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Der Arbeiter
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Page 3 of 12
Date: 06.06.1928
Physical description: 12
, wenn hiedurch das Walhergebnis beeinflußt werden könnte. Bei der Geschäftsordnung wird die Erstellung von vierteljährlichen Kassenausweisen, das Verlangen nach einer Revision durch ein Mitglied des Betriebsrates und anderes mehr abgelehnt. Zu den einzelnen Vorschlägen der Kammer nahm Kollege Landessekretär Müller eingehend Stellung und vertei digte den Entwurf des Ministeriums als für die Institution der Betriebsräte notwendig und wünschenswert. Er wies gleich einleitend darauf hin, daß die Haltung

der freien Gewerkschaftsvertreter nichts anderes fei, als eine Analogie zur Haltung der Wiener Arbeiterkammer, weshalb die heu tige Beratung eine reine Formalität darstellte, die die Mehrheitsvertreter mit gebundener Marschrute erfüllen. Seiner Auffassung nach könne also von keiner Beratung, am wenigsten von einer sachlichen Beratung gesprochen werden. Diese Auffassung wurde auch gleich bestätigt, als Kollege Müller für die Fassung der Verordnung „notwendige Aus gaben" eintrat und sie eingehend

begründete. Er führte ein chraffes Beispiel von der Ausgabenwirtfchaft der freigewerk- fchaftlichen Betriebsräte an, wie es kürzlich in Graz vor gekommen war, wo sich ein Betriebsratsobmann für jeden Weg zum Organisationssekretariat Spesen und Verdienst- entschädigung bezahlen ließ, und auch dann, wenn diese Wege außerhalb der Arbeitszeit gelegen waren. Als die Mehrheit die Frage der Vierteljahrs-Kasien-Ausweise mit der Bezeichnung .Kleinigkeit" abtun wollte, wies Kollege Müller daraus hin, daß gerade

und deren Kontrolle würde es möglich sein, eine Reihe von Mißbräuchen der Betriebsratskassen und Veruntreuungen zu verhindern. Wenn es den freien Ge werkschaften ehrlich um die Betriebsräte zu tun wäre, dann müßten sie selbst für eine weitgehende Kontrolle und eine einwandfreie Geschäftsführung eintreten. Eine lange Wechselrede entspann sich über die WahlVor schriften, bei der Kollege Müller sür die Einführung von Wahlkuvert und Wahlzelle eintrat. Er führte Beispiele an, wie durch die bisherige

Wahldurchführung sehr oft zu ungunsten der christlichen Gewerkschaften das Wahlgeheim nis durchbrochen und eine korrekte Wahldurchführung un möglich gemacht worden sei. Auf seine Ausführung pflich teten die freien Gewerkschaftsvertreter der Einführung von Wahlkuverts bei, lehnten aber eine Wahlzelle ab. Für die geänderten Bestimmungen über die Wahlankämpfung brachte Kollege Müller als Beispiel die Durchführung der Personal vertretungswahlen bei der Grazer Tramwaygesellfchaft, bei denen trotz großer Schädigung

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Der Arbeiter
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Date: 06.06.1928
Physical description: 12
und die Wahlzelle als die Wahl komplizierend verworfen. Abgelehnt wird auch die Neufassung, daß eine Ankämpfung von Wahlen bei einer Uebertretung der Wahlvorschristen schon dann möglich wäre, wenn hiedurch das Walhergebnis beeinflußt werden könnte. Bei der Geschäftsordnung wird die Erstellung von vierteljährlichen Kassenausweisen, das Verlangen nach einer Revision durch ein Mitglied des Betriebsrates und anderes mehr abgelehnt. Zu den einzelnen Vorschlägen der Kammer nahm Kollege Landessekretär Müller eingehend

Beratung gesprochen werden. Diese Auffassung wurde auch gleich bestätigt, als Kollege Müller für die Fassung der Verordnung „notwendige Aus gaben" eintrat und sie eingehend begründete. Er führte ein chrasses Beispiel von der Ausgabenwirtschaft der freigewerk- schaftlichen Betriebsräte an, wie es kürzlich in Graz vor gekommen war, wo sich ein Betriebsratsobmann für jeden Weg zum Organisationssekretariat Spesen und Verdienst- entschädigung bezahlen ließ, und auch dann, wenn diese Wege außerhalb

der Arbeitszeit gelegen waren. Als die Mehrheit die Frage der Vierteljahrs-Kafsen-Ausweife mit der Bezeichnung „Kleinigkeit" abtun wollte, wies Kollege Müller darauf hin, daß gerade die Frage der Kassengeba rung die weesntlichste und wichtigste für die Betriebsräte ist, weil die bisherige Geschäftsführungspraktik die Ein richtung der Betriebsräte nicht nur vor der Oeffentlichkeit, sondern vor allem vor der Arbeiterschaft selbst herabsetze und in ihrem unbedingt notwendigen Ansehen geschädigt worden sei

