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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 06.01.1914
Physical description: 8
exerzierten. „Heiliges Kreuz-Mi ionen - Donner- Wetter?' Acht Tage stehen wir vor d.'r Be sichtigung. und so exzerziert die,er 5ierl, der Müller. Müller! Sie Mll,ter«.reni^izar eines Zoologischen Gartens, wollen S<e g>^ fälligst das rechte Knie durchdrücken. Und wo wollen Sie denn mit der linken Fug- spitze hin? Wen wollen Sie damit auf spießen? he? Nunterdrücken! Runter! Gun ter! Und erst das Gesäß! Allmächtiger! Das Gesäß von dem Müller! Wollen S:e das vorschieben, Sie Unglücksmensch. So noch mehr

, aus der man aber den Unterton innerer Erregung deutlich her aushörte : „Leutnant Blitz — bitte, einen Augen blick Leutnant Blitz, der einem Rekruten am Querbaum gerade dadurch eine wirksame Nachhilfe gab, daß er ihn an einem nichl näher zu bezeichnenden Körperteile pitschte, fuhr herum. „Herr Hauptmann?' und stand schon, die Hand am Mützenrande, vor dem Ge strengen. . „Herr Leutnant Blitz, haben Sie sich schon einmal den Müller angesehen, wie der Kerl exerziert?' Der kleine quirliche Leutnant fu' her um und suchte

den Müller mit den Blicken. „Nein, bitte, nicht jetzt, Herr Leutnant. Jetzt haben Sie keine Zeit, Studien zu trei ben. Sagen Sie mir, ob Sie wissen, wie der Müller exerziert. Das müssen Sie wissen.' „Schlecht, miserabel schlecht exerziert der Mann. Ja einfach miserabel — und — und —' „Bitte, spezialisieren Sie — hat der Mann X-Beine, O-Beine, Plattfüße, schiebt er die rechte oder linke Hüfte unter, läßt er den Hosenbodeninhalt nach hinten her unterhängen oder schiebt er den Kartoffel- bauch vor? Bitte

einsetzen konnte. „Sie wissen also nicht, das muß ich außerordentlich bedauernd konstatieren, welche besonderen Fehler der Müller beim Exerzieren macht. Mein lieber Herr von Blitz Sie beschäftigen sich zu wenig mit den Leuten, Sie müssen persönlicher iverden, in die internsten Angelegenheiten der Leute eindringen, müssen ge m ihre Verhältnisse kennen. Sie wissen och nicht einmal alle Vornamen und den Geburtsort der Leute. Wie wollen Sie denn individuell behandeln, wenn Sie dir Eigenheiten des Einzelnen

. „Ich bitte, Herr v. Bin, sind Sie über 5 Fußbekleidung der Leute informiert?' - ..Jawohl, Herr Hauptmann, vollstän-! big.' j ..Müller/ — der Hauptmann strengte, die volle Kraft seiner Lunge an — „Müller 5 — - Kano ner — Müller ...' - Im Schweiß gebadet, kam der Gerufene j anaelrabt u>. machte vf icktschuldiist Front, j ' „Herr v. Blitz — orrtv - was trägt ^ j dieser Mann für eine Fußbekleidung?' ^ - „Sln'impfe, Herr Hauptmann Strümpfe!' Der kleine Leutnant sprach! j selbstbewußt und siegesgewiß. Dabei

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 10.05.1906
Physical description: 8
Aufforderung zur gerichtlichen Klage nicht herbeiließ, ist das Gemeindeausschußmitglied Engelbert Müller, Photograph und Maler in Reutte, insolange von den Ausschußsitzungen ferngeblieben, bis sich Bauer „reingewaschen' hat. Nach dem unterdessen eingetretenen Ehren beleidigungsprozesse Bauer—Feineler verpflichtete sich aus wiederholtes Drängen der Wähler das genannte Ausschußmitglied Müller, für die Zu kunft den Sitzungen wieder anzuwohnen. Am 1. Mai wurde eine solche vom Bürgermeister Bauer einberufen

und Müller erschien. Was geschah? Die Herren Gemeindeväter waren darüber, umsomehr da Müller gleichzeitig Bauern- bündler ist, so erbost, daß sie durch den ersten Rat erklärten, in die Verhandlungen sich nicht einzulassen und zu gehen — wenn nicht Müller vorziehe, zu gehen. Müller lehnte dies entschieden ab und begründete sein Fernbleiben in eingangs erwähnter Weise, worauf die Herren den Rück zug wie auf Kommando antraten. Am 5. Mai wurde neuerdings mit derselben Tagesordnung eine Sitzung anberaumt

