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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 6
Date: 27.06.1877
Physical description: 6
zu Scarborongh bei einer Eonversation über die Schwiegermutter die Aeu ßerung gethan, daß er sich eine Schwiegermutter leicht vom Halse schaffen könnte. „Er würde seinen Re volver reinigen, würde sie bitten den Mechanismus zu untersuchen, und der Revolver würde dann los. gehen.' „Seine Frau würde er init sich auf das Festland nehmen, sie würde sich an einem Platze die Schönheit der Gegend ansehen und dann fallen Z' — Aeußerungen, welche den widerlichsten Eindruck niachlen, und den Curaten bewog-n, die Damen

Be rechtigung vorlag und die Tourvllle auch mit der ganz unwahrscheinlichen Behauptung, daß seine Gattin auf die Annahme dieses Namens gedrungen, nicht rechtfertigen kann. Am 30. Juni 1371 starb die Gattin Tourville 'S, Henriette Brigham und hinterließ dem einzigen Sohne aus der Ehe mit Tonrville ihr großes Vermögen. Im Frühfahre 1375 wurde Tonrville der Frau Madeline Miller, Tochter des verlebten englischen Schiffs-KapitäuS William Miller und Witwe eines Herrn Friedrich Picke vorgestellt. Die Dame zählte

fl. werden sollte. Tonrville kam seiner Gattin entspre chend entgegen, er errichtete wenige Tage nachher eine letztwillige Anordnung, in welcher er auf seinen Todes fall seiner Frau ein Legat von 60.000 Pf. ^ 600.000 fl. zuschrieb, ein Vorgang, der auch gegenüber seinem einzigen Sohne nicht zu entschuldigen war, obgleich Tourville kein Vermögen besaß, und seine jährlichen Einkünfte aus dem Nachlasse der ersten Frau bei seinem Answande kaum Ersparnisse erlauben konnten. Ob wohl Tourville, der zuerst von dem Besitze

eines Vermögens sprach, das eine Nente von 40.000 sl. abWeife, in der Folge zugab, von seiner ersten Frau nichts ererbt zu haben, kommt er, als seiner testamen tarischen Verfügung Erwähnung geschieht, zur Angabe, daß er von seiner Tante Auguste Souplet ein Paar vermögen von 70.000 FrcS., von Elise Brigham 75.000 FrcS. zum Ankaufe eines Notariats erhallen, endlich auf der Börse eine Million Francs gewonnen habe, Behauptungen, die sich ohne Beweis aufstellen lassen, gewiß aber jeder Glaubwürdigkeit entbehren

. Tourville hat auch in auffallender Weife fort und ort den Glauben anfvringcn wolle», daß er von dem Inhalte des Testamentes seiner Frau keine Kenntniß halte. Sollte er in der That die Weigerung seiner Braut, ein-nr Ehevcrtrag abzuschließen, mit der Errichtung eines Testamentes zu ihren Gunsten in solcher Ziffer belohnt haben, wenn sie ihn, nicht mitgetheilt hätte, daß er zum Haupterben ihreö Vermögens eingesetzt 'ei? Das einstimmige Urtheil in Londoner Kreisen geht dahin, daß Tourville Kenntniß

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 09.10.1900
Physical description: 8
ist vorläufig unbekannt! Die suspendierten Generalräthe wurden durch Mit glieder des Adels. Künstler und Gewerbetreibende so wie durch Vertreter der Banken und der Presse ersetzt. Wienerbrief. Wien, im Oltober ISVl). Der beginnende Herbst scheint mit Frau Sonne einen Packt geschlossen zu haben zumWohle derWein- bergbesitzer, denn Frau Sonne scheint gar warm herab. Leider aber ließ uns der Sturm, der unlängst tobte, ahnen, dass diese Sonnenwärme nicht mehr von langer Dauer sein dürfte. Unsere

Theaterdirectoren machen zu diesem schönen Wetter saure Gesichter, ebenso dir Winterschwalben, die sich bereits eingefunden haben, die Maronibrater an den Ecken, die ihre Ware umsonst anbiete», denn es gelüstet uns noch nicht nach „heißen Maroni'. I» den Theatern scheint alles complet zu sein. Jeder Bezirk, außer dem HundSthurm, hat seine Kunstbahne. Der Abgang des genialen Katherl, Frau Schratt, wirft trotz Son nenscheins seinen Schatten voraus, denn wer wird sie ersetzen? DaS ist die peinliche Frage des Hof

- burgtheaterS. Frau Schratt ist „Schlenthermüde' geworden, sagte unlängst ein Witzbold, und fast scheint eS so. «schwere Theaterzriten scheinen in der Luft zu schweben, doch H:rr Schlenther sitzt im Trocknen, seit ihm die Pension von 6000 Kronen gesichert ist. Seine Laune ist daher trotz des Abganges der Frau Schratt eine vortreffliche. Auch in der Hosoper geht eine Hosopernsängerin, oder wird gegangen, da sie Herrn von Kahler so theuer schien, dass er ihren Lontract nicht mehr er» neuerte. Unglaublich

aber wahr! . > . Die Erkrankung der Frau von Beruf kam der Direktion des deutschen Volkstheaters auch sehr unge- legen. Nun hat Frau Odillon deren Rolle übernom men und machte in Bahr« letztem Lustspiel >.Die Wienerinnen' Furore; sie fasste die Rolle der besserungsfähigen Frau sehr gut aus. Das Stück errang einen schönen Erfolg. Der Autor will un» den Beweis bringen, dass heutzutage die Wienerinnen zwar herzige Schneckerkn sind, aber nichts weniger, als gediegen. Sie hängen zu sehr an Aeußerlichkeiten

wird. Die Satyre ist wohl gelungen, doch wird etwas zu viel von diesem. Pfeffer aufgetischt. Vor lauter Satyre verschwindet, die eigentliche Handlung. Frau Odillon spielte, wie. bereits erwähnt, die besserungsfähige Frau in der vom Autor aufgesasSten Art und Weise. Eine Liebes» und VersöhnungSscene gibt sie mit reizender.Schalk haftigkeit. ' Im Kaiser-Jubiläumstheater ist der „Dorf, lump' von Dellach über die Bühne geschritteiu Karl Kapeller lieferte dazu eine nette Musik. Das Stück spielt im Jahre 1809

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 25.06.1877
Physical description: 8
, hatte er noch die Furcht, raß er mit der Hilfe zu früh an den Thatort gelange, daß seine Frau noch am Leben sein dürfte. Wie wäre es sonst denkbar, daß ein Mann, dessen Gattin schwer verwundet, und wie er selbst sagt, einer tödtlichen Verblutung nahe im Steingerölle liegt, von der er die Ausführung eines SelbstmoideS fürchtet, die er gebeten und be schworen haben will, am Platze zu bleiben, der er schnelle Hilfe zusichert, dort wo ihm die Hilfe zu Gebote stand, mit solcher Gleichgültigkeit in Wort und Geberde

er seinem Schmerze wegen eines Herzleidens Ausdruck zu geben nicht fähig war. Tourville war am 23. Juli Abends in Freiheit und die nächsten Stunden dieses Tages beschäftigten ihn schon sehr mit der Vorkehrung, den mit seiner Entlassung nicht erstorbenen Verdacht eines gewalt samen Todes seiner Frau zu unterdrücken. Auf der Rückfahrt nach Trafoi fragte er den Arzt Dr. Zimeter, der als Sachverständiger auch am 17. Juli bei der Leichensection fungirt halte, um die Ergebnisse der selben und ersuchte

