügt muß werden, daß die Tschechen, obwoh sie sich dessen bewußt sind, daß die Deutschen unter d-m alten Regime übermäßig bevorrechtigt waren, kvin^- wegs daran denken, der deutschen Bevölkerung beisxie'te- weise ihre Schulen

, ihre Universitäten, ihre technischen Schulen, die übrigens vor dem Kriege wenig besuch: waren, zu unterdrücken. Ilm 'zusanunenzufassen: Die Deutschen würden i» i Böhmen dieselben Rechte haben wie die Tschechoslo- waken. Die deutsche Sprache würde die zweite Lan dessprache werden und man würde sich niemals irgend einer verato:ischen Maßnahme gegen den de tschen Be- völkcrungsteil bedienen. Das Regime würde ähnlich sein wie in der Schweiz. Dieses Regime wird in Böhmen nicht nur deshalb eingeführt

werden, weil die Tschechen immer .in tie fes Empfinden für Demokratie, Recht und Gerechtig keit hatten und diese Rechte selbst ihren Gegnern loyal zuerkennen, sondern auch, weil die Tschechen der 'An sicht sind, daß diese den Deutschen günstige Lösung auch den politischen Interessen ihres eigenen Landes und ihres eigenen Volkes günstig' ist. Im 19. Jahrhundert haben sie viel praktischen, vor allem aber viel politischen Sinn bewäh t. Sie sind viel zu sehr Realisten und haben zu viel gesunden Men schenverstand

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Page 2 of 6
Date: 26.09.1923
Physical description: 6
jetzt bereits daran denkt, ähnliche Währungsexpcrimente zu machen wie in 3iußland, indem inan neben der Papiermark (Sow- jetrubcl) ein eigenes „Sachwertgeld' und Goldnoten (Tschernowetz) in Umlauf setzen will. Flir md wider die deutsche Kmiwlation. In nationalfühlenden und an die Zukunft der Nation denkenden Kreisen Deutschlands verwahrt man sich dagegen, daß die bevorstehende Kapitulation vor den Franzosen erfolge unter'nochmaliger Preis gabe der deutschen Ehre. Sie könne in entehrenden Formen

wollten. Es gebe ja auch andere Wege, um das Ruhrgeschehen abzubre chen. Man verzichte auf den törichten Gedanken der Verständigung mit einer Macht, die nur Dcutsch- lands Untergang Null. Man laste Frankreich han deln wie es will, aber man lehne jede Unterschrift ab, die nicht die Befreiung und Rückkehr der Ruhr opfer, die nicht den deutschen Rhein und die deutsche Ruhr gewährleistet. Wenn man so handelt, so wird man zwar überhaupt nicht zur Unterschrift kom men. Der Franzose wird an Ruhr und Rhein

. Die deutsche Sozialdemokratie wird in den nächsten Tagen allesdaransetzen, um zu verhindern, daß die sogenannte Verständigung mit Frankreich an Ehrenpunktcn oder deutschen Lebens- notwendigkeiten der Zu k u n f t scheitert. So kommt alles auf Herrn Dr. Stresemann an. Wie verlautet, ist es keineswegs ausgeschlossen, daß der Reichskanz ler es im letzten Augenblick ablchnt, sich zum Unter zeichner eines neuen Diktates zu machen. Zwar sei die Kapitulation im Augenblick beschlossene Sache, aber Dr. Stresemann

