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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 02.10.1865
Physical description: 6
berührt, als wir den Bericht über die Sitzung dec Prager Stadtverordneten vom 25. d. M. lasen. Diese Sitzung, von der wir unsern Lesern in unserm gestrigen Blatte Mittheilung machten, war reich an stürmischen Szenen und an Thalsachen, die geeignet sind, nicht nur die Deutschen in Böhmen, sondern auch in den übrigen Theilen deS Reiches zu kränken. Wohl glauben wir, daß die Berichte in den deutschen Blättern par teiisch gefärbt sind, und daß sich nicht AlleS so zutrug

nicht vergessen, daß auch die Deutschen in Oesterreich ihr wohlbegrün- deteS historisches Recht haben, über welches man nicht leichtfertig zur Tagesordnung übergehen kann. Mit Allen vereint haben sie sich dieses Recht erkämpft in blutigen Schlachten, in schwerwiegenden Opfern an Gut und Blut. Sie haben dieses Recht bethätigt in der uneigennützigsten Hingabe an die Interessen deS Reiches und ihre berechtigte Stellung wurzelt fest und unerschütterlich in ihren herrlichen Stammeseigenschaften

, vom Hof. Rundschreiben au« Anlaß des kaiserlichen Manifestes. Vom Beamten-Verein. Zeitungsschau. Deutschland. Dresden, die mittelstaatlichen Negierun gen und die Gasteincr Konvention. — Berlin, Frank reich und die deutschen Großmächte. Aimcktirungsplane. Frankreich. Pari«, kein zweites Rundschreiben in der Herzogihümerfrage. Schweiz. G e n f, sehr reiche Weinlese. Montblanc-Bestei gung. Herr v. Rothschild und seine Villa. Großbritannien. London, die Fenier-Verschwvrung. Italien. Turin, zu den Wahlen

-n, welches in Bezug auf das kaiserl. Manifest an die Repräsen tanten Oesterreichs im Auslande gerichtet worden. Das Rundschreiben existirt, nur daß es bloß an die kaiserl. Gesandschasten an den deutschen Höfen erlassen ist. DaS Aktenstück ist sehr kurz und weist diese Gesandt schaften, „da eS eine sehr zahlreiche Partei in Deutsch, land gibt, welche in jeder Weise, mit dem Wort und mit der Feder, das Vertrauen in die Zukunft Oester reichs zu zerstören bestrebt ist', unter abschrifilicher Mittheilung

des Manifestes und mit besonderer Be tonung deS Art. Vl beS Februarpatentes, im wesent lichen nur an, daS Manifest bei allen sich darbietenden Gelegenheiten dahin zu erläutern, daß dasselbe lediglich die Sicherstellung der „dauernden RechtSgestaliung der Monarchie' im Auge habe, keineswegs aber „den Sieg der einen Halste des Reiches über die andere, und noch weniger die Rückkehr zum Absolutismus' bedeute. In dem gleichen Sinne sind übrigens zu gleicher Zeit auch die einzelnen Statthalterschaften verständigt

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 12
Date: 01.06.1878
Physical description: 12
Ausgleichsverhandlungen erblickt. Er führt ferner aus, daß unserem Volke die Zähigkeit fehle, welche die nord deutschen und auch einige süddeutschen Volksstämme besitzen; man müsse eS erst politisch erziehen; aber wenn die Führer selbst die Flinte in'S Korn werfen, dann werde auch das Volk selbst wieder schwankend und ungewiß. Gegen die föderalistischen Aeußerungen des Grafen Hohenwart weist er auf das Beispiel Ungarns hin,' wie dasselbe Siebenbürgen behandelt habe. Er vertheidigt die MajoritätSauträge und schließt

. Der Minister empfiehlt dem Hanse die Annahme der Regierungöanträge und schließt mit den Worten: „Ich sehe den Ausgleich nicht für ein Ideal an, aber ich rvl »«5 »tr R»S. behaupte, und werde es jederzeit vertreten und be dauere, daß ich es nicht auch direct zu den Wählern sagen kann: Wer den Friede^ des Reiches, die Ver söhnung der Interessen und die dauernde Kräftigung der Monarchie will, muß den Ausgleich annehmen und hoffen, daß er den Keim enthalte zu einer künf tigen, glücklichen und sicheren

Gestaltung des Reiches!' (Anhaltender Beifall und Händeklatschen.) (Wir brin gen den genauen Wortlaut dieser eindrucksvollen Rede an anderer Stelle. A. d. R.) Dr. v. Plener erklärt, daß er auf der großen von 115 Abgeordneten eingebrachten Interpellation, welche eigentlich erst die handelspolitische Action ein leitete, nicht unterschrieben war. Es wird Schluß der Debatte beantragt und ange nommen, nnd von den Rednern für die Majoritäts anträge Dr. Sturm zum General - Reduer gewählt. Derselbe entwickelt

und 6 Millionen Gulden in Vorarlberg, ermöglicht einen verhältnißmäßig raschen Umsatz des Capitales bei ungestörtem Fortgange deS Handels und gibt bei rationellem Betriebe einen ganz zufriedenstellenden Interessen-Ertrag. Leiver ist dieser ProductiouSzweig schon seit dem Jahre 1372 hart bedrängt. Die deutsche Regierung hält die Vieh- anöfnhr ans Oesterreich wegen der in einigen Provin zen des Reiches herrschenden Rinderpest in Sperre und beeinträchtigte auch in rinderpestfreien Zeiten dieVieh- ansfuhr deshalb

in sehr empfindsamer Weise, weil der deutsche Landwirthschaftsrath in seiner Sitzung vom 17. bis 22. Februar 1873 neben mehreren anderen wichtigen Grundsätzen für die Veterinär-Organlsirnng, auch der Schwierigkeit gedachte, welche sich den an Oesterreich gränzenden deutschen Staaten bei den Vor kehrungen zum Schütze gegen tue Einfchlcppuug von ^hierfeucheu entgegenstellen, „weil die Veteri när-Polizei in den meisten österreichischen Kronländern ganz schlecht bestellt sei', und in diesem Sinne bei dem Fürsten

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 19.01.1863
Physical description: 6
für die Zugehörigkeit Trients zum deutschen Reiche geben uns die Satzungen, welche im Jahre 1132 Kaiser Friedrich zu Wimpscn für die Stadt Trient erließ. In diesen heißt es gleich am Anfange: „Die Stadt Trient solle niemals eigene Konsuln haben und unter dcs Bischofs Leitung dem Reiche treu und ergeben bleiben wie die übrigen Städte dcs deutschen Reiches — stolz et alio liegni l'oulonici civilstes. Einen weiter» Beweis für unsere Behauptung kön nen wir aus der Negierungszeit König Heinrichs Vll., des Sohnes Kaiser

zu erhalten und zu stärken; sie waren datier sorgfältig darauf bedacht, die Einflüsse des benachbarten Italiens von ihrem Gebiete so viel als möglich ferne zu halten; aus diesem Grunde setzte« sie auch bei Verleihungen von Lehen die Bedingung, daß dieselben nur dann sich auf weibliche Nachkommen vererben könnten, wenn diese nicht an Lombarden oder Angehörige der Vero- neser Mark verhcirathet wären. Das Fürstenthnm Trient hörte nicht auf einen Be standtheil des deutschen Reiches zu bilden, als die alten

