, bist du zufrieden mit deiner Geburts tagsfeier? Ich hoffe, Ihr seid recht vergnügt?' „Ja, Papa!' nickte Kurt. „Aber weißt du, wenn Ma lmachen mitspielt, ist es am hübschesten. Ach, und wie schön Mchna singt! Höre mal zu, Papa!' . „Ein andermal! Jetzt muß Mama sich umkleiden', ver setzte Arndt. Im Begriff, das Zimmer zu verlassen, fügte er, zu seiner Frau gewandt, noch hinzu: ,„Es ist hohe Zeit, Ottilie!' Sie hatte sich erhoben, folgte ihrem Manne ins anstoßende Zimmer und sagte bittend: „Fritz, laß im Kaiserhof
! Die meisten Damen und Herren waren verreist, bis auf ein paar Heimatlose, die nir gends Angehörige besagen. Es war seltsam! Obgleich die schöne Frau ihre volle Liebenswürdigkeit entfaltete, sich die Kinderherzen geneigt zu machen, und obwohl sie ihre glänzende Unterhaltungskunst, mit her sie Erwachsene zu bezaubern verstand, ausbot, ihr Er scheinen verscheuchte die bisher waltende gemütliche Stimmung, übev den Keinen Kreis legte es sich wie ein Unbehaglicher Awang, den nur Frau v. Lesser nicht zu spüren
schien. Natürlich ließen die weltgewandten Herren keine Gesprächs stockung eintreten, auch Ottilie ließ sich keinen Verstoß gegen ihren Gast zuschulden kommen. , Sie war von rücksichtsvoller Aufmerksamkeit, aber nie durchwehte ein herzlicher Wang ihren höflich kühlen Ton. Wahrscheinlich hätte dadurch! eine fein fühlende Natur sich veranlaßt gesehen, ihre Besuche bei Arndts einzuschränken. Nicht so Frau v. Lesser. Sie schien das zu rückhaltende Benehmen der jungen Hausfrau gar nicht zu be merken
, überhäufte sie mit Freundlichkeiten und lieh auch nach idein Weihnachtsfeste kaum einen Tag vergehen, ohne bei ihr vorzusprechen. — — „Ottilie, ich bringe dir einen Gruß von Frau v. Lesser', sagte eines Nachwittags der aus seinem Bureau heimkehrende Arndt. „Bist du ihr begegnet?' „Nein! Sie hat ihr ziemlich beträchtliches Vermögen in der H.-Bank festgelegt, glaubt es nach in letzter Zeit um laufenden, unkontrollierbaren Gerüchten dort nicht sicher und kam nun, Werders und meine Meinung zu hören
.' „Ich hörte sie schon gestern mit dem Rittmeister über ihre Depots sprechen! Du warst ja auch dabei! Gefielen eure Ratschläge der Dame so wenig, daß sie es nötig fand, die Herren nochmal in ihren Bureaus aufzusuchen?' „Derartige geschäftliche Angelegenheiten', belehrte Arndt seine Frau, ^ „bedürfen einer reiflichen Überlegung; zu ihrer Erörterung ist der Salon keine geeignete Stätte. Übrigens, Frau v. Lesser bedauerte, heute verhindert zu sein, dich zu besuchen.' A. Mardy. Ohne Liebe. z l