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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 22.07.1864
Physical description: 8
und sodann auch oft weit entfernt find, den Geistes kranken den erforderlichen Rechtsschutz zu gewähren. Diese Thatsache wurde von Seite der Aerzte und Psychologen in Betreff der Strafgesetze verschiedener Staaten schon zum öslern klar nachgewiesen. Dr.Knocke sagt in seiner Schrist: „Die Geisteskranken vor dem Schwurgerichte' 1863 in Bezug auf das braunfchwei- gische Strafgesetz Seile 113 ganz offen: „ES gehört ein außerordentliches Glück dazu, wenn heutzutage ein Melancholiker, ein partiell Wahnsinniger

u.s.w. der drohenden Strafe entgeht.' In wieferne dieser AuSspruch auch auf daö öster reichische Strafgesetz seine Anwendung findet, kann nur eine genaue Prüfung jener Grundsätze zeigen, welche im Gesetzbuch« in Bezug auf Geisteskranke ausgesprochen sind. Führen wir diese hier an. Der s. 2 dieses Strafgesetzes lautet: „Die Hand lung wird nicht als Verbrechen zugerechnet: a) wenn der Thäter deS Gebrauches der Vernunft ganz beraubt ist; b) wenn die That bei abwechselnder Sin- nenverrü ckung

zu der Zeit, da die Verrückung dauerte; oder v) in einer anderen Sinnenverwirrung, in welcher der Thäter sich seiner Handlung nicht bewußt war, begangen wurde.' Stützt sich der Richter auf den Wortlaut deS Ge setzes, der im Punkte a) ausgesprochen ist, so fragt er den Arzt, falls einer beigezogen wird, nicht, ob der An geklagte unzurechnungsfähig oder geisteskrank, sondern ob derselbe deS Gebrauches der Vernunft ganz be raubt ist. Bei welch' einer großen Zahl von Geisteskranken w rd aber der Arzt

diese Frage mit „Nein' beantworten müssen! Unier hundert Geisteskranken ist kaum Einer, der des Gebrauches der Vernunft ganz beraubt ist. ES gibt unter den Irren äußerst Wenige, bei Venen die Nernunstthätigkeit gänzlich erloschen ist. Wäre die>eS nicht der Fall, so wäre jeder psychische Einfluß auf die Irren und jede Convcrsation mit ihnen rein unmöglich. Der von dem Richter berufene Arzt kann fich alle Mühe geben, nachzuweisen, daß der Angeklagte melan cholisch, partiell verrückt, periodisch wahnfinnig

und wohl auch etwas blödsinnig sei; dies alles wird dem Richter nicht genügen. Der Angeklagte bleibt — nach dem Wortlaute des Gesetzes in Betreff des Punktes a) — gleichwohl zurechnungsfähig; denn er ist — deS Ge brauches der Vernunft nicht ganz beraubt. Wie viele Geisteskranke leiden an Geistesschwäche, die sich häufig als Beschränktheit des Verstandes, als Dummheit oder als Blödsinn auSspricht! Solche Zustände bewirken nach 8. ^6 wohl MilverungSgründe; sie schließen aber die Zurechnung

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 06.11.1875
Physical description: 12
aus Neutlingen' und vollendet an. Diese verfolgend, gelangten wir nach Mösern, Geologie, daß bei Bussleben im Großherzogthum ,.an dem achten tag sant Jacobs des merern (majoris), einem ganz kleinen Weiler westlich von Seefeld. Hier Sachsen in der 5rias ein Schwarzkohlen.Flötz vor- als man zalt von der geburt cristi 1472 jar.' Be. fanden wir einen schaligen ganz schwarzen Kalkstein, kommt, welches durch Bohrversuche nicht weniger als merk-nSwerth in Hinsicht auf die äußere Ausstattung

Es ist dies ein in großer Menge vorkommender ganz I 2l ^ Fuß Mächtigknt zeigte, und Anzeichen ver- sind noch zwölf in den Text eingedruckte Holzschnitte, mit Kohlenstoff durchdrungenerKalkmergel; gibt man ihn schjerener Art lassen auch bei Nafsereith die Hoffnung welche für jene Zeit recht sauber ausgeführt sind, in ein Schmiedefeuer, so glüht er, ähnlich der Anthracit« nicht schwinden, daß auch da eine größere Mächtig. Wie schon zum Theile aus dem vorhin citirten Titel Kohle, ohne Flamme fort bis Nichts als ganz weiß

bestimmt, heit'). das Würfelspiel mit dem Geize, das Schießen Brennstoffen weiter. ergab: Bitumen (Theeröle und Gas) 32.77, Kohlen- mit dem Zorne, das Kartenspiel mit der Unzucht, Hier stießen wir auf die erste wirkliche Steinkohle, stoff (Coaks) 60.50, Asche (Thonerde, Ectenoxhd, das Tanzen mit der Trägheit und das Saitenspiel Sie beißt ganz hinten im Thale, sehr faiger, südlich Kali und Kieselsäure) 6.73, Theile;100. Dask. k. Ge- mit dein Laster des Neides» Ferner beruft sich der einfallend

, in einer Mächtigkeit von 1 bis I V- Fuß ' 5220 Verfasser auf einen Prediger-Mönch, Namens „Bru- zu Tage aus. Hier fanden wir die ersten Lagen neral-Probir-Amt berichtet die Heitzkraft als 7^5 der Jakob von TessaliS', welcher viel über das Was jedoch dieser Kohle ganz besondern Werth geben (Schachspiel) geschrieben habe; dann D.e Str -ichungSrichtung ist das Vorkommen in beinahe unmittelbarer ''l ^ ..Ge,chr.ft', auf fe.nen eigenen S .nn; auf gegen Westen verfolgend, fanden wir Ausbisse

der p-' ° s.^ einen heidnischen Meister „in Caldia (Chaldäa?), Kohle in der f. g. Erzberg- und der Zimmerberg. > v » xerses oder philometes' als auf die Quellen, Klamm ganz am Fuße dcs Hochmundi-BergeS und I Bleierzes. I nus denen er geschöpft habe. Ueber die Erfindung 1V2 Stunde vom Dorfe TelfS. Die vorkommenden ! Nordöstlich von der Kohle, nur durch das enge des Schachspiels erfahren wir, daß es vor der Stadt Muschelversteinerungen und der bunte Sandstein be» Gaflelnthal getrennt, durch welches der gleichnamige Troja

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 10
Date: 29.03.1886
Physical description: 10
Herren angeht. Was das Erstere an belangt, so muss ich von meinem Standpunkte sagen: die Functionszulagen machen 80.000 fl., in GotteS Namen streichen Sie die Hälfte, wir gewinnen da 40.000 fl., das wäre Wohl kaum ein Schritt, um die Finanzen zu verbessern. (Heiterkeit rechts.) Aber eine weitere Bemerkung von Seite des verehrten Herrn Abgeordneten, glaube ich, war viel ernster gemeint. Der Herr Abgeordnete sucht in dem gesammten StaatS- voranschlage ganz vergeblich nach gewissen Beträgen

für die autonomen Bedürfnisse der Länder und Ge meinden. Er hat jedoch, wenigstens für mich, nicht ganz klar seine Idee ausgedrückt, wie er das versteht, denn über die autonomen Bedürfnisse haben wir ja nicht zu entscheiden, sondern der Landtag, beziehungs weise der Bezirk oder die Gemeinde. Soll nun eine Gemeinde z. B. oder ein Land über ihre Bedürfnisse entscheiden, die Aufbringung der Mittel aber uns über lassen? Nun, auch eine Ansicht. (Heiterkeit rechts.) Aber ich höre zum ersten Male, dass