. In diesen Tagen ist ein An gebot der deutschen Regierung nach Paris abzegan- gen. In diesem werden die in den verschiedenen Reden Dr. Strescmanns formulierten Vorausset zungen für eine Liquidierung des Ruhrunternch- mens niedcrgelegt. Es handelt sich insbesondere .um die Wiederherstellung der Verkehrshoheit und der Verwaltungshoheit im Ituhrgebiet und selbst verständlich auch darum, daß den Ausgcwiescnen und Verurteilten volle Amnestie zugesagt wird. Gegen diese Zusicherung wäre die deutsche Regierung bereit

veranstaltete am Mittwoch in Berlin die Vereinigung Vaterländischer Verbände Deuffchlands. Abg. Geißler gab einen Überblick über den ungeheuren Ernst der politischen Lage, dann wurde einstimmig eine Entschließung ge faßt, in der es unter anderm heißt: Seit dem Einbruch des Erbfeindes in das Ruhr revier, der selbst vom obersten englischen Staatsge richtshof als ein Rechtsbruch verurteilt worden ist, sind die Organisationen des Marxismus bestrebt ge wesen, eine Erfolg versprechende Kampfführung des deutschen

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Der Burggräfler
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Page 5 of 10
Date: 11.07.1923
Physical description: 10
. Je denfalls werde vor einer Sonderaktion Eng lands eine englisch - italienische Ant wort auf das letzte deutsche Memorandum er scheinen. Sicher sei auch, -daß bei einer eng lischen Sonderaktion die Vereinigten- Staaten eingeladen iverden, Vertreter in die Kommission zur Festsetzung der deutschen Zahlungsfähigkeit zu ensenden. London, 9. Juli. Der „Observer' meldet, daß der englische Druck auf eine rasche Lösung des Ruhrproblems mit jedem Tage stärker werde. Poincare sei aber ein unbeug samer Politiker

solchen ver brecherischen Widerstand verurteilt, der vom Hl. Vater selbst verurteilt wird. In weiten deutschen Kreisen hat die Be kanntmachung dieser Weisung der Kurie im er sten Augenblicke einen gewissen Schrecken und Besorgnis ausgelöst, zumal Pressenachrich- ten aus Rom den Auftrag an den Nuntius in Deutschland dahin erklärten, daß der Papst einem mächtigen französischen Druck imchge- geben habe. In der Tat ist dieser Vorgang eine Neue rung in der päpstlichen Diplomatie. Der Papst verlangt

von der Deutschen Regierung, daß sie die Sabotageakte im besetzten Gebiete unter binde. Die Sabotageakte sind gewiß kein notwen diger Bestandteil des passiven Widerstandes. Ihre Ausübung hat bisher keine Früchte im possitiven Sinne getragen. Im Gegenteil. Die Folgen sind für die Bevölkerung des besetzten Gebietes, welche die Hauptsache des Widerstan des zu tragen hat, äußerst schmerzlich. Denn der Franzose benützt die Sabotageakte dazu, um zu immer härteren Repressalien zu schreiten. Im besetzten Gebiet

» in den Sabotageakten nicht -u er- blicken. Sie sind nichts anderes, als die ver ständliche, wenn auch nutzlose und politisch un kluge Reaktion auf die Quälereien der Franzo sen im besetzten Gebiet. Allerdings nach dem Sittenkoder bleibt Blutschuld. Blutschuld. Wenn der Vater der Christenheit mahnend seine Stimme erhebt, die Hand von Menschenleben zu lassen, so handelt er aus seinem geistlichen Amte heraus. Dis Deutschen haben aber so viel Vertrauen in die Objektivität des Papstes, daß sie wissen

, daß er über jene Taten der Feinde Deutschlands, welche die Sabotageakte auslösen. ebenso scharf urteilt. Denn auf Frankreich lastet die Blut schuld all der hingemordeten Deutschen. Frank reich übt auf die Beamten des besetzten Gebie tes die unerhörte Gewissensknebelung aus, durch die sie gezwungen werden sollen, ihren der deutschen Regierung geleisteten Eid zu bre chen. Frankreich ist zur Verantwortung zu zie hen für all den Hunger, die N o t und da». Elend in den blockierten Städten des Indu- ' striegebietes

