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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 26.06.1920
Physical description: 8
es den Großbanken in den Zeiten des Hungers und des Zusammenbruches gegangen ist. Im letzten Kriegsjahre 1918 hat die Boden kreditanstalt einen Reingewinn von 20 7 Millionen Kronen erzielt, im ersten Umsturzjahr aber 23 2 Millionen Kronen; die Zunahme ist also trotz der schlechten Zeiten 2 5 Millionen Kronen. Bei der Verkehrsbank ist der Reingewinn von 6 2 Millionen auf 15 9 Millionen Kronen gestiegen, bei der Depo sitenbank von 5 8 Millionen auf 19 3 Millionen. Beim Wiener Bankverein schnellte der Reingewinn

gar von 13 1 Millionen auf 43 8 Millionen empor; die Zunahme ist also 30 7 Millionen Kronen. Die „Neue Freie Presse' bemerkt dazu mit Stolz: „Die heutigen Bilanzen der Wiener Banken weisen die höchsten Gewinne und Dividenden, vervielfachte Umsätze und Erträgnisse auf, welche auch die so hoch emporgetürmten Lasten leicht aufwiegen, ja sogar weitgehende, sichtbare und stille Rücklagen zulassen; schwindelnde Bilanzsummen in einer früher nie erträumten Entwicklung kennzeichnen die Abschlüsse

waren, stark erhöhte Dividenden zur Ausschüttung zu bringen. Es ist gar kein Ge heimnis, daß eine ganze Reihe von Wiener Banken im verflossenen Jahre mehr als das ganze Aktien kapital verdient und daß das erste Semester des heurigen Jahres gleich gute Ergebnisse gebracht hat. Die Frage wird dann die sein, wie sich die geschäftliche Tätigkeit im zweiten Semester ent wickeln wird. Der große Ausverkauf Oesterreichs hat dem Handel, der Finanz und der Industrie die schönsten Gewinnmöglichkeiten geboten

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 27.07.1897
Physical description: 8
; bei gegebenem Anlasse entringt sie sich mit elementarer Kraft und Schnelle ihrem Innersten und bahnt sich majestätvoll den Weg durch die breite Oeffent- lichkeit. Nach der Predigt wurde noch feierliche Segenandacht abgehalten. Zum Schlüsse ertönte mächtig das sür das christliche Volk adaptierte Herz Jesu-Bundeslied. So schloss am Sonntag die allgemeine und äußere Feier, während noch zahlreiche Wiener Pilger bis spät nachts ihre Beichte ablegten. Recht gemüthlich gestaltete sich die Reunion im Hotel

Lauffenstein. Das Präsidium führte der in der christlichen Wiener Bewegung hervor ragende, durch seine edle Volkstümlichkeit weit über die Wiener Volkskreise hinaus einslussreiche und sehr beliebte Herr Baron v. Vittinghoff- Schell. Hier wechselten zahlreiche heitere und ernste Toaste, welche dem Führer der Männer wallfahrt, dem hochw. ?. Snperior Forstner 8.3., den aus der Ferne gekommenen Theilnehmern aus der Wallfahrt ?c. :c. galten. Besonders entzückte die Rede des niederösterreichischen Land

. Zahlreich flössen jetzt die Männerthränen. Nun geschah aber der feierliche Auszug mit der Wiener Wallfahrtsfahne und anderen Jnsignien wieder unter mächtigem Gesänge. Hiemit hatte die Feier in Maria-Zell ihr Ende erreicht, und nun erfolgte die Heimkehr. Ein buntes Gewimmel von Omnibussen, Landauern, Fußgängern hielt in den Vormittagsstunden die Straßen von Maria-Zell und die Wege thalwärts besetzt. Frisches, echt joviaAs Wiener Leben zeigte sich in den Gasthäusern an der Straße. Da ertönte

auch in Zitherklängen der Luegermarsch, während Luegers Bild, mit Blumen geschmückt, häufig die Gäste grüßte. Von Kernhof ab ent führten die Separatzüge die Wiener Pilger in ihre große Heimatsstadt. Sollen wir auf den Geist und die Gestalt der eigenartigen jungen Wiener Wallfahrt noch einen Rückblick werfen, so kann das nicht ohne tiefe Rührung geschehen. Zum fünftenmale wurde diesmal das Unternehmen ausgeführt, dessen treibende Kraft die frischen mariauischen Sodalitäten derReichshauptstadt bilden. Müssten

wir von der epochemachenden Wiener Bewegung nichts anderes, als dass sie jährlich einen Wall-- fahrtszug zustande bringt, an dem mehr als 2000 Männer sich betheiligen, so müsste diese großartige Glaubenskundgebung allein schon uns bestimmen, diese Bewegung freudigst zu begrüßen. Wie ernst aber die Wallfahrt aufgefasst wird, beweist'der Umstand, dass der weit größte Theil der Wiener Pilger bei diesem Anlasse auch die hl. Sacramente empfängt. So haben in diesem Jahre laut authentischer Mittheilung nicht weniger als 220V