Deutschlands im Süden übernommen, sobald es eine Grafschaft Tirol gab. Merkwürdig ist, daß diese Grafschaft sich bildete ge rade zur Zeit, als die Macht dcs deutschen Reiches zu sinken begann, als die weltliche Macht der Bi schöfe von Trient einen so gewaltigen Stoß erlitt, daß sie nicht mehr im Stande gewesen wäre, den Angriffen von Süden her erfolgreichen Widerstand zu leisten. (Fortsetzung folgt.) Kalenders ch a u. In keinem Genre literarischer Erzeugnisse hat sich in den letzten Jahren ein mächtigerer

in Deutschland sich befand, muß auch die Bclchnnng dort geschehen sein. Bischof Friedrich empfing die Regalien im Jahre 1207 vom König Philipp in Nürnberg, Bischof Albert vom K. Friedrich im I. 1219 zu Augs burg, Bischof Philipp vom König Adolf im Jahre 1296 zu Frankfurt u. s. w. Die deutsche Königswahl geschah, wie bekannt ist, nur durch die deutschen Fürsten und nicht auch durch italienische; in einem Schreiben aber, in welchem eine Anzahl deutscher Fürsten im Jahre 1200 dem Papste Jnnocens III. die Wahl

Philipps von Schwaben zum König anzeigen, ist ausdrücklich auch der Bischof von Trienr genannt. Die Bischöfe von Trient erscheinen als Zeugen in den Kaiserurkunden regelmäßig unter den deutschen Bischöfen. Wir führen als Beispiel eine Urkunde Kaiser Friedrich II. vom Jahre 1220 an. In dieser find die Zeugen in folgender Weise geordnet: Die Bischöfe von Metz und Speper, von Passau, von Augsburg, von Trient, von Briren, der Abt von Au, dann folgen weltliche deutsche Fürsten und Große, hierauf

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 18.07.1871
Physical description: 6
. . . . enge verbunden, erwiedern wir hiemit zugleich dle^uk «is freundnachbarlichen Gesinnungen, welche Sie beson-'»»»»^ der« während der letzten Jahrzehnte unserem Lande in guten und schlimmen Tagen erwiesen haben.' ** München» 16. Juli. (Festeinzug der Truppen.) Gestern Abend halb 10 Uhr wurde der Kronprinz des deutschen Reiches von Sr. Ma jestät dem Könige, den beiden Bürgermeistern und Gemeindekollegien, sämmtlichen hier anwesenden preu ßischen Offizieren und einer zahllosen Menschenmenge

dort' und da selbst einen Augenblick an, um besonderen Jubelausdrücken nachdrücklicher zu danken. Es läßt sich nicht leugnen, daß der Kronprinz deS deutschen Reiches in München und ganz Bayern, das heute hier vertreten war, eine Popularität genießt, welche auch der scharfsinnigste Konjekturalpolitiker vor zwölf Monaten sich nicht hat träumen lassen. Durch die von Bürgern und Turnern hergestellten Spaliere unter hunderttausendstimmigen Zurufen und überschüttet von einem Regen von Kränzen und Sträußchen zogen die Truppen vom Odeons

sei sicher, „den mehrmaligen Versuch, die nationale Opposition zu ignoriren oder gewaltsam nieder zu beugen, will man nicht 'och einmal machen.' Eines läßt sich aber mit ziemlicher Sicherheit entnehmen. So lange die österreische Regierung noch gewohnt war. All-s aus einem vorwiegend deutschen Gesichtspunkte, aus seiner Wirkung auf Deutschland zu betrachten, waren gewisse deutschliberale Prinzi pien die äußerlich maßgebenden; man wollte in Deutschland moralische Eroberungen machen und kümmerte

sich wenig um die Opposition der Slaven. Heute hat man dies Interesse nicht mehr; heute will man ein starkes. ebenbürdigeS Oesterreich. Man mußte sehen, daß man die Czechen und Polen, die Slaven überhaupt gewinnt; man mußte sie mit glei cher Rücksicht behandeln, wie die Deutschen. Man muß versuchen, ein Gleichgewicht zwischen den Land tagen und dem NeichSrathe herzustellen, die oppo- nirenden Nationalitäten auch zum NeichSrathe zu bringen. Daran wird Graf Hohenwart mit aller Zähig keit arbeiten, trotz

, und diese allein schon dürfte geeignet sein, eventuelle Klagen über Sterilität oder geringe Produktivität de« Reichsrathes verstummen zu ma chen, wenn ein billiges und gerechtes Urtheil über die parlamentarische Thätigkeit dieser Session ge schöpft werden will. Es wurden nicht weniger als 24 Gesetze bereits allerhöchst sanktioiiirt und kund gemacht, welche das volkswirthschaftliche Interesse des Reiches berühren; 24 harren noch der allerh. Sanktion. Mit Bezug auf das Justiz- und Polizei- Wesen gelangten

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 27.06.1863
Physical description: 8
des Reiches und der Weltfriede gefördert. Wir erblicken mit Freude hierin einen neuen Beleg, daß die kaiserliche Regierung ein System der äußeren Politik angenommen, in welchem nur die In teressen seiner Völker maßgebend sind. Mit reger Theilnahme verfolgt daS Abgeordneten- Haus die Bemühungen der kaiserlichen Regierung, die Verhältnisse des deutschen Bundes und seiner Zollge biete in entsprechender Weise fortzubilden, um damit den Anschauungen eines großen Theiles seiner Staats- bürger

dern unter Oesterreichs Scepter die Bahn zur Theil, «ahme an den Berathungen der gemeinsamen Angele genheiten eröffnet wäre. Mit freudigem Zuruf heißen wir in gleichem Sinne dir biederen Volksstämmc willkommen, die von den des Reiches uns die loyale Hand bieten. Vertrauensvoll der Zukunft tn's Auge blickend, wün schen wir mit Eurer Majestät die Erhaltung de« un gestörten Friedens, unter dessen Segnungen wir die zweite Session beginnen. Zwar werfen unheilvolle Kämpfe in einem Nachbarreiche

ihre drohenden Schat ten über unsere Gränzen; aber wir vertrauen, dieRe- .girrung Eurer Majestät werde im Verfolge ihres Vor gehens auch fernerhin mit staatsmännischem Blicke in mitten aller trüben Verwickelungen jedem wahrhaft be rechtigten Ansprüche des nationalen und kirchlichen Le bens , sowie den Interessen der Menschlichkeit ihre thätige Theilnahme widmen, zugleich aber die Sorge für Erhaltung deS uns so kostbaren Friedens mit der kraftvollen Wahrung der Integrität des Reiches zu vereinen wissen

, namentlich in der Strafprozeßordnung, im Civiljustiz- verfahren, im Konkurswefen, dann in der Organi sation der Gerichts- und Administrationöbehörden unsere volle Aufmerksamkeit zuwenden, da wir die Wichtig, keit und Zeitgemäßheit dieser Umgestaltungen nicht verkennen. Mit warmer Theilnahme begleiten wir die erfreulichen Fortschritte der Verhandlungen der Bundes- kommission zur Herstellung einer allgemeinen deutschen Civilprozeßordnung noch überdies auch darum, weil deren glückliche Erfolge die alten

Worte vernommen, mit welchen Eu. Majestät durch Allerhöchstihren durch lauchtigsten Stellvertreter feine Mitglieder zu begrüßen geruht. Freudig folgten wir nach dem Schlüsse der Land tage dem Rufe Eu. Majestät, um zur Förderung jener großen Aufgaben wieder mitzuwirken, welche das Ge deihen und die Wohlfahrt deS Reiches unabweislich gestellt. Wir fanden hierin in jenem erhabenem Rufe abermals «ine Gewähr für die freiheitlichen Jnstitutio- nen, denen Eu. Majestät mit dem Diplome vom 2V. Oktober 1S6V

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 07.05.1908
Physical description: 8
zollen, der sich jederzeit als ein hochherziger Freund neuer- slandknen Reiches erwiesen nnd dessen großem Be gründer wie seinen Nachfolgern un der Krone un verbrüchlich die Bnndestrene gehalten hat. Freudig heißen die alte Kaiserstadt als getreuer Dolmetsch aller Beivohner dieses weiten Reiches und diese selbst die deutschen Bundessürsten, den Ver treter der freien istädte willkommen, ehrerbietig be» grüßt sie die erhabene Frau aus dem Hause Hohen- zollern, deren Gegenwart dem festlichen Tage