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Page 1 of 10
Date: 03.12.1924
Physical description: 10
hat. Vom „Selbstbestimmungsrecht der Völker' war keine Rede. Immerhin versprach man den Annektierten hoch und heilig, ihre Sprache, ihre Schule sollten unangetchtet bleiben. Die ersten Nachkrkgsregierungen in Italien hielten zum Teil das Versprechen. Der Faschismus riß es in Stücke. Völlige Ausrottung der deutschen Sprache wurde offen u. offiziell als Ziel prokla miert. Die Schule soll von unten auf Jahr für Jahr italienisiert werden. Im Herbst 1923 begann es mit der Ausnahmeklasse: Unterrichtssprache Italienisch für Kinder

auch hier die Pflege der deut schen Spracho immer stärker zurückgedrängt zu werden. Auf der anderen Seite ist man noch nicht damit zufrieden, das schulpflichtige Alter zu italianisieren. Dieselbe Regel gilt nun be reits für Kindergärten. Deutsche Kinder gärten sollen nicht mehr geduldet werden. Die bewährten Scl)ulbeträte, die aus der Bevölke rung hervorgingen hat man abgeschafft. Ebenso geschah es den deutschen Schulinspektoren, die durch Italiener ersetzt wurden. Für die Metho den, die da angewandt

Weg. aus unterworfenen Deutschen „nationalgesinnte Ita liener' zu machen? Einen abgesprengten kleineu Gebirgsstamm, ohne eigene Kultur, ohne feste geschichtliche Ueberlieserung, ohne ausgesproche nes nationales Bewußtsein mag man durch Zwangsunterricht im Laufe von Jahrzehnten cntnationalisieren können. Doch dieses mit seiner Jahrhunderte alten deutschen Ge schichte, mit seiner tief eingewurzelten Kultur, von der jeder Erkerbau an der Straße, jedes ernsthafte Gespräch mit den Menschen Zeugnis ablegt, dieses Land

an Eisack und Etsch, das vor drei Vierteilen eines Jahrtausends einen deutschen Dichter, wie Herrn Walther von der Vogelweide hervorgebracht hat, dieses Land und Volk läßt sich Sprache, Kultur und Traditionen nicht durch italienische Schulmeister und nicht durch Mussolinis Schwarzhemden ent winden. Andreas Hofers Bilder mögen aus allen Schulen entfernt werden, doch ist dies nicht der Weg, um aus ungefragt annektierten Deutschen ..nationalgesinnte Italiener' zu machen. Die „Frankfurter Zeitung' schließt

, Wirkiich- keitsmenschen. um sich in romantischen Träu men zu verlieren. Sie wissen, daß man sich aus den Ketten von Versailles und St. Germain nicht mehr mit der Büchse befteit und auch nicht mit Handgranaten. Sie glauben, daß irgend wann die Vernunft der Tatsachen und histori scher Möglichkeiten sich durchsetzen wird, sie hof fen auch, daß der Völkerbund trotz vorläufiger Unzuständigkeit ihnen doch noch einmal Schutz bieten mag. Die deutschen sind loyale Staatsbürger. Wer wozu sie nicht bereit

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Page 2 of 10
Date: 30.09.1925
Physical description: 10
glaubt, daß jetzt, insbesondere nach dem Verlauf und Ergebnis der Konferenz von London, die Grundlage für ein g e - deihliches Zusammenwirken im Völker bund gegeben ist. Sie hat sich deshalb entschlossen, nunmchr den alsbaldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu erstreben. Im Hinblick auf die bisherige internationale Er örterung dieser Frage erscheint es der Deutschen Regierung nicht tunlich, ohne weiteres an den Völ kerbund einen Antrag auf Zulassung zu richten. Um alles zu vermeiden