ihn, den Sachverhalt über den Tod seiner Frau durch Selbstmord in einer Zeitung zu Vkröffeuilichen, das Blatl aber, wie alle Zeitungen, welche den Fall besprechen, an seine Adresse nach Avlso zu senden, wie eS auch geschah. Er verließ unter der Angabe, daß es sich nicht schicke, mit der Kammerzofe in einem Hotel zu übernachten in Be gleitung der Zofe und mit besonderer Eile noch am selben Tage 12 Uhr Nachts Spondinig und war am 24. in Innsbruck. Dort erzählte er im Hotel „Tiroler Hof', das er mit seiner Frau

au In sassen von Trafoi, und der Antrag 40 fl. der Gen darmerie widmen zu wollen, sehr auffallend, — ge- radezu als der Versuch ein Präventivmittel anzuwen den, muß aber erkannt werden, daß Tourville es ge wagt hat, am 5. August selbst KommissionSmitgliedern werthvolle Geschenke anzubieten, die mit Entrüstung zurückgewiesen wurden. Aber auch in London war Tourville nach seiner Ankunft am 17. August v. Js. bemüht, seinen An- gaben über den Tod seiner Frau Glauben zu ver schaffen, ein Versuch

, der dort, wo man Tourville kannte, Weit schwerer durchzuführen war, als auf tirolischem Boden. Schon ani 25. Juli schrieb Tour- ville von München der intimen Freundin seiner Frau, Miß Georgine Scott über den Tod seiner Gattin: „Während sie die he.rliche Aussicht bewunderte, sei sie zu nahe an einen Rand gekommen, und so un glücklich in einen Bach hinabgefallen, daß sie todt blieb.' Er entschuldiget sich, daß er nicht früher ge schrieben, „weil der UntersuchungSkommifsär so stupid gewesen, eS nicht zu erlauben

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 09.10.1900
Physical description: 8
Frau, die einen Beruf nach dein anderen an sich reißt, den Mann in die Küche hin ausdrängt. Schon vor Jahren erschien ein ähnliches Sliick „Die Frauen', ebenso lieferte Frau Baum bach AehulicheS in der Vorführung von weiblichen Gemeinderäthen, zu komisch und zum Lachen. In dem Schwanke „Platz den Frauen' behalten dieMän- ncr schließlich doch ihr Recht. Die emancipierte Frau wild durch ihr eigentliches Element, die Liebe, bekehrt. Dazwischen jagen einander die tollstrn Einfälle beson ders

in einer grotesken Gerichtsverhandlung. DaS Stück wird sehr gut gespielt, mit einer wahren Lust und Freude. Ein neuer Schauspieler, Herr Hammer, hat sich glücklich eingeführt. Er war der richtige Mann seiner Frau, der Schauspielerin Petri. Auch Herr Jensen und Juleö sind sehr gut in diesem Stücke. Wie seltsam oft die Geschicke der Menschen sind? Anzengruber, der Volksdichter, hat es zum Glücke nicht mehr erlebt, dass seine Frau geistig nicht normal ist, denn nur so lässt sich der Diebstahl eines Stückes

Selchfleisch von Seite der armen Frau erklären. Unser schönes Wien ist gegenwärtig wieder sehr belebt. Die Schönheit und Beständigkeit der Witte rung ließ die Städter von ihren Sommerwohnungen nur schwer scheiden. So sehr man sich in den Vor jahren in den Herbststürmen beeilte, vom Lande in die Stadt zu ziehen, so sehr zögerte man Heuer. Und doch musste es sein. Der Schulbeginn ist der große „Muss', gegen den es kein Sträuben gibt. Und doch gab es in vielen Familien eine Art Trennung, da Mama und Töchter

für sie. Es liegt absolut nichts vor, das ein solches Vorgehen berechtigte. Ich bin der Com- wercienrath von Hall.' „Dann bitte ich um Vergebung, Herr Commercienrath', antwortete der von dieser Wendung bestürzte Polizist. „Wenn Sie für die Dame bürgen —' „Ja, eS ist die Krankenpflegerin meiner Gemahlin — Frau Alma Felden.' „Es ist dieser Vorfall nicht durch mein Verschulden hervorgerufen; Ihr Herr Sohn hat diese Dame bei mir verdächtigt.' „Erich? Was hat er hier zu suchen?' „Der junge Herr begab

sich in die Wohnung der Dame und bald darauf stürzte diese selbst aus dein Hause.' „Er hat mich tödtlich beleidigt!' schrie Frau Felden in dumpfem Schmerze auf. „Der Bube!' knirrfchte der Commercienrath. „Aber diesmal soll er meine Strenge fühlen!' Asta lehnte an der kalten Mauer, mit beiden Ariiien ihr Kind an sich drückend. Deutlich sah es Herr von Hall, dass sie vor Frost zitterte. Tmmer heftiger war ja das Schneetreiben geworden. „Sie können sich den Tod bolen, Sie und Ihr Kind', sagte er rasch. „Sie müssen

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 21.12.1892
Physical description: 8
Ereignis gebracht, eine Vorlesung der k. und k. Hofburg - Schauspielerin Lewinsky. Wer im Schütten eines berühmten Namens steht, für den ist der Ruhmesglanz noch schwerer zu erringen als für gewöhnliche Sterbliche. Ein wenig August von Göthe-Vorurtheile waren unzweifelhaft unter der Zuhörerschaft Innsbrucks verbreitet, als di^ Nachricht von einer Vorlesung der Frau Lewinsky bekannt wurde: August von Goethe hatte Gedichte geschrieben, die man bei jedem anderen für reizend gefunden hätte und Frau

Weise aneinander. Die junge interessante Dichterin, die mit einem StaatS-Stipendinm auf dem classischen Boden der alten »Die Dioskuren.' Literarisches Jahrbuch des Ersten allgemeinen Beamtenverelns der österr.-ungar. Mo narchie. (Der Reinertrag ist dem Fonde zur Errichtung einer höheren Töchterschule gewidmet.) Wien, IL93. Verlag von K. Geralds Sohn. ^43t) So trat Frau LewinSky vor die Zuhörerschaft, be stechend in ihrer königlichen Erscheinung, einschmeichelnd durch ihre volle, weiche Stimme

konnte schon hier im Vortrage beobachtet werden. Düsterer klangen die nächsten Accordc: die Geschichte vom ver lorenen Sohn unserer wohlbekannten und in unserer Stadt persönlich und literarisch hochgeschätzten E. Marriot lag der Mehrzahl der Hörerschaft in zu un behaglichen Gegenden des Gefühlslebens. Wie über dieses sast skandinavisch finstere Gemälde die Lichter der „Elternliebe trotz alledem' Hinspielen, wusste Frau Lewiusky mit tiefer Gefühlswahrhcit darzustellen. Mag auch die in ihrem Realismus