Medaille für vierzigjährige Dienste.) Das k. k. Statthalterci-Präsidiunil hat dem Pfarrmcsner Anton Stockhammer in Steinach die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. Die Huldigung der deutschen Bundes- fürsteu. Reichen Festschmuck hat die Stadt Wien angelegt; gilt es doch, erlauchten Gästen, die sich dort zu hehrem Zwecke versammeln, herzlichen Gruß und Willkommen zu entbieten. Mit Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen vereinigten sich die Herrscher Sachsens

und Herrn heute im Schlosse zu Schönbrunn zuteil werden wird. Deutschlands Fürsten und Stämme bekunden durch sie vor allem die Gefühle herzlicher Sympathie und Verehrung für den erlauchten Jubilar, der seit zwei Menschen- altern die Habsburgischeu Laude mit weiser Hand geleitet und auf die heutige Höhe ihrer Eulwickluug , geführt hat. Und nicht minder kommt in dieser er hebenden Kundgebung der warme, aufrichtige Dank zum Ausdrucke, deu die deutschen Fürsten und Re gierungen dem bewährten Verbündeten

er höhte Weihe gibt. Umso Heller wird der Jubel er tönen, umso, herzlicher der Empfang sich gestalten, wollen die die Wiener damit den erlauchten Gästen doch zugleich ehrfurchtsvoll danken für die hochsin nige Huldigung, die Dem gilt, der ihne» und all«« Bewohnern des weiten Reiches am höchsten steht: unserem heißgeliebten Kaiser und Herrn. Die „Polit. Korr.' schreibt nnterm 6. Mai: „Die Beglückwünschung Sr. Majestät des Kaisers und Königs Franz Joseph durch die unter Führung des Kaisers Wilhelm

erscheinenden deutschen Bundes fürsten ist^ein Vorgang von historischer Größe, der in ganz Österreich-Ungarn als eine höchst weihe volle Einleitung der Jubiläumsfeierlichkeiten be trachtet wird und einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen muß. Durch die Dauer leiuer Re gierung, die »nablässige Hingebung an seine nnge- wöhnlich schwierigen Herrscheranfgaben, die Über windung aller Fährlichkeiten, durch die er während sechs Jahrzehnten das Staatsschisf zu steuern hatte, durch seinen bedeutenden, oft

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 01.10.1883
Physical description: 8
werden wird. Ausland. Innsbruck, 1. October. Am 23. ds. erfolgte bei prachtvoller Witterung aus dem Niederwald bei Rüdesheim am Rhein unter Anwesenheit Tausender von Festgästen aus allen Schichten der Bevölkerung des deutschen Reiches durch Se. Majestät den Kaiser Wilhelm an der Spitze zahlreicher fürstlicher Festeste die feier liche Einweihung des Kolossal - Stand bildes der Germania, welches dort zur Erin nerung an die glorreichen Siege der deutschen Armee im deutsch-französischen Kriege und die infolge

der selben stattgefundene Wiederauflichtung des deutschen Reiches errichtet wurde. Auf die Anrede, womit der Landesdirector Sartorius um die Genehmigung zur Enthüllung des Denkmales bat, erwiderte Kaiser Wilhelm wörtlich: „Wenn die Vorsehung ihren Willen zu mächtigen Ereignissen auf Erden kund geben will, so wählt sie dazu Zeit, Länder und Werkzeuge, um diesen Willen zu vollbringen. Die Jahre 1L7V—71 waren eine Zeit, in welcher ein solcher Wille geahnt wurde. Das bedrohte Deutsch land erhob

sein Haupt und reichte den Fürsten einzeln die Hand. Selbstverständlich feierten auch die meisten Wiener Blätter dieses Nationalfest des uns eng befreundeten deutschen Reiches in ihren Leitartikeln mit und knüpfen daran Betrachtungen über die seitherige Politik Deutschlands und die besten Segenswünsche für daS Gedeihkn des deutschen Reiches und des Freund schaftsbündnisses Oesterreich-Ungarns mit demselben. So sagt das „Fremdenblatt': Das deutsche Reich sei die führende und regelnde Macht im europäische

KV4« wirksam entgegentreten. Das einzige radikale Mit tel sei die Wegnahme czechischer Kinder aus sol chen Schulen, daS sei der einzig richtige Weg. das Ziel, welches wahre Patrioten anstreben müssen. Wird die Schule des deutschen SchulvereinS keine czechischen Kinder mehr haben, dann wird sie mit ihren deutschen Kindern den Czechcn weder ein Hin dernis noch ein Gräuel sein. Am Freitag ergieng seitens der mährischen Statthalter«! ein Auftrag an sämmtliche Bezirks hauptmannschaften des Brünner

gegen jede eventuelle Aggression gewährte, wie es für die Allgemeinheit die beruhigendste Friedensgarantie ist. — Die „Deutsche Zeitung' sa^t: Deutschland ist nicht nur die Vormacht des Welttheiles, sondern die erste Hüterin des Friedens. DaS schönste Lob, welches man dem deutschen Volle am Tage seiner großen Siegesfeier nachrühmen kann, sei, dass eS niemals seine Macht missbraucht habe. Der französische Manneminister erhielt ossiciell die Bestätigung der von uns am SamStag reproducierten Nachricht, dass

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 30.01.1884
Physical description: 8
Völkerfamilie einnimmt und einnehmen muss, die denkbar schwerste Schädigung erführe, wollten die Liberalen die Krone zwingen, ihre Unterschrift vom Berliner Vertrage zurück zu ziehen oder dieselbe wert und bedeutungslos zu machen. Mit dem Macht-An sehen sollte zugleich die Machtstellung des Reiches vernichtet werden und man legte die Axt an die wichtigsten Wurzeln derselben. Die Orientpolitik, in intimer Vereinbarung mit Deutschland concipiert und zweifellos eine der Grundlage des austro - deutschen

hineinstrahlenden Sohnes mit all der Gründlichkeit, die dem deutschen Professor ziemt, stu diert. Diese Geschichte enthält für jeden denkenden Leser die eindringliche Lehre, dass die Habsburgische Monarchie ihre eigene Lebens- und Entwicklungsbe- dingungen, wir möchten sagen, ihre eigenen Natur gesetze habe, die selbst das Genie nicht, viel weniger die Schablone des Bureaukratismus oder Doctrina- rismus zu beugen vermag. Doch nicht diese gewich tige Lehre hat Herr Dr. Beer von seiner Studien reise in das vorige

Beifall auf, und wir fühlen uns durch denselben dringend eingeladen, uns doch wieder einmal die „Ordnung' näher zu besehen, welche das liberale Regime dem Grafen Taaffe als Erbe hinterlassen hat. In d?r Volksvertretung, welche es zu ihren ober sten Pflichten zählen muss, die Würde und das An sehen des Reiches zu wahren, hatte 'sich gegen diese hohen, unveräußerlichen Güter eine wüste Agitation erhoben. Unbekümmert darum, dass dadurch die Stellung, welche unsere Monarchie in der europäischen

testen. So sah die „Ordnnng' aus, nach welcher das liberale Gemüth des Herrn Dr. Beer eine so unbe- zwingliche Sehnsucht empfindet. Wie sieht die „Confusion' von heute aus? Alle Völker des Reiches beugen sich der Verfassung, durch drungen von der Ueberzeugung, dass ihre Quadern unerschütterlich fest ruhen; im Prachthanse des Par laments tagt — zum ersten Male in der constitutio- uelleu Aera — eine vollzählige Volksvertretung, und auf der Ministerbank sitzt ein Ministerium