, was Rückschläge in der Entspan nung der politischen Weltlage hcrbeiführen könnte, wünscht sie zunächst mit den im Volkerbundsrat vertretenen Regierungen in der Offenheit ge wisse Fragen zu erklären, die für die deutsche Mitwirkung an den großen, dem Völker bund obliegenden Aufgaben von entscheidender Be deutung sind. 1. Es liegt der Deutschen Regierung fern, für Deutschland besondere Vergünstigungen zu verlan gen. Sie ist der Ansicht, daß das Ziel der Entwicklung des Völkerbundes

in Ansehung Deutschlands besteht, ist nach Ansicht der Deutschen Regierung ausgeschlossen. Sie ist aber bereit, dem Völkerbund gegenüber durch eine ausdrückliche Erklärung zu bestätigen, daß sie zur Erfüllung ihrer internationalen Verpflichtun gen entschlossen ist. Eine solche Erklärung läßt die von der deutschen Regierung bei frühereit Gelegen heiten zu diesen Verpflichtungen abgegebenen Er klärungen unberührt. Sie darf insbesondere nicht so verstanden werden, als ob die deutsche Negierung

der Versöhnung und Verständigung auf' die Lösung aller Fragen erstrecken, die zurzeit noch trennend zwischen den Völkern stehen. Für die Verfolgung dieses Endzieles ihre 'Kräfte einzusehen, wird die deutsche Regierung jederzeit als eine ihrer vornehmsten Aufgaben erachten!' Dazu schreibt die volksparteiliche „Nationallibe rale Korrespondenz' in Berlin: „Zu der ersten deutschen Forderung ist zu bemer ken, daß sie als erfüllt gelten kann. Die zweite Forderung wird der Happtgegenstand der kommen

den Verhandlungen über den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund sein. Deutschland wird seinen Eintritt in den Völkerbund nicht voll ziehen, wenn es nicht damit rechnen kann, daß sei nem notwendigen Vorbehalten Rechnung getragen wird. In Punkt 3 des Septembermemorandums hat die deutsche Reichsregierung die Stellung des deutschen Volkes' zur Kriegss chuldlüge den auswärtigen Mächten in sehr ' eindeutiger Weise zur Kenntnis gebracht und sie betont diese Stellung immer von neuem durch jeden Hinweis

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Page 1 of 4
Date: 17.08.1922
Physical description: 4
^»«o«t«» BB9iiBBii^i{BBBiiimiBE3!iBBiisai!aBii vUvt(u>« AU4ll>|CyuU imiiMiiimimiMiii ihsebiibbiii Nr. 121 Donnerstag, den 17. August 1922 49. Zahrg. WSM Mmes Wl. OWWk AM Ml res SkMeil Wells Sek Mele Provisorische Regelung der .Tiözesanfrage.^ ^Mittels. Dekret her KonWorialkongregation ooni S. August 1922 wurde der Hochwürdigste Fürstbischof Jo hannes Raffl,m Kriren zum Älpostotischen Administra tor der zehn deutschen Dekanate der Diözese Trient be stellt- Diese Lösung stellt ein Provisorium dar

, ^nd zwar in ähnlicher Weise, wie es vor etwas' mehr als einem halben Jahre für den österreichischen Teil der Diözese Briren verfügt wurde. Tie Diözesaugrenzen gleiben vor derhand' unveräitdert- Diese provisorische Lösung wurde wohl aus dem Grunde gewählt, weil einerseits die kirch lichen Verhältnisse im deutschen Teile der Diözese Trient dringendst einer Regelung bedurften, anderseits aber sich einer definitiven neuen Tiözesanabgrenzung mannigfache » ISchwferigkoiten entgrgenstelltm^ deren Ueberwindung

setzen. Nur durch vteuwahlen könne der ÜQ en Berieten über eine Verschiebung der Entscheidung die Einheitlichkeit und das Zusammenwirken der ein- Faschismus, eine s^nen Kräften entsprechende Vertretlmg prei Monate, wobei das Moratorium schon jetzt ge- zelnen LandeskriminalvosizeisteNeu durch Vereinbarungen ^-MrrI<lMenie. eryalten und rur Iletzernah'm^ Der Re- würde. Poincarö spra?H siH formell gegerr em Mo- der Länder u. des Reiches untereinander forderten.^ Aadelr grerlrng veranlagt