, wozu Müller wieder erschien. Dieselbe Prozedur wiederhotte sich, worauf Müller den Antrag stellte, im Interesse des Gemeindewesens und der Wählerschaft wolle der ganze Ausschuß demissionieren. Der Antrag wurde jedoch mit spöttischen Bemerkungen aus Abg. Schraffl abgelehnt. Bozen, 8. Mai. (Allerlei.) Der seit einiger Zeit drohende Tischlerstreit ist nunmehr infolge einer zwischen Meistern und Gehilfen ge troffenen Vereinbarung endgültig beigelegt — Das Ensemble des Meraner Smdttheaters ab solvierte

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Page 4 of 8
Date: 12.02.1907
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 19. Dienstag, Zur Mahlbeweguntz. Bei der Vertrauensmännerkonferenz in Rentte wurde einstimmig beschlossen, für den Bezirk Reutte - Silz - Telfs primo loco Photograph Müller von Reutte, seeunÄo loeo Banernbunds- sekretär Unterkircher vorzuschlagen. Nachdem Müller in Rücksicht auf seine Familie ablehnte, wird also Unterkircher vor geschlagen. Ueber Versammlungen in Außerfern wird uns berichtet: Am 2., beziehungsweise 3. Februar fanden öffentliche Versammlungen des Christlich

- sozialen Vereines in Tirol in Häselgehr (Bräu haus Sprenger), Reutte (Hotel „Tirolerhof') und Vits (Gasthof „Grüner Baum') statt. Eine gleichzeitig beabsichtigte Versammlung in Holzgau mutzte wegen Unpassierbarkeit der Wege unterbleiben; dafür wurde eine Plauder stube in Stanzach (Gasthof „zur Post') im Lech- tale eingeschoben. Den Vorsitz in Häselgehr führten Sekretär Unterkircher, Bauernrat Johann Grießer und Gemeindevorsteher Josef Zimmermann, in Reutte Sekretär Unterkircher, Bauernrat Müller

von Reutte und Bauernrat Berktold von Bichel bach, in Vils Pfarrer Kecht und Bürgermeister Leo Keller. Als Redner fungierten in Häselgehr und Stanzach Sekretär des Bauernbundes und Gewerbeverbandes Peter Unterkircher, Bauernrat Photograph Engelbert Müller aus Reutte und Bauer Zotz aus Wängle; in Reutte und Vils Abgeordneter Josef Schraffl, Sekretär Unterkircher und die Bauernräte Müller und Berktold. Berktold und Zotz besprachen unter Hinweis auf die Verhältnisse im Gebiete Außerfern in eingehender Weise

die Mißstände im Forst- und Jagdwesen und forderten mit Begründung eine entsprechende Revision der Forst- und Jagd gesetze. Bauernrat Photograph Müller gab die Veranlassung bekannt, wodurch er Mitglied des Bundes geworden sei, erläuterte den Ursprung und die Ziele der christlichsozialen Bewegung und erwähnte der harten Kämpfe, die der Bauern bund bisher zu bestehen hatte, sowie der günstigen Erscheinungen, die sich durch diese Gründung bereits bemerkbar zu machen beginnen. Sekretär Unterkircher beleuchtete

- und Jagdgesetzes und eine gründliche Aenderung der Steuergesetzgebung. Auf eine Anfrage des Ingenieurs Müller des Elektrizitätswerkes in Reutte, ob nach den gegebenen Verhältnissen die Fernbahn in absehbarer Zeit keine Aussicht mehr habe aus ihre Verwirklichung, und auf eine An regung des Lehrers von Ehenbichel, auch dem Schulwesen die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, erläuterte Redner die Verhandlungen in der Fernbahnangelegenheit und betonte den hindernden Einfluß der Südbahn auf deren Er stellung