, das zwar keine Parteiregiernng, aber selbst nach dem Zeugnisse der Opposition (im Minoritätsberichte des Sprachen ausschusses) eiue „österr. Regierung' ist. Hinter ihr steht im Parlamente eine festgefügte Majorität, welche gleichfalls als eine österreichische bezeichnet werden darf, da in ihr sämmtliche Völker des Reiches reprä sentiert sind. Diese Regierung hat in den vier Jahren ihres Bestandes die Aufgaben gelösl, welche dem Reichsrathe bezüglich der Occupatiou Bosniens zu fielen und dadurch der Orientpolitik des Reiches

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 10
Date: 03.06.1864
Physical description: 10
schöne und belehrende Karte deS Herrn v. Czörnig dar. thut. Ich werde weiter unten einen sprechenden -ver weis davon geben, indem ich die Statistik der Nationa litäten in Ungarn, Kroatien, Slavonien und Sieben bürgen durchgehe. ^ Nur die Deutschen sind auf der ganzen Flache deö Reiches zerstreut, bald zusammengedrängt, bald verein zelt. Wenn man die oberwähnte Karte und die aus gezeichneten Bevölkernngökarten, gezeichnet von H. A. Ficker zu Rathe zieht, sieht man, daß der germanische Stamm

von Passau an allen Gränzen der Monarchie und im Donauthale sich niedergelassen hat, und daß eS sein beständiges Streben ist, daS ganze Gebiet deS Rei ches in drei KolonisationSrichtungen zu umfangen, de ren gemeinsames Ziel daS-schwarze Meer ist. Die Deutschen bilden die relative Mehrheit der Ge« sawinibevölkeruiig ,'m Reiche: 3 Millionen. Nach den Deutschen kommen nacheinander Tschechen, SS7 Mähren, Slovaken: 6 Millionen. Magyaren: 5 Mil lionen. Nuthenen 2,750,00(1. Ostromanen oder Ru mänen 2,650,000

. Westromanen od. Italiener 2,550,000. Poleil 2 Millionen. Serben 1,400,000. Croaten 1,300.000 u. f. w. Alle diese Nationalitäten sind sich gegenseitig Gegen gewichte. In Böhmen und in Mähren neutralisirt der Einfluß der Deutschen, in Galizien jener der Deutschen und Nuthenen die politische Aktion der historisch herr schenden Race in einer für die Sicherheit der Monarchie hinreichenden Weife. Die ungarischen Länder (daö eigentliche Ungarn, Kroatien, Slavonien, Siebenbürgen) zeichnen

sich unter allen Provinzen deö Reiches durch die Verschiedenheit der Bevölkerung aus. Hier folgt eine vollständige Ta belle, für welche ich die Ziffern offiziellen Dokumenten entnommen habe : Zu Ungarn 1. Magyaren 4333937 2. Walachei, (Ostromanen) ...... 1171676 3. Slovaken (Mähren und Tschechen) . . . 1613944 4. Deutsche 1221714 5. Serben (Slavonier und Dalmatier) . . . 397954 6. Croaten 120092 7. Ruthenen 423373 3. Juden . . 393105 9. Zigeuner 62200 10. Slovenen 52379 11. Italiener (Westromanen) — 12. Bulgaren 23200

13. Armenier 1393 14. Albanesen 250 2» Croatien- I» Sieben- 2» Dalmalien Total Slavonien bürgen 12770 517577 — 4364334 50 1104322 — 2276043 6590 1373 — 1621912 24470 200364 — 1446543 271477 — 369310 1033741 537L30 — — 657972 — Zgg — 424263 5041 14152 313 412616 1570 79360 — 1431Z0 2400 — — 54779 437 — 45000 45437 — 330 — 24030 41 3430 — 9364 — — 1000 1250 Total 9315767 362776 1926303 41S623 13020974 Also sind die Magyaren, welche nur die dritte be deutende Gruppe in der Ethnographie deS Reiches bil

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Page 2 of 8
Date: 27.06.1888
Physical description: 8
; erstreben will ich es in ern ster Arbeit. Die wichtigsten Aufgabe» des deutschen aiserS liegen auf dem Gebiete rer militärischen und politischen Sicherstellung des Reiches nach außen und im Innern, in der Ueberwachnug der Ausführung der Reichsgesetze. Das oberste dieser Gesetze bildet die Neichsverfaffung; sie zu wahren und zu schirmen in allen Rechten, die sie den beiden gesetzgebenden Körpern der Nation und jedem Deutschen, aber anch in denen, welche sie dem Kaiser und jedem der ver bündeten Staaten

und deren Landesherren verbürgt, gehört zu den vornehmsten Rechten und Pflichten des Kaisers. An der Gesetzgebung des Reiches habe ich nach der Versassung mehr in meiner Eigenschaft als König von Preußen, wie in der des deutschen Kaisers mitzuwirken; aber in beiden wird es mein Bestreben sein, das Werk der Reichsgesetzgebung in dem gleichen Sinne fortzuführen, wie mein hochseliger Herr Groß vater es begonnen hat. Insbesondere eigne ich mir die von ihm am 17. November 1881 erlassene Bot schaft

von Bozen nach CleS, Mals, Rabbi, Campiglio ic. Die Thronrede Kaiser Wilhelms II» Die Thronrede, mit welcher Kaiser Wilhelm II. am Montag den deutschen Reichstag eröffnet hat, lautet wörtlich, wie folgt: „Geehrte Herren! Mit tiefer Trauer im Herzen begrüße ich Sie und weiß, dass Sie mit mir trauern, Die frische Erinnerung an die schweren Leiden meines hochseligen Herrn Vaters, die erschütternde j Thatsache, dass ich drei Monate nach dem Hintritte weiland Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm berufen

war, den Thron zu be steigen, üben die gleiche Wirkung in den Herzen aller Deutschen, und unser Schmerz hat warme Theilnahme in allen Ländern der Welt gesunden. Unter dem Drucke desselben bitte ich Gott, mir Kraft zur Er füllung der hohen Pflichten zu verleihen, zu denen sein Wille mich berufen hat. Dieser Berufung folgend, habe ich das Vorbild vor Augen, welches Kaiser Wilhelm nach schweren Kriegen in friedliebender Re gierung seinen Nachfolgern hinterlassen und dem auch meines hochseligen Herrn Vaters

Regierung entspro chen hat, soweit die Bethätigung seiner Absichten nicht durch Krankheit und Tod verhindert worden ist. Ich habe Sie, geehrte Herren, berufen, um vor Ihnen dem deutschen Volke zu verkünden, dass ich entschlösse» bin, als Kaiser und als König dieselben Wegs zu wandeln, auf denen mein hochseliger Herr Großvater das Vertrauen seiner Bundesgenossen, die Liebe des deutschen Volkes und die wohlwollende Anerkennung des Auslandes gewonnen hat. Dass auch mir dies gelinge, steht bei Gott

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Page 1 of 8
Date: 13.08.1889
Physical description: 8
, Sr. Majestät dein Kaiser Wilhelm II., bei Allerhöchstseiner jüngsten Anwesenheit in Wien einen eben so warmen als herzlichen Empfang bereitet und auch sonst jede Gelegenheit gern ergriffen, durch Wort und That darzuthun, dass das auf Gemeinsamkeit der Interessen und Gefühle beruhende deutsch-öster reichische Bündnis voll und ganz in daSVolksbewusst- sein gedrungen ist. Die gegenwärtige Reise Sr. Majestät des Kaisers „ach der Hauptstadt des deutschen Reiches bietet ihnen neuerlich den bochwillkommenen

Wilhelm in Wien iln October des vorigen Jahres zn ernvidern. „Bei den überaus nahen und innigen Beziehungen — so schreibt die „Wr. Abrpst.' — welche zwischen den inachtvolle» Herrscherhäusern HabSburg und Hohen- zolleru bestehe«, und bei dcn durch Juteresseugemein- schast und Sympathie stets rege erhaltenen freund schaftlichen Gefühlen zwischen den beiderseitigen Völ kern ist eS nun natürlich, dass die Presse des deut schen Reiches, als treuer Dolmetsch der Gesinnungen der Bevölkerung