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 09.10.1891
Physical description: 8
Gelegenheit. Vor mrzer Zeit haben nämlich die Wiener Fleisch hauer die Fleischpreife um fünf Kreuzer per Kilo erhöht, und ich will es dem„Vaterland' nacherzählen, wie schon früher einmal, im Jahre 1882, eine solche Fleischtheuerung erzeugt worden ist; damit jeder abnehmen kann, wer auch diesmal von der Erhöhung der Fleischpreise Profit macht. Im Jahre 1882 brach in Rumänien eine Viehseuche aus; das veranlasste den Ackerbau- minister, die rumänische Grenze für die Vieh einfuhr abzusperren. Aber gleich

waren die Juden da, um dies auszubeuten. Die Viehhändler und die Viehmarkt-Comissionäre und ein Theil der Wiener Fleischhauer halfen zusammen, und die Vieh-, resp. Fleischpreise wurden in Wien gesteigert. Was nun? Der Ackerbauminister ließ sich nicht irre machen. Er wies aus den amtlichen Berichten nach, dass die Sperre an der rumänischen Grenze keinen Einfluss auf diese Preissteigerung haben könne, weil die Viehproduction in den eigenen Ländem so hoch stehe und die Ausfuhr der Vieh einfuhr aus Rumänien

gleich komme. Aber das half nichts. Der Wiener Gemeinderath hielt mit den jüdischen Händlern, nahm Stellung gegen den Minister und erklärte, die Preise könnten nicht billiger werden, außer — es würde die Grenz sperre aufgehoben. — Der Minister gieng aber noch weiter. Er berief eine Enquete ein aus allen Interessentenkreisen, auch zwei Wiener Gemeinde räthe nahmen daran theil. Und dieses Comite brachte ganz seltsame Dinge ans Tageslicht: dass nämlich am Wiener Viehmarkte eine greuliche Judenwirtschaft

bereichert, abgeschafft werden. Aber da wehrten sich viele dagegen. Bor allem anderen wehrte sich der libe rale Wiener Gemeinderath und erklärte, der Minister habe kein Recht, der Stadt Wien eine neue Marktordnung vorzuschreiben. Er selber fühlte sich freilich auch nicht bewogen, den Juden wehe zu thun und die alte Ordnnng abzuschaffen und fo viele jüdische Zwischenhändler brotlos zu machen. — Dann wehrte sich die gesammte libe rale Presse, voran die „N. Fr. Pr>', und endlich die ganze Sippschaft

sich ver pflichten, den Wiener Markt ebenfalls zu meiden, widrigenfalls sie für jedes Stück Vieh, welches den Wiener Markt berührt, fl. 50 Strafe zahlen sollen. In Wien aber hetzte die liberale Presse das Volk gegen die Regierung auf, bis endlich der Antrag des Ackerbauministers fiel. Und jetzt ist es, wie ehedem. Ohne Willen des jüdischen Commissionärs kann der Mäster kein Vieh verkaufen und der Fleischhauer kein solches ankaufen. Und die jüdischen Händler haben es leicht, das ganze Fleisch

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Page 6 of 8
Date: 31.05.1895
Physical description: 8
des Kaisers in Linz theilnehmen könnten'. Darüber schreibt aber die „Ostdeutsche Rundschau': Zur Vornahme der Delegationswahlen aus dem Abgeordneten hause wurde für Mittwoch, abends 7 Uhr, eine Sitzung anberaumt. Da zu gleicherZeit der Wiener Gemeinderath versammelt ist, um die Bürgermeisterwahl vorzunehmen, so liegt in der Anberaumung der Abgeordnetenhaus-Sitzung ein schlauer Schachzug der Coalitionsparteien, darauf berechnet, die Wahl antisemitischer Delegierter aus Niederösterreich unmöglich

zu machen und den Liberalen alle drei Mandate zuzuschanzen. Dem Wiener Gemeinderathe gehören folgende niederösterreichische Abgeordnete an: Dr. Lueger, Dr. Geßmann, Polzhofer, Steiner, Schlesinger. Da nun eine Entfernung während der Bürger meisterwahl mit dem Verluste des Mandates ver knüpft ist, ist es den Genannten vollständig unmöglich gemacht, an den Delegationswahlen theilzunehmen. Auf liberaler Seite kommt nur einer — Abgeordneter Noske — in Abfall. Die katholisch-conservative Partei will nach dem „Linzer

Volksblatt' von diesem „Schachzug', wenn es einer ist, sicherlich nichts wissen. Sie findet es ungehörig, dass gleich sechs Abgeordnete, darunter fünf Oppositionelle, verhindert werden sollen, an der Delegationswahl theilzunehmen, da diese Wahl doch auch an einem anderen Tage vorgenommen werden könnte. Wien, 27. Mai. (Cvmmunales Schul bücheramt.) Der neue Gemeinderath Kreisel, ein „Antiliberaler', hat im Wiener Gemeinderath einen höchst zeitgemäßen Reformantrag über die Schulbücherfrage eingebracht

, der jedesfalls schon deshalb zweckmäßig ist, weil er von den liberalen Organen in ziemlich läppischer Weise ins Lächer liche zu ziehen versucht wird. Der Antrag bezweckt kurzweg die Errichtung eines communalen Schulbücheramtes. Dieses Schulbücheramt, aus zehn Gemeinderäthen und zehn Schulmännern bestehend, schreibt eine Coneurrenz für neue Schul bücher aus, die nur bei V e rl egern in Wien erscheinen dürfen. Ebenso dürfen die Lehr mittel überhaupt nur von Wiener. Indu striellen geliefert werden. Wer da weiß

haben, in einen anderen Bezirk übersiedeln zu müssen: der wird es nur für billig finden, wenn endlich einmal von einem Wiener Gemeinderath, und würde es auch ein Liberaler gewesen sein, ein so vernünftiger Antrag ein gebracht wurde. Sind Bücher praktisch, dann können Generationen aus denselben lernen und in allen gleichartigen Schulen gleiche Schulbücher existieren, die die Eltern für alle ihre Kinder brauchen können. Seit Jahrzehnten pfuschen die Wiener Pädagogen an unseren Kindern herum, um schließlich

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Page 2 of 4
Date: 08.01.1920
Physical description: 4
begleitete, war begreif licherweise mit Sorge überladen, denn er kam ja in der Nacht in den südlicher gelegenen Stationen an, so daß eine Unterbringung der Kinder in die verschiedenen Abgabsorte in Frage gestellt war. Viele der Menschen hatten sich die Wiener Kinder nicht so vorgestellt, wie sie sie nun sahen. Gerüchte, die das Böse vergrößern und das Gute verschweigen, hatten manche noch im letzten Augen blick abgeschreckt, ein Kind, wie vereinbart, zu übernehmen. Nun waren sie da, die Wiener Kinder

