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Der Arbeiter
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Page 11 of 16
Date: 19.12.1934
Physical description: 16
, sonst nichts. Und das Haus Römer steht dir nur offen, wenn du Ver nunft annimmst." Rudolf blickte seinen Vater zum zweiten Male starr an, als könnte er nicht fassen, was er gehört. Als aber kein Wort mehr erfolgte, murmelte er leise: „Lebe wohl, Vater", und verließ den Raum festen Schrittes. Der Alte blieb unbeweglich in derselben Stellung sitzen. Nur seine Augen hatten sich groß wie in jähem Schreck geweitet und alle Farbe war aus seinem Ge sicht gewichen. Hatte er vielleicht doch nicht erwartet, daß der Sohn Ernst

machen würde? Rudolf stieg die Treppe wie im Traum hinab. Im Flur begegnete ihm ein Postbediensteter mit einem Rohrpostbries. „Herr Römer junior?" fragte er. „Ja", anwortete dieser mechanisch. „Sie haben einen Brief für mich? Geben Sie her." Er unterschrieb und riß dann den Umschlag auf. Lieber Rudi? Bitte tue mir den Freundschaftsdienst und komme heute Abend in den Bayerischen Hof. Ich mutz Dich notwendig sprechen. Es ist dort heute das Kränzchen der Alpinisten, das ich besuchen möchte. Du brauchst

? Er konnte zu keinem Ergebnis kommen. Arbeiten natürlich. Aber was? Wo? Bah, es würde sich wohl etwas finden und wäre es nur gemeine Händearbeit. Er verstand ja vie les auch davon. Vater hatte ihm oft geraten, jeden Handgriff von Jugend auf selbst zu üben, und er hatte es auch getan. Kurz nach 9 Uhr betrat Rudolf Römer den Baye rischen Hos. Von irgendwoher ertönten die gedämpften Klänge einer Polonaise. Im Hausflur wimmelte es von Her ren im Frack, Salonanzug oder Gebirgskostüm und von Damen

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