, die bevorstehende Ankunft uusereS erhabenen Monarchen mit ehrerbietiger Huldignng und aufrichtiger Freude begrüßt, und dass sie bemüht ist, die Bedeutung des Allerhöchsten BcsuchcS in Berlin in einer jedes patriotische Gemüth in Oesterreich-Un garn wahrhaft erhebenden Weise zu würdigen. Diese Kundgebungen huldigender Ehrfurcht für unseren erlauchten Monarchen und echt bundeStrener Gesinnung für die österreichisch-ungarische Monarchie finden in allen Theile» uusereS weiten Reiches ein sympathisches Echo

. Die Böller Oesterreich-Ungarns, seit jeher gewohnt, sich Eins zu fühlen mit ihrem ge liebten Kaiser und dem erlauchten Herrscherhaus?, haben wiederholt bewiesen, dass sie den durch die Weisheit ihres Monarchen geschlossenen engen Bnnd mit dem befreundeten deutschen Nachbarreicbe mit Kopf und Herz gleich warm begrüßen, und dass sie in demselben eine neue Gewähr- dauernder Freundschaft und eine feste Bürgschaft des Weltfriedens erblicken. Getren dieser Gesinnung, haben sie dein erlauchten Verbün deten

haben sich die alten Wechselbeziehungen zwischen der Großmacht an der Donau uud dem deutschen Reiche zu einem freien Bündnisse beider ausgestaltet, das beiden eine Gewähr bietet, die Er rungenschaften ihrer Cultur zu wahren und nöthigen- fallS anch mit überlegener Kraft gegen böswillige Störer zu vertheidige». Das Berliner „Militär-Wochcnblatt' weist auf deu letzten Besuch Sr. Majestät deS Kaisers Frauz Joseph hiu uuv sagt, die Erinnerung an dcn Glanz der damaligen Festtage nnd die Wichtigkeit der Ab machungen sei

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 15.12.1897
Physical description: 6
. Wir beklagten auf das tiefste, dafö durch die Sprachenverordnungen, welche keinem thatsächlichen Bedürfnisse entsprechen, sondern unberechtigten staatsrechtlichen Aspirationen zum Durchbruche verhelfen sollten, die Deutschen dc? Reiches in ihrem Besitzstand schwer geschädigt wurden. Wir beklagten es nicht minder, dass durch das Ver halten der Majorität, welche sich Lurch den Antrag Falkcnhayu über alle parlamentärischen Rechte und Gesetze hinweggesetzt, die Verhandlungen im Abgeord- nctenhaüsc u.nnöglich

Augenblicke große wirtschaftliche nnd sociale Fragen ans der Tagesord nung stehen und das staatsrechtliche Verhältnis zur anderen ReichShälfte einer definitiven Regelung bedarf, soll nicht die Machtstellung des Reiches durch die ungeklärten iunerpolitischen Zustände berührt werden. Wir sind gerne bereit, mitzuwirken bei der Lösung dieser großen nationalen und wirtschaftlichen Fragen und erachten zur Erreichung dieses Zieles das Zu sammenhalten der Deutschen in nationalen Dingen für dringend geboten

werde die Verantwortung auf sich nehmen, den Parlamenta rismus erschlage» zu haben. Keiner Partei und keinem Volle werde es ernsthaft in den Sinn loinmcn, sich wegen des Kampfes ums Recht rechtlos zu machen. Das Blatt legte den Parteien nahe, dass daö Reich allein die Krnft hat, das Schiedsgericht zwischen den Nationalitäten zu üben, dass in der Stärke deS Reiches der Schutz aller liegt. — Das „Vaterland' bestreitet in seinen den Aufruf der deutschen Fort schrittspartei kritisierenden Bemerkungen, dass

und die Bestreitung der Verpflegsgebür. 40. Verordnung des k. k. Statthalters vom 22. Vovember 1397 Z. ^8.417, betreffend die polizei liche Meldung in der Landeshauptstadt Innsbruck. Nichtamtlicher Theil. Zur inneren Lage. Am Sonntag nachmittags fand unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Freiherrn v. Gantsch ein zweistündiger Ministerrath statt. Am Montag Vor mittag wurde Ministerpräsident Freiherr v. Gantsch von Sr. Majestät den, Kaiser in besonderer Audienz empfangen. Gleich den anderen deutschen Parteien

des Abgeord netenhauses haben auch die Mitglieder der Freien deutschen Vereinigung beschlossen, gegenüber den jüng sten Ereignissen ihren Standpunkt zu kennzeichnen und darzulegen, wie folgt: Entsprechend ihrer Zusammen setzung aus Angehörigen weit auseinander liegender Kronlander und vorwiegend Vertretern wirtschaftlicher Interessen haben wir die Einheit und Machtstellung des Staates immer als obersten Leitstern vor Augen gehabt, dabei aber unerschütterlich festgehalten an unserem deutschen Volksthum

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 05.04.1850
Physical description: 8
Versammlung ist demnach zusammengetreten, aber die Macht, auf welche sie ur sprünglich über die vereinigten Staate» des sogenannte» deutschen Reiches Anspruch machte, ist seit lange ver schwunden, nnd es ist von dem Plane nichts übrig ge blieben, als der Spoit, den er zu erregen geeignet ist. Der König von Würtemberg verdient ausgezeichnet zn werden unter deu kleiner» deutschen Fürsten als der Mann, der trotz der Gefahren, die ihn zu Hanfe um lagern, den Uebergriffen Preußens im Süden mannhaf ten

, Ki'chensiörung. — Palermo, empörende Ver haftungen in Trapani. — Neapel, eine Aufhebung der Konstitution erwartet. Nun doch eine österreichische Ve» satzung für Rom. — Nvm, Nähere« über d'e Rückkehr de« h. Vater«. Die Spezialkommission zur Untersuchung politischer Verbrechen. Betrachtungen der „Times' über die Erfurter Versammlung. Die Förmlichkeiten, welche die Eröffnung des „preu ßisch-deutschen Parlaments' in Erfurt begleiteten, haben die Ueberzeugung, die wir über den wahren Charakter

, empfohlen wurden, nur zu lösnng des deutschen Bundes — führen könne», die Vundesform ist allein den Bedürfnissen einer Nation angemessen, die wie tie deutsche Nation in viele ver schiedene Staaten und NolkSstämme getbeilt ist; und diese Form ist glücklicherweise großer Verbesserung fähig. Aber die Größe lind Einheit der Nation baben »ichtö gemein ini't dem von Preuße» am 26. Mai v. I. ge bildeteil Bünduiß. Dieses Projekt hat keinen Anspruch auf VolkSsympatbie und ist bloß ei» künstlicher Versuch

dieselbe ist, die wir selbst diese ganze verbänginßvolle Zeit hindurch über die deutschen Angelegenheiten gesübrt baben, und wir sehen nnnmebr nicht bloß das Mißlin gen dieser kriegerische» Projekte, welches wir lange vor ausgesagt, sondern auch deu Ansang jener Reformen in dem Bnndessystem, die wir warm bevorwortet hatten. Wir sehen zn gleicher Zeit die natürliche Bestrafung je ner betbörten Anmaßnng der Preußen, welche zn glau ben scheinen, das übrige Deutschland sei nur da, UNI von ibren Truppen besetzt und von ihrer Gewalt

VerwaltungSrath iu Erfurt lee ren Bänken gegenüber, oder bloß von Kreaturen der preußischen Regierung Hingebe» finden. Zwei Jabre, genau bis auf deu Tag, sind seit dem 21. März IS43 verstrichen, wo der König von Preu ßeu, als sein eigener Tbron unter ihm schwankie, in den Straßen von Berlin die Fahne des deulscheu Reiches zu ergreife» versuchte, bis zum 2!. März IK50 verstri cheu, wo dieses abgeschmackte Traninbild eines prenßi. scheu Reiches sei» letztes Stadium erreichte; uud wir wisse» nicht, welche vou