. Und die Kinder hielten sich tapfer. Wie leicht und genau gaben auch die Kleinsten ihren Wiener Wohnort an! Freilich einige kleine Mädchen überkam bei dieser Frage das Heimweh. Sie konNlen nur weinen und lispeln. Müde und abgespannt waren sie zudem sehr nach der 27stündigen Fahrt mit ihrer Unruhe und den zahlreichen Eindrücken. Eine Frau brachte einen 8. Jänner. 1920. kleinen Knaben schlafend. Aufgeweckt, gab er trotz, dem mit aller Festigkeit Bezirk, Gasse, Hausnummet, Stock und Türnummer seiner Wiener

vorauszusehen, werde» es die Kinder in der Stadt gut haben. Schwerer vielleicht werden sich die Kleinen bei den Bauwl hineinfinden, wo sie ganz andere Gebräuche, aber auch eine ihnen fremde Sprache finden. Wenn ein Bauer in vollster Gutmütigkeit einem kleinen Buben zurief: „Bind' dir den Strichen hinten am. Schnerfer, dann lafn dir alle nach', so läßt sich mit Bestimmtheit sagen, daß dem Buben so z» Mute gewesen ist, wie es dem Bauern wäre, wen» ihm ein Wiener Fiaker als Auskunft über eine Wegrichtung sagte

: „Da gengans da übri, dort umi und dann da eini.' Die Sprache macht aber nicht alles. Sind ja doch Wiener Kinder nach Holland, Schweden, nach der Schweiz und nach Italien gekommen. Mäch tiger und eindringlicher als die Sprache des Munde» ist die detz Herzens. Wer den Trieb hat, Liebe und Freude in die Seele eines Kindes zu senken, wird den Weg schon finden. So wollen wir hoffen, daß sich die Kinder im schönen Brixener Talbecken erholen, daß aber auch die freundlichen Menschen, die sich eines Kindes

angenommen haben, wenig Verdruß und manche Freude erleben. Eine beratende Stelle für die Wiener Kinder. Mit diesen Kindern ist ein Fürsorger, Herr Fachlehrer Karl Just, aus Wien mitgekomme». Um alle Fragen, Wünsche und Beschwerden, die mit der Kinder Unterbringung im Zusammenhange stehen, entgegenzunehmen, wird dieser Herr täglich an Werktagen zwischen 3 bis 4 Uhr nachmittag» ' SMagifHvorH, ll. M Hpvochsn sei«. Fn»» besonders ist eine Rücksprache geboten, wenn Kinder erkranken oder aus erzieherischen

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Page 4 of 8
Date: 28.04.1910
Physical description: 8
(die „Chronik- hat auch schon früher mehrere gebracht) sei heute eine den werten Lesern mitgeteilt, die be sonders wohltuend wirkt. Dr. Karl Maria Kaufmann, Herausgeber einer deutscheu Monatsschrift für Gebilde aller Stände („Apologetische Rundschau' in Köln), widmet Dr. Karl XXIII. Jahrg. Lueger im Aprilheft einen warmen Nachruf, de« wir folgende bezeichnende Satze entlehnen: „. . . Er war ein Wiener, ein ganzer, echter Wiener, wie er uns Reichsdeutschen- besonders uns Preußen so unverständlich

, so unnachahmbar und doch so sympathisch ist. . . . Trotzdem ihm sein Kais« den Titel ,Exzellenz' verliehen, blieb er für den Wiener Bürgersmann der einfache Bürgermeister und von seinem Einkommen gab er die Hälfte der Stadt zurück. Das Ideal Luegers war die Hebung Wiens und die Gcöße Oesterreichs; beides erstrebte er auf positiv christlicher Grundlage. Seine Vater stadt verdankt ihm einen ungeahnten Aufschwung. Die Verstadtlichung der Verkehrsmittel und der Beleuchtungswerke, die neue Wasserversorgung

und die so dringend nötigen Krankenhausbauten, dann die Grundlegung einer ganz modernen Wohnungs und Stadterweiterungspolitik, die Erhaltung des herrlichen Wiener Waldes um die Stadt herum, all das sind Dinge, die ohne seine persönliche Initiative — und das war es, was Wien brauchte — nicht zustande gekommen wären. Mm vergleiche Wien mit Berlin, um eine Idee vom Schaffen des Bürger meisters zu haben! Berlin, die Kasernenstadt mit den geraden Straßen und den Fabrikdenkmälern, mit der Armee von Parvenü

. Die das Vaterland und die Kaiserstadt ruinieren wollten, waren für ihn derLiberalismus, das Judentum und der Sozialismus. Die drei hat er niedergerungen mit ,reinen Händen' und ehrlichen Waffen. An ihrer Stelle herrschte er im Wiener Rathaus unter den Seinen, den .Christlichsozialen', als Diktator. Aber er war ein Alleinherrscher, wie Aristoteles ihn wünscht, ein Mann, der für sich allein ein ganzes Parlament bildete, der alle Stimmungen und Partei strömungen in sich empfand und abwog. Er besaß

eine außerordentlich feine Witterung für alle Tendenzen im Volke, er kannte feine Wiener wie kein zweiter und wußte, wie er zu ihnen reden mußte. Immer und immer wieder war es der Kampf für Wien und Oesterreich und für die christliche Idee. Und er hat auch kein Hehl daraus gemacht, daß er unter der christlichen Idee den Katholizismus ver stand, denn für den Protestantismus hatte er kein Verständnis: dazu war er zu sehr Oesterreicher mit ganzer Seele; und die sich der Los von Rom- Bewegung anschlössen, nannte

