, hatte er noch die Furcht, raß er mit der Hilfe zu früh an den Thatort gelange, daß seine Frau noch am Leben sein dürfte. Wie wäre es sonst denkbar, daß ein Mann, dessen Gattin schwer verwundet, und wie er selbst sagt, einer tödtlichen Verblutung nahe im Steingerölle liegt, von der er die Ausführung eines SelbstmoideS fürchtet, die er gebeten und be schworen haben will, am Platze zu bleiben, der er schnelle Hilfe zusichert, dort wo ihm die Hilfe zu Gebote stand, mit solcher Gleichgültigkeit in Wort und Geberde
er seinem Schmerze wegen eines Herzleidens Ausdruck zu geben nicht fähig war. Tourville war am 23. Juli Abends in Freiheit und die nächsten Stunden dieses Tages beschäftigten ihn schon sehr mit der Vorkehrung, den mit seiner Entlassung nicht erstorbenen Verdacht eines gewalt samen Todes seiner Frau zu unterdrücken. Auf der Rückfahrt nach Trafoi fragte er den Arzt Dr. Zimeter, der als Sachverständiger auch am 17. Juli bei der Leichensection fungirt halte, um die Ergebnisse der selben und ersuchte
ihn, den Sachverhalt über den Tod seiner Frau durch Selbstmord in einer Zeitung zu Vkröffeuilichen, das Blatl aber, wie alle Zeitungen, welche den Fall besprechen, an seine Adresse nach Avlso zu senden, wie eS auch geschah. Er verließ unter der Angabe, daß es sich nicht schicke, mit der Kammerzofe in einem Hotel zu übernachten in Be gleitung der Zofe und mit besonderer Eile noch am selben Tage 12 Uhr Nachts Spondinig und war am 24. in Innsbruck. Dort erzählte er im Hotel „Tiroler Hof', das er mit seiner Frau
au In sassen von Trafoi, und der Antrag 40 fl. der Gen darmerie widmen zu wollen, sehr auffallend, — ge- radezu als der Versuch ein Präventivmittel anzuwen den, muß aber erkannt werden, daß Tourville es ge wagt hat, am 5. August selbst KommissionSmitgliedern werthvolle Geschenke anzubieten, die mit Entrüstung zurückgewiesen wurden. Aber auch in London war Tourville nach seiner Ankunft am 17. August v. Js. bemüht, seinen An- gaben über den Tod seiner Frau Glauben zu ver schaffen, ein Versuch
, der dort, wo man Tourville kannte, Weit schwerer durchzuführen war, als auf tirolischem Boden. Schon ani 25. Juli schrieb Tour- ville von München der intimen Freundin seiner Frau, Miß Georgine Scott über den Tod seiner Gattin: „Während sie die he.rliche Aussicht bewunderte, sei sie zu nahe an einen Rand gekommen, und so un glücklich in einen Bach hinabgefallen, daß sie todt blieb.' Er entschuldiget sich, daß er nicht früher ge schrieben, „weil der UntersuchungSkommifsär so stupid gewesen, eS nicht zu erlauben