nur Näheres hierüber nrit.' „Tu weißr, Toto, ich »var in Rvm. Dort lernte ich einen vornehmen Russen kennen. Wir schwärmten zusammen Kunst. T?r Mann t>atte eine herrliclje Gernäldesammlung und darunter ein Bild, Tt>eodor —- beschreiben ?ann ich es dir nicht, aber dr: sollst es sehen. Dieses Vild also mußte ich haben, ich habe es gekaust, und nun bin ich aus der Suche nach dem M^ler. Ten ^<l>öpfer dieses Werkes muß ich kennen lernen.' „Das kann doch nicht so schwer sein.' ,,Do<l), mein Kind
, doch', die Fürstin stützte daH Haupt in ois juwelenge schmückte Hand, „denn derjenige, welchen die Welt als Schöpfer rennt, ist es nicht, oder das Bild ist rein original.' „Beste Tante'.' „Dar glaubst mir nicht, Toto? Natürlich die Alte ist wieser einmal närrisch. Vorläufig muß ich dich bei deiner Überzeugung lassen, denn um dich zu bekehren, müßte ich dir die Geschichte n reiner Jugend erzählen, und dazu habe ich heute keine Lust.' Die Taine eilte ins Äcebenzimmer und enthüllte einen sorg fältig bedeckten
^genstand, den sie zu ihrem Neffen trug. „Schließe die Augen, T^to, das Bild soll plötzlich anf dich wirken. So, jetzt kannst du sehen — nun?' Prinz Lohsteiu saß stumm, in Sinuen verloren. Er kannte dieses Gemälde, nm welches Arede fluchtähnlich Rom verlassen hat. Er hatte dies Bild in einem der vornehmsten Kunstsalons an Alix' Seite wiederholt bewundert, ehe der Russe es kaufte. Fast dämonisch wirkte dieses bleiche, edle Fraucngesicht, dessen Umrisse hinter einem grünlichen Flor samt Locken und Stirn
. — 59 - vor dein Beschauer verschwanden. Nur die rosigen Lippen waren deutlich zu erkennen, und die großen, meertiefen, gefahrbrin genden Augen. Iii diesen Augen tag eine geheimnisvolle, töd liche Locknng. Diese Augen waren nicht gemalt, sie lebten, sie blickten den Beschauer an, sie lächelten, drohten, zürnten, diese Augen slößten Entzücken und Grauen cin. Das' Bild hatte keinen. Rahmen. Es war gesorinr wie eine einfache, längliche .Holzplatte, wie die Füllnng einer Tür, aber gerade diese Ein fachheit ivirkte
, „er hat dann — ich möchte sagen, etwaS Protzenhastes, das mir mißfällt, im allgemeinen ist er jedoch sehr beliebt.' „Haßberg?' Ans Tante Aretes Antlitz erscheint ein unge duldiger Zug. „Soll das der Maler des Bildes sein?' „Gewiß, Tante.' „Ich sagte dir bereits, daß dieser Frauenkopf dann kein Original ist, und ich und der Rnsse düpiert sind.' „Tante Arete —' „Toto, unterbrich mich nicht, laß mich ansreden! Tu wirst mir zugeben müssen, daß ein solches Bild nnr einmal existieren kann, daß nicht zwei Künstler ans