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 8
Date: 15.03.1888
Physical description: 8
, sowie mit den verfassungsmäßigen Organen des Reiches wie Preußens die Wohlfahrt des deutschen Landes zu pflegen. Meinem getreuen Volke, das durch eine jahrhundertelange Geschichte in guten wie schweren Tagen zu Meinem Hause gestan den, bringe Ich Mein rückhaltloses Vertrauen ent gegen. Denn Ich bin überzeugt, dass auf dem Grunde der untrennbaren Verbindung von Fürst und Volk, welche, unabhängig von jeglicher Veränderung ini Staatenleben, das unvergängliche Erbe des Hohen zollern-Stammes bildet

genossen zu schätz««. Der „Staichart' preist den Geist de« einfach reinen Ernstes, den die Procla- mation athme; sie werde auch nicht verfehlen, einen tiefen Eindruck zu machen. „Die „Times' hebt her vor, der Thronwechsel werde keinen Wechsel in der auswärtigen Politik Deutschlands bringen; die Bundes genossen des Reiches können in vollen» Vertrauen darauf rechnen, dass die Beziehungen unverändert bleiben; der Sohn werde dieselbe Stutze für den Frieden Europas wie sein Vater

des Kaisers Wilhelm keine Trauer flagge gehisst haben, da sie kategorische Weisungen haben, während der Dauer des Abbruches der diplo matischen Beziehungen keine Flaggen zu hissen. Die selben erklärten ihr Verhalten ihren College» gegen über in dieseni Sinne. Die übrigen Confuln hissten die Flaggen, und alle statteten dem deutschen Consul Aichberger Condolenzbesnche ab. Durch ein Decret wird die Bildung zweier completen Compagnien, eine für jeden Militärbezirk, angeordnet. Dem Verneh men nach beabsichtigt

der Prinz von Coburg in etwa 14 Tagen seine Mutter nach Wien zu begleiten. Loca'l- und Provinzial-Chronik. Innsbruck, 15. März. -5^ Se. k und k. Apostolische Majestät haben für die Nothleidenden im Eisackthale eine Unterstützung von Eintausend Gulden ans a. h. Privat mitteln allergnädigst zu bewilligen geruht. Gestern nachmittags fand hier eine außer ordentliche Gemeinderaths-Sitzung statt. Der Vor sitzende, Bürgermeister Dr. Falk, eröffnete dieselbe mit dem Hinweis auf das Ableben des deutschen Kaisers

Wilhelm. Alle anwesenden Gemeinderäthe er hoben sich von ihren Sitzen. „Gestatten Sie mir', fuhr der Vorsitzende fort, „auf ein Moment aufmerksam zu .machen, auf das der Einigung Deutschlands. Kaiser Wilhelm ist es, der Deutschland zu einem mächtigen, großen Reiche gemacht hat, er hat den Traum Barba rossas verwirklicht. Nicht nur, dass er die Deutschen vereint hat zu einem großen mächtigen Volke, er hat den Namen der Deutschen in alle Länder gebracht, überall wird ihnen jetzt Ehre und Achtung gezollt

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 12
Date: 10.09.1904
Physical description: 12
: In gehobener Stimmung ergreife ich das Wort in dieser Stnnde, nm Sie alle, hochver ehrte Anwesende, namens des Ortsausschusses in unserer bergumschlosseueu «tadt aus das Herz lichste zu begrüße«. Aus Nah und Fern, aus deu verschiedenste» Gauen des deutschen Reiches, und Österreichs, sind Sie iu so großer Zähl zu uns gekommen, haben Sie sich hier versammelt, nm in nnserer Stadt den 27. deutschen Juristentag abzuhalten, um hier . au eruster, wissenschastlicher Arbeit im Dienste des Rechtes

waren zwischen grünenden Pflanzen die Büsten unseres Kaisers Franz Joseph l. und des deutschen Kaisers Wilhelm I. aufgestellt. Von den Ehrengästen dieses vom Ortsaus schüsse gegebenen Abends nennen wir: den Statt halter Frhr. v. Schwartzenan, den Landes hauptmann Dr. Kathrein, die Landesans- schüffe Tr. Pusch, Dr. Schorn und Baron Sternbäch, Bürgermeister uud Ländeshanpt- mann-Stellvertreter Dr. Peer aus Feldkirch, den Bezirkshauptmann Dr. Nnngg, den Ober- landesgerichtspräsidenten Frhr. v. Eall, den Bürgermeister

Ansehens. Aber Innsbruck wurde bald dazu erkoren, iu der Geschichte des ganzen Reiches eine her vorragende Rolle zn spielen. Denn hier ver weilte mit besonderer Borliebe Kaiser Maxi milian I. Bon hier aus lenkte er zu wie- derhvlteumaleu die Geschicke des .Reiches uud seiner Erblande, stützte und verjüngte in vollem Verstäuduisse sür die 'Ausgaben einer ueueu Zeit durch 'mancherlei Resormen den schon vielfach morschen Bau des alten Reiches. Er schuf vor allem, in Anlehnung an burgundische und tiro

lische Borbilder eine Reihe von Verwaltüngs-- Eiurichtuugeu, welche seiue Erblaude in eiu en geres Gcsiige zu einander bringen, den Grund stein für ein österreichisches ^taatsweseu legen sollten und gar manchem anderen Terri torium des Reiches zum Borbilde nnd Mnster dienten. Damit jedoch noch nicht zufrieden, ging er daran, den vielfältigen Klagen über die Ver worrenheit des Rechtszustaudes in dentschen Lan den stattzugeben, und trug sich als der erste mit dem Gedanken, eine. Kodifikation , des.g

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 21.02.1896
Physical description: 8
, welche über die Feststellung des QnotenverhältnisseS der beiden Staaten der Monarchie berathen sollen. In die Deputation wählt das Ab geordnetenhaus 10 und das Magnatenhaus 5 Mit glieder. Berlin, 20. Febr. Der Seniorenconvent des Reichstags hat die Einzelheiten des im Reichstag zu begehenden GedenkscsteS an die Errichtung des deutschen Reiches am 21. März festgestellt. Es wurde vereinbart, dass das Hoch auf den Kaiser der Präsi dent Frhr. von Bnol, das Hoch aus das Deutsche Reich Vieepräsident Schmidt und das Hoch

namens des Clubs der Conservativen, Abg. Jedrze- jowicz namens dcSPolcnclnbS, GrasKnenbnrg namens der Vereinigten deutschen Linken, für die Zuweisung an den AnSfchnsS zu stimmen Die Redner der übri gen Parteien sprachen sich theils für das Wahlrecht auf Grund der BernfSgenossenschaften, theils für das allgemeine Wahlrecht ans. Abg. Lneger polemisierte gegen den Abg. Falkenhayn und sagte, wen» Gott auf Erde» wandeln und iuS Abgeordnetenhaus ge wählt würde, würde er gewiss nicht dem Hohenwart- elnb

auf gänzliche Abschaffung des Hausier handels und Einführung des Befähigungsnachweises für Detailhäudler wurde gleichfalls angenommen. Ferner wurde die Drucklegung der Resolution behufs Sammlung vou Unterschriften, um in Form einer Massendeputation an den ReichSrath und die Regie rung herauzutreteu, beschlossen. Nach Verlesung von BegrüßungStelegrammen wurde der KansmannStag ge schlossen. Berlin, 20. Febr. Bei der heutigen Festfahrt des BnndeSratheS anlässlich des 25jährigen Bestandes des Reiches brachte

der Reichskanzler einen Toast ans, worin er seiner 50jährigen politischen Thätigkeit ge- Herausgegeben von der ilZZagner'schen Universität^^ tzachlt, dix hescheidemr war^alS die >«» ,v0ln deutschen KoUe M Immerdar Dächtt Kkssxr Milhelm I. ' als Wunder per teutschen 'Einheit hetekrtey Fürsten Bis- niarck; er hob die in dex ganzrn deiilschen Geschichte , freilich nicht immer znm Nutzen des OieicheS zutage getretene allmähliche iÄstarlnug der deutschen Fürsten- macht hervor, aus der das auf historischer Grundlage

beruhende Selbstkicwufötseitt der einzelucn Staatenge- bilde begreiflich fei. Mit diesem SelbstbelvüsStsein musste die nationale Bewegung in den Jahren 1Y48 und 1870 rechnen. Damit rechnet auch der Hasser, der gewissenhaft und treu die Rechte der Bundesge nossen wahrt. Fürsten und Volk brachten für die Einheit nnd, Macht des Reiches die nöthigen Opfer. Wir dürfen für alle Zukunft auf das haruwnische Zusammenwirken der Glieder dcS'Rcicheö rechne^. Der Reichskanzler forderte die Versammlung ans

