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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 24.12.1896
Physical description: 12
in die hellen Scheiben, Thränen in den Augen. ES ist der Wilderer. Längst hat er die erhobene Hand sinken lassen, der Stein war in den Schnee hinabgekollert, lautlos versunken. Seine Blicke können sich nicht losreißen von jenem Bilde des seligen strahlenden Weihnachtsglückes. Ihn, wird so weh ums Herz. Auch er hat dieses Glück gekannt — und verloren. — Auch er hat mit reinem, frommen, Herzen geliebt, wie — nun wie sich die beiden lieben unterm Christ baum. Jene Zeit ist vorüber. Als der Tod ihm seine Braut

. „Ich . . . ich kann nicht! O, wie ich ihn hasse, aber sie . . . der Engel soll sein Glück haben . . . mein Weihnachtöengel!' . . . Er drückt die Hände aus das Gesicht und — weint. — Ein Sprung über den Zaun, der flüsternde Wald umgibt ihn. Am Wege steht ein Marterl. — Er kniet nieder, mit gefalteten Händen fleht er um Vergebung, alle seine Sünden will er büßen, und milde und gütig blickt das beschneite Haupt des Erlösers auf ihn herab. Dem Wilderer wird so leicht ums Herz. „Ihr sollt Euch nimmer beklagen übern rothen Peter ... ich gehe fort

. . . eine neue Heimat, ein neues Glück suchen ... die Glocken rufen mich zur Mette.' Und wirklich, sie rufen, leise, lockend, dann wieder hell und jauchzend, als wollten sie ein reuiges Herz wieder willkommen heißen/und in den Bäumen rauscht eS 'leise, die Zweigt erzählen sich vom rothen Peter und von zwei glücklichen Menschen oben in, Forst hause. Ein leiser Windhauch streicht durch da« Geäst und küsst daS beschneite Marterl. Stille'Nacht, heilige Nacht!

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