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Page 5 of 8
Date: 19.02.1918
Physical description: 8
Sls ^^der jedoch lange unter den Türken gelebt und deshalb ihre Sprache und Gebräuche ktt/n» verstand. Als Ianitschar verkleidet, schlich M durch das türkische Zeltlager, das rings die ««dt umgab, und drang bis zu den christlichen ^«mden, die sich jenseits der Donau sammelten. » ihnen Starhembergs Botschaften zu übermit- ü?!> Dieser Spion war Kolschitzky. der nachmalige «Ander der Wiener Kasseesiedergilde. Larl V. von Lothringen, Kurfürst Max Em- anuel von Bayern, Kurfürst Johann Georg

von k-cksen, Markgraf Ludwig von Baden, der Fürst Waldeck und Prinz Eugen von Savoyen hat- ^ inzwischen achtundsünszigtausend Streiter im «tarchfeld zusammengebracht. Dazu stieß noch Jo- !«nn Sobiesky mit sechsundzwanzigtausend Polen. Nit diesen Kräften glaubten die Fürsten den Strauß wagen zu dürfen. Am 12. September t<83 kam es zur Hauptschlacht und Kara Mustapha Wurde vernichtend geschlagen. Von drei Seiten «m aßten die Fürsten mit ihren Truppen seine Aufstellung und die Wiener Besatzung machte

, die er dem Grafen Starhemberg und der belogen ^ ten Stadt geleistet, wurden ihm über sein Bitten ! die schwergefüllten Säcke überlassen. Er zeigte sein ^ unter den Türken erworbenes Können nun in ei- ^ nem ganz neuen Lichte, errichtete ein türkisches ! Kaffeehaus und brachte die schon damals einem fei- ! nen Genießen nicht abholden Wiener auf den Gu sto des Kaffeetrinkens. Sein mit dem Bildnis eines kaffeeschlürfenden Türken versehenes Kaffee haus war bald reich besucht, er wurde Wiener Bürger

und er und seine Nachkommen gelangten durch die Eröffnung und den Betrieb von türki schen Kaffeehäusern auch in Linz, Graz und Salz- bürg, sowie durch den Import von Rohkaffee zu Vermögen. Es gab also schon in den Türkenkriegen Kriegsverdiener. Ein aus der Zeit der zweiten Türkenbelagerung bekanntes Wiener Orignal, der „liebe Augustin', ein Volkssänger und Musikant, der in den Kellerschenten selbst zur Zeit der größ' ten Not allerlei Spottlieder auf die Türken gesun gen hatte, widmete dem ehemaligen Spion und nachmaligen

Ahnherrn der Kasseesieder sogar ei nen seiner Gassenhauer: Hab'n < !an Türken nit geseh'a. Müssen'» zum Kolschitzky geh'». Was an türkisch' Kaffeekor» Kara Mustapha valor'n. Wird vo eahm zu Pulver v'rrieie» Und a Wasser durchgesteben. Trinkst' eS dann, ist'S gut geweft. Hilft für Cholera und Pest, O du lieber Augustin, Noch ist ja nicht alle? hin! Auch die als Beilage zum Morgenkaffee einst unentbehrlichen, nun aber vergebens gesuchten Wiener Kipfel sind ein Erzeugnis der Türkennot. Ein Wiener Bäcker

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Page 3 of 5
Date: 29.10.1910
Physical description: 5
, ein ungeheuerlicher Bestechungs- skandal ans Licht gekommen ist, der die Be völkerung dieser Stadt seit Wochen in Spannung hält und in großen Versammlungen veranlaßt hat, sämtliche Gemeinderäte zur Niederlegung ihrer befleckten Mandate aufzufordern, war die liberale Presse in höchster Verzweiflung, was sie nun mit dem seit Monaten in ihren Spalten herumgezerrten „Gott Nimm' anfangen solle. Da hatte man die längste Zeit die Wiener Christlichsozialen zu verdächtigen gesucht, daß sie Wien nicht in einwandfreier

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

. Das war ein böser Fall und imstande, die Wiener Leser der liberalen Presse stutzig zu machen. Da hieß es rasch Vor kehrungen treffen. Und so überraschte die liberale Presse die Welt urplötzlich mit der Meldung von einem „Christlichsozialen Panama' in der Buko wina. Damit sollte die Wirkung des Czernowitzer Skandals aufgehoben werden. Ueber die Meldung war man zunächst verblüfft. Wie, im Herrschafts gebiet der Liberalen in der Bukowina sollte ein christlichsoziales „Panama' möglich sein? Alle Aemter

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

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Page 6 of 8
Date: 08.08.1907
Physical description: 8
Männern; unter diesen waren damals Dr. Lueger, Dr. Geß- mann, Dr. Pattai, Fürst Liechtenstein, Schneider, Dr. Scheicher und ?. Weiß 0. ?r., welch letzterer späterhin sich allerdings der christlichsozialen Bewe gung eher feindlich gegenübergestellt hat. Im Kreise dieser jungen Männer entwickelte Baron Vogelsang in sreier Diskussion das Grundübel des Liberalis mus sowie auch wirtschaftliche und soziale Probleme; desgleichen ließ er im Wiener „Vaterland' Auf sehen erregende Aussätze über eine neue Sozial

nach rechts aus einander und letztere raunten sich dabei manchmal geheimnisvoll zu: „Wenn das der Szeps erführe oder wenn uns jemand mit Geistlichen zusammen sähe, das gäbe einen Sturm in der ganzen Wiener Presse!' Indes es dauerte noch lange, bis aus den kleinen Anfängen einer Tischgesellschaft die christ lichsoziale Volksbewegung und Partei herauswuchs. Die christlichsoziale Partei als solche ist eben nicht wie eine Pallas Athene aus dem Haupte des Zeus gleich anfangs fix und fertig aufgetreten