, die ich allerdings als sehr humane, allgemeine ansehen, die aber nach den bestehenden Gesetzen nicht als unmittelbare Staatsauf gaben, sondern zuuächst als Landes- oder locale Auf gaben sich darstellen. Nun, Millionen wurden ja dafür eingestellt. Ich sage das nicht als Vorwurf, sondern nur, um dem Herrn Abgeordneten zu helfen, eben diese Summen im Staatsvoranschlage zu finden. Ganz richtig finde ich die Bemerkung des Herrn Abgeord neten, dass ein Zusammenhang zwischen den Landes budgets und dem Staatsbudget

besteht und dass, wenn die Länder oder die Gemeinden Zuschläge bewilligen, sie mittelbar mich dem Staate schaden und uns zwin gen, uns wieder nach weiteren Einkünften umzusehen, oder umgekehrt. Das längne ich gar nicht. Ich längne auch nicht, dass das Princip der fortwährenden Zu schläge sehr bedeutende Bedenken nach sich zieht. Ja, das müsste aber doch srüher in den Landtagen anS- getragen werden, ob und uuter welchen Bedingungen sie auf das Recht ganz oder theilweise verzichten. Nun, den Versuch

muss sich aber auch in den Ländern selbst Bahn brechen, und wenn der Herr Abgeordnete i» dieser Beziehnng behilflich sein will, so würde ich das nur mit lebhaftem Danke entgegennehmen. Es ist in Stenerfachen nicht immer möglich, ganz genau nach seiner eigenen, wenn auch «och so festen Ueber- und Vorarlberg' Str. VN. zeuguug vorzugehen. Die Repräsentanten derjenigen, welche die Steuern zahlen, haben auch ihre Ansichten, ich glaube auch, dass sie nicht immer die richtigen sind, schließlich muss aber ein ComPromisS zustande kommen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 21.07.1859
Physical description: 6
anderseits von ihm ganz entschieden sich für alle LäVe bei Zeiten nach auswärtigen Bundesgenossen um. -usehen Daß Versuche dazu von der preußischen Re- aierung bereits angetretey sind, ist mit Sicherheit anm- nehmen, doch liegt eS in der Natur der Verhältnisse, daß alle diese Schritte sich in den Schleier eines un durchdringlichen Geheimnisses hüllen müssen, und die Gerüchte, welche schon von dem glücklichen Fortgang- derartiger Unterhandlungen vder gar von einem günstigen Abschlüsse derselben wissen

, im conservativen Interesse steht vielleicht sehr nahe bevor. Aber die Hauptsache ist, daß Italiens Zukunft völlig unberechenbar geworden ist. — Unser Ministerium fleht ganz fest, und sind weitere Ver- Änderungen nach dem Eintritt deS Grafen Schwerin in daS Ministerium vorderhand gar nicht zu erwarten. — Herr v. BiSmark-Schönhausen wird aus Petersburg hier erwartet. — Bei den Pionnieren, Schützen und der Artillerie der hiesigen Garnison haben von jeder Kompagnie 10 bis 2l1 der ältesten KriegSreservisten Reise

ließ am Schlachtfelds: eine ganz de- montirte L Pf. Kavallerie. Kanone, eine ganz demvntirte 7 Pf. Kavallerie-Haubitze, zwei ganz demvntirte k Pf. ordi näre Kanonen und drei 6 Pf. ordinäre Kanonen — von zwei dieser 0 Pf. Kanonen wurden überdies die Prozen zurück gebracht. Terner ließ diese Armee eine 7 Pf. ordinäre Haubitz-Laffette gänzlich demontirt zurück. da» Ri>hr wurde jedoch von un« mitgenommen und gerettet. Die k. k. zweite Armee erlitt folgende Sinbuße an Artillerie. Material: Vier ordinäre

0 Pf. Kanonen, davon eine ganz demontirt und ohne Proze, sieben 0 Pf. Kavalleriegeschütze, davon eines ganz demontirt, und ein >2 Pf. Geschütz. Der Gesammtverlust an Geschützen bestand sonach in Geschützen, wovon vier ohne Prozen und in sechS ganz demon- tirten Geschütz-n. Insbesondere ließ das der sardinischen Armee gegenüber- gestandene S. Infanterie.Armeekorps nur 2 Geschütze demon tirt und ohne Proze zurück (welche in obiger Gefammtzahl mitbegriffen sind); hiernach ist die Angabe, daß die picmon

fechzehnsiündigen Kampfes gelang eS ihm nur mehr, die beiden auf Kanonenschuß davon befind, lichen Gehöfte Nebecco und Canova nach mehrmaliger Zurück- eroberung Zu behaupten. Die auf weitere 200V Schritte vor diesen Gehöften gelegene Ortschaft Guidizzolo wurde von dem selben jedoch gar nicht mehr angegriffen und blieb bis lv Uhr Nachts von unS besetzt. Der Rückzug hinter den Mincio wurde unter dem Schutze der bis in die Nacht von uns besetzten Orte Pozzvlengo. Volta und Guidizzolo ganz unbelästigt

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 8
Date: 27.02.1885
Physical description: 8
Amtsblatt zum Tiroler Boten. ^ 47. Innsbruck, den S7. Aebruar 188S. Covcurs-Aussckreibung Nr. K1K, fiir die Aufnahme in die Militiu-Erziehungs- und j Bildungs-Austalten. Mit Beginn deS Schuljahres 1335/36 (1. September ; kn den Militär-Realschulen, l8. September tm Milltär- Waisenhause und in den Militär-Akademien) werden in den k. k. Militär-ErziehungS- und BildungS-Anstalten beiläufig 323 ganz» und halbfrele Aerarial-, dann StlftungS- und Zahlplätze zur Besetzung. gelangen

abfolvirten 2. Classe einer Nealjchule, eines Gymnasiums, Real-Gymna- siumS oder der gleich geltenden Classe der Bürgerschule; in den I. Jahrgang der Militär-Akademien die Nach weisung der Vollendung der Studien an- einer Re«lschule oder an einem Gymnasium mit gutem Erfolge; 0. für Aspiranten auf ganz freie Aerarial- und auf Stiitungsplätze die Uebernahme der Verpflichtung: ») bei der Aufnahme oder Uebersetzung in eine Mi- litär-BildungS-Anstalt elnen Beitrag von k Gulden zur Erhaltung

der Schuleinrichtung, ferner d) zu Beginn eines jeden Schuljahres einen Lehr mittel-Beitrag von 12 Gulden zu entrichten. Anspruch auf ganz- und halbfrele Aerarial-Plätze in den Militär-Realschulen und Akademien haben tm Sinne der citirlen Vorschrift bloß Söhne von Offizieren, Militär-Beamten, Unteroffizieren deS activen und Jn- validen-StandeS, verabschiedeten Unteroffizieren und Mi litär-Kapellmeistern, dann Hof- und Civil-StaatS-Be- amten und Bediensteten, wenn die vorgezeichneten Be dingungen erfüllt

- und Civil-Sraats-Beamten und Bediensteten nicht ein treten. Gesuche von.Personen der letzteren zwei Kategorien sind nicht einzusenden, da sie ohne Erfolg bleiben müßten. Eine Ausnahme hievon könnte nur stattfinden, wenn eS sich um ganz verwaiste oder solche vaterlose Waisen handelt, bei welchen sehr ungünstige Familien- und Ver- mögenSverhältnlsse nachgewiesen werden. Waisen der verabschiedeten oder in Civil-StaatSdienste getretenen Unteroffiziere haben keinen Anspruch auf die Aufnahme in daS Militär

bei der Eintheilung nach Möglichkeil entsprochen werden wird. Aspiranten auf ganz freie Aerarial-Plätze haben kn dem Falle, wenn die Aufnahme in die Anstalt wegen ^ körperlicher Gebrechen oder wegen mangelhafter Vor- , bildung nicht erfolgt, dle Kosten der Rückreise aus Eigenem zu tragen; selbst dann, wenn denselben wegen bestätigter Mittellosigkeit die Aufrechnung der ReiseauS- lagen in die Militär-ErziehungS- und Biidunzö-Anstait auf Rechnung des Aerars vom CorpS- (Militär.) Com-> mando bewilligt worden wäre