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Page 3 of 12
Date: 10.05.1919
Physical description: 12
Bette 3 Dkottalienischo DÄsgaLion {ft tfnt 5. ds. wlcdcr uachPariS zurückoekchrt uud Wird Bct r drr Ueberreichuvg der BorfriedenS- brdiuguugcn au die deutsche» Bevollmschrigten dabei sei«. Datz warwoh! voranSzusehsn. Galaudra -leibt in Rom. Die italienische» BlLttev sagen, daß die Neffe die volle Annahme der ttalieuischrn Forderungen namentlich auch hinsichtlich Fiumes seitens der Verbündeten bedeute. Die Urbergabe der BorsrieLensbeLiuguugeu an die deutschen BevollmSchtkgtea in Versailles

, die man nicht abweisen konnte, die aber unwillkommen sind, für dir mau tut, war unbedingt notwendig ist. jedoch nicht das G-ringste darüber. Sogar das Notwendige wird manchmal nur unter Schwierigkeiten gewährt. - Beispielsweise hat die deutsche Delegatton ihr eigenes Telegraphen« bureäu mitgebracht, aber es dauerte lauge, ehe die deutschen Apparate an die französische» Leitungen augeschloffeu werden durften. - Alle deutschen De peschen mußten liegen bleiben und eine tadellose telegraphisch? Verbindung

, iunerhalb dessen wir uns be wegen dürfen, 125 Hektar beträgt. Selbstver ständlich werden alle diese Maßnahmen nur zu unserem Schutz getroffen. Daun wiederholte Oberst Henry dieselben Verbote und Warnungen in deutscher! Sprache, nur sprach der Offizier viel freundlicher als der Polizeigewaltige. Zeitung?« zu, kaufen, ist uns erlaubt, zum Barbier aber dürfen wir nicht gehe», und die deutschen Delegierten haben auch in richtiger Voraussicht einen eigeneuBarbier mttgedracht Als am selben Abend um 11 Uhr

haben über die Ankunft der deutschen Delegierten berichtet, natürlich ohne irgend eia freundliches Wort der Begrüßung. Die meisten Berichte waren trocken und sachlich, aber es gab auch höhnische, kn denen das Aussehen und Ver halten der Deutschen verspottet wurden und in drnen sogar den deutschen SÄreibmaschlnenfräu- Irin die mangelnde Eleganz ihrer Toilette zum B.orwurf gemacht wurde. Der Friede ist tu der Pariser Presse vorüber gehend durch den 1. Mat in den Hintergrund gedrängt, der die Blätter

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Page 1 of 8
Date: 22.10.1926
Physical description: 8
Dtussolini mit dem deutschen Reichskanzler Stresemann werden amtlich dementiert. .* Das Gerücht war zurrst vom Genfer Berichterstatter des „Newyork Herold' in Umlauf gesetzt. Danach sollte angeblich Mussolini im Dezember gelegentlich der Tagung des Völkerbundrates nach Genf kom men. um 1 dort mit dem deutschen Autzemninister Dr. Etresemann zu konferieren. Seit den Besprechungen zwischen Briand und Stresemann in Thöiry sowie Zwischen Chamberlain und Mussolini in Livorno hätte der italienische

Ministerpräsident an diese Zu sammenkunft mit Dr. Stresemann gedacht. Die Besprechungen des deutschen und des ita lienischen Ministers in Locarno im vorigen Jahre hätten nur formellen Charakter besessen. Mussolini beschränkte sich darauf, den Pakt von Locarno zu unterzeichnen, ohne weiter daran teilzunehmen. Die früher gespannt gewesenen deutsch-italienischen' Be ziehungen seien nunmehr besser geworden. Deutsch land habe, seitdem es in den Völkerbund eintrat, eine vollikommen andere Stellung gewonnen