, der wird auch unsere Parteigeschichte niH verstehen. Man beachte jedoch wohl: LuegerD Gesinnungsentwicklung war kein ehrloser Gesinnungswechsel, wie man ihm so oft vorwarf, sondern ganz einfach eine natur gemäße logische Evolution. Wollen wir also unsere Parteigeschichte verstehen, dann müssen wir zunächst einen Rückblick werfen auf Luegers politische Laufbahn. .Die Partei Dr. Luegers ist ja gewissermaßen Weisch von seinem Fleisch, Blut von seinem Blut. Die politische Laufbahn Dr. Luegers begann im Wiener

Gemeinderate. Lueger war 31 Jahre alt, als er 1875 in den Gemeinderat der Stadt Wien kam und zwar in der Eigenschaft eines Mitgliedes der liberalen Partei, die damals in Wien die einzige und zugleich allmächtige Partei war. Noch in demselben Jahre verließ er sie, da ihn die Korruption in derselben anwiderte. Sofort eröffnete er nun mit unwiderstehlicher Beredsamkeit den heftigsten Kampf — und zwar allein — gegen die Korruption in der Wiener Gemeindestube und hielt verschiedene Volksver sammlungen ah. WeM

Politik war von jeher das Bestreben, zunächst nur auf das Erreichbare loszusteuern und hier die ganze Kraft einzusetzen und dann erst die Ziele höher zustecken. Im Jahre 1878 erschien Dr. Lueger wieder im Wiener Gemeinderate, diesmal von den Gewerbetreibenden gewählt. Nun gründete er aus zerstreuten liberalen Elementen die Wirt schaftspart ei, 'mußte aber bald erfahren, daß er von bloßen Strebern, wie z. B. Prix und Steudel, umgeben sei. Weil er diese selbst süchtigen Geister abstieß, verließen

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Page 2 of 8
Date: 20.11.1891
Physical description: 8
lischen Lehrerverein rusen wir ein recht herzliches »Vivat, llorss.t, ersseat!' zu. Lek. Der Krieg und die Börse. Auf welch schamlose Weise gewisse Kreise ihre Vortheile suchen, selbst wenn es sich um das Wohl und Wehe ganzer Nationen handelt, be weist die Nachricht eines Wiener Blattes» die für für einige Stunden eine förmliche Kriepspanik auf allen bedeutenderen europäischen Börseplätzen her vorrief und vielleicht auch so manchen ehrlichen Besitzer von Anlagepapieren um einen Theil seines oft

der Nationen, ohne Unterschied der Con- fessionen. Wir alle werden endlich einmal auf athmen, wenn wir sehen, dass ein neuer heil. Georg sich findet, der den Drachen endlich ein mal erschlägt, der uns alles genommen hat, der uns alles vergiftet hat, der ein Todfeind aller Classen der menschlichen Gesellschaft ist. (Lebhafter Beifall auf der äußersten Linken und im rechten Centrum.) Nachdem Ministerpräsident Graf Taaffe noch mals auf das Bestimmteste erklärt, dass das „Wiener Tagblatt' in keiner Verbindung

mit der Regierung stehe, betonte er die Gründe, welche bei Entziehung des Eimelverschleißes an das „Neue Wiener Tagblatt' maßgebend gewesen waren, möchte diesen Vorgang jedoch nicht als Strafmittel auffassen, welches der Regierung in die Hand gegeben ist, um gegen ein Blatt, welches sich schlecht aufführt, vorzugehen. Abgeordneter Dr. Lueger erwidert hierauf, dass, wenn der Ministerpräsident sich beim „Neuen Wiener Tagblatt' auf die Moral berufen habe, er im Hinblicke auf das „Wiener Tagblatt' fragen müsse

, ob denn die Moral bei den un sittlichen Annoncen anfängt und aufhört. Redner hat aus des Ministerpräsidenten Rede erst recht die Ueberzeugung gewonnen, dass das „Wiener Tagblatt' doch eine geschätzte Bundesgenossin wenigstens bisher für die hohe Regierung war. Aus der Debatte zieht Redner den Schluss, dass das Haus alles zurückweist, was auch nur einen Gedanken aufkommen lassen könnte, als ob wir vielleicht einen Krieg mit Russland wünschen würden. Das ist von außerordentlicher Wichtig keit, speciell bezüglich

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Page 5 of 8
Date: 16.12.1909
Physical description: 8
soll, eines für bereits erprobte flug fähige Modelle und ein zweites, eine Art Schüler wettfliegen, zur erstmaligen Erprobung von Neu konstruktionen. Der Wiener Verein schaltet Drachen flieger und Flugapparate mit statischer Entlastung vollkommen aus und läßt für seine Veranstaltung, die internationalen Charakter tragen und in der nsten Hälfte 1910 stattfinden soll, nur Schrauben-, Rad-, Ruder- und Schwingenflieger zu. Anmeldungen find spätestens 14 Tage vor dem noch zu verlaut- barenden genauen Termin schriftlich

einzusenden und müssen eine genaue Beschreibung sowie eine Skizze des Flugmodells enthalten. („D. V.') Süätiroler IrreäenMen vor clen Wiener Le- lchlvorenen. Das „T. V.' schreibt: Man hat nun lange Zeit fast nichts mehr gehört von hochverräte rischen Umtrieben, die mit dem Bankraub in Trient in Zusammenhang gebracht worden sind. Jetzt kommt auf einmal die sensationelle Nachricht, daß ein Trientiner Jrredentistenprozeß vor dem Wiener Schwur gericht zur Austragung komme. In Verbindung mit dem Diebstahle