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 8
Date: 09.04.1885
Physical description: 8
Umtsblatt zum Tiroler Bote». ^ 79. AauSbruök, de» S. April 1883. Er ledigunge n. Coneurs-Ausschreibrmg für die Aufnahme in die Mtlttär-ErziehungS- und Bil« dungS-Anstalten. Mit Beginn des Schuljahres 1335/36 (1. September in den Militär-Realschulen, 18. September tm Militär» Waisenhause und in den Militär-Akademien) werden in den k. k. Militär-ErziehungS- und BildungS-Anstalten beiläufig 325 ganz» und halbfette Aerarial-, dann StistungS» und Zahlplätze zur Besetzung gelangen

oder der gleichgeltenden Classe der Bürgerschule; in den I. Jahrgang der Militär-Akademien dle Nach weisung der Vollendung der Studien an einer Real schule oder einem Gymnasium mit gutem Erfolge; k. für Aspiranten auf ganz freit Aerarial- und auf StiftungSplätze dle Uebernahme der Verpflichtung: s) bei der Aufnahme oder Übersetzung in eine Mi- litär-BildungS-Anstalt einen Beitrag von k Gulden zur Erhaltung der Schuleinrichtung, ferner d) zu Beginn eines jeden Schuljahres einen Lehr» Mittel -Beitrag von 12 Gulden

zu entrichten. Anspruch auf ganz- und halbfreie Aerarial-Plätze in den Militär-Realschulen und Akademien haben im Sinne der cltirten Vorschrift bloß Söhne von Officleren, Mi- lltär-Beamten, Unterofficieren deS activen und Jnvaliden- StandeS, verabschiedeten Unterosficiren und Militär-Kapell- *) Richtig gestellte Separat-Abdrücke dieser Vorschrift sind bei L. W. Seidel und Sohn tn Wten erschienen. meistern, dann Hof» und Civil»StaatS»Beamten und Bediensteten, wenn die vorgezeichneten Bedingungen er- ' füllt

sind nicht einzusenden, da sie ohne Erfolg bleiben müßten. Eine Ausnahme hievon könnte nur stattfinden, wenn eS sich um ganz verwaiste oder solche vaterlose Waisen : handelt, bei welchen sehr ungünstige Familien- und Ver mögensverhältnisse nachgewiesen werden. Waisen der verabschiedeten oder tn Civil-Staatödienste getretenen Unterosfielere haben keinen Anspruch auf die 'Aufnahme tn daS Militär-WaisenhauS. Alle Aspiranten für die Militär^Nealfckulen und Akademien müssen sich einer Aufnahinö-Prüsung unter ziehen

und Kavallerie heranzubilden, dle technische Mi litär-Akademie ist zur Ausbildung der Zöglinge für die Artillerie, für die Genicwasfe und für daS Pionnier- Regiment bestimmt. In den Gesuchen um die Aufnahme tn dle letztgenannte Militär-Akademie ist anzuführen, ob der Aspirant die Aufnahme tn dle Artillerie- oder in die Genie-Abtheilung anstrebt, welchem Ansuchen bei der Eintheilung nach Möglichkeit entsprochen werden wird. Aspiranten auf ganz freie Aerarial-Plätze haben tn dem Falle, wenn dle Aufnahme

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 05.06.1877
Physical description: 8
SZSH §Nv?«7?!hssg' ?!r» ATS Der Prato 'sche Autrag auf Autonomie Wälschtirol««. Verhandlung deS AbgeoidnetenhauseS über denselben am 15. U<>i>. Nach dem stenographischen Protokolle. (Fortsetzung.) Abgeordneter Dr. Edler v. Hofer: Meine Herren! Ich will mich ganz kurz fassen, nachdem bereits die beiden Herren Vorredner ziemlich ausführlich zur Sache gesprochen haben, insbesondere der erste Herr Redner. Ich muß vor Allen« bemerken, daß es ausfallend er scheint, daß man aus denselben Motiven

Schlüsse nicht ganz der Meinung und der Ansicht des Ausschusses bin, und ich mich auch nicht ganz mit dem Antrage deS Ausschus ses einverstanden erklären kann. Nachdem bereits der Herr Abgeordnete Dr. Graf in das Detail des AnS- fchußberichteS eingegangen ist und dem hohen Hause bemerkt hat, daß die Verschiedenheit der Cultur deS italienischen Tirols gegenüber jener eines großen Thei les Deutschtirols nicht eine so wesentliche sei, ja, daß ein großer Theil deS italienischen Tirol

. ES ist aber auch nicht richtig, daß von einer Zurücksetzung der italienischen Sprache oder der Italiener bei uuS die Rede seiu kann. Wenn die Herren die stenographischen Protokolle deS Tiroler Landtages seit der Zeit, als die Herren aus Jtalie- nisch-Tirol denselben besuchen, ansehen, so werden Sie die Ueberzeugung gewinnen, daß beide Sprachen ganz gleichmäßig behandelt werden und daß eS einem ganz Unbetheiligten mitunter sehr schwer fallen dürfte, in der einen oder anderen Sitzung des Tiroler Landtages zu urtheilen

in jtalienisch-Tirol. Die italienischen Gemeinden sind g!ößtentheils sogenannte Großcom munen mit Gemeiidesraktionen und führen als solche dann ein ganz andireS Leben, als unsere Gemeinden in Nordtirol. Die Verhältnisse der Jtalienisch-Tiroler im Gemeindeleben jelbst, ihren GemeindehauShalt in Innsbruck prüfen lassen zu müsse», ist etwas Miß liches, um so mißlicher, als ja, wie bereits erwähnt worden ist, unsere Herren auö Jtalienisch-Tirol nicht in der Lage sind, cter nicht in der Lage zu sein be- hanpten

dieser Worte anzutragen, sind mehrsacher und sehr zwingen der Art. Iu erster Liuic fördert eS deu Antrag nicht, wenn das hohe HanS den Antrag des Ausschusses mit dieser ganz präcisen Fassung zum Beschlusse erhebt uud iu Folge dessen die hohe Regierung seinerzeit mit einem solchen Antrage vor den Landtag tritt. Die Opposition deS Landtages, respektive der Majorität, wird umso größer, je schärfer der Antrag bereits ge faßt ist. Aber auch ganz abgesehen davon denn aufrichtig gesagt, glaube

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 02.04.1881
Physical description: 12
!) Es handelt sich, wie ganz richtig der hochverehrte Herr Baron Walterskirchen gesagt hat, nicht um die heiligsten Güter, der Menschheit, es handelt sich um Geld. Nun, und doch ist ein Mann, der die heilig sten Güter der Menschheit in Wort und Schrift in ausgezeichneter Weise zu vertreten ganz gewiss befugt ist, in seiner Rede vielleicht nicht so sehr über die Grundsteuerfrage als aus Anlass der Grundsteuer frage in einen solchen Fenereiser hineingerathen, dass es schwer, für mich fast unmöglich

ist, in dieser Weise zu antworten. Unmöglich wegen der ganz gewiss ihm gebührenden uud meinerseits nie verwei gerten Achtung, unmöglich aus dem Grunde, weil es in der Rede so viele persönliche — Anspielungen wäre nicht das richtige Wort, das richtige will ich gar nicht gebrauchen — so viele gegen mich persön lich gerichtete Bemerkungen gibt, dass man vielleicht glauben konnte, es sei denn doch gelungen, diesen unangenehmen Finanzminister außer Fassung zu brin gen, und weil, wie die Herren doch wohl zugeben

und widerlegt, aber — ich bitte, mir dies wirk lich nicht übel zu nehmen — wie schlechte Gesell schaft die besten Sitten verdirbt, so hat sich auch der Herr Abgeordnete so in Schopenhauer vertieft, dass er die rücksichtslose, sanglante Methode der Be- fehdnng seiner Gegner, die Schopenhauer vorgewor fen wird, statt gegen andere Philosophen gegen die Regierung zufälliger Weise angewendet hat. Ich erinnere — die großen, übrigens sehr verdienten deutschen Gelehrten haben auch^ manchmal ihre ganz eigene Methode

mit dem Gegner ^umzuspringen, nicht mur sachlich, sondern auch persönlich — ich Erinnere an die Polemik gegen den ebenfalls genievollen Phi losophen Hegel, und weil ich schon von Hegel spreche, erlaube ich mir daran zu erinnern, dass die größten philosophisch geschulten Geister in Bezug auf die Auffassung der politischen Dinge ganz eigek- thümliche Wege gehen. Es ist ja ganz gewiss dein Herrn Abgcordeten bekannt, dass Hegel die Schlacht bei Jena in Jena über seinem Schreibtische ver- träumte und ganz

aber von einer Opposition gegen den Vertrag und sagte unter anderem: „Unsere oppositionellen Elemente haben einen Einigungstiunkt und zwar ik einem ihnen allen gemeinsamen Streben, aber nicht etwa nach einer dauernden Majorität, denn mit die ser wussten sie ja nichts anzufangen, wnl sie dann ministeriell sein müssten, sondern nach einer Art parlamentarischen Quadratur des Cirkels in dem Bestreben nämlich, gleichzeitig Opposition zu machen und zu herrschen.' (Heiterkeit. Ganz richtig!) Da ich schließlich ganz gewiss