Sprache, wenn man den Redner und den Ort, wo er gesprochen hat, ins Auge faßt. Der Redner hat das Wort Deutschland vermieden. Er hat sogar durch die Zusammenziehung der Angelegen heit der deutschen Tribute mit dem interalliierten Schul den die Möglichkeit offen gelassen, ob sich die Frage der Zulässigkeit, von einer Natton Generationen hindurch derartige Zahlungen zu verlangen, außer auf Deutsch land auch auf Staaten beziehe, die Amerika Geld schul dig sind. Das ist aber nur eine sehr geschickte Art

, Wi derstände auszuschalten, denn praktisch werden die Schulden der anderen an Amerika durch die deutschen Tribute, solange sie eben gezahlt werden können, so ziemlich gedeckt. Wenn also Frankreich nach dem ame rikanisch - französischen Schuldentilgungsplan seine ame rikanischen Nachkriegsschulden (die eigentlichen Kriegs schulden sind schon unter Seufzern gestrichen worden) in 62 Jahren abtragen soll, so würde das praktisch bedeu ten, daß Frankreichs Politik darauf Hinausliese, Deutsch land mindestens

62 Jahre lang zu Tributen in minde stens derselben Gesamthöhe zu zwingen. Dabei mutz man sich erinnern, daß Frankreich nur 52 Prozent der deutschen Tribute bezieht, daß Deutschland also in derselben Zeit ungefähr das Doppelte zu zahlen hätte. Die Frage des Herrn Lesfingwell heißt also in Wirklich keit: Soll Deutschland aus unabsehbare Zeit gezwun gen werden, die Kriegstribute nach dem Dawesplan zu zahlen? Und diese Frage wird gestellt nicht nur aus fi nanziellen und wirtschaftlichen

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Page 1 of 8
Date: 07.05.1926
Physical description: 8
. Rückwirkung des Streiks auf den Kohlenmarkt. Ein direkter Kohlenexport von Deutschland nach England im Fall des Streikes dürfte kaum eintreten. weil die englischen Kohlenkonsumenten, Industrie- und Gaswerke, sich schonen den letzten Wochen auf lange Zeit hinaus — man sagt aus etwa vier Monate — mit Kohle vürversorgt haben. Einen direkten deutschen Koh lenexport nach England würden auch wohl weder die deutschen Kohlenarbeiteroerbände noch die englischen Transportarbeiter zulassen. Anderseits dürste

Millionen Tonnen beträgt. Um diesen Mehr export leisten zrc können, müßte die deutsche Kohlenpro duktion ausgedehnt werden, da die Vorräte auf den deutschen Kohlenzechen für Exportzwecke nicht in Frage kommen. Sollte der englische Kohlenarbeiterstreik län gere Zeit anhalten. so würde das wohl zu einer Preis erhöhung für Kohle auf dem Weltmarkt führen. Die ita lienische Regierung läßt mitteilen. daß der Kohlenvor rat Italiens noch für 5 Monate reiche. Keine Unterstützung aus Amerika. London. 7. Mai

und die Demokraten stimmen, so daß es sehr leicht mög- ■ lich ist, daß die Regierung in Minderheit gerät, um- somühr als sie der Stimmen der Deutschen Volks- ! Partei nicht sicher ist. Die Gegnerschaft gegen die Verordnung wird damit begründet, daß das Reich durch Führung der verschiedenen Flaggen im Aus lande Mißvrständnissen ausgesetzt sein wird. Die Re gierung begründet ihr Flaggendekret mit dem bezüg lichen Wunsch der Deutschen im Ausland. Wie aus Neuyork berichtet wird, hat die Verordnung in deutsch

ein Satz am Anfang des Vertrages, der das gesamte Abkommen beherrscht und seinen Geist andeütet. Es ist der Satz, der erklärt, daß die Parteien geleitet sind von „der Ueberzeugung. daß das Interesse der der Völker der Union der Sowjetrepublik und des deutschen Bülkes eine stetige, vertrauensvolle Zusam menarbeit erfordert'. -Das wird im Artikel 1 des Vertrages wiederholt und stärker unterstrichen! durch die Übereinkunft, „in freundschaftlicher Fühlung miteinander bleiben, um übgr alle, ihre beiden Län