des Kassiers Colpi bei der Banca «ooperativa in Trient wurden nämlich große irreden- tistische Umtriebe entdeckt, was die Verhaftung von anderen zehn Personen zur Folge hatte. Colpi, der des Diebstahls überwiesen ist, steht mit einer Spio nageaffäre in Verbindung. Außerdem sind zwei Familienmitglieder und ein Gerichtsdiener in die Sache verwickelt. Das Wiener Landesgericht wurde M Durchführung des Prozesses betraut. «Saig Leopolck von Kelgien empfing aus der Hand des Kardinals Mercier von Mecheln

wieder still. Erst heute brachte ein Wiener judenliberales Organ eine lang atmige Auseinandersetzung dieses Falles, die von einem ganz besonderen Interesse der Judenpresse an dieser Sache Zeugnis ablegt. Wie fast immer bei Nachrichten dieser Art Blätter über katholische Dinge, hat diese Darlegung nur den einen Fehler, daß sie fast gänzlich auf unhaltbaren Kombinationen beruht. Nach Informationen, die wir von hervorragender Seite erhielten, steht die Sache folgendermaßen: Tatsache ist nur, daß Kardinal

Gruscha bereits seit längerer Zeit seinem Wunsche Ausdruck gab, es möchte ihm angesichts seines hohen Alters eine Hilfs kraft beigegeben werden. Was aber die Nennung von Namen anbetrifft, ist alles, was bisher hierüber ge schrieben wurde, völlig aus der Luft gegriffen und als reine Erfindung des betreffenden Blattes zu be zeichnen. In dieser Hinsicht ist die Sache noch lange nicht spruchreif. Graf Huyn wurde wohl deshalb genannt, weil er längere Zeit in der Wiener Diözese tätig

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Page 4 of 8
Date: 13.07.1894
Physical description: 8
Seite H. Brixen, Freitag, Politische Rundschau. Oesterr«rch-MKar«. Die Versammlung des Wiener Gemeinderathes aui 6. Juli war eine der erregtesten, welche in dieser Körperschaft stattgefunden haben; die Angelegenheit, um die es sich handelte, war aber auch außerordentlich wichtig. Das Plenum des Wiener GeWinde-- rathes hat nach dem Reichsvolksschulgesetz. und den darauf basierenden Landesgesetzen das Recht, die in allen Schulangelegenheiten eigentlich ent scheidende Behörde, den Wiener

Bezirksschulrat, seiner Mehrheit nach zu wählen, so dass der Gemeinde der maßgebende Einfluss in allen auf die Wiener Volks-und Bürgerschulen bezüglichen Angelegenheiten zusteht. Bisher war die ver einigte katholische und christlich-sociale Partei, welche über mehr als ein Drittel aller Stimmen im Wiener Gemeinderath verfügt, in dem Bezirks schulrath völlig unvertreten. Der Parteivorstand der vereinigten Katholiken und Christlich-Socialen' wandte sich nun in höflichem Ersuchen an die liberale Mehrheit

des Wiener Gemeinderaths um Ueberlasfung einer ihrer Stärke entsprechenden Anzahl Mandate bei der Wahl, wurde aber damit brüsk abgewiesen und die alte, ausschließlich aus antikirchlichen Elementen zusammengesetzte Liste der Liberalen neuerlich gewählt. Darüber gab es mm im Gemeinderath heftige Scenen, um- somehr, als der Führer der liberalen Mehrheit die katholische Minderheit mit dem Hinweise darauf sie könnten ihre Andacht im stillen KäMmerlein verrichten, noch verhöhnte und herausforderte

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Page 4 of 8
Date: 09.11.1920
Physical description: 8
Seite 4. Dienstag, stattgehabten Versammlung die Wiener Vertrauens männer der Südbahnangestellten einstimmig eine Erklärung beschlossen, in der die Art der Streik erklärung der Wiener-Neustädter als schwerer gewerkschaftlicher Disziplinarbruch bezeichnet wird und die Eisenbahner aufgefordert werden, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen. Gleichzeitig wurden alle organisierten Eisenbahner der anderen Stationen aufgefordert, sich der Streikforderung der Wiener-Neustädter Eisenbahner nicht anzu

als trMW und es sei leicht begreiflich, daß die Nässe sinch weiten Landfläche Einfluß auf die Temperatur habe. AgMWleiteli. Ehescheidungsfieber in Wien. Das Eheschei- dungssieber, das jetzt in Wien grassiert, ist nach« gerade zu einer Epidemie geworden, die sich in sehr bedenklicher Weise auszubreiten droht. Hat die Zahl der Ehescheidungen schon im Vorjahre stark zugenommen, so bedeutet das heurige Jahr einen traurigen Rekord. Bei den 18 Abteilungen des Wiener Landesgerichtes sind bis jetzt bereits

die Frauen den Scheidungsgrund geliefert und wollte jemand bloß auf Grund der Lektüre jener g^.^ lichen Ehescheidungsakte eine Wiener Sittengeschichte schreiben, dann käme die weibliche Moral dann viel schlechter weg als die Moral der Männer von heute... Freilich tragen auch die sozialen Ver hältnisse an dem Schiffbruch vieler Ehen die Schmo, weit mehr noch als die Charaktere und Verfehlungen des einen oder andern Gatten. Das Wohnungs-

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Page 2 of 8
Date: 29.11.1900
Physical description: 8
, unter Versicherung vollster Uneigennütz'gkeit, und erbot sich, nach Tirol zu kommen, um ,als bekannter Wiener) Redner dort für mich zu sprechen.' ^ ^ . Also, der prächtige Pächter Scholdan, der die sorgsam geheim gehaltenen Wahlsorgen seines Herrn mit dem Blicke der Liebe zu errathen wusste, führte den Hraby. einen feurigen Dt Pauli-Berehrer, eines schönen Tages so ganz zufällig der nichts ahnenden Excellenz zu. Diese Erklärung wäre ja ganz plausibel, wenn der selben nicht die Erklärung des Dr. Fritz Schöppel

empfohlen, welche di- Annahme ge stattete, dass die christlichsociale Partei le i t u n g der Mission des Herrn Hraby, anfangs wenigstens, nicht entgegentrat'. Wir erinnern uns bei dieser Gelegenheit — ohne sonst weitere R fl xwnen machen zu wollen — dass Baron Di Pauli auf der berühmten Brixener Versammlung vom 14. Oetober be hauptete: „Der Kampf, den Sie führen, findet nicht einmal die Billigung Ihrer ehemaligen Bundesgenossen, der Wiener Christlichsoeialen. Ich habe Daten > hiefür

