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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 30.01.1892
Physical description: 12
Schneider. Der heutige Tag galt der Beweisaufnahme im dritten den Angeklagten zur Last gelegten Mordfactum, nämlich der Ermor dung der Friederike Zuffer. Nach dem Geständnisse Franz Schneiders soll sich dieselbe unter denselben Um ständen vollzogen haben, wie die Mordthat an der Marie Hottwanger: Seine Frau habe wieder die körperung aller möglichen guten Tilgenden und in die ser Eigenschaft als rettender Engel in verschiedenen misslichen Lagen seiner Freunde und Gönner hingestellt

, ist der Umstand, dass Rosalia Schneider, nach den drei nachgewiesenen Mor den, am l. August v. Js. neuerdings in eine Dienst- vermittlungsanstalt gieng, um dort eine GasthauS- köchin für Würmla mit 20 bis 25 fl. Lohn zu werben, wobei sie zu ihrem Leidwesen keine neue TodeScandi- datin zugewiesen erhielt, da eine solche Köchin nicht in Vorinerk war. Drei Tage zuvor war aber schon der Leichensund der Kleinrath im Dreiföhrenwald gemacht worden,' wovon ihr nun die anwesende Eomptoristin erzählte. Rosalia

Schneider erschrak darüber heftig und sagte: „DaS ist eine sehr große Gemeinheit! Wer das gethan haben kann!' Die weitere Thätigkeit des sauberen Ehepaares aus diesem Gebiete scheint übrigens keinen Erfolg mehr ge habt zu haben, und konnten über das vierte Mädchen auch heute keine neuen AnhaltSpuukte gewonnen wer den, da sich der gestern dem Präsidenten zugekommene Brief als eine Mystifikation erwieS, indem der angeb liche Absender nicht aufgefunden werden konnte. WaS daö gegenseitige Verhältnis

der beiden Gatten betrifft, so geht ans den Aussagen der heute hierüber vernom menen Quartiergeber derselben die für die Beurthei lung der Schuldantheile der beiden Angeklagten an den gemeinsamen Verbrechen wichtige Thatsache hervor, dass die beiden Gatten, von LiebeSstreitigkeiten abge sehen, friedlich miteinander verkehrten und eher Franz Schneider vor seiner Frau, als diese vor ihm Furcht hatte, so dass die Rechtfertigung der letzteren, ihre Thaten a»S Furcht vor ihrem Manne begangen zu haben, ganz

hinfällig erscheint. Vor Schluss des Beweisverfahrens wurde noch ein junges Mädchen vernommen, welches Franz Schneider eines in der Voruntersuchung nicht vorgekommenen Nothznchts-DelicteS beschuldigt. Der Staatsanwalt erklärte jedoch von einer Anklage Umgang zu nehmen. Hierauf erklärte der Präsident das BeweiSverfahren für geschlossen und beraumte aus morgen die Schlnss- sitzung zum Vortrage des StaatSanwalteS und der beiden Vertheidiger, Wiedergabe der Ergebnisse der viertägigen Verhandlung

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 27.01.1892
Physical description: 8
der Kenntnis der ge gen dieselbe bevorstehenden Zwangsvollstreckung Viehstücke und andeer bewegliche Sachen abgekauft. Gapp erhält dafür 2 Wochen und Nairz I Woche Arrest. Neuner ist inzwi schen gestorben. Wien, 26. Jänner. ProcesS Schneider. Vor einem sehr zahl reichen, größtentheils aus Damen der feinsten Gesell schaft bestehenden Publicum, begann am Montag der große Sensationsprocess gegen das Ehepaar Schneider Die beiden Eheleüte sahen sich nach monatelanger Un tersuchungshaft zum erstenmale

, sah jedes von ihnen ins Leere. Die weitere Verhandlung förderte ein sehr wichtiges Re sultat zutage, dass nämlich die Muthmaßung der Staatsanwaltschaft, Schneider habe auch noch andere Mädchen, als den in der Anklage genannten, das Leben genommen, vorläufig durch keine nachweisbare That sache gestützt erscheint. Der Zeuge, welcher Schneider mit einem Mädchen unter gleichen Verhältnissen ver kehren gesehen hatte, unter welchen jener seine Opfer deni Tode entgegen zu führen pflegte, hat nämlich

im Gegensatze zu seinen Aussagen in der Voruntersuchung in dem ihm vorgeführten Dienstmädchen DjuriS jenes mysteriöse Mädchen wieder erkannt. Großen Eindruck machte die Erzälilung des letztgenannten Dienstmädchens, in welcher es ihren Kampf mit dem Ungeheuer Schnei der schilderte. In tiefem Ernste verließen die An wesenden nach Schluss der Verhandlung den GerichtS- saal; nur eine lächelte hiebci, wie den ganzen Tag hindurch, in cynischer Weise — nämlich die Rosalia Schneider. Aus den zSereineu. 5*, Morgen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 28.01.1870
Physical description: 8
der UnterstützungSkasse durch den Geschäfts-Vorstand Henry Schneider oder durch die Arbeiter selbst. Bei den darüber abgehaltenen Berathungen that sich ein gewisser Werkführer Namens Assy hervor, ein talent- voller Mensch, der kürzlich aus London gekommen war und mit der internationalen Arbeiter-Association in Verbindung steht. Durch seine wirkungsvollen Reden regte er die Arbeiter auf und gewann be- deutenden Einfluß. Als er jedoch ft-iner „Mission' halber mehrere Tage die Arbeit verlassen hatte und endlich

am 19. d. MtS. sich wieder einstellte, fand er seinen Platz besetzt. Darüber aufgebracht, gab er das Signal zur allgemeinen ArbeitS-Einstellung, die sich bald über alle Etablissements ausdehnte, in denen gegen 10,000 Arbeiter beschäftigt sind. Am 20. d. MtS. Morgens früh traf Herr Schneider, der Hauptbesitzer der Werke, ein, und bald nach ihm ein Redakteur der „Marseillaise', Herr Dubuc, der in Gemeinschaft mit Assy überall zum Wider stand aufforderte. Um 2 Uhr Nachmittags waren 3000 Arbeiter

auf dem Marktplatz versammelt und schickien Deputationen zu Herrn Schneider, welche Verminderung der Arbeit, Erhöhung des Lohnes, Wiederanstellung AssY'S und Entlassung des ober sten Werkmeisters Renaud verlangten. Herr Schnei der erklärte, daß die unterbrochenen Arbeiten nicht wieder aufgenommen werden sollten, als bis er da zu Befehl gebe, und daß alsdann alle Arbeiter, die sich nicht einstellten, entlassen würden, möge es ihn kosten, waS eS wolle, da ohne strenge Disciplin ein so großes Geschäft

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