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Der Arbeiter
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Page 5 of 12
Date: 06.06.1928
Physical description: 12
und jugendlichen Ge' behandeln; ihr 1 werden; sie so sonstige Ausbi' kommen der stimmungen ‘ nach welche lichen Alte' Revision durch ein Mitglied des Betriebsrates und anderes mehr abgelehnt. Zu den einzelnen Vorschlägen der Kammer nahm Kollege Landessekretär Müller eingehend Stellung und vertei digte den Entwurf des Ministeriums als für die Institution der Betriebsräte notwendig und wünschenswert. Er wies gleich einleitend darauf hin, daß die Haltung der freien Gewerkschaftsvertreter nichts anderes fei

, als eine Analogie zur Haltung der Wiener Arbeiterkammer, weshalb die heu tige Beratung eine reine Formalität darstellte, die die Mehrheitsvertreter mit gebundener Marschrute erfüllen. Seiner Auffassung nach könne also von keiner Beratung, am wenigsten von einer sachlichen Beratung gesprochen werden. Diese Auffassung wurde auch gleich bestätigt, als Kollege Müller für die Fassung der Verordnung „notwendige Aus gaben" eintrat und sie eingehend begründete. Er führte ein chrasses Beispiel von der Ausgabenwirtschaft

der freigewerk- schaftlichen Betriebsräte an, wie es kürzlich in Graz vor gekommen war, wo sich ein Betriebsratsobmann für jeden Weg zum Organifationsfekretariat Spesen und Verdienst- entschädigung bezahlen ließ, und auch dann, wenn diese Wege außerhalb der Arbeitszeit gelegen waren. Als die Mehrheit die Frage der Vierteljahrs-Kaffen-Ausweise mit der Bezeichnung Kleinigkeit" abtun wollte, wies Kollege Müller darauf hin, datz gerade die Frage der Kaffengeba- rung die weesntlichste und wichtigste

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Der Arbeiter
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Page 2 of 12
Date: 17.03.1912
Physical description: 12
der schönen, stillen Kleinwelt seines Be rufes und seines Wirkungskreises auch nur aus vierzehn Tage zu entreißen, so sehr hing er mit ganzer Seele an seiner Arbeit. Sie war auch die einzige, große Leidenschaft seines Lebens. Und darum war ihm auch nichts so sehr zu wider, als Lässigkeit und Müßiggang. Er galt bei seinen Z.mmerleuten als streng und akkurat; man fürchtete ihn und doch diente man gerne unter Meister Müller, weil er niemand Unrecht tat und die „Schichten" prompt bezahlte. Und so kam

jetzt eingezwängt, dahingistet, sind größtenteils sein Werk, wie auch die P r o v i s o r i e n der durch die Rienz beschädigten Bahnstrecke zwischen Brun eck und Olang ihm übertragen wurden. Der Stadtzimmermeister Müller war aber nicht bloß ein Mann der Arbeit, sondern auch ein Mann des Gebetes. Es würde ein charakteristi scher Grundton im Gemälde, das ich von meinem Vater entwerfe, fehlen, würde ich nicht auch des ungeheuchelten, lebendigen Christentums Erwäh nung tun, das ihn Zeitlebens beseelte. Ich darf

es wohl verraten, daß der Mann, wenn er auch noch so abgeschunden und arbeitsmüde abends nach Hause kam, es niemals unterließ, seinen Rosenkranz zu beten, wie er auch täglich wenig stens einer heiligen Messe beizuwohnen gewohnt war. — Dafür hat er auch stets den Segen Got tes gehabt und durfte die Wahrheit des Sprich wortes innewerden, daß Handwerk einen goldenen Boden hat. Zimmermeister Müller hat sich aus den ärmlichsten Verhältnissen in gewissenhafter, ehrlicher Arbeit zwar nicht zu Reichtum, wohl

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