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 6
Date: 30.03.1881
Physical description: 6
nicht von den einzelnen Mitgliedern gemacht werden konnten, weil man ja von ihnen das nicht verlangen kann, hat das Finanzministerium, seine eigenen Kräfte zur Verfügung gestellt. Wenn das ein Einfluss genannt wird, so ist das ganz richtig ein solcher, aber ich glaube, eiu ganz pflichtmäßiger Einfluss wurde geübt. Was könnte ich übrigens Besseres und Gründli cheres sagen zur Beleuchtung der Arbeiten der Cen tralcommisfion, als es die hochachtbaren, gründlich und wirklich mit ungeheurer Aufopferung arbeitenden Herren

im Herrenhause und hier bereits gesagt haben. Ich müsste das stenographische Protokoll in die Hand nehmen und es noch einmal vorlesen. In der Plenar- versammlung stand es ja jedem Mitgliede frei, seine Anträge zu stellen und zu vertheidigen und das Prä sidium der Centralcommisfion. einer der ältesten, würdigsten und erfahrensten Vertreter der Finanz verwaltung, hat doch ganz gewiss jedem das freie Wort gelassen. Schließlich ist mit überwiegender Majorität der Beschluss gefasst worden; ja auf welche Weise

. Vor allem kleben schon die Fehler jedem mensch lichen Werke an. Zweitens muss man doch nicht vergessen, was vielleicht beim Verfassen des Gesetzes vom Jahre 1369 nicht vollständig berücksichtigt wurde, dass es eine, ich könnte fast sagen unmögliche Aufgabe ist welche der Centralcommisfion gestellt wurde, in einem solchen Staate wie Osterreich, dessen klimatische, ethnographische und wirtschaftliche Ver hältnisse, wie ein berühmter deutscher Geograph sagte, das getreue Abbild von ganz Europa

durchzuführen, Grundstücke von Tirol und Böhmen mit jenen in der Bukowina, m Dalmatien und Ga lroi und Vorarlbera' Nr. lizien mit gleicher Gründlichkeit zu beurtheilen und chren Ertrag abzuschätzen, das ist, meiner Ansicht nach, wenn man Vollständigkeit und ganz gründliche Genauigkeit verlangt, fast eine unmögliche Aufgabe. Erinnern sich doch die Herren welche mit dieser Frage sich eingehend und speciell beschäftigt haben, an die Durchführung des Grinidsteuerkatasters in Frankreich, an die zahllosen

Einwendungen und Beschwerden! Und zu welchem Resultate haben sie geführt? Dass man schließlich fast auf ganz willkürliche Weife vor gehen musste, um endlich das Werk zu fiualifieren. Dass dem so ist, dafür könnte ich den Herren, wenn die Zeit nur dazu wäre, aus den Acten der soge nannten Jmmediat - Commission in den Sechziger Jahren, die auf Allerhöchsten Befehl sich mit der Steuerreform befasste, die Aussprüche ganz erfahrener Männer hier in Wien vorführen, welche gewarnt haben vor einer solchen Operation

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 8
Date: 26.03.1868
Physical description: 8
, daß die sehr große Mehrzahl der Bevölkerung die Wahrung der katholischen Ehe und/Schule wünscht und die Regierung in dieser Gesinnung eine starke Stütze finden wird, wenn sie will. Eine ganz andere Frage ist es, ob eö der Negierung Sr. Majestät nicht wünschenSwerth scheine, die Angelegen heit nach dem Sinne des Abgeordnetenhauses zu regeln? So mag eö sein; allein bei Verfassungen, kraft welchen die Stimmenmehrheit politischer Körperschaften von großer Bedeutung ist, ereignen solche Fälle sich häufig

, gar keine Rede sein könne, und dadurch ist schon bewiesen, daß diese Verbindlichkeit in unveränderter Kraft bestehe. Ganz abgesehen von der Zweckmäßigkeit deS zu Necht bestehenden Verfahrens in Ehesachen ist es also gegenwärtig für das Herrenhaus rechtlich unmöglich, dein Antrage, die Vorschriften deS bürgerlichen Gesetzbuches wieder auf die Ehen der Katholiken auszudehnen, seine Beistimmung zu ertheilen, weil eö dadurch einen Vertrag verletzen würde, an den eS bei der ihm zustehenden Theil nahme

verschieden. DaS bürgerliche Gesetzbuch gründete ganz im Sinne des Ehepatentcs die landesfürstliche Gewalt über die Ehe auf die Voraussetzung, daß die Ehe ein bloß bürgerlicher Vertrag oder richtiger ein bloß bürgerliches Rechtsver- hältuiß sei und ganz in Uebereinstimmung mit diesem Grundsatze behaupteten die NechtSgelehrten, die das amt liche Eherecht vertheidigten: Entkräftende Ehehinderniffe aufstellen bedeute nichts anderes, alö erklären, daß auS einem Ehevertrage, dem ein gesetzliches Erfordern

Vor sichten, also mit Verschweigung des Namens der Parteien. Es liegt aber in der Statur solcher Dispensen, daß sie für den Rechtsbereich gar keine Geltung haben und somit auf das Verfahren der Staatsbehörde gar keine Wirkung hervorbringen können. Ganz im selben Sinne gestattet das bürgerliche Gesetzbuch für Personen, die in einer ver meintlichen Ehe leben, die Nachsicht vom Ausgebote mit Verschweigung ihrer Namen nachzusuchen. Ist es möglich, diese Anordnungen wieder in'S Leben treten zu lassen? Müßte

es nicht beiden Feinden wie bei den Freunden der Re ligion Heiterkeit erregen, wenn daS Ministerium des Innern die Statthalterei und das Generalkommando Dispensen pro kor«, cvnsoierNioe ertheilen würden? Dieser grelle Widerspruch ergiebt sich aber ganz folgerecht aus den Grundsätzen, die das bürgerliche Gesetzbuch von dem Ehe- patente entlehnt hat und zu welchen man eben so wenig zurückkehren kann, als zn den StaatSdispensen für den bloßen Gewissensbereich. Kann die Negierung den öster reichischen Katholiken

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Page 5 of 8
Date: 26.09.1882
Physical description: 8
, sämmtliche Gebäude der Sennereigenossen schaft und sämmtliche Brücken gänzlich zerstört, 16 Objecte beschädigt und der Zerstörung nahe. Außer dem sind viele Waren, alle Holzvorräthe bei den Sägen, Geräthe und Futtervorräthe, dann viele Fel- düngen sortgeschwemmt worden. In Welsberg sind ganz fortgerissen zwei Häuser, sämmtliche Mühlen, Sägen und Gewerkschaften. Die meisten Häuser sind in den ebenerdigen Lokalitäten, ja bis zum ersten Stock verschottert oder zum Theil eingestürzt; unter den letzteren

befindet sich das Gast haus des Wilhelm Toldt und das Gerichtsgebäude. Unversehrt — abgesehen von den Kellerräumen und ebenerdigen Wohnbestandtheilen — dürsten 4—5 Häuser sein, jedoch war noch am 21. ds. die größte Gefahr vorhanden, dass auch diese ganz oder wenig stens zum Theile ruiniert werden. Menschenleben sind zwei zu beklagen; Körperverletzungen kamen mehrere vor. Durch 3 Tage waren die Bewohner Welsbergs von jeder Communication vollständig ab geschlossen, da sämmtliche Brücken fortgeschwemmt

