beiden Händen lassen und ihr eiu paar licbe, versöhnliche Worte sage», nach denen sich ihr Herz sehnte, wie der Verschmach tende nach einclii frischen Trunk. (5ö lam anders. Er war ausgestanden, sobald sie zn sprechen angefangen hatte, verbeugte sich, nachdem sie geendet, mit muslcr- giltigcr Höflichkeit, berührte flüchtig ihre Fingerspitzen mit seiner behandschuhten Rechten und antwortete ohne Zögern: „Sie gewähren mir da eine Genugthuung, mein gnädiges Fräulein, die größer ist, als ich ver langen
, etwas eisernes, unbeugsames; eS wehte sie sroslig an, aber sie drängte diese Empfindung zurück und sagte: „Ja'. „Es war einmal eine schöne Prinzessin,' hub der Doctor au, „die hatte alles, was ihr Herz begehrte und mehr als das, so dass ihr vor lauter llebermuth die Zeit lang wurde und sie zu ihrer Zcrslrenung auf allerhand Abenteuer sann. Es kam ihr plötzlich in den Sinn, hinauszuziehen in die weite Welt, um kaud uud Leute kennen zn lernen, aber nicht, wie sich das gebürt halte, ihrem hohen Rang
sich ihrer an in dem Glauben, sie sei ein armes Mädchen, pflegte, heilte sie und gewann sie lieb. Er dachte nichts Unrechtes; denn sein Sinn war redlich nnd sein Herz getreu. Bisweilen dünkte eö ihm wohl, da« arme Mädchen sei nicht, was sie scheine, sie spiele ihm eine Eomödie vor. Doch er kämpste diese Zweifel nieder und nahm au, die Fremde würde ihn nicht hintergehen, würde ihm Vertrauen schenken, da seine Liebe ihm nicht verborgen blieb.' „Doctor Fall!' fuhr Annita ans. „Mein Märchen ist noch nicht zu Ende, Fräulein
au dem Mauue zu prüfe», der arglos einer ver- zchreudeu Leidenschaft entgegentrieb. Sie blieb so lange liebenswürdig gegen ihn, bis er sich beilommen ließ, offen und rückhaltlos mit ihr zu sprechen. In solchen Augenblicke», wo seiu Herz, zum Ueberschäumen voll, nach einem Wort der Liebe von ihren Lippen schmachtete, ließ sie ihn grausam suhle«, dass er sich zu viel heraus- nahm, und wies ihn in seine Schranken zurück. (Fortsetzung folgt.)