und die noch im Volke fortlebt. Schon seine äußere Gestalt gewann ihm da» Herz der Mensche», und eine gewisse Treuherzigkeit, eine den Passeirer« eigene Weichheit, ein kluger Bauernblick, der im ersten Angrifft richtiger auffaßt, als der langüberlegende Grübler, seine Frömmigkeit, stammend au« gläubigem Gemüthe, seine treue Anhänglichkeit an die Kirche und an Oesterreich ersetzten, wa« ihm an Feldherrntalent und sonstigen Wissenschaften gebrach. In unbedingter Hingabe an die Meinung des Lande« und an den Willen
aneiserte. »Wir müssen für Gott, für die Verfassung des Landes und die alte Herrschaft siegen oder sterben', war sein Ruf. Darauf ertheilte der Priester Jof. Alber nach einer Ermunterung zum Vertrauen auf Gottes Hilfe Allen die Absolution, und Hofer erhob Augen und Hände zum Himmel, machte fromme Gelübde, für die Gnade des Sieges, darunter namentlich da« Herz - Jesu - Fest alle Jahre zum Danke durch'« ganze Land feierlich be gehen zu lassen. Dadurch kam Halt und Begeisterung in seine Schaaren, der Ruf
zum Kampfe erscholl von allen Seiten und der herrlichste Sieg krönte am 29. Mai am Jsel-Berge sein Vertrauen. Während der Zeit der Waffenruhe drang Hofer mit Entschiedenheit darauf, daß seinem Gelübde von der Jsel-Schlacht im ganzen Lande Folge gegeben werde, und es wurde von den weltlichen und geistlichen Be hörden einstimmig beschlossen, das Herz-Jesu-Fest all- jährlich Ende Mai'S zu feiern, und al« der Beschluß zur Ausführung kam, erbaute Hofer alle Anwesenden in der Jesuiten-Kirche
durch seine herzliche Andacht und Gottergebung.^ Die Herz-Jesu-Kapelle an seinem Gute am Sand, das für Hoser's geadelte Nachkommen vom Kaiser zu einem Lehen gebildet wurde, ist daher die sinnreichste Darstellung des frommen Gemüthes Hafer'S, wodurch auch das Land Tirol seine katholische Gesinnung öffentlich ausspricht und Se. Majestät der Kaiser durch seine wirklich kaiserl. Beigaben bestätiget. Diese drei Monumente werden Hofers Andenken stets lebendig bewahren, und sie werden erst dann in Ver gessenheit kommen