Wiener Dichters Hermann Hango, der in seiner Elytia ein episches Seitenstück zu Meister Benks herrlichem Standbild gibt, quölle» iu ergreifenden Sehnsuchts lauten hervor; vielleicht hat hier manche Hörer der Wunsch erfasst, die Verse ein klein wenig musikalischer zu hören: zu despotisch mochte vielleicht die Herrschaft des Sinnes erscheinen. In dem „Jungbrunnen' lern ten wir das Märchen eines unter uns weilenden Dichters kennen: Frau LewinSky sagen wir Dank, dass ihre Borlesung hier — wie so oft

von Gedichtcn Anzelica» v. Hör- mann, von den Anwesenden wärmsttnS begrüßt, recht fertigte sich durch sich selbst: bei der Schilderung de» tiefblauen LcbenSherbstes, den die Dichterin in dankbar vollen Zügen genießt, von Frau LewinSky ergreifend weich und in tiefsten Her;enStönen gesprochen, zog ein Hauch der Rührung dnrch den Saal, der die Vor leserin und die anwesende Dichterin zugleich ehrt und belohnt. Der Verfasser der unvergänglichen „Träumereien an französischen Kaininrn', Richard Leander

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 10
Date: 04.07.1907
Physical description: 10
^S^ und die Durchsicht ihrer illu strierten Preisliste, , die ' auf Wunsch' gratis verschickt'wird. — 158 — verführerischem, Augenanffchlag vertraulich fort, „meine be kannte Wahrheitsliebe zwingt mir die Beichte ab, daß die be stimmte Hoffnung auf unser Zusammentreffen mich trotz Sturm und Regen ebenfalls herführte.' „Sehr verbunden, gnädige Frau! Ihr staunenswertes Ajhnungsvermögen hätte aber auch trügen können!' „War ausgeschlossen, werter Freund!' lächelte die Dame triumphierend. „Mein Gott! das Erdübel

?' „Bedauere, daß gnädige Frau davon nicht Zeugin sein kounten', lautete Arndts. gelassene Antwort, „obgleich ich be fürchte, Ihr aus' — es zuckte ironisch um des Sprechers Mund — „aus so schönem Mitleid gebrachtes Opfer des Frühauf- steheus hätte kaum den gehossten Lohn gefunden. Ich gestehe offen, ich betrat in berechtigter Spannung die Ihnen be kannte Rotunde, wurde aber beim ersten Blick auf ^cheherezade enttäuscht!'' „Enttäuscht — ja — inwiefern enttäuscht?' fragte Frau v. Lesser verwundert

. „Die Gruppe ist doch entzückend?' „In ihrer Gesamtheit von fesselndem Reiz', versetzte Arndt zustimmend. „Auch muß ich zugeben, das süße Kind trägt »Neines Evchens Gesichtszüge, was jedoch die vermeinte Ähn lichkeit der anmutige»! Fraüengestalt mit meiner Frau anbe trifft, da befinden Gnädige sich entschieden im- Irrtum.' Frau Eugenie blickte den Leutnant, ungläubig an, aber im nächsten Augenblick lächelte sie überlegen: „Werter Freund'; sagte, sie mit listigem Augenzwinkern, „ich sehe

doch auch nur, was . alle Welt sieht und behauptet.' „Daun — Pardon, meine gnädige Frau — irrt sich - eben alle Welt. Sollte ich. nicht ein kompetenterer Beurteiler sein? Nüy, und mit bem besten Willen vermag ich nicht einmal — 159 — .einen entfernt ähnlichen Zug zwischen der schönen Schehere-- zade und meiner Frau herauszufinden. Doch gestatten. Gnä dige — schon zu lange hielt ich Sie in der zugigen Vor halle auf^' „Die Schuld daran trage-' ich', sägte Frau v. Lesser. Statt sich von Arndt zu verabschieden, schritt

sie mit ihm der Aus gangstüre zu. Wählend er aus anscheinend' innerster Über zeugung mit ruhiger Bestimmtheit sein Urteil kundgab, wurde sie doch stutzia. und irr an ihrem eigenen. Es kommt ja vor/ daß man zu sehen glaubt, was man zu sehen wünscht! War- das nicht am Ende bei' ihr der Fall? Die „schöne' Scheherezade nannte -Arndt sie mit besonderer Betonung, wollte er damit andeuten, wie reizlos ihm seine Frau gegen die herr liche Marmorgestalt erschien? Nun ja, einen Vergleich konnte Ottilie nicht aushalten, darin hattie

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 11.11.1886
Physical description: 8
in den Verlornen Anfang der Dichtung fallen. Frau Beichte hat sie der Seele vorgeführt, damit diese daran sich selbst erkennen möge, und gibt nun eingehende Unterweisung, wie das Sündenbekenntnis beschaffen sein solle, worauf sie der Seele empfiehlt, nach Frau Buße zu senden. Obschon durch den Zu spruch erleichtert, äußert diese noch mancherlei Be denken, macht Einwendungen dagegen, und erst nach dem eine weitere eindringliche Mahnung erfolgt, gibt sie nach und verlangt nach Buße, die, hievon alsbald

verständigt, hocherfreut erscheint und den Nutzen der Buße erläutert, schließlich fragend, ob jene sich in ihr Gebot, fügen wolle, was auch versprochen wird. Nach dieser Zusage ergeht die Aufforderung, alles Unrecht nnd die Sünden fürder zu meiden und das unrecht gewonnene Gut zu ersetzen. Die Seele lässt sich dazu herbei, wehrt sich aber energisch dagegen, auch den durch Wucher, Raub oder Plünderung er worbenen Besitz ihrer Voreltern herauszugeben: das sei zu viel verlangt. Frau Buße möge dafür

etwas anderes begehren: zu Fasten übers Meer oder sogar drei Mal nach Rom zu fahren, Messen lesen zu lassen und Almosen zu geben sei sie bereit. Doch jene erwidert, das helfe nichts und sei kein Ersatz; wenn alle Pfaffen Messen singen nnd Psalter lesen wollen, würde ihr trotzdem der Himmel verschlossen bleiben. Das wirkt. Die Seele verspricht, ihr Gut von bösem Erwerbe zu reinigen, ob welchem Ent- schluss sie Frau Buße lobt und sich bereit erklärt, den Sündenrost abzuschleifen, falls ihre drei Ge spielen

Gottesfurcht, Reue und Gewissen zur Assistenz herangezogen würden. Die eingeschüchterte Seele setzt dem kein Hindernis entgegen; es wird zuerst Frau Gewissen gerufen, die alle Sünden vorhält und auf die Klagen über die Strenge der Buße entgegnet, die Strafe sei eigentlich noch viel zu gering, worin die sich beigesellende Gottesfurcht zustimmt. Die Seele erhebt von neuem ihren Jammer, es erscheint endlich Frau Reue, und nachdem letztere von der ganzen Sachlage Kunde erhalten, nimmt sie das Wort und gibt

der armen Seele zu bedenken, wie sie sich abgewendet hätte von Gott, der in seiner Barmherzigkeit, um zur Umkehr zu bewegen, ihr die Gottesfurcht zugeschickt habe; wie sie selbst dann ge kommen wäre, ihre Wunden gewaschen und Frau Beichte gebracht hätte. Und noch manch heilsame Lehre über die Nothwendigkeit der Buße wird bei gefügt. so dass die Seele gerührt dankt und alle drei Gespielen bittet, sie nicht zu verlassen. Hiezu bemerkt Frau Beichte, sie könne, durch andere Ob liegenheiten in Anspruch

