Sitzung morgen. Local- und Provinzial-Chvonik. Innsbruck, 27 März. 5*5 Einen musikalischen GenusS allerersten Ranges wird uns das am 3l. dS. im Stadttheater abzuhaltende Concert des akademischen GesangövereineS bieten. Es ist nämlich der Leitung desselben mit Hilfe gütiger Vermittlung gelungen, einen Kunststern allerhellsten Glanzes, die k. k. Kammer« und Hofopernsängerin, Frau Rosa P a u m gartner-Papier zur Mitwirkung zu gewinnen. Wer mit den ersten Künstlernamen dcr Gegenwart auch nur ein klein
wenig vertraut ist, der weiß, dass Frau Rosa Papier heute den wohl verdienten Ruf genießt, die erste Altistin Europas zu sein. Ein Kremser Kind, hat sie bei ihrem ersten Auftreten vor der Öffentlichkeit, als ein Mädchen von 17 Jahren, so gewaltigen Erfolg errungen, dass sie sofort an die Wiener Hofoper b.rufen wurde, der sie beute noch eine hevorragende Stütze ist. Frau Rosa Papier verdankte ihrcm ganz außergewöhnlichen, staunen erregenden Stimmumfang, den sie ungemindert auch heute noch besitzt
, und der es ihr möglich macht, neben ihren ureigeueu Alt- auch in Mezzo-Sopranpartien zu glänzen. Ge-are dieser Umstand, selbstverständlich verbunden' mit dcr höchsten Künstlerschast ihres so seelenvollen, tiefinnigen VortrageS, ist eS auch, der ihre „Liederabende' zu so auserlesenen Kunstgenüssen macht; denn eine solche Abwechslung an Stimmlage und Vortragsweise dürfte einer anderen Sängerin wohl kaum möglich sein. Es ist daher sehr gut er klärlich, dass die genannten Liederabende der Frau Papier, in Wien
gemeiniglich „Papier-Abende' genannt, so ungemindertcs, ja sogar noch immer steigendes In teresse helvorrufen. Alle größeren Städte des Ju- und Auslandes haben bereits zu wiederholten Malen Frau Rosa Papier als Liederfängerin zu feiern Ge legenheit gehabt; nun kommt auch Innsbruck an die Reihe, unv eS ist wohl kein Zweifel, dass niemand, der die Musik liebt, deu Abend des 31. März unge nützt versti eichen lassen wird. Uebrigenö wird ja auch der akademische GcsangSverein selbst, der ja ge wiss die Ehre