gelangt ist. Die Persönlichkeit des Botschafters habe allgemein einen überaus sympathischen Eindruck hervorgerufen. Man sei in Berlin in allen Kreisen davon überzeugt» dass Herr v. Szögyenyi sich der nicht leichten Aufgabe, einen so hoch angesehenen und beliebten Vorgänger wie den Grafen Szechenyi zu ersetzen, in der glück lichsten Weise entledigen werde; er dürfe sich des herz lichsten Entgegenkommens überall versichert halten. Mit dein Reichskanzler, Grafen v. Caprivi, sei Herr von Szögyenyi
beschweren Den raschen Stundenslug, In langem Zuge leeren Der Freude vollen Krug; Abpflücken alle Rosen — Wer weiß, 'was kommen maA Nach diesem'wollenlosen Tiefblauen Sommertag! WaS die „Jahreszeiten' betrifft, gefällt uns besonders „Nun steht die Welt in Rosen', welches Poöm,'ohne im entferntesten Nachahmung zu sein, an E. Geibels gleichartige prachtvolle Stimmungsgedichte erinnert. UeberauS lieblich sind ferner die „Weih- tiachtSbilder.' Die zunächst folgende Gruppe: „Herz und Welt' -ist noch mehr
Liederstrauß auf den Weihnachtstisch legt. In aller Objektivität erlauben wir uns, denselben unserer Beurtheilung zu unterziehen. Der Inhalt des zur Besprechung vor liegenden Büchleins gliedert sich folgendermaßen: „Wanderstrauß, Mädchenlieder, Tagebuchblätter, Jahres zeiten, Herz und Welt, Ghaselen und Sonette, Ver mischte Gedichte.' —- Wie schon die betreffende Ueber« schrift andeutet, beziehen sich die Lieder der ersten Gruppe auf Naturempfindungen mannigfaltiger Art; eö sind deren wenige wiedergegeben
' (S. 55), „Um meine Lieder ist mir bang' (S. 60). Eine Probe davon: Kennst du das Heimweh? jenen heißen Schmerz, Bon dem das Alpenkind nie kann gesunden Im fremden Land: — so krankt nach dir mein Herz, Seit ich in dir der Heimat Bild gefunden. Der ganze Zauber meiner Berge liegt Auf dir; so frei und stolz ist deine Stirne, Brunellendraun ^>ein Aug', oft überfliegt Es rosig dich/wie Alptnglühn die Firne. Und wenn du sprichst! — Wie süßer Vogelsang Jn's Wäldesbunkel lockt, dass selbstvergessen Der Wand'rer laüscht