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Page 3 of 26
Date: 10.03.1842
Physical description: 26
, welcher'dein Vernehmennach anch einen Geistlichen und einen Arzt mitführe» soll. Die Urkunde , auf weicher das Ilnternehincn der deutschen KolcnisaticnSgescllschafl beruht, lauter wie folgt: Memorandum einer Uebereinkinift, getrof fen zu Hainburg, den l2. Sept. 184l, zlvifchen Karl Sieve king, S'.'ndilns von Hamburg und BnndeStagSgesaiidten der freien Städte Deutschlands, im Namen einer zu bildenden KolonisationSgrscllschaft einerseits, und John Ward, ESguire, Kominiliär Ihrer britannischen Aiajestät

westlicher Länge von Greeinvich liegen; — unter den folgenden Bedingungen , nämlich: l. Die Kanfsmiime soll lV,(1W Pfund Sterl. sevn. wovon ein Depositum von l(i Pfund Prozent innerhalb 2 Monaten von dem Datum deS Austausches der Ratifikationen der gegen wärtigen Uebereinkunst bezahlt werden soll, und das Uebrige innerhalb 12 Monaten, nachdem der Agent der besagten deutschen KolonisationSgesellschast wirklich in Besitz gesetzt worden sevn wird. 2. Die neuseeländisciie Kompagnie über nimmt

es, der deutschen Kolcnisationsgcsellscliaft einen ge setzlichen Besitz zu überliefern, nnd um solcheir Besitz zu em pfangen, wird die besagte deutsche Gesellschaft innerhalb 12 Monaten von dem Datum deS Austausches der Ratifikatio nen nach den Inseln einen Agenren senden. — Im Fall, das; innerhalb zwei Iahren von dem so eben erwähnten Da tum kein solcher Agent aus den Inseln mit der Besugnisi ', sie in Besitz zu nehmen, erscheint, soll der Kauf nnll nnd nichtig sevn, nnd die Inseln sollen

wieder der nenseeländischen Kom pagnie anheim fallen, indem das Depositum verfallen bleibt. Z. Soviel die Verkäufer wissen, ist die Souveränität der brittischen Krone nie auf den Ehathani - Inseln proklamirt worden, nnd sie glauben daher, daß eS der deutschen Koloni- sationSgesettschaft n, ständig sevn wird , die Souveränität den Hansestädten Lübeck, Bremen, Hamburg oder irgend einem anderen Staate oder Staaten des deutschen Bundes gemein- icliaftlich oder besonders anzubiethen. Im entgegen gesetzten Falle

wird die neuseeländische Kompagnie ihren Einfluß bei der brittischen Negierung anwenden, um den deutschen Kolo nisten, welche sich in Folge der gegenwärtige!» Uebereinknnft da>elbst niederlassen würden, den vollen Genus! ihrer Natio- nalrechte, Gebräuche nnd Sitten nnd der religiösen Freiheit in solcher Weise zn sichern, wie die deutsche Kolonisatioiisge- selljchast es in Vorschlag bringen mag. 4. Die besagte zu bil dende Gesellschaft übernimmt es, die Inseln von Deutschland aus in möglichst kurzer Frist

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 12
Date: 14.09.1904
Physical description: 12
, hält sein Kaiser das Auge unverwandt auf ferne glänzende Ziele gerichtet. Möge es ihm beschicken sein, das dcntsche Volk auf friedlichen Bahnen nach jenen sonnigen Höhen zu g eleiten, welche er für dasselbe ausersehen, und 'möge er in der wachsenden Wohl fahrt des Reiches den besten Lohn seiner hochherzige« Bestrebungen finden! Mit diesem Wunsche erhebe ich mein Glas ans das Wohl Seiner Majestät des deutschen Kaisers und Königs von Preußen, Wilhelm II. Seine Majestät lebe hoch! Die Hochrufe wurden

wie der ganzen Körperschaft, des 27. Deutschen Juristentages, der darin ein schönes Ziel verfolgt. Nach so vielen Stunden ernster Arbeit verlangt der Geist »ach Ruhe, oder sagen wir lieber Zer streuung uud Ablenkung, um frisch zu bleiben, um wieder frisch zu neuer Arbeit gehen zu können. Dieser Zweck sollten die mit den Sitzungen reichlich ab- Mchielnden Vergnügungen haben, in heiterer Fröh lichkeit sollte der Ernst für einige Stunden ausge schaltet werden, und die Teilnehmer am Juristentage, die Gelehrten

und Praktiker, sollten sich in diesen zwanglosen fröhlichen Veranstaltungen persönlich näher treten, nicht nnr das Band der gemeinsamen Bestrebungen, sondern auch das Band der persön lichen Bekanntschaft und — Freundschaft, das ja auch so viel zur gegenseitigen leichteren Verständi gung in wissenschaftlichen Fragen beiträgt, sollte geknüpft oder fester geknüpft werden. Und wir glauben, das; auch dieser Teil des Programmes des 27. Deutschen Juristentages seinen Zweck vollkommen Erfüllt

H>ät, wenn , wir die Grade der fröhlichen Stimmung vom Begrüßungsabend, vom Tiroler SlbcnK, auf den Ausflügen und bei dem gestrigen Festessen zu messen versuchen. Die langen Tischreihen und die kleinen Tische ans den Estraden im großen Stadtsaal waren dicht beseht, selbst im kleinen Saale waren noch einige Tafeln aufgestellt. Auf dem mit den zwischen grünen Pflanzenarrangements aufgestellten Büsten Unseres und des Deutschen Kaisers, geschmückten Po- d'iiim vor der Orgel befand sich^die Ehrentafel. An der Ehrentafel

rechtliche Ergebnis einer tausendjährigen Knltnrge- meinschaft zwischen den Ländern des deutschen Reichs und den Kronlanden Österreichs. Die Reibungsflächen, welche das frühere Ver hältnis der beiden Großmächte ergab, sind ver schwunden, allein der gemcinschaslliche Gedanke ist in Form eines aus Interessen- und Kulturgemein schaft begrüudeten Bedürfnisses geblieben, dasselbe Garn, nnr eine andere Nnmliier. Die sicherste Bürgschaft des Bündnisses, noch sicherer als der Buchstabe des Vertrages

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 12.08.1863
Physical description: 6
, ist es eine wahre Bundesreform, der Gedanke eines großen einigen deutschen Reiches auf deutschem Geiste, deutscher Bildung und deutschen Freiheitssinn entsprechender Grundlage, als dessen Träger der Enkel des letzten deutschen Kaisers in Frankfurt erscheint: dann wird die Begeisterung deS deutschen Volkes wie ein Sturmwind sich erheben, und den Widerstand dieses oder jenes Kabinets knicken und brechen wie schwache Halme. Dessen möge man überall in Deutschland eingedenk sein, wo man meint, durch impotentes

