noch zur rechten Zeit sein Unrecht und kehrte zu der zurück, welche ihm zur AZraul be stimmt war.' „Aber, mein Gott, nennen Sie cS Unrecht, dass Graf Treuden ein schönes Weib liebte?' „Eine Choristin, eine Komödiantin — g°wiss.' „O Fräulein, Ihre Worte schneiden mir in das Herz. Kann nicht auch ein Weib in dieser Stellung rein und edel geblieben sein?' erwiderte Margot. „Nein, und die wir meinen, war es gewiss schon auf keinen Fall. Sie — ihren Namen hörte ich nie, als die Geschichte spielte
, war ich noch ein ganz kleines Kind — sie, die zum Ueberfluss noch einen Gatten besaß, soll gemusst haben, dass ein unverrückbarer Familienwille Guido vo« Tiruden für eine andere, eine ihm ebenbürtige Dame bestimmt hatte . . - Und noch eines, mein Fräulein: Man soll nicht begehren, was eines an deren ist.' „Man darf es nicht, nein, man darf es nicht.' Es war leise über MargolS Lippen gekommen und sie wusste nickt, weshulb es ihr mit einem- male das Herz durchsuhr wie in rauhem Schmerz. Aüer da — da stand plötzlich
vor ihrem geistigen Auge die gebieterische Gestalt des Grafen und es war ihr, atS wenn er ihr auch entgegenrief: Ja, eS ist Sünde, seiu Herz, seine Seele, all sein Denken und fühlen an einen unfreien Mann zu hängen. Und nun, jäh, in grenzenlosem Erschrecken kam es über sie, dieses Bewusstsein, diese fürchterliche Erkenntnis; sie liebte ihn, den schon ihre Mutter geliebt und — es war auch jetzt ein unfreier Mann, unfreier noch, weit unfreier als damals — vor jenen langen, langen Jahren, da Beatrix Herlo feinen