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 29.07.1890
Physical description: 8
und be deutungsvoll. Wo es den« Maler für nothwendig er scheint, erklären uns Spruchbänder den Sinn des dar- . gestellten Momentes. Eine sorgsame Ausführung des Details kommt bei einem Wandgemälde nie zur Gel- Feuilleton. Die wilde Rose. Bon Th. Almar. (7S. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ich kanns nicht leugnen,' enigegnete HanS offen herzig und fuhr fort: „Aber gnädigste Frau, da ist auch noch Eine die mit mir auf die Mühle möchte, die Liese sehnt sich gar zu sehr nach Jselbach.' Pqch

diesen, wechselseitigen Reden entstand- eine kleine Pause, nach welcher die gnädige Frau wieder ' daS Wort nahm: „Guter Hans, wär das alles, warum sie mich allein zu sprechen verlangten?''„Nein, gnädige Frau, Wichtiges liegt mir noch auf dem Herzen.' „Ach, dann theilen wir beide gleiches Schicksal,' siel die Dame hastig ein, - was wieder einer, Hinko- Dottey nicht angemessen war. „In dem Fall? bitte ich, dass die gnädige Frau zuerst spreche,' eutgeguete Hans bescheiden. Nicht doch, HanS! Reden Sie nur.' „Gnädige Frau

, ich komme zu Ihnen um RegivaS willen' — „Wie?' „Ich weiß nicht, ob es Ihnen bekannt ist. — Ich habe der sterbenden Mutter des Mädchens geloben müssen,, über daS. Glück ihrer Tochter zu machen!' „Guter HanS, soll das ein Vorwurf für mich. , die Mutter Lothars feiu.' ! „Nein, hochverehrteste gnädige Frau, keineswegs! Verzeihen Sie mir, wenn ich mich nicht so geschickt auszu drücken verstehe, wie Sje, die Bildung und Erziehung . genossen haben. Aber iväS. Wahrheit und Recht ist, das hat mir mein Gefühl

zogen die Maler auch meistens die viel schwierigere, aber dauerhaftere FreScomalerei vor. Die 9. Traveö wird gegenwärtig auf Veraulassuug Wegweiser, bin ich mein Leben lang gefolgt, er führt mich jetzt anch zu Ihnen.' „Gnädige Frau, Sie so gut wie alle Uebrigeu haben wohl schon bemerkt, dass Regina Munterkeit und Frohsinn nicht wieder mit heimgebracht hat?' „Allerdings, das ist wohl niemandem entgangen, und vergebens habe ich zu erforschen gesucht, waS dem Kinde fehle, obgleich nun' — „Das Klima

Sie niir. dieser Sohn ist ein wahres Unglückskind. Dazu ist mir noch daS L00S geworden, in diesen . wirren Verhältnissen Licht zu schaffen.' „Aber diesmal werde ich mehr die gerechte Frau, als die nachsichtige Mutter sein. Regina soll glücklich werden, soll wieder unsere wilde Rose sein.' „Gnädige Frau!' „Ja HanS, so will ich eS! Lothar hat zweimal seinen eigenen Willen fast ertrotzt, jetzt aber soll er unS folgen, und mögen seine Gründe auch noch so schwerwiegende sein. Er hat sich Regina

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 8
Date: 03.06.1890
Physical description: 8
zu vernichten. Babette fühlte dies instinctiv und traf ihre Vor kehrungen, dem entgegen zu arbeiten. Eines TageS fand zwischen Frau Babette und dem Schafhirten Justel, den der freundliche Leser in Er innerung haben wird, folgende Unterredung statt: „Justel,' begann Frau Babette auf dem Sopha sitzend, „wie ich höre, hat Dich Dein Bauer aus dem Dienst gejagt?' zu Abhandlungen über den Urheber des Pseüdoisidor, zur Geschichte des Chlotharischm EdicteS von 614, und über die freien Stände deS Sachsenspiegels

mit der starken Lebenskrast blieb der unerbittliche Tod Sieger und entriss ihn am Morgen des 4. Januars seiner trostlosen Gattin, seinem Kinde, das noch nicht einmal den Vaternamen stammeln konnte, seinen zahl reichen Freunden, der Wissenschaft, dem Staate. Nieder schmetternd, wie ein Blitz aus heiterm Himmel, wirkte die Kunde vom grausam-tragischen Geschick; allerorten, „Das ist wahr, Frcu Müllerin, und doch'hab ich > nichts begangen,' antwortete Justel kläglich. „Darüber wollen wir schweigen,' lächelte Frau

Babette. „Das Schaf ist nicht so von ungefähr fort gelaufen ! Der Kuhmichel hat gesehen, wie ein frem der Mann Dir Geld gegeben hat, und erst nachher ist daS Schaf verschwunden.' „Frau Müllerin, der Kuhmichel Wollte mich nur aus dem Dienst drängen, und ich bin unschuldig,' rief Justel mit weinerlicher Stimme. „L^sS das gut sein, daS geht mich auch uichts an. Aber nun höre, willst Du in meinen Dienst treten?' „Ja! Frau Müllerin!' „Du wirst von mir gut belohnt werden, aber Du bleibst nicht Schafhirt

in Jfelbach.' „Ich will alles werden, was die Frau Müllerin wünscht.' „Nun gut! Bist Du schlau?' Justel lächelte Frau Babette überlegen an. „Ich glaube es,' fuhr Babette fort. „Du wirst also Deinen besten Anzug anziehen. Dich recht sauber machen und nach M. zu meinem Vetter gehen; er braucht einen Diener, der ihn nicht viel kosten dars. Du sagst ihm, man hätte Dich ans Jselbach verjagt, und in Deiner Noth suchtest Du Zuflucht bei ihm. Er solle Dich in seine Dienste nehmen, Du wolltest ihm sür ein Geringes

treu und ergeben sein.' Justel nickte der Frau. Müller beistimmend zu und diese snhr fort: „Doch Du verheimlichst ihm nicht nur, dass ich Dich geschickt, sondern erzählst ihm im Gegentheil, ich hätte Dich, als Du Dich bei mir als Hirt angebo ten, zornig aus dem Hause getrieben.' Justel nickte wieder wie im Einverständnis, sah aber Frau Babette schon ausmerlsamer an, welche I also sortfuhr: wo immer man den Verglichenen gekannt hatte, ertönte herzliche, schmerzvolle Klage um den Verlust des edlen

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 27.07.1907
Physical description: 10
. Die gemäß dem Landesgesetze vom 17. März 1897, L. G. Bl. Nr. 9, zum Zwecke der Anlegung des Grundbuches vorzunehmenden Erhebungen be ginnen für die Katastralgemeinde Hopsgartenim — 196 — „Was man sagt?' versetzte er endlich, sich gewaltsam fassend, „man tadelt deine übergroße Empfindlichkeit, die dich Gespenster sehen läßt. Frau v. Lesser nennt es sträflich, wie du dich und mich dem Gespötte der Gesellschaft preis gibst!' — Zn seiner Aufregung wußte Arndt kaum, was er sprach. - Frau v. Lesser

— als Arndt den verhaßten Namen nannte, richtete sich Ottilie jäh aus ihrer halbliegenden Stellung em- vor, aus ihren bleichen Wangen erblühten dunkle Fieberrosen, ihre großen dunklen Augen starrten wie geistesabwesend in des Gatten Gesicht. „Sie sagte das?' murmelt sie tonlos. „Sie wird ja wohl recht haben — ich — ich bin —' Ihre Stimme versagte — ein kurzes schrilles Auflachen erstarb in krampfhaftem Schluchzen. Me Frau, die er liebte, durste sie nicht verdächtigen, nicht anklagen. Me in Arndts Innerem

sich fest auseinander, mit einem undefinierbarem Blick umfangen feine dusterglühen den Augen noch einmal die liebliche Frauengestalt — int näch sten Augenblick ist sie allein. Ottilie weint nicht mehr. Ihr — 193 — Andeutung — wissen Sie, von wegen der Scheherezade! natür lich ganz wesenlos! Leider ist unsere teure Frau Ottilie über aus empfindlich, sie schien ohnehin sich unwohl zu sühlen, sonst hätte sie die lächerliche Anspielung wohl nicht auf sich bezogen. Aber genug davon! Lassen

