: ..Auf Ansuchen der Gemeinde wird mit nächstem anstatt eines ita lienischen ein deutscher Seelsorger angestellt, welcher auch zugleich der italienischen Sprache mächtig ist.' Wenn dann im gleichen Arikel von Fanatismus ge sprochen wird, so findet sich dieser eben nur in der Phantasie des Schreibers. Ferner« bringt genannter Artikel die drollige Nachricht, daß die Mokeni nicht deutsch verstehen, und zum Beweise führt er an, daß an einem schönen Tage, als der Kurat in der Kirche den Rosenkranz deutsch vorbeten
wollte, kein Mensch mit einem Laute antwortete, ja daß am Ende der Kurat allein noch in der Kirche war. Wieder frech gelogen. Bevor ich nicht überzeugt war, daß wenigstens meine Schulbesucher die deutschen Gebete kennen, habeich nicht angefangen, deutsch vorzubeten. — Schulbesu- chende aber sind 56 Pflichtige und 47 nichtPflichtige. Von diesen letzteren ist der jüngste 15 und der älteste 54 Jahre alt. Die Nichtschulpflichtigen sind gekom men, und zwar mit ungemeinem Fleiße, um ihre deutsche Sprache besser
sprechen und schreiben zu lernen. Ist das nicht ein Beweis, daß diese Mokeni ihre deutsche Sprache wiedergewinnen wollen? Lüge und Ehren beleidigung ist eS gegen die Gemeinde, daß Alle davon gelaufen feien, — kein Einziger verließ die Kirche — so sind die gutmüthigen Mokeni nicht. Deutsch wollen sie lernen, ohne jedoch das Italienische zu vernach lässigen. Gegen diesen von Lügen strotzenden Artikel wurde in der „Trientner Zeitung' vom 30. April, wenn ich nicht irre, ein Gegenartikel geschrieben
, der vom „Boten für Tirol und Vorarlberg' lobend er wähnt wird. Auf diesen Artikel der „Trientner Ztg.' war der unehrliche Correspondent aus Pergine schnell wieder mit einer neuen Lüge fertig. Nämlich im „Tren- tino' vom 4. Mai steht zu lesen: „Die Mokeni ver- stehen so wenig deutsch, daß der Kurat von Frassilongo es ausgeben mußte, deutsch zu predigen.' Der Korre spondent im „Trentino' soll aber zum Aerger seiner italienischen Sympathien wissen, daß der Kurat von Frassilongo nie die deutschen Predigten
ausgegeben habe und, im Bewußtsein seiner ihm von seinem Hoch- würdigsten und auch k. k. Vorgesetzten auferlegten Pflicht, dies Volk in beiden Landessprachen zu bilden, fortfahren werde, nach seinem Gutachten italienisch und deutsch zu predigen, ohne den lügenhaften Eorre- fpondenten des „Trentino' um die Erlaubniß zu fra gen. Am 30. Mai wird die deutsche Predigt in Fras silongo gehalten werden, wozu der Eorrespondent des „Trentino' zu erscheinen eingeladen ist, wenn er etwa soviel deutsch versteht