: Welsberg steht zwar feiner größeren Hälfte nach noch — allerdings sind nur 2 Häuser mehr ganz unbeschädiget — indessen wüthet der Wildbach zur Stunde noch durch das Dorf und sucht in unberechenbaren Wendungen jedes schon be schädigte Haus neuerdings wieder heim; es ist des halb die alles beherrschende Furcht, dass Welsberg für immer verloren sei, leider nicht unbegründet. Die eben eingetretene kalte, freundliche Witterung und das Eintreffen von Militär haben den tiefgesunkenen Muth wieder etwas gehoben

. In Bruneck waren bis zum 21. ds. 13 Häuser mit Futterhäusern eingestürzt, 8 Futterhäuser ganz weggeschwemmt oder eingefallen, 16 Häuser mit Futterhäusern schwer beschädiegt, ebenso acht Ge- werke. Außer den aus dem Bezirke Bozen bereits ge meldeten Zerstörungen an den Straßen, der Eisen bahn und Brücken ist noch zu erwähnen, dass die Straße von Kolman bis Atzwang erhalten, in letzterem Orte ein FntterhauS ganz und die Straße theilweise wie auch zwischen Atzwang und Deutsch weggerissen wurde. In Steg

wurde die Brücke, der Bahndamm und ein Bahnwächterhaus radical weg- geschwemmt. Die Straße zwischen Steg und Blnmau ist an drei Stellen zerstört. Unmittelbar vor Blumau ist die Bahn und ein Wächterhaus weg- gerissen worden. Im Orte selbst hat der Thierser- Bach, die Brücke, ein Haus, zwei Futterhäuser ganz, eine Säge und ein Futterhaus theilweise zerstört und den Bahndamm durchbrochen. Vor dem Hochklaus ner Tunnel ist die Bahn und das am Eingange ge standene Wächterhaus verschwunden

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 08.07.1887
Physical description: 8
ist ganz darnach angethan, als wollte eS ganz ausbleiben. Thränen weine ich ihm keine nach. Mit ihm verringern sich auch rie Schwäche der Nerven- und aller geistigen und physischen Fnnc- tionS-Organe, die Verdauuug wächst, aber die Fleisch töpfe AegyptenS sind mir noch immer versagt. 1'oujours Hlauua, da muss Israel mager werden. — Nebst dem Fieber, das Wocher als ein nervöses erklärte, habe ich aber auch ein Exsudat über den ganzen rechten Lungenflügel, das bereits so mächtig ist, dass wegen

hat. Dieses Exsudat nun soll ich ganz allein „aufsaugen'. So lautet die Ordre des Dr. v. Wocher; ob ich aber diesem Aufsaugungsgeschäft gewachsen bin, darnach fragt der alte Herr nicht. Ich zweifle, ob nach dieser Richtung meine Talente liegen, denn un geachtet aller grüuen und grauen Salben des Doctors sitzt die Dame in aller Breite noch am alten Fleck.' Den Juli und August verbrachte dann Hermann bei seinen« Bruder, dem Notar Ferdinand von Gilm, in Feldkirch. Das Befinden unterlag noch immer den alten

, das mir ein hiesiger Chemiker geliehen hat. Habe ich einen guten Tag, so gehe ich nach Lefis zu Ebenhoch, wo ich unter großen und kleinen Kindern . . . ganz ver gesse, wie elend ich bin.' Als dann wieder Besserung eintrat, wurden auch Ausslüge unternommen. Die Schilderung derselben bringt zwar nicht durchweg unanfechtbare Wahrheit, denn die Einbildungskraft spielte dem Dichter manchen Streich, aber sie liest sich immer gut und zeugt von der vielseitigen Beobachtungsgabe Gilms. Für die Unrichtigkeiten im einzelnen

möge der nicht selten zutage tretende Humor des BriesschreiberS entschädigen! Am 14. August wurde eine Fahrt nach Mauren gemacht. „In einer Stunde etwa hatten wir die Grenze zwischen Oesterreich und dem deutschen Staate Liechtenstein erreicht. Mir war ganz frankfurterisch zu Muthe, als ich durch den rothblaueu Schlagbaum in das „deutsche Kaiserreich' fuhr, und ich grüßte jeden Landsinann, der uns entgegenkam, denn wer kann wissen, ob er nicht schon Heuer im deutschen Parlament sitzt. Das Läudchen

sein? Meiner Erinnern»!, nach ist eine solche Bauart in Liechtenstein ganz nngebränchlich, und die Stelle scheint der Einbilonngskrast de» Dichters ihr Dasein zn verrankcn. Rheinfeite gleich dem Garten eines Eifersüchtigen mit > himmelhoher Mauer umgeben ist. Nur der unter« 'L - Theil Vviütlveigv lüg wie eine Landkarte vor UN« ^ ausgebreitet. Tief unten, kaum vom blauen Horizont ^ - zn unterscheiden, taucht das „schwäbische Meer' auf. > Bald trug mich der Rhein wieder auf seinem jugend lichen Rücken

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 20.10.1893
Physical description: 10
tvordeu» wobei er-die frühere Gunst des Hofes .sich ganz verscherzte.' (Geschichte Tiröls II, 146), indem er darüber, '»vie folgt, berichtet: „Achülich verhält es sich mit der Nachricht Eggers, Senn habe bei seiner zweiten Sendung gegen Ende dieses offenen Landtages, der am 11- Sept. geschlossen wurde, Äe frühere Gunst des Hofes sich ganz verscherzt.' Di pauli meldet (HI. Bd. Nr. 1241. .^Welch irreleitendes Citats): ^aüer habe sich mit seiuem Sekretär'Epp- stein, mit Aschauer, mit'Graf

, so musste dieser „zurückbleiben.' Egger hat wieder die Geschichte gefälscht. — Nicht Senn hat „die Guuft des Hofes ganz verscherzt', fondern seine ihm feindlich gesinnte Partei ließ ihn einfach nicht nach Wien, damit er ihre Gnnft daselbst etwa nicht schmälere, und er selbst uicht noch hoher in derselben am Hofe steige, als er schon stand.' Da bleibt mir. um die ganze Sachlage klar zu machen und den Leser selbst ur theilen zu lassen, nichts übrig, als die ganze Stelle, auf der K. M.s Bericht und meine Worte zunächst beruhen

seinen Endzweck, Landeshauptmann zu werden, vereitelt und ward von dort an der thätigste Gegner des Hoskommissärs. Das uemliche gilt von dem Herrn Franz v. Gnmer, der vermuthlich uuter der Landeshanptmanuschaft des Grafen v. Wollen stem einen Theil jenes Einflusses, welchen er ehe mals unter dem Gouverneur und Landeshauptmann Herrn Joh. Gottfried Grafen v. Heister im Lande ge habt hatte, wieder zu erlangen hoffte, besonders da der Graf v. Wolkenstein ganz von feiuer Leitung sichtbar abhieng. Dagegen schloß

soll, wo ist sie zu suchen, ÄNf meiner öder meines Gegners Seite? Von den beide» Fälschungen, die mir K. M. vor werfen zu dürfen glaubt, entfällt also die zweite ganz uud gar, Nud die erste reduciert sich in dein für mich schlimmsten Falle aus zwei den Sinn Nicht wesentlich ändernde UNgeuaNigkeiten, von denen keine ganz sicher, die eine sogar Unwahrscheinlich ist. Dagegen habe ich außer ein paar kleineren Irr thümern zwei jedenfalls weit bedeutendere K. M. nachgewiesen; ja, der eine ist gewiss so stark, dass

, die ich ihm nachgewiesen, noch behaupte» können, er habe es an der pflichtmäßigen Sorgfalt nicht fehlen lassen, oder wird er dies noch thun können, wenn er auch uoch das Folgende ge lesen hat? Wie K. M. geneigt ist, nicht allein mir ins Zeug zu flickell, fouderu . auch, mir um jede« Preis schlimme Absichten vorzuwerfen, das zeigt schlagend der Tadel, den er gegen die Art meiner Quellen angaben ansspricht. Er schreibt hierüber: „Die Quellen gibt er ganz uulvisseuschasilich so au, daß er sie häufig erst zu einer Reihe