. Frankreichs und Italiens haben in der Oeffentlichkeit bisher keine außerge wöhnliche Auftegunq über den Vertrag gezeigt. Pri vate Erklärungen sind durch die deutschen Botschaf ter gegeben und vielleicht verlangt worden. Aberim Ton war dieses Verlangen eher das eines freundli chen Fragestellers, als das eines Aengstlichen. dessen Interessen aufs schwerste berührt sind. Trotzdem ent hüllt die europäische Presse eine Besorgnis^ die sich, je näher den Grenzen Rußlands, bis zur Beunruhi- ^*Was M der Grund

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Page 3 of 10
Date: 06.10.1923
Physical description: 10
das ihnen die Aussicht eröffnet, die reichen Indu strien an der Ruhr zu kontrollieren. In einem solchen Programm ist kein-Raum für Großmut. Dieser Umstand wird eine wirkliche Ver ständigung mit Deutschland unmöglich machen. Eine deutsche Regierung, die ihre Zustininiung zu einer Okkupation deutschen Gebietes und einer Ausbeu tung deutscher Arbeit gäbe, wie der französische Ehr geiz und die französischen Interessen sie Vorhaben, würde schnell von ihren eigenen Landsleuten ver- worfen

werden. Ein solcher Vertrag würde nur das bedeuten^ was die französische Militärmacht daraus machen kann. Die Deutschen' würden' ihn nie wirklich anerkennen. Im Gegenteil, er würde Demonstrationen und empörten Protest Hervorrufen und die Regierung, die einen solchen Vertrag unter zeichnet, wäre so hoffnungslos diskreditiert, daß sie -keinerlei Autorität in einem Augenblicke hätte, da die Regierungsautorität dringender nötig sein wird als in irgend einer Periode der deutschen Geschichte. Berichte von englischen Reisenden

, die direkt von cincin Aufenthalt aus Deutschland zurückkehren, er zählen von wachsender Ordnüngslosigkeit. Kleider- und Nahrungsmitteldiebstähle sind an der Tagesordnung. Hungrige Strolche machen die Nacht in vielen deutschen Städten unsicher: Abgesehen von dem -Fehlen der Ruhrkohle, wird das Geschäft durch die Markkatastrophe paralysiert. Niemand kann bestellen oder berechnen. Die Hausfrau kann, wenn sie ihre Tageseinkäufe machen will, nicht sagen, ob die mageren Einkäufe, die sie vorhat, in der Zeit

wird von der Leitung der Deutschen abhängen. Deutschland wird nicht in eine Ruhrbesetzung willi gen, was immer Herr Stresemann unterschreiben mag. Es kann eine Zwischenzeit von Zerfall und lokalen Unordnungen geben, während welcher Deutschland hilflos und gebrochen ist. Aber die Deutschen sind keine Rüsten, Sie sind ein hochge- lildetes Volk von gründlicher Erziehung und einem tarken Pflichtgefühl für Gemeinde und Staat, de nen sie angehören. Sie werden sich aufraffeu und schließlich'wieder zusammenkommen

an. Allein in der Umgebung von Leipzig sind nach offiziel len Mitteilungen des Landbundes viele taufend» Zentner Kartoffeln gestohlen worden. Ueber 100.000 Angehörige aller Parteien schlossen sich am Sonntag auf dem Kölner Messegelände zu einem Treuschwur des Rhein» landes für das- Deutsche Reich zusammen. In der einstimmig angenommenen Entschließung; heißt es: „Das Rheinland bleibt unerschütterlich mit dem deutschen Baterlande verbunden. E» werde jeglichem Versuch, irgend eine AenderunA der staatlichen

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