Sie mich! Sie wissen nicht, wie sehr ich leide!' Aber so stammelte sie nur: „O, wie entsetzlich!' .Ja, es ist entsetzlich!' wiederholte die Alte, sprach aber nun hastiger, da sie der Sache ein Ende machen wollte. Sie wusste ja, woran sie war. „Dass der Gatte, der ihr Liebe schwur, sie nach so kurzer Ehe treulos ver lassen konnte, dies brach meinem armen Kinde das Herz. Vor drei Tagen erhielt ich ihren letzten Brief. Ich reiste sofort nach K.; die Wohnung war verschlossen. Auf der Polizei aber sagte
über das nun eingefchlnmmerte Kind, um vor der allen Frau die Thränen zu verbergen, welche jetzt unaufhaltsam ihren Angen entstürzten. Glücklos und heimatlos! Und war eS ihre Schuld, dass alles sich so unheilvoll fügte? O nein, gewiss nicht! Aus vollem Herzen hatte sie Gott gebeten, ihrem Gatten das werden zu dürfen, was er so heiß ersehnte, erhoffte, ein treues, liebendes Weib. Und nie kam ihr mehr der leiseste Gedanke an einen anderen Mann, seitdem Graf Kurt in ihre Augen geblickt und sie die Verlassene, an sein Herz