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 27.02.1872
Physical description: 8
SS5 >»« l»» Rom. 23. ftebr. Der Papst hat in dem heute —abgehaltenen Eonsisiorium 23 neue Bischöfe ernannt, und zwar 20 für Italien. 8 fiir da» Ausland. Unter den letzteren befinden sich 2 für Rußland und 1 für Polen. Madrid, 22. Febr. Die Regierung verössent. lickt «n der heutigen amtlichen Zeituna ein Ru> d- schreiben an die Gouverneure der Provinzen, worin sie ihr politische» Programm ganz in Uebereinstim- mvng mit dem des vorigen Ministeriums auffüllt. Antwerpen» 25. F br. Der Graf v. Eham

s^alS wie etwas. daS geflossen, daher dem tiefsten ^iiGefälle nachgegangen ist und sich abgernnd-t hat, xv^etwa wie eine recht dicke Muhre. die aus Maiigel Zl an Wasser und Gefalle nicht mehr Weiler koimnt. ^'Gewöhnliches Eis und Gletschereis sind nicht ganz gleich in dem innern Gesüge. denn obschon zwei .3» Stücke bei oberflächlicher Betrachtung sich ganz ähn lich sehen, so zeigt sich doch bei einer genauern Un tersuchung, daß ein Gletschereis aus mehr oder «lin der größern Körnern besteht, welche von einander durch höchst

, mit dem Eise niehrere Versuche anzustellen, welche unsere Neugierde in der That zu überraschen geeignet sind. Ein feine» Drahtgitter wurde auf einen Ring gelegt, dann darauf ein apfel> großes Stück Ei« gebracht, dasselbe mit einem Brett« chen bedeckt und mit einem Gewichte von 12 Pfund beschwert. Nun, waS geschah? DaS Ein drang nach und nach, wiewohl sehr langsam, durch das Gitter, wie der Teig in einer Nudelpresse, nur mit dem Unterschiede, daß da« Eis hinter den Maschen des Gitters wieder ganz

in eine Masse zusammensror. Ein Stück Eis wurde auf die Spalte zwischen zwei Brettern gelegt, um daS Eis, wo eS die Spalte überbrückte, eine Schleife von sehr feinem Drahte gelegt und ein Gewicht von bloS 2 Pfuud unten o» dieselbe gehängt. Der Draht fing an ein,»schneiden und ging durch daS Eis nach und nach hindurch, wie ein Draht oder Faden, mit dem man Seife schneidet; aber hinter dem Drahte fror daS Eis wieder so fest zusammen wie zuvor. Die Stelle war bloS am Rande sichtbar durch einen ganz s ichten

Einschnitt und im Eise selbst durch eine Trübung. Mit einem Faden gelingt jedoch der Versuch nicht. Ich habe diesen Versuch mit einem etwa 2 Zoll dicken Eisstück, einem Kupferdraht von der Dicke, wie er beiläufig an den Rosenkränzen ist und einem Ge wichte von höchstens 8 Pfund wiederholt und ihn duichauS bestätigt gefunden. Beiläufig in L Stun den war das Ei« durchschnitten und dann doch wieder so ganz wie zuvor. Merkwürdig ist, daß die Grundsätze, nach welchen diese Versuche Bottolomey'S

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 25.01.1872
Physical description: 6
würden ver löschen, eS würde sich kein giftiges GaS mehr ent wickeln und daS früher vorhandene würde im Ofen eingesperrt bleiben. Aber einen solchen Ofen gibt eS nicht. Kein Heizthürchen, kein Afchenlochverschluß schließt vollkommen genau. Wären sie anch vom Schlosser noch so genau gemacht, die Wärme ver zieht sie, so daß sie nicht ganz vollkommen schließen. Außerdem haben die Ofenwände stets kleine Ritzen, zwischen den Kacheln sind kleine Fugen; mit einem Worte. eS gibt keinen ^fen, der so genau

schließt, daß man ihn ohne Gefahr zu jeder Zeit schließen könnte. Somit dürfte man, wenn man absolut sicher gehen will, den Ofen erst schließen, sobald weder Feuer noch Gluth mehr vorhanden ist. Da aber hiedurch Wärme verloren ginge, so muß man wenigstens da für sorgen, daß der Ofen, da er unten nicht ganz vollkommen geschlossen w-rden kann, auch oben nicht ganz verschlossen werde, wo er in den Kamin führt, daß vielmehr stets die obere Oeffnung größer bleibe, als die untere. Der Umstand

ab, z. B. von der Form und HSHe^de» Kamine« und des Ofen«, vom Brennmatericle,, vom Wetter sogar, weil auch diese« auf die Stärke de« Zuge« Einfluß hat. Man kann daher nur die Regel geben, lieber mehr Wärme opfern, dafür aber die obere Oeffnung eher größer als kleiner machen. Wir wollen also die Regel für die Praxis so auSsprechen: Sobald daS Feuer ganz abgebrannt und nur mehr Gluth vorhanden ist, schließe man daS Heizthürchen und Aschenloch so gut als möglich, die Ofenklappe aber nur halb. Ist die Gluth gn'njlich

(auch unter der Asche) erlöschen. so darf auch die obere Klappe ganz geschlossen werden. Die ungegebene Regel wird fast ausnahmslos Sicherheit geben. Wir sind aber verpflichtet, eS auSzusprechen, daß unter besondern Umständen auch sie nicht ganz genügen kann. Wäre z.B. der Schluß deS HeizthürchenS recht mangelhaft, der Ofen, schad haft, die Ofenklappe so konstruirt, daß sie schon beim halben Schluß ziemlich enge schließt, der Zug deS KaminS ein schwacher, die Witterung' eine ungün stige

, so könnte durch das Zusammenwirken dieser Umstände immer noch Gefahr eintreten. Aus diesem Grunde ist eS sehr empsehlenSwerth, die Ofen- klappe ganz zu verbannen »nd dafür durch die zweck mäßigere Konstruktion des OfenS (z. B. durch die sogenannten schwedischen Oefen) die Wärme verluste zu vermindern. Aber auch dann kann dnrch böse Zufälle noch Unglück entstehen. Es ist z. B. vorgekommen daß sich die Oeffnung in den Kamin durch Gegenstände, die aus diesem herunterfielen, verstopfte, daß ein Bauschen von Hadern stecken geblieben

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 15.06.1853
Physical description: 6
angeboten haben.) Niemand wird bezweifeln, daß dies ein sehr verhängnißvoller Schritt der Pforte ist. Denn die Vortheile, die ihr diese Buudesgenossenschaft im Kampf gegen Rußland gewähren wird, möchten leicht ganz ausgewogen wer den durch das große Mißfallen, das sie sich dadurch von Seiten aller konservativen Mächte Enropa's zu ziehen wird. (A. Z.) Aus den Chnrnkterbildern von Boden Weber. Michael Feichter, Regens im Priester-Seminar zu Ariren. -j- K.Jänner lk;?. (Schluß.) Wie ich bereits bemerkt

, talentvolle Jünglinge hatte er gleich gewonnen, wenn sie auch mit den größten Vorurtheilen zu ihm ins Hans gekommen waren; mit telmäßige waren oft mit ihm nicht ganz zufrieden, und er war daran selbst Schuld, da er sie nur als Roharbeiter ohne viele Umstände mitnahm. Er wollte kein leeres Stroh dreschen, wie er einmal sich ver lauten ließ. Seine Behandlung solcher Jünglinge war oft seltsam, er verschmähte selbst den Spaß nicht, nm ihre Innerlichkeit ins gehörige Licht treten zu lassen. Als er einst

er auch die Anderen iu den Strom hinein, nnd das war seine Macht nach allen Seiten der ausgebreiteten Diöcese. Gehaßt hat ihn Niemand/ als der ganz Schlechte. So war er der Prüfstein der Geister/ dessen Ab handenkommen in keinem Lebenskreise so leicht ver schmerzt nnd ersetzt wird. Ganz eigen war die Behandlung, die er »ins im Seminar angedeihen ließ. Er wiederholte oft, daS Seminar sei kein Kloster, sondern ein BildungSinsti- tnt sürs Leben, und nach dieser Ansicht richtete er anch seine Handlungsweise ein. Er war ein Feind