Grollen und Schmollen das Werk deutscher Einigung aufzuhalten und stören zu können. Wenn je ein deutscher Fürst, sagt die „Presse,' so war Kaiser Franz Joseph, der Enkel des letzten der Ver, weser des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, berufen, die deutsche Frage durch einen sonverainen Entschluß, durch eine politisch bedeutsame That dem subtilen byzantinischen Gezänke der Diplomaten von 34 deutschen Höfen zu entreißen, und wir halten es für mehr als bloßen Zufall, wenn die amtliche Wiener

, der Oesterreich durchweht, und auch das Ausland wird unseren Stolz darauf nur einen gerechten Nennen. Fremdenblatt und Botschafter sind in der Lage berichten zu können, daß die Entscheidung in der deutschen Frage unmittelbar Sr. Majestät dem Kaisxr zu verdanken ist, daß von Sr. Majestät persönlich die Meinung ausgegangen ist, daß zu einer sichern und gedeihlichen Grundlage dieses großen Werkes nur durch eine unmittelbare und persönliche Verständigung der deutschen Fürsten zu gelangen

sein werde. Der „Botschafter' sagt: „Die Jahrhunderte, seitdem die deutschen Fürsten aufgehört haben, zur Berathung der höchsten nationalen Angelegenheiten persönlich zusam menzukommen, sind die beklagenswerthesten, die ruhm losesten der deutschen Geschichte. Wir werden wohl, thun, wieder an die Uebung besserer Zeiten anzu knüpfen.' DerWanderer hält das Werk, welches in Frank furt vollbracht oder doch wenigstens ernstlicher und mit mehr Aussicht auf Erfolg als bisher, in Angriff genommen werden soll, für kein leichtes

; zu den Schwie rigkeiten der Sache an und für sich werden sich noch Berge von Hindernissen gesellen, deren Ursprung weitab von der eigentlichen Frage liegt.' Dennoch — wieder holt der „Wanderer' — halten wir die Idee des Frank furter Fürstentages für eine glückliche. Eine Erschei nung, wie jene des Kaisers von Oesterreich, der in den Kreis sämmtlicher Souveraine Deutschlands tritt, mit der bestimmt ausgesprochenen Absicht, die Organi, sation des deutschen Bundes einer zeitgemäßen volks- thümlichen Reform

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 8
Date: 16.06.1882
Physical description: 8
in sich nicht politisches Capital fühlt, die Gesammt- h:it des Reiches zu vertreten, tritt in eine Fraciion ein und hat noch die große Bequemlichkeit, dass er keine eigene Meinung zu haben braucht, denn der Numerus macht Alles. Aber auf der anderen Seite dn große Schädigung unserer politischen Verhältnisse, wenn es heißt: Die Fraction geht vor dem Reiche. Meine Hoffnung, dass unsere Zukunft besser sein wird, beruht vorzugsweise auf den deutschen Dyna stien, die ich früher für eine Gefahr für das Reich gehalten

habe. Sie haben das Bedürfnis. Rücken an Rücken gegen alle ausländischen Gefahren zu sammenzustehen. aber auch ihre monarchischen Rechte, soweit sie verfassungsmäßig bestehen, nicht unter graben zu lassen. Wir haben feste Verbindungen mit denjenigen außerhalb des deutschen Reiches ge legenen großen Monarchien, welche gleiche erhaltende uud friedliche Interessen mit uns vertreten; und ich glaube auch, dass sich die Verbindung zweier Reiche, wie sie im Jahre 1343 und später erstrebt wurde, vielleicht ohne den festen Glauben

an ihre Beständig keit. immer schärfer ausprägen und immer deutlicher gestalten werde, und dass inmitten von Europa eine feste Gewalt sein wird. Ich habe zu den deutschen Dynastien das Zutrauen, dass sie den nationalen Gedanken stets hochhalten, dass sie ihrerseits unver brüchlich darauf halten werden, die politische und > militärische Einheit des Reiches zu sichern. Die

deutschen Volks- partci' nach Kräften zur Förderung ihrer Pläne ausgenützt, »sonderliche Erfolge vermögen sie frei lich trotz alledem nicht zu erzielen, und wenn heute das Organ der noch immer nur dem Namen nach vorhandenen Partei triumphierend ausruft, die Con- stituierung der deutschen Volkspartei schreite rüstig vorwärts, so ist die^ eben wenig mehr als eine leere Phrase. Die Vertrauensvoten einiger kleiner demo kratischer Vereine für Dr. Fischhof und das Statt finden einer Parteiversammlnng

ist Oberstkämmerer, Vicepräsident der Magnalentasel und Obergespan von Stuhlweißen burg. Am 13. ds. fand die entscheidende Wahl in derHandelssection der Pilsener Handelskam mer statt; die Czechen siegten mit 317 Stimmen gegen 749 der Deutschen. Die Wahlbetheiligung war eine außerordentliche, indem von 1644 Wählern bloß 73 nicht wählten. Nachdem auch die Gewerbe- section, wie stets, czechisch, der Bergbau und die Großindustrie deutsch gewählt haben, ist daS Stim menverhältnis in der Kammer künftighin günstigen

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Page 2 of 12
Date: 11.08.1883
Physical description: 12
vom österreichischen Standpunkte nach den Bedürfnissen des Reiches, nach allgemeinen Grundsätzen getroffen werden, und der Ort hiefür seien nicht die Landtage, sondern der Reichstag. In dieser verschiedenen Be urtheilung der vorliegenden Frage komme eben wie der deutlich der große principielle Gegensatz zum Ausdruck, der die Meinungen der Deutschen von je nen der Czechen über die österreichischen Verhältnisse überhaupt trenne. Das Schreiben constatiert, dass die administrative Theilung Böhmens in immer wetteren

gewährt, was des Landes ist, aber auch die Rechte des Reiches, die Autorität des Staates ebenfalls zu wahren versteht. In allen seinen bisherigen Stellungen und als Re gierungsvertreter in dem Landtage hat er vielfache Proben dieser Befähigung an den Tag gelegt, welche in Galizien nicht selten vor schwere Aufgaben gestellt wird. Nunmehr liegt der Wortlaut der von uns be reits gestern erwähnten Briefe vor, welche zwischen den Abgeordneten Rieger und Schmeykal, in Betreff

der außerparlamentarischen Verhandlung über einen Ausgleich zwischen den Deutschen und den Czechen gewechselt worden sind. Der Brief Riegers ist entgegenkommend gehalten, spricht namens des Clubs der czechischen Abgeordneten und gipfelt in folgendem Satz: „Wir stellen sonach an die Vertre- er der Deutschböhmen das ausrichtige brüderliche Ansuchen, aus ihrer Mitte eine Commission von drei oder fünf Vertrauensmännern zu wählen, welche demnächst mit einer gleichen Anzahl unserer Ver trauensmänner zusammenzutreten hätte, um auf Grund

der beiderseitigen Vorschläge eine Vereinbarung über ein Gesetz zur Durchführung der nationalen Gleich berechtigung und zum Schutze der beiden Nationa litäten in unserem Vaterlande anzustreben.' Dr. Schmeykal erklärt in seinem Antwortschreiben im Namen des Clubs der deutschen Abgeordneten, dass die letzteren die Ansicht über die gegenwärtigen un befriedigenden Zustände in diesem Lande theilen, je doch glauben, dass dieselben nicht sowohl darin ihren Grund haben, dass die czechische Sprache

sich nicht der völligen Gleichberechtigung erfreut, als vielmehr darin, dass von czechischer Seite fortwährend An sprüche erhoben werden, welche die deutsche Sprache nur als Landessprache, nicht als die einmal factisch bestehende Staatssprache des Reiches anerkennen. Die Bestimmungen über den Gebrauch der verschie denen Sprachen in Amt, Schule und öffentlichem Leben können nicht für Böhmen, noch überhaupt für ein einzelnes Land allein im Wege der Landesgesetz gebung festgestellt werden. Die Ordnung müsse

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