Sie uns von Interessan terem sprechen, mein Freund! Erzählen Sie mir von Ihrer Reise, oder ist sie ein Geschäftsgeheimnis auch', schloß die schöne Frau mit kokettem Augenaufschlag und einem verheißungs vollen Lächeln, „auch für mich?' Arndt befand sich nicht in der Stimmung, von Frau von Vessers Verführungskünsten Notiz zu nehmen. „Bedauere!' entschied er kurz!, leicht sein Haupt neigend. „Puh! Welch finsteres Gesicht! Die, wie schon gesagt, zu unbedeutende Sache darf Ihnen nicht die Laune verderben, lieber Freund

!' sagte Frau v. Lesser in schmeichelndem Tone. „Gar nicht mehr dran denken!' „Verzeihung, Gnädigste', entgegnete er ernst. „Die Ihnen „unbedeutend' dünkende Sache berührt mich denn doch' zu nahe, um Gleichgültigkeit zu heucheln. Da nun Ihr sonst „vorzüg liches' Gedächtnis Sie meiner Bitte gegenüber im Stiche läßt, auch zu befürchten steht, daß weitere Erkundigungen gleich falls resultatlos verlaufen dürften, so wähle ich den natür lichsten und einfachsten Weg, die Wahrheit zu erfahren. Meine gnädige

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 07.08.1890
Physical description: 8
verpflichtet sich, seinen besonderen Schutz solchen und allen nach diesem Decrete oder sonstwie befreiten Sclaven angedeihen zu lassen. Jeder Sclave hat dasselbe Recht wie ein Araber vor den Gerichten. Zoeal- und Vrovinzial-Chronik. Innsbruck. 7. August. Gestern abends ist mit dem Exprefszuge Ihre k. und k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Kronprin zessin-Witwe Erzherzogin Stephanie mit Gefolge von Landeck hier eingetroffen und am Bahnhof von Sr. Excellenz dem Herrn FM. Frhrn. v. Teuchert Kaufs mann nnd

dem Herrn Hosrath Ritter von Heben streit begrüßt worden. Ihre k. u. k. Hoheit, welche sich eines blühenden Aussehens erfreut, begab sich, von dem Publicum ehrfurchtsvollst begrüßt, zu Fuß in das Hotel Tirol. Heute vormittags machte die hohe Frau eine Rundfahrt durch die Stadt, be sichtigte die Hofkirche, die Hofburg u. s. w. und wird im Lause des Tages der herzoglichen Familie Alen?on einen Besuch abstatten. Die Dauer des hiesigen Aufenthaltes Ihrer k. u. k. Hoheit ist nicht bekannt. Se. Excellenz

264.329 fl.; Auslagerung im Juli 694.689 KZ, Assecuranz 70.270 fl., Lager stand am 31. Juli 1,083.030 kA Assecurauz 194.059 fl. ?. Rcuttc, 6. Aug. Montag, den 4. ds. traf Ihre k. u. k. Hoheit die Frau Kronprinzessin-Witwe Erz herzogin Stephanie in Begleitung des Obersthof» meisterS Grafen Bellegarde und der Obersthofmeisterin Gräfin Tarouca von Oberammergau kommend in Reutte ein und nahm im Gasthause zur Post Absteig quartier. TagS darauf unternahm die hohe Reifende einen Ausflug nach Hohenschwangau

zur Besichtigung der Königöschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau und kehrte gegen Abend nach Reutte zurück. Nach eingetretener Dämmerung brachte die hiesige Bürger musikkapelle Ihrer k. u. k. Hoheit eine Serenade dar, wobei mehrere Piecen zu lobenswerter Ausführung ge langten. Aus diesem Anlasse versammelte sich ein ahlreiches Publicum vor dem Postgasthause und brachte zu wiederholten Malen vielstimmige, begeisterte Hoch rufe auf den hohen Gast aus. Die Frau Erzherzogin dankte von einem Fenster

sreuudlich grüßend für die ihr dargebrachte Huldigung. Heute morgens 8 Uhr verließ die Erzherzogin Reutte, um über den FernpasS nach Jmst und Landcck zu fahren uud von dort abends mit dem Schnellzug sich nach Innsbruck zu begeben. Trotz des starken RegenwetterS hatten sich zur Ab- sahrtSstnnde viele Leute vor der Post eingefunden,die bei der Abfahrt der Kronprinzessin in lebhafte Hochrufe auSbrachen, für welche die hohe Frau durch freund liches Grüßen dankte. Der Eindruck, den die lieb reizende

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1894
Physical description: 8
- den großen Manövern bei Artenay nach Orleans be- ! nand Karl' führen darf. gaben sich der I. Militärattachö der deutschen Bot- I Das im LöwenhcruStheater am ver- schast, Oberstlieutenant v. Schwarzkoppen, und der ! gangenen Sonntag vor fast anSverkauftcm Hause zur französische Major Tantan gemeinsam nach demKirch- ! Aufführung gebrachte Theaterstück „Frau Hätt' be- hof von St. VineenneS, wo sie auf dem Grabe I handelt in mehreren Bildern die Sage von der Ver- der im Jahre 1370 gefallenen deutschen

und I steinernng einer Frau dieses Namens, insolge ihres französischen Soldaten je einen Lorbeerkranz nieder- sündhaften Uebermuthes. Herrn Franz Woll ist legten. Beide Officiere waren in großer Uniform, die Dramatisierung dieses Volksmärchens nicht übel Die Nachricht über diesen Vorgang macht allenthalben I gelungen und seine dieSfälligen Bemühungen verdienen tiefen Eindruck. t Anerkennung. Von den - fünf Bildern, deren An- z'. Die dänische Kriegsflotte ist vor kurzem I einanderreihung die Verkörperung

, schließend mit der Ueberantwortnng Kriegsflotte zählt somit gegenwärtig vier Panzerschiffe, j der sterblichen Ueberreste des theuren Verblichenen an den noch einzigen Freund, den Jäger Markulf, in dem eiueu Bilde und die echt herzliche Familienscene in dem andern, verdienen gewiss besonders hervorgehoben zu werden. Gut zeigt sich auch die von Herrn Jnzigneri gemalte uud in ihrer Gruppierung eindrucksvoll zu sammengestellte VerwandluugSscene der „Frau Hütt' in eiueu Steinfclscn, zwischen dem vierten

Frau Kronprinzessin-Witwe Erzherzogin Stephanie wäh rend ihres achtwöchentlichen Aufenthaltes in Toblach unternomm'n hat, wurde in verschiedenen Blättern des Landes berichtet; des Ausfluges aber, welchen die hohe Frau in rurser herrliches Thal am 4. August gemacht und dadurch den Bewohnern des AntholzerthaleS eine große Frende bereitet ha«, wurde bisher nirgends gedacht. Um l l Uhr vormittags traf Ihre k. und k. Hoheit in Begleitung der Hofdame Gräfin Chotek und des Kämmerers Baron Hauer mittelst