. Die Christlichsocialen haben verlangt, dass gegen mich kein Gegen- candidat aufgestellt werde; sie haben sogar ge warnt vor einer Gegencandidatur.' Doctor Schoepser wies, diesen ersten Versuch Seiner Excellenz, die Wiener Christlichsoeialen gegen die Tiroler Christlichsoeialen auszuspielen, zurück mit deu Worten: „Ich bin vom Herrn Bürger meister Dr. Lueger in Wien ermächtigt zu erklären, dass er und die Partei als solche sich in den Wahlstreit in Tirol und in die Candi- datenfrage gar nicht einmischen.' Baron

Di Pauli aber suchte seine Behauptung, dass die christlich sociale Partei als solche für seine Kandidatur *) In den „Tiroler Stimmen' stand weniger vor sichtig: „als bekannter christlichsocialer Redner'. und gegen eine christlichsociale Gegencandidatur sei. zu beweisen durch einen Brief des Fikstei» Liechtenstein. — Recht behalten hat Dr. Schoepfer indem bald darauf die Wiener christlichsociale Partei offieiell ihre strengste Neutralität iur Wahlkampfe der fünften Curie von Deutsch, südtirol aussprach

. Wenn Dr. Schöppel, der doch ganz für Baron Di Pauli Partei nimmt, der, wie n selbst gesteht, die Kundgebung der Tiroler Ar- beitexvereine zugunsten Di Paulis veranstaltet hat, dessen Mithilfe bei der Mission Hrabys von D, Pauli selbst angerufen wurde, der Di Paulis Verhandlungen mit Hraby bei HrabyK zweitem Besuche Di Paulis im Wiener „Grand Hotel' anwohnte, ordentlich unterrichtet ist, s» ist Hraby zuerst Sr. Excellenz von einer höheren Seite empfohlen worden, und dann erst ist der Diensteifer des Pächters

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Page 5 of 12
Date: 08.11.1913
Physical description: 12
zu gründen und sich in kommerzielle und industrielle Fragen einzumischen. Pater Ml: MtiMilar. Pater Abel erreichte in den letzten Tagen den 50. Gedenktag seines Eintrittes in den Jesuiten^ orden. Dieser Umstand bot weiten Kreisen der christlichen Wiener Bevölkerung Anlaß, dem rühm lichen Manne, der wie Abraham a Santa Clara und Clemens Hofbauer der Wiener Männerapostel genannt wird, mannigfache Ovationen zu bereiten. Vor allem fühlten die Marianischen Kongregationen der Reichshauptstadt sich gedrängt

für die liebenswürdige Begeisterung und Ergebenheitsäußernng, die ich hier gefunden habe. Sehr gerne bin ich zu der jetzigen Feier ge kommen, um zu zeigen, wie hoch ich den Pater Abel schätze und nicht nur ihn, sondern auch die Gesell schaft, der er angehört. Wer die Geschichte Oester reichs und Wiens kennt, kennt auch die Verdienste der Jesuiten, deshalb kann ein Wiener und Oester reicher nicht einen Artikel schreiben, wie er letzthin in einem Wiener Blatte („Oest. Kath. Sonntagsblat' ?) erschienen

Tirols mit dem Erlöserherzen in der St. Jakobs-Pfarrkirche und bei der Jahrhundertfeier der Auffindung des Gnadenbildes in Absam in den Jahren 1896 und 1897. Auch in B r i x e n, Bozen, Meran und anderwärts in unserem Heimatlande ließ der originelle Kanzelredner wiederholt sein packendes Wort ertönen. Der Herr erhalte und be lebe den wackeren priesterlichen Kämpfer, den Wiener Männerapostel, noch lange in seiner geistigen und körperlichen Frische und Kraft! Kirchliche Machrichten. ölir

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Page 9 of 12
Date: 03.05.1913
Physical description: 12
und Darlehen an Gemeinden, beträgt Kr. 32,141.713-75. Der Stand der Effekten, bestehend aus erstklassigen Anlagepapieren, schließt mit Kr. 1.519.019-44. Das Wechselportefemlle weist Kr. 3,079.12015 aus. Die Bilanz ergibt einen Reingewinn von Kr. 3?0.218-46 (gegen Kr. 274.156 IL im Jahre 1911) und wurde beschlossen, nach reich licher Dotierung des Reservefonds eine Dividende von oVsVo, d. i. Kr. 22 pro Aktie, ab 1. Mm zur Auszahlung zu bringen. U«I UM « U »I«, Der Wiener ist ernst geworden. Kaum

ein Schatten mehr von dem gutmütigen, wenngleich oftmals satirisch veranlagten Wiener der Sech ziger-Jahre und besonders des Vormärz. Mit dem Verschwinden der niederen Häuser und der engen Gassen scheint der Wiener auch immer mehr von seinem Holdgehalt, seinem Humor, zu verlieren. Er ist eben Großstädter geworden, der in dem Hasten nach Erwerb, nach Geld und Gut unterzugehen droht. Ein Opfer dieser Veränderung sind auch die einstmals bei alt und jung so beliebten Volkssänger geworden, die ihrem Publikum