, aber nnr von solchen, die von Grund ans nngeeignet waren für den prie- sterlichen Dienst; dagegen fei das im Menschenherzen leider nnr zu leicht wurzelnde Sichverstellen und Heu cheln »im so minder vorgekommen, und die traurige Erfahrung, daß sich ein junger Priester auf der Seel sorge ganz anders betrage, als im Seminare, fast ganz verschwunden.' So sehr er für die endliche Ausbildung des Priesters im bischöflichen Seminare »var, konnte er doch bei einer schmerzlichen Gelegen heit, wo ein junger

mehr vergessen wurden. Er brauchte mitnntcr auch seltsame Mittel, »im die fliegenden Geister anf kleinere Unsörmlichkeiten auf merksam zu mache». So sagte er mir einmal auf die herzlichste Weise: „Mein Herr! ich habe schon lange nachgedacht, was an Ihnen ansznstellen wäre. Aber ich muß Ihnen sagen, ich bin mit Ihnen ganz und gar zufrieden.' Natürlich machte mich ein sol ches Lob nachdenklich; eS war zu einer Zelt, wo lch mit mir selber nicht ganz zufrieden kein konnte. Manch mal wurden feine

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 12
Date: 19.05.1906
Physical description: 12
sondern von wechselitder Dichtigkeit, von Was ser- und Gasen durchzogen nnd von verschie dener Wärme sind, sind in ihnen Erschütte rungen gewöhnlich. Nicht einem Felsball ist die Erde zn vergleichen, sondern einem Trüm- inerwerke von größeren und kleinere», dichteren und lockeren, härteren nnd weicheren Gesteiiis- brnchstttcke». Keine der geologischen Formatio nen nimmt in ganz gleicher Form einen erheb lichen Teil der Erde ein. Es ist ein beständiger Wechsel, eine allgemeine Zersplitterung

Zusap, KathreiuerS Kneipp- Malzkasfce, der «Neil» Aroma nnd Geschmack des Bohnenkaffees besitzt und sich zugleich als cinzis entsprechender Ersatz für den Bohnenkaffee, wo dieser ärztlich ganz unter sagt wird, erwiesen hat. Wenn Sie aber, verehrte gnädigste Frau, beim Einkauf nur einfach Malzkaffes vet- lancien, e-halten Sie nicht immer den echten, so allgemtin beliebten Kathreiner. Betonen Sie dah:r, bitte, ausdrücklich diesen Namen und nehmen Sie nur die verschlossenen Originalpakete

wahrhaftig, die?' „Hast du mich deuu gefragt, wen ich meiute? Natürlich meinte ich Marie, aber da du ja durchaus nicht willst, so kann ich ja mit deinem Vater wegen deines Bruders rede».' „Aber, beste Taute, was soll ich nur sagen, wie soll ich dir nnr danken. Nein, dieses Glück! Ich bin ganz verwirrt; ich muß dir um de» Hals fallen. Meine Marie! Ich soll sie wirklich haben können?' Er umhalste das alte Fräulein und lachte uud weinte vor Freude. „Drücke mich nicht tot. Junge!' sagte Fräulein v. Felsen

, es ist mir das größte Glück znteil geworden, das es für mich auf Erden gibt. darf dich fragen, jetzt gleich, ob du mir gehören willst, ob ich dir recht bin als Mann, und ob du mich 'ein Bischen lieb haben kannst!' Marie war so erschrocken, daß sie zitterte; aber sie hob den klaren Blick zn seinem erregten Gesicht und sagte uur „Willy!' Es lvar aber genug, denn Mache», die soeben keuchend durch die Pforte trat, fand Marie in den Armen ihres Sohires. „Aber Willy', rief sie ganz empört, „schämst dn dich denn gar

nicht, gleich läßt dn das Fräulein los, das sind ja ganz schrecklich dumme Witze.' Willy lachte, nnd Marie löste sich sanft aus seinen Armen. „Macheir', sagte er, „es ist der beste Witz von der Welt, denn sie ist meine Brant.' Frau v. Bauer blickte Willy erstaunt au. „Macheu, jetzt kommst du an die Reihe', sagte er, küßte und herzte die kleine Frau, daß sie ganz außer Atem rief: „Fräuleinchen, kommen Sic, er ist ganz sicher betrunken: kommen Sic rasch! Es ist ja ganz abscheulich.' Aiarie aber lächelte

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 08.01.1862
Physical description: 6
wollen. ES liegt niis ganz ferne, in gleicher Weise die anderen Beweise des Ver- fassers zn prüfen, und einen Kampf mit Windmühlen zn bestehen. Wir heben daher aus der Masse von Phrasen, aus welchen jener Artikel besteht, nur die Thatsache hervor, daß nach dem Zugeständnisse des Verfassers in Folgaria, Lavarone, im Fersinathale und in Roncegno wirklich Spuren der ursprünglich deutschen Bevölkerung vorhanden sind, und ferner im Flcimserthale, wie in NonSberg und Snlzberg, sich zerstreute deutsche Sprachinseln

vorfinden. Aber jene deutschen Gemeinden der Folgaria und des Val Sugana, so fährt der Verfasser fort, seien gegenwär- tig schon vollkommen italianisirt, nud zwar in Folge eines ganz natürlichen Prozesses, da sie überall riugs von Bewohnern wälscher Zunge umgeben seien. Auch habe man ihnen die italienische Kirche und Schule nicht aufgedrängt, sondern erst, als jener Assimila- rionsprozeß weiter fortgeschritten, habe man es für nothwendig erachtet, ihnen wälsche Priester und Schulen zil geben

, gerade so wie in der längsten Zeit, derlei Deputationen bewerkstelligt wur den. Auch hat man nicht vergessen, wie damals in Trient zn diesem Behufe Landkarten mit ganz neuen Bergen, wie sie leider nicht in Wirklichkeit vorkommen, fabricirl wurden. Endlich weiSt der Verfasser darauf hin, daß Trient damals ein Theil des römisch-deutschen Rei ches war, und viele Bischöfe der deutschen Nation ange hörten, somit ein politischer Grund zu einem solchen Vorgehen, wie die Einführung italienischer Kirche

. , einmal die Mittel bietet, ihre heimatliche Sprache zu erlernen. Anch handelt es sich hier gar nicht darum, diesen Gemeinden wider ihren Willen deutsche Kirche und Schule aufzudrängen, sondern eü ist in unserem Aufsatze der gewiß ganz passende Vorschlag gemacht worden, daß eine Commission bewährter Männer den Zustand der Dinge an Ort und Stelle nntersuchcn, die Wünsche der betreffenden Gemeinden anhören und darnach das Weitere veranlassen solle. Wahrhaftig komisch klingt eö aber, wenn uns der Verfasser anf

nnd Geschästsleben wie im geistigen Verkehre. Wer also, der an Tirol festhält, wird seinen Kindern die Kennt niß dieser Sprache entziehen wollen, um ihnen dafür eine andere Sprache, etwa die französische, anzueignen? In Schulen, deren Kosten aus Gemcindemitteln be stritten werden, wird die Gemeinde allerdings das Recht haben über derlei Dinge selbstständig zu ent scheiden. Anders aber stellt sich die Sache bei Schulen, die entweder ganz oder zum Theile aus Staatsmitteln erhalten

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 05.02.1873
Physical description: 6
, als auö den Klüften schlecht sind überhaupt alle unsere,! ge wöhnliche., irdenen Milchschüfselii. weil wohl keine einzige darunter ist. deren Glasur nicht uu;ä >lige feine Sprünge hat, weßwegen eine genaue Reinigung der selben zur Unmöglichkeit wird. Die Holzgeschirre sind gut, so lange sie ganz sind, sie sind billig ^.nd nicht zerbrechlich und lassen sich durch sorgfältige« Brühen gut reinigen. Die ge- drexelien Schüsseln — die sogenannien Näpfe — sind besser als andere, weil sie sich durch AnSreiben

auSzureiben, dann mit klarem Kalkwasser wieder ganz anzufüllen und bis zum nächsten Gebrauche so stehen zu la>>en. Vor dem Gebrauche wird das Kalkwasser abgegossen, und der Napf nochmals mit kaltem Wasser rein ge spült. — Klares Kalkwasser erhält man immer leicht, wenn man etwa eine Schaufel voll gelöschten Kalkes in eineu Kübel gibt, denselben mit Wasser ausfüllt, tüchtig aufrührt und dann absitzen läßt. Bei jedem neuen Zusatz von frischem Wasser muß daö Auf rühren wiederhslt werde». So kann man niit