Hofequipage beim Bade Salonionsbrunn, ohne sich früher ange meldet zu haben, ein und verweilte dort mehrere Stunden. Erzherzogin Stephanie wurde von den vie len zur Zeit in diesem Bade anwesenden Cnr- und Sommergästen auf das ehrerbietigste begrüßt. Die hohen Herrschaften ließen sich in das Wäldchen neben dem fischreichen Antholzerbach einen Tisch hinausstellen und nahmen dort ihr Mittagmahl ein, sür dessen vor zügliche Bereitung die hohe Frau der Badwirtin, welche eine ausgezeichnete Köchin

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 18.07.1884
Physical description: 8
ereignete sich in der Nähe von Comafine ein recht trauriger Unglücksfall. Ein Bauersmann namens Paternoster hatte nm eine ihm gehörige jenseits des Noce-Baches befindliche Wiese mähen uuv das Heu heimtragen zu können, mittelst zwei Baumstämme» einen provisorischen Steg über den Noce errichtet. Er mähte die Wiese und trug mittelst Leintücher das geerntete Heu über den Steg auf das diesseitige Ufer des Baches. Nach geschehener Arbeit wollte er mit feiner Frau und den kleinen 7jährigen Zwilligen nach Hause

gehen und den Steg beuützeu. Die Frau wollte nicht den Steg passieren, da sie Unheil ahnte und sich fürchtete. Sie wollte lieber mit den Kin dern einen längeren Umweg machen. Der Mann be schwichtigte jedoch seine Frau und sagte ihr, er werde zuerst sie und dann die Kinder hinüberführen. Die Frau ließ sich nun herbei den gefährlichen Steg z» betreten. Leider als Mann und Frau in die Mitte des Steges kamen, d?n der angeschwollene Bach be reits bespülte. wurde die Frau von Schwindel er griffen

und wankte, der Mann wollte sie aufrecht halten, schlüpfte jedoch auf dem nassen Baumstamm aus und stürzte sammt der Frau in den reißenden Bach. Beim Sturze hatte Paternoster noch die Gei stesgegenwart mit den linken Arm sich an den Baum stamm zu klammen mit dem rechten seine Frau fest halten. Auf seine Hilfrufe und das herzzerreißende Geschrei der Zwillinge, welche die schauderhafte Scene mit ansehen mussten und den Aeltern nachspringen wollten, eilten mehrere Arbeiter herbei, standen jedoch rathlos

. Viel mehr gik die Verständignug Chinas mit Frankreich als nahe bevorstehend. Wiarseille» 17. Jnli. Von gestern früh 10 Uhr bis abends 7 Uhr sind 22 Person n der Cholera er legen. Tonlon, 17. Juli. Von gksteru abends bis heule vormittags sind i)ier 14 Personen an d^r Cholera gestorben, darunter auch der Cassier der französischen Bank und dessen Frau. .Haag, 17. Juli. Die Beisetzung der Leiche deS Prinzen von Oranien fand heute vormittags statt. Dem Leichenzuge, welcher um 9 Uhr das Palais

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 22.07.1890
Physical description: 8
.) (Nachdruck verboten.) Nach Aussage der Aerzte lag die Frau sehr schwer krank darnieder, dass man mit einem langen Verhör sowohl wie mit deren Transport zum Gefängnis ihren Tod herbeiführen könnte. Man konnte daher mit ihr vorläufig weiter nichts vornehmen, als bei einer sorgfältigen Bewachung sie in die Behandlung eines tüchtigen Arztes geben. Zur PFMrw hcttte sich.^.die Schulmeiste rswitw e Frau. Schnkz erböten, die hiebei weniger vom Mitgefühl geleitet wurde, als um ihrer Schadenfreude

an dem moralischen und physischen Untergänge der gehassten reichen Müllerin zu fröhnen. Die boshafte Pflegerin brachte häufig die Unter haltung auf die Untersuchung und aus ZachinSky und suchte hiebei die Kranke auszuhorchen, aber wenn Frau Babette auch siech an Körper war, ihre alte Verschlagenheit hatte sie doch noch nicht verloren. So wie sie erfuhr, dass man ihren Verbündeten verhaftot, erwachte die alte Neigung zu diesem in ihr mit stärkerer Kraft. Alle die erregten Austritte in letzterer Zeit

werden kann, recht gut einheimsen könnte. — Heute, als ani 20. regnet eS den ganzen Tag un unterbrochen, begleitet von Blitz und Donner wie am 12. auf den 13. dS.; die Wasser sind im Steigen be griffen. Mann hatte dann keinen andern Ausweg mehr, er musste der Ihre werden. An diesen Gedanken klammerte sie sich an, er rö- thete fieberhaft ihre bleichen Wangen; aber die Erre- guvg trug auch dazu bei, ihre letzten Kräfte zu un tergraben. Frau Schulz sah, dass der Tod seine Arme nach der von Leidenschaften

gefolterten Frau bereits ausstreckte; sie hätte gar zu gern ein Ge ständnis ihrer Schuld von ihren Lippen gehört, indes alle ihre Versuche waren vergeblich. Die Hoffnung auf Genesung verschloss ihre Lippen; die Schulmei- steriu hatte schon verschiedene Anspielungen auf ein nahes Code gemacht; der misStranische Charakter der Mü llerin j edoch ließ sie glauben... dass jene... mit ihren Anklägern im Bunde stehe. So waren einige Tage dahingegangen, der körperliche Zustand der Kranken

hatte sich in bedenklicher Weise verschlimmert, während ihr Geist an Klarheit und Schärfe zu gewinnen schien; der Arzt konnte sich nicht verhehlen, dass die fortwährende Er regtheit und Anspannung der Geisteskräfte den schwachen Körper bald aufgezehrt haben würden, er hielt eS daher für seine Pflicht, ihr zu sagen, dass ihre Stunden gezählt seien. Frau Babette athmete tief auf; wenn irgend etwas außer Leonhard von ZachinSky Gewalt auf sie aus zuüben vermochte, so war eS der Gedanke an den Tod. Dass sie einst sterben

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 10
Date: 19.08.1899
Physical description: 10
die schweren Wolken in einen ziemlich heftigen Regen auf, ohne dass jedoch derselbe imstande gewesen wäre, die für das Fest begeistert?» Wanderer von ihrem Vorhaben abzubringen. Gegen mittag war — 3 — Sylphchen lieb zu gewinnen und lieb zu behalten für alle Zeit, vermochte Frau Windholm nie dauernd ein Herz zu beglücken. Selbst das ih-eS Kindes nicht. Natürlich liebte Martha die Mutter trotzdem, aber sie hatte die strenge Frau früher doch noch viel mehr gefürchtet. Jetzt freilich war an Stelle

dieser Furcht ein durchaus anderes Gefühl getreten. Dennoch ver mochte sich das junge, weltfremde Geschöpf in dieser Stunde jnicht gegen die Ueberzeugung zu verschließen, wie sehr sie auch mit aller Verehrung, die sie für Frau Windholm empfand, dagegen kämpfen mochte, dass ihrem Vater eine gewisse Märtyrerschaft auf die Schultern gelegt worden. Sie konnte auch nicht anders, als sich das Bild des Fernen mit den Farben, die nur die sehnsüchtigste Kindesliebe zu mischen versteht, auszumalen. Da aber riss

