, nicht bloß weil die Rohpro dukten- oder sonstigen Einkaufspreise erhöht sind, sondern auch unter Berufung auf die ge steigerten Lebenskosten. Eine solche Uebenväl- zung erhöhter Ausgaben durch die gesteigerten Verkaufspreise auf die Käufer ist bei dem mit fixen Bezügen Angestellten ganz und gar aus geschlossen; diese Bedauerlichen sind aber heute mit ihren Familienmitgliedern zusammen schon ein ganzes Heer, sie sind in den größeren Städ ten zu Tausenden gehäuft.' Sturm. Skizze aus dem südlichen
. Und durch die Straße des Dorfes fährt der Sturm, ein wilder Geselle, und peitscht den Staub auf, der wie eine weiße Wolke nach Osten fliegt. Zähneknirschend greift er in die Gar ben, die nach Hause geführt werden. In toller Lust reißt er den Frauen die Strohhüte vom Kopfe und löst ihnen die Flechten der Haare, so daß sie flattern wie Mähnen der Rosse. Und jauchzend stürmt er weiter, der rasende Ritter. Vor die Türe des ersten Hauses im Dorfe tritt eine Frau. Zn ihren Händen trägt sie eine Flasche mit Weihwasser
, das sie in alle Richtungen spritzt. Auf ihrer Stirne steht die Angst und die bleichen Lippen murmelten: „Gott sei uns gnädig!' Eben fährt ein Wagen vorüber. Goldene Garben liegen darauf. Eine Magd leitet die Kühe, die langsam dahintrotten im johlenden Sturm. „Das gibt ein schreckliches Unwetter heut!' „Ja, Bäuerin. Ich fürcht' mich. Kühe hü!' „Wenn's nur Nit hagelt!' „Das wär' ein Unglück. Noch ist das mei ste Korn draußen!' „Wenn's Heuer hagelt, ist die Hungersnot da!' „Gott bewahr' uns!' Grell fährt ein Blitzstrahl
über den schwar zen Himmel und krachend fällt der Donner, daß das Echo lang und hohl durch das Tal rollt. Beide bekreuzen sich und werfen einen ängstlichen Blick nach Westen. Dort steht schwarz und unheimlich wie die Nacht das Ge wölk. „Läutet 's heut' nicht Sturm?' „Es darf nit läuten!' „Was?! Nicht einmal bei einem Wetter wie heut'. Gott sei uns gnädig!' „Gar nie, solang mit den Welschen Krieg ist.' — „Sturm muß es läuten!' „Wir dürfen nit.' „Dann läut' ich. Die Glocken müssen läuten
den Sturm übertönt: ..Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns, arme Sünder, jetzt und in der Stunde un seres Absterben?. Amen.' Sie beteten. ..Geht doch, Sturm läuten!' Gellend schreit es das Weib in die dW-^ Stube. „'s ist streng verboten. Da lest!' „Heut' erschlägt's alles!' „Luft!' 'Gott im Himmel!' Ein Blitz leuchtet in die Dämmerung der Stube und der Donner kracht, daß die Scheiben klirren. ..Dort oben brennt's!' „Wo? Wo?' „Dort im Walde. Schaut, lichterlob brennt's auf.' „Geht um des Himmels