Muße nach sturmbewegterZeit, die schönen Landschaf ten am Bodensee und die reiche Büchersammlnng der alten Reichsstadt gaben diesem Aufenthalt den an genehmsten Inhalt. In Lindau war es, wo er neu griechisch, persisch und türkisch lernte. Indessen hatte der Frieden seine militärische Würde ihres Reizes ent kleidet und er «ahm 1313 seinen Abschied, um in's Lehrfach überzntreten. Augsburg sah ihn als Lehrer einer Unterklasse, Landshnt bald in höherer Stellung. ZllS 1L2kdicHvchschule
Stellung zu verdrängen und ihn in seinen besten Jahren unmöglich zu machen. Es war (mit dem Jahre 1848) die Zeit gekommen, da den deutschen Fürsten bange ward und Furcht wie Reue durch ihre einst verschlossenen Herzen zog. In der Verlegenheit des Augenblicks suchte man viel Ver letzendes, was einst geschehen war, schnell wieder gut zu machen und durch edle Handlungen sich dem un muthigen Volke zu empfehlen. So dachte man da mals in Bayern an den Professor Fallmerayer, den man seit 18 Jahren vergessen
, tiefsinnig, schwermüthig. Er folgte dem Rumpf der deutschen Nationalversammlung sogar nach Stuttgart, aber gewiß nicht, um die Republik zu proklamiren nnd Könige zn entthronen, sondern weil er es als Sache des Anstandes betrachtete, bis zum letzten auszuharren. — Dies ist scheinbar die Nächst liegende, aber vielleicht doch nicht die richtige Erklä rung für einen Entschluß von bedenklicher Verwegen heit und lebenslänglicher Tragweite, der mit seinem sonstigen Thun und Lassen schwer in Einklang zu brin gen
ist und in seinem Erdenwallen einzig dasteht, wie ein kolossaler Granitfindling in einer reichen Wiesen- flur. Und als auch die letzte Stunde der deutschen Nationalversammlung Hereingebrochen war, verließ er Stuttgart und begab sich nach St. Gallen, wo er zunächst als Gegenstand und Inhaber eines bayerischen Steckbriefes fast in noch schwereren Tiefsinn verfiel, als daznmal in Frankfurt — i>anvrl:, vwux, nuilallt-, kugilik nannte er sich in einem Briefe an deutsche Freunde— aber gleichwohl durch die gesunde Schwei zerllift
. Der reiche Wechsel der Erscheinungen zn Land und Meer, der colchische Buschwald, die Herrlichkeiten von Stambul, die kühlen Sommer- lüfte anf den griechischen Inseln, die Pyramiden nnd der Wüstensand, Balbek und Damaskus, der Umgang mit den vornehmen nnd seinen Diplomaten zu Pera, mit halbfraNzösischen Wesiren in Thessalien, mit den Würdenträgern der griechischen Kirche, den Primaten der nenerstandenen Hellenen und den reichen Handels herren zu Alerandria, welche alle dem wohlempfoh- leneu