ein Ruf der Mutter sie aus ihren Phantasien. Das ganze inhaltsschwere Gespräch sür abgeschlossen erachtend, mahnte Frau Wind holm das Töchterchcn nun an seine häuslichen Pflichten. Schon feit achtzehn Monaten führte Martha den Haushalt allein. Seit dieser Zeit krankte die Mutter, wie schon erwähnt, und zwar an einem gefährlichen Brust- und Nierenleiden. Bei ihrer Abneigung gegen jeden fremde» Menschen aber duldete sie es nicht, dass eine Magd oder doch wenigstens eine Aufwärterin in das Haus genommen

werde. Das zarte Töchterchen war ja ihrer Meinung nach alt und stark genug, um die Wirt schaft auch ohne jedwede Hilfe zu besorgen. Dass über der harten Küchcn- arbeit die weißen Hänse der Kleinen grob und geschwollen wurden, b-.achtete Frau Windholm nicht. Oder wenn sie es auch sah, so hieß sie die Röthe dcr Fingerchen nur „ein Ehrenzeichen'. Ob aber der ObcrregicrungSrath ebenso denken würde, fragte sie sich freilich nicht. Sie that ja in diesem Punkte nur, was sie Recht und Pflicht nannte. So stand Martha

hindurch still in dem großen Gemach. Martha lag noch immer vor der Bcttstadt der Mutter auf den Knien. Jetzt drückte sie aber das blonde Köpfchen neben dem Haupt der Kranken in die Kissen, ohne dass Frau Windholm, wie sonst, einer derartigen Sentimen talität wehrte. Was aber gieng nicht alles während dieser kurzen Zeit durch die Seele des jungen Mädchens. „Sie war nicht vaterlos!' Der Gedanke ergriff Martha bis in das Innerste ihrer Seele. Mit ihm rollte sich aber auch die ganze Vergangenheit

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 12.08.1899
Physical description: 10
werden. — Die Berg führer hier und in den Seitenthälern find mit dem Geschäfte Heuer nicht recht zufrieden und klagen, ebenso die Wirte in den Unterkunftshäufsru. Im Enneberger thale könnte mit Ausnahme von St. Vigil, welches sehr stark besetzt ist, der Freuidenbesuch auch ein stärkerer sein. Vermischtes. «^5 Selbstmord. Ein 70 Jahre alter Mann in Reutte. namens Franz Schennach, hat sich aus Gram über das vor wenigen Wochen erfolgte Hin scheiden seiner Frau erhängt. 5*5 Ein schwieriges Problem ist ein einfacher

ihre Hände. Dann aber wandte sie sich an Anny, welche weinend ihr Taschentuch an die Augen drückte: „Leben Sie recht, recht wohl, Frau Marrmund.' flüsterte die junge Wittwe, .und haben sie tausend Dank sür all' Ihre Liebe und Freund lichkeit.' „O, Hildegard, so trennen sich Ihre Wege wirklich von den unsern,' rief Frau Anny wehmüthig und setzte dann schluchzend hinzu: „Das ist seit langem das erste Leid, welches mir widerfährt.' „Frau Warrmund. liebe theuere Anny, habe ich mich denn wirklich

so vollständig in Ihr Herzchen geschlichen?' Die junge Frau schluchzte leidenschaftlich auf. Dann aber schlang sie plötzlich ihre Arme um den Hals der neuen Freundin. „So vollständig wie man als Frau überhaupt nur eine Frau zu lieben vermag. Aber das sage ich Ihnen,' fuhr sie nun fort, „wenn Sie nächsten Sommer nicht zu uns herüberkommen, setze ich mich auf und hole Sie mir. Natürlich muss mein Golo mich dahin begleiten. — Gelt Männchen?' „Selbstverständlich, Kleine!' Es war inzwischen die höchste Zeit

und unter ihren Schatten die Kiste gestellt, welche heute für Frau Werner aus X. angelangt. Während die Alte dann überrascht an dem Tischchen stand, auf welches Hildegard in aller Eile die mitgebrachten Geschenke für sie ausgebreitet, hielt die junge Herrin mit bebenden Händen den prachtvollen Strauß, welchen sie aus dem Kistchen gehoben. Aus Rosen und BergisSmeinnicht, Orangen und Wyrthen gewunden, würde er auch seine Sprache geredet haben, selbst wenn auf dem kleinen goldumrandeten Begleitkärtchen, das den Namen

„Otto Wöllner' trug, mcht in einer Ecke die Worte gestanden hätten: „Ich hoffe!' - ^ . Ja,, er hoffte, hoffte mit all der Rücksicht des zartsinnigen Manne» auf die Gefühle eines so pflichtgetreuen pietätvollen Wesens wie Hildegard und war. Otto Wöllner hatte die junge Frau geliebt von dem ersten Moment an, in dem er nach Jahren wieder in das süße Gesichten Hildegards gesehen. Er liebte sie auch jetzt und noch heißer, sehnsüchtiger, mit der ganzen Leiden-

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 10
Date: 10.05.1873
Physical description: 10
die übrigen« nicht sehr genau waren, geht hervor, »aßSie durchschnittlich im Monat mindesten« IVVOfl. a«O>abe«. Äst da« nicht Verschwendung, wenn man kaum «ehr al» S00 fl. einnimmt? Im Internen Ihre» Hause« wurde allerdings/ei» übertriebener Aufwand gesnacht, aber Frau Seewald, mit der Sie ein in» t,me« Verhältniß u»terhielten, lebte mehrmals luxu- ri?>, ganz abgesehen von den großartige» Geschenken, die Sie ihr machten. -Lei Ortmann am Graben in Wien allein kaufte» Sie ihr tn wenigen Wochen

Kleider »m weit mehr als 3000 fl. Angelt.: Ortmann hat mich ungeheuer über, halten. Um nur Ein Beispiel anzufahren, kostete eine schwarze Robe, die ich Frau Seewald kaufte, S3V fl. Sie trug sie zweimal und woUie sie vann verkaufen. Sachverständige schätzten da« Kleid auf LV fl.. indem sie ausdrücklich erklärten, daß Spitzen «nd Alle», wa« auf dem Kleide war, falsch sei. Präs.: Um übrigen« Ihr Gebahren zu charak- terifiien, sei nur folgende« Faktum erwähnt: Sie hatten einmal ein Bracelet

und noch einen Schmuck- gegenstand für Frau Seewald gekauft und brachten ihr Beide« in'S Bürgerfpilal, wo sie damal« wohnte. Da» Armband gefiel indessen Frau Seewald nicht, «edhalb Sie da« Fenster öffneten und die beideu Segenstände ohneweiter» in den Mühlbach warfen, der unten vorüberfließt. Angekl.: Entschuldigen Sie, Herr Präsident, die Sache verhielt sich einigermaßen anders. Nicht ich, sondern Frau Seewald halte die zwei Armbänder nach Hause gebracht; sie hatte sie nämlich für ein viel hübscheres eingetauscht

, das ich ihr am Tage vorher gekauft holte. Die beiden BraceletS nun waren entsetzlich geschmacklos, und weil mich Frau Seewald damit neckte, sie würde sie doch trage«, deshalb warf ich sie zum Fenster hinaus. Der Präsident zählt noch eine Reihe von Fakten auf, welche die Verschwendungssucht des Grafen illustriren, und erwähnt, daß er selbst noch in Reichen- Hall, zu einer Zeit also, da er schon vollständig ruinirt war, den größten Auswand getrieben habe. Graf Spaur fällt ihm in die Rede und sagt

