selbst dazu, das Präsidium zu übernehmen. Er war unter dessen Canonicus des Kathedral-Capitels geworden und verlieh dem Amte des Präses durch seine kirchliche Würde ein neues Ansehen. Freilich waren ihm hierin, in der Sorge für die Gesellen- Vereine, andere kirchliche Würdenträger mit herr lichem Beispiel vorhergegangen. Mau denke nur an Cardinal Fürsterzbischof Gruscha, den Ge sellenvater in Wien; aber dieses Entgegenkommen dem Arbeiterstande und dem Handwerke, dieses Sich-Hingeben für die Interessen der Gesellen
bezeugen können, und das Verdienst, durch ein gutes Wort, durch eine herzliche Ermahnung zur rechten Zeit Gutes gestiftet zu haben im Ver borgenen. Weil Mons. Lorenz Nicht mehr für sich suchte, konnte ihn kein Misserfolg, kein Undank, keine Gehässigkeit und keineVerdrießlichkeit—es gab deren in schwerer Menge — in der Sorge für die Gesellen wankend machen. Wer tiefer in dieseThätig- keit hineinblicken konnte, musste darüber staunen, wie Mons. Lorenz bis in seine letzte Lebenszeit, wo Alter
in dem Herzen des Ver ewigten nahm ein anderer Theil der Jugend ein — die Studenten. Die Studenten aus Vor arlberg, besonders die ärmeren, haben an Mons. Dompropst Lorenz eine thatkräftige Stütze, einen Studentenvater verloren. Kein Studentenfreünd war und ist für soviel Studenten Patron wie Mons. Lorenz es war, und manche, die in und außer Vorarlberg jetzt in hohen Würden stehen, waren ihm in dankbarer Verehrung für die empfangenen Wohlthaten zugethan. Diese Für sorge war von größerer Wichtigkeit