Lust und Leid in gemüt vollen Liedern vom Herzen sangen. Was heute noch in Theatern und Varietees unter Wiener Flagge segelt, ist meistens von zweideutigem Iudenwitz durchsetzte Pofelware, mit der das Volk geradeso um sein besseres Empfinden be trogen wird wie mit den Kinematographen, mit Judenpresse, Judenkunst und allem, was mit dieser Gesellschaft zusammenhängt. Was uns zu solchen Behauptungen ver anlaßt? Ein Wiener Lied aus den Sechziger- Iahren, das uns ein Freund unseres Blattes freundlich

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Page 1 of 8
Date: 25.06.1895
Physical description: 8
-- B aw erk ist in Brünu am 12. Februar 1851 geboren, steht also erst im 45. Lebensjahre. Er trat in den Siebziger-Jahren in die nieder österreichische Finanz-Landesdirection ein, widmete sich später der Professur und wirkte in den Acht ziger-Jahren als Professor der Volkswirtschaft und Staatswissenschaft an der Universität Innsbruck und ist auch heute noch Honorarprofessor an der Wiener Universität. Im Jahre 1889, unter dem Minister Dunajewski, wurde er als Ministerial- rath ins Finanzministerium berufen

vom Freiherrn v. Gautsch als Ministerialrath ins Unterrichtsministerium berufen und ist seither zum Seetionschef avanciert. Der Leiter des Justizministeriums, Dr. Karl Krall v. Krallenberg, ist aus dem Richter stande hervorgegangen, war Landesgerichtsrath in Wien, widmete sich auch in der intensivsten Weise wissenschaftlichen Arbeiten und gehörte durch längere Zeit den Staatsprüsungs-Commissionen an der Wiener Universität an. Vor einigen Jahren wurde er ins Justizministerium berufen. Unabhängig

mir der Briefträger ein anderes großes Gratisblatt, „Hahns Internationale Handels agentur.' Eine-Zeitschrift, ganz wie der „Storch', wenigstens einmal im Monate er scheinend, dickleibig'und langgestreckt, 64 Seiten stark. Wäs dein Verstand nur erdenken und dein Herz sich wünschen mag, das findest du in dieser „Handelsagentur'^ und all das kannst du direet bestellen im Wiener G^ichäftshause Hahn. Da bekommst du alles, alles: billigen Stockfisch und hochfeine Austern, Trüffeln, Madeira-Wein zu 5^/2 Gulden per Liter

, schmackhaften Zwieback und Jnsectenpulver; auch diverse Körbe, zierlich und minder zierlich, sind billig zu haben. Jede Maschine und jedes Musikinstrument kannst du durchs Haus Hahn beziehen, natürlich zu Fabriks preisen. Auch Börsenoperationen werden ver mittelt. Ich muss dir nur noch mittheilen, dass der Chef dieser Firma und Herausgeber dieses Weltblattes Moriz heißt; der Name klingt etwas jüdisch, zumal wenn ihn ein Wiener Geschäfts mann trägt. ^ Nebst diesen zwei großen Gratlsblattern wurden

mir regelmäßig (zu zwei Monaten ein mal) zugestellt „Anton Rixs Wiener Blätter'; sie nennen sich „IllustriertesFamilien journal', sind 24 Seiten stark, bringen einige faule Witze fürs kauflustige Publieum und tausenderlei Anzeigen und Anpreisungen der ver-

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Page 5 of 8
Date: 04.03.1920
Physical description: 8
Vermißte. Iis Mm Wer in Bmen lind NgebM. Nachdem zwei Monate seit der Ankunft der Wiener Kinder um sind, ist es am Platze, einiges über diese zu berichten. Von den III in Brixen dem Zuge entstiegenen Kindern sind 71 in der Stadt selbst und 39 in den umliegenden Orten untergebracht (13 in Sarns, je 5 in Neustift und Vahrn, 4 in Schabs, 3 in St. Andrä, bezw. St. Leonhard, je 2 in Lüsen, Milland und Ratzötz und je 1 in Burgstall, Tils und Gereut). Ein kleiner Knabe kam nach Nieder dorf

, nicht aber bei den Kleinen. Vielfach war die Befürchtung geäußert worden, daß sich die Wiener bei den Bauern nicht zurecht finden werden; dies ist nun im allgemeinen nicht der Fall gewesen, da es auch unter der Land bevölkerung viele gibt, die den Verhältnissen in einer Stadt Rechnung tragen. So wollte beispiels weise ein Bauer seinen Pflegekindern zum Mittag essen besondere Teller beistellen, was diese ablehnten, da ihnen das Mahl auch ohne diesen Eßbehelf recht gut mundete. Mit Freude muß auch hervor gehoben

werden, daß fast alle hier weilenden Wiener Kinder sehr artig, bescheiden und dankbar sind, was wohl auf ihre Bedürftigkeit schließen läßt. Freilich darf nicht übersehen werden, daß es in Wien noch eine große Menge von Kindern gibt, die einen Landausenthalt nicht weniger»not- wendig hätten, denen es aber bisher aus mancherlei Umständen versagt blieb, die Freuden und Vorteile eines solchen zu genießen. Wie schön wäre es, wenn jedes unterernährte Wiener Kind — und das sind nach ärztlicher Feststellung

97 von Hundert — wenigstens einmal in Orte mit besseren Er- nährungsverhältnissen kommen könnte! Jedenfalls haben es die. 110 Kinder hier sehr gut getroffen, so daß diese mit ihrem Aufenthalt in der alten tirolischen Bischofsstadt am Lifack, wo zahlreiche Sehenswürdigkeiten aus alter Zeit den Geist anregen, ganz besonders zufrieden sein können. Zu alldem gesellt sich noch während der bisherigen Anwesenheit der jungen Wiener pracht volles Wetter, was im Verein mit den Natur- schönheiten dieser bezaubernden

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