über 12 Grad Wärme sein; jedoch weit sicherer geht man, wenn man die Milch kälter behandelt. Die Milch hat nicht zu kalt, außer wenn sie gefriert; das Aufrahmen geht bei einer geringeren Wärme ganz gut von statten und man entgeht dabei viel leichter der Gefahr eines früh zeitigen Sauerwerden». Nach 36 Stunden soll man abrahmen und nur wenn eS sehr kühl ist, kann man etwas länger warten. Jedenfalls darf man nie so lange warten mit dem Abrahmen, bls die Milch sauer oder gar dick wird, weil man dadurch gar

Schmalz kann man nur aus guter und frischer But'er machen, wenn man sie so auSläßt, daß alle Unreinigkeiten vollständig entfernt werden, so daß das flüssige Schmalz das Ansehen von ganz klarem Oel besitzt. DaS Thermometer ist ein ganz unentbehrliches Instrument, sowohl zum Buttern als zum Käsen, uud deunoch ist eS noch zu wenig in Ehren, weil eS leider nur zu viele Leute gibt, welche ohne dasselbe auszukommen glauben. Aon diesen muß »lan sagen, daß sie wohl die Ein bildung, aber durchaus

nichtdieKenntniß derSennerei besitzen, und sollten sie auch Methusalems Alter mit Milchverpatzen zugebracht haben. Der allergrößte Urbelstand findet aber bei der leider zu häufige» Art der Ausbewahrung der Milch statt. Ich will davon nichts sagen, daß es jenseits des Brenners Lente gibt, welche die Milch an die Sonne stellen. Da hat sie doch noch weniastenS freie Lnft, falls etwa nicht der Straßenstaub darauf fällt und die Menge des NahmeS in einer ganz son derbaren Weise vermehrt, obschon

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Page 5 of 11
Date: 31.05.1849
Physical description: 11
Beilage zu m N/eoter Kothett Akt INA. -5 »r,»lfs, L6. Mal 7 Uhr Mora««-. (Ao»»«fpS-dMj.) ^ ^ ^ ... UnwögUch wär» »S «Ir g»w»sen Ihnen gestern noch »on Mestre au« Detail« über «?olgh»ra zu liefen,, d»nn «eine Zeit war zu sehr durch di» «»Pchtlgnng desselben in Anspruch genowmen. — Roch Miitttnacht b»Uä«fig hört» das f»indiiche Feuer, das schon sehr schwach g»»orv»n war, ganz auf. Unter, «att.rlen f«««r- ten noch in einem fort darauf los. Dieses Schweigen d»r feindlichen Geschütze machte unsere

Leute schon stutzig. «l« aber der »ag zu grauen anfing, bemerkt» man bald, daß die Festung vcm Feind, «erlassen war, nnd die letzten Schüsse nur dazu gehörten, um seinen Rückzug zu lecken. — Die «telrer-Freiwilligen warn» dt» ersten, di- sich in das Fort stürzten; — ihnen eine Menge ter andern Truppen nach. Sie fanden die Kestung ganz verlassen und öde. Leichen lagen noch links und recht« am Boden herum. — Der Einzug in di» K»stung erfolgt» um 4 Uhr Morgen«. Gleich ward di» italienische

. Um 11V- Ilhr Vormittags kam ich in Mestr» an. Sogleich eilte ich mit mehreren Offizieren nach Malghera. Der Weg dahin führte eine Zeitlang längs dem Kanäle, auf dem man nach Venedig fährt. Man kömmt dann zu den Paludi, die aber wegen der schon seit «inlgen Tagen anhaltende» h«l»?r«n Witte rung ganz trocken zu pasfiren waren. Auf dem ganzen Wege dahin fand man links und rechts gräuliche Spuren der Beschießung. Je näher ich zur Festung kam, desto gräßlicher sah die Sache aus. Schon von ferne sah

ist, die nicht ganz zusammengeschossen wäre. Ich traf in der Festung den Oberlieutenant Deleschal, der die Batterie Nr. 1ö kommandirte. Er führte mich auf allen feindlichen Batterien herum, und da sah ich. Daß nicht ein« Kanon« mehr ganz unversehrt war. Unser Geschütz feuerte von der Art, daß man nur staunen kann über so viel Geschicktichkeit, mit der eö bedient wurde. Die meisten Vormeister werden Medaillen erhalten. Die Batteriekommandanten dürften gewiß Orden bekommen; Doleschal ganz gewiß, denn seine Batterie

mit eilf 13- und einem ILPfünder arbeitete ganz ausgezeichnet. Ein ausführlicheres Bild der Zerstörung werden sie wohl bald in der Allg. Ztg. zu lesen bekommen. Unsere S-ldatrn überließen sich einer unmäßigen Freude. Sie tanzten, sangen, umarmten sich, und sprauz .'N wie die Narren herum; inzwischen spielte immer einige Milttärmufik, die fort nnd fcrt mit ungeheurem Aivatruf begleitet wurde. Die Volkshymne ward oft gespielt, und daß sie Anklang fand, können Sie sich denken. So etwas muß man gesehen

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Page 6 of 10
Date: 01.04.1881
Physical description: 10
haben, darunter versteht die Finanzwissenschaft etwas ganz Anderes, nämlich einfach eine plötzliche Erhöhung der Steuer bei einzelnen Grundsteuerträgern. Dies ist nach den schwachen Begriffen, die ich mir über die Finanzwissenschaft zu machen in der Lage war. in der Rege» ein sehr gefährliches ökonomisches Ex periment. Denn selbst der reichste und bestsituierte Steuerträger, der nicht darauf gefasst sein kann, dass man ihm von einem Monate auf den anderen die Steuer um 20pCt, vielleicht um 40pCt

. und, wie es in einigen Bezirken des Tarnopoler Rayons der Fall ist, um 10V und etliche Percente zu erhöhen beabsichtigt, wird ganz gewiss wenigstens sich in seiner wirtschastlichen Bewegung wenn nicht vollständig gelähmt, so doch äußeisi beengt fühlen. (Sehr richtig! rechts.) Nun ist es eine bekannte Thatjache, dass ja der Landwirt aus dem Ertrage seiner Grundstücke Steuer zahlt, ohne irgend welche Rücksicht auf die Hypothekarlasten. Dass sich nun der Wert der Grundslücke auch nach der Höhe der Steuer richtet, dass

in dem Werte der Grundstücke die capitalisierte Steuer — nicht immer, das kann ich nicht zugeben, aber sehr oft — hineingerechnet wird, ist bekannt. Wenn ich nun jemand im December die Steuer für Janner um 20, 30, 50pCt. erhöhe, ist dies denn doch eine Art fehr gefährlicher Vermögens Confisca tion, die nicht nur zum Schaden der Steuerträger, aber vielleicht zum Schaden feiner Gläubiger aus fallen kann. Also eine so plötzliche Steuererhöhung konnte ich ganz einfach ans diesen wirtschaftlichen Erwägungen

' — soll heißen Erhöhung — „muss ich Mishandlnng nennen.' Wollen Sie, meine Herren, dass sich die Regierung einer solchen Misshandlung schuldig mache? Dus konnte sie nicht, namentlich nicht, was ich nochmals betone, weil sich eben die Verhältnisse der landwirt schaftlichen Bevölkerung während der ganzen Periode der Grundsteuer-Regulierung leider nicht zum bessern gewendet haben. Aber ich kann eine solche Übergangsperiode, welche stnsenweise auf eine genug lange Reihe von Jahren vertheilt ist und daher ganz

gegen den Antrag ein geschrieben hat. ganz richtig betont, dass das wirklich keine politische j^rage ist, dass man über solche Fra gen in jedem Hause eigentlich nur nach finanziellen, wirtschaft ichen, ob nun richiigen oder fehlerhaften Ueberzeugungen entscheiden sollte, und er hat ein gangs seiner Rede hinzngesügt, er werde ganz gewiss den Kampf scharf — und glänzend, wie er es ge wohnt ist — aber objectiv führen, und ich muss gestehen, dass der ver.hrte Herr Abgeordnete aus der Steiermark meiner Ansicht

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