: „Ich habe in Reichenhall so einfach gelebt, als man nur leben kaun. Frau Seewald hatte ich mitgenommen, weil ihr die Kur von ihren Aerzten angeordnet worden war.' Präs.: Als das Gericht Sie in Haft nehmen mußte, wurde Ihnen bedeutet, daß man <sie sofort aus freie» Fuß stellen würde, wenn es Ihnen ge länge, eine Kaution von 6000 sl. beizubringen. Man ließ Ihnen Zeit, an alle Ihre Verwandten zu schreiben, aber keiner verstand sich dazu, diesen ver- häitnißmäßig geringen Betrag, der überdies sicher gestellt gewesen wäre

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 25.10.1899
Physical description: 8
«Sxtra-Beilaae zu ..Bote fbr Tirol und Vorarlberg' Nr. SGS. Meraner Lose» Ueber Anregung Ihrer k. und k. Hoheit der durchl. Frau Erzherzogin Marie Therese wird eine geradezu glänzend ausgestattete Lotterie veranstaltet, deren Erträgnis ter Gründung eines Hospizes sür AugknsxidentzeMeran gewidmct ist. Hunderte Augcukrnnlc begeben sich alljährlich nach Meran, wo Se. kön. Hoheit Hcrzog Karl Theodor in Bayern jeden Winter seine hohe Knust als Augenarzt in den Dienst der Humanität stellt. Leider

können die Armen, die dort Heilung ihrer Krankheit finden und in vielen Fälleu ihr verlorenes Augenlicht wieder erhalten, nicht immer untergebracht werden. Um diesem Uebel vorzubeugen, sasSle die hochherzige Frau Erzherzogin Marie Therese den edlen EntschlusS, ein Hospital für Augenleidende zu begründen und es hatte sich bald ein Comite constituiert, das, mit sr. Excellenz dem Herrn Anton Grasen v. Pergen an der Spitze, daran gieng, siir den eminent humanen Zweck eine Lotterie zu veranstalten

entgegen und fertigten wertvolle, zumeist mit der NainenSsertigung versehene Kunst- objecte an, die sie der Lotterie als Treffer widmeten. In nachstehender Reihenfolge werden die von Ihren k. u. k. Hoheiten den durchlauchtigsten Franc« Erz herzoginnen, beziehungsweise den durchlauchtigsten Herren Erzherzogen angefertigte» Kunstwerke zur Verlosung gelangen: „Marine', eine Kreidezeichnung der Kron prinzessin-Witwe Stephanie; „Blumen', Oelgemälde auf einem Nussholz-Paravcnt von Frau Erzherzogin Ml'rie

Therese; ein Pastell-Studienkopf von Frau Erzherzogin Maria Josepha; „Rosen', Oelgcmälde von Frau Erzherzogin Maria Theresia; eine Aqnar.ll- Landschast von Frau Erzherzogin Elisabeth; „Hirsie', eine Bleistiftzeichnung des Herrn Erzherzogs Otto; „Blumenstück', ein Aquarall-Gemälde der Frau Erz herzogin Elisabeth; „Parsorce-Jäger', eine colorierte Bleistiftzeichnung des Herrn Erzherzogs Otto; „Eap Matapan', ein Oelgemälde des Herrn Erzherzogs Karl Stephan; schließlich „Blumen', Oelgemälde

auf einen« Paravent von Ihrer kön. Hoheit der Frau Herzogin von Parma. Unter den 3008 Treffern im Werte von 40 000 Kronen gelangen ferner zur Verlosung: Original- Widmungen und Werke berühmter Künstler, uud zwar Gemälde und Zeichnungen von Angeli, BereS, Darnant, Desregger, Dctaille, Kaulbach, Koinlossy, KoSler, Nevesz und Schwaiger, Büsten und Figurinen von Kassin und Tilgner, weiter Original japanische und chinesische Knnst- und GebrauchSobjecte, gesammelt und gewidmet von Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Page 8 of 8
Date: 31.01.1890
Physical description: 8
.-^UF uacl» 1ZrSALll2, I^onstu.ri?., ^üriob, IZ^svI, Lern, lZouk. ^uliuukd iu Inusliruo^ — lUebiuug von Vsieu. 5».31 I'rüli LobuiZll^uA aus via. Lsl^tlial, aus Vv- uslli^, ?outaisl, Villaoli, XlagLulurt, <Zra-i. 9.22 ?riib I>ers.-55uN clör Lilllbabo, in ^Vör^I ^.uzoliluss aus Laaltelilsu. 7.05 ^.bvucls ?vrs.-^UA »us ^Viou, <Zra.R. 10.— ^.bsuüs Lobuvll-ug u.us ^Vieu. liiclituiig vor» k'olüliirob. 7.03 l-'rilb ?srs.-^ug nuz (Zcuk, Lsru, lZaslll, Aürioli, Ito»- stai»2, Lregou2. „Würde ich wohl die Frau

Vorsteherin sprechen können?' bewegte sie zustimmend den Kopf und eine feste, markige Stimme erwiderte: „Gewiss! Bitte folgen Sie mir!' Dann anf das Mädchen deutend, sagte die Riesin leise: „Wünschen Sie die Kleine unserer Anstalt zuzu führen ?' „Leider ja!' erwiderte die Baroniu und ein schmerzlicher Blick traf ihre Begleiterin. „Leider ja!' Ich bin ja gezwungen, die Frau Vorsteherin zu bitten, das unglückliche Geschöpf unter ihre Obhut zu uehmeu. — Es ist ja schon so manche junge Seele in diesem Hause

hinter dieser ernsten Frau: seit Begründung der Anstalt hatte sie jeden neuen Zögling zuerst begrüßt, aber keines von all den elenden Geschöpfen, die man diesen Mauern übergeben, h.itte auch nur einen ähnlichen Einvrnck auf sie ge macht, wie dieses junge Mädchen, welches hinter der Bornehmen stand. Selbstverständlich verrieth der Mund aber nicht, was die Seele empfand. Ruhig gemessen iu jeder Bewegung der so wenig graziösen Gestalt schritt die Frau jetzt, nachdem sie hinter den Eingetretenen die Thür

einen Moment darauf eiu leiser, einladender Ruf hörbar wurde, drückte sie rasch die Klinke nieder und betrat, durch eine Handbewegung ihre Begleitung zur Folge nöthigend, den Raum, in welchem die Vor steherin während der Sprechstunden zu finden war. „Die Dame hier wünscht mit Ihnen Rücksprache zn nehmen, Frau Vorsteherin!' sagte die Aufseherin jetzt. Dann war sie im nächsten Augenblick wieder hinter der Thür verschwunden, die sie leise in das Schloss fallen liesz. Daü Gemach, in dem sich nun die Barouin

zum Sopha, während sie Elisabeth an der Thüre stehend warten hieß. „Und womit motivieren Sie die Aufnahme dieses Mädchens in meine Anstalt?' fragte die Matrone jetzt. „Ich errinnere Sie daran, Frau Baronin, dass ich dieses Institut nur gegründet habe, um ver wahrloste Kinder weiblichen Geschlechtes doch noch aus den Weg des Rechten zu führen!' „Ich weiß das, Frau Vorsteherin,' erwiderte die Baronin. „Leider aber gehört Elisabeth Brown zu diesen unglücklichen Geschöpfen. Sie ist das Kind einer frühereu

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