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Page 2 of 8
Date: 09.02.1911
Physical description: 8
der Landes- kultürrat zur verbilligten Abgabe eine Subvention bewilligen, so wird diese an solche Vereinsmitglieder Verteilt, welche Karbolineum bezogen haben. Ueber die bedeutenden Vorteile und Erfolge des KarbolilHums gegenüber anderen Mitteln ist schon von unserer Seite mehrmals aufmerksam ge macht worden; wir erinnern nur ganz kurz, daß Peter Stollen, der Müller, ist in seinem Garten an einem Gemüsebeete beschäftigt. Scharf geschnittene Züge verraten in ihm den klugen, denkenden Mann und die freie

Stirne, vom Müllerkäppchen etwas dedeckt, den grundehrlichen Charakter. Oesters blickt er über die Gartenhecke, an welcher ein Weg vor beiführt, hinab ins Tal, ob noch nicht Leute kommen, welche zum Markte ziehen. Er kannte ja aus langer Erfahrung das Getriebe. Es dauerte nicht lange, da kam Leben ins Tal, denn die Marktgänger zogen teils allein, teils Vieh treibend vorüber, manche grüßten den Müller als gute Bekannte. „Ei, guten Morgen, Peter', sprach da plötzlich eine wohlklingende Stimme

. Mit großen Augen schaute Heinrich ihn an. „Du nicht zum Jakobsmarkt ? Weshalb denn nicht?' „Weil ich keine Geschäfte dort habe und nicht aus müßiger Neugierde hingehen will', sagte der Müller. „Ei, nun sollen aber doch du warst doch noch stets bisher mit mir dort und hattest noch lange nicht immer Geschäfte. Wie kommt dir denn deine jetzige Ansicht?' „Spate Einsicht ist besser als gar keine, lieber Vetter! Es war schon lange in mir ein Zwiespalt über diesen Punkt. Die alte hergebrachte Gewohn heit lenkte

zu sein', entgegnete ernst der Müller. „Ist das ein Vergnügen, durch diesen Sonnenbrand einen weiten Weg zweimal zu machen und einige schlechte Glas Bier zu trinken und ein Stück frag liches Fleisch oder sonstiges zu verzehren,- umgeben von Staub, Lärm, Unruhe, dem Gejohle betrunkener Menschen? Haben wir Landleute nicht Vergnüge« remerer und besserer Art im Kreise der Familie, bei kräftigem Essen, frischer Luft und gesunder Arbeit? Geh', ich müßte ja fürchten, Gott möchte mich strafen, wenn ich nicht dankbar

für alles das wäre!' „Nun ja, Vetter Peter,' meinte der andere, „das ist ja alles richtig, was du da sagst. Aber man kann doch die Märkte an sich nicht verwerflich finden.' „Die Märkte verwerflich finden?' fragte ernst der Müller. „Wer sagt denn das? Die Märkte sind unter vielem anderen mit eine Stütze des Bauernstandes. Sie befördern Angebot und Nach frage in Vieb- und Fruchthandel; sie mache« es dem Bauern wenigstens möglich, den Händen der Wucherer fern zu 'bleiben. Wer will das alles be streiten

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Page 1 of 12
Date: 28.02.1911
Physical description: 12
zwischen den beiden Teilen herzustellen, worauf Dr. v. Gentili erwiderte, daß, wenn beide Parteien auf dasselbe Ziel hinstreben, die Finan zierung doch gelingen müsse, zumal es nur billig und höchst opportun sei. wenn von Seite des Staates im Interesse des Friedens den beiden Belehrt und bekehrt. Erzählimg von Gutmuth vom Walde. (Nachdruck oerboten.) „Für uns und vielleicht, ja sehr wahrscheinlich für Gott auch', grollte der Müller und eine schwere Träne perlte in den Augen des ernsten Mannes. Er erhob

ja ihrem Manne, aber es fiel ihr unendlich schwer, an diese Verkommenheit ihres Sohnes zu glauben. „Ach, Gott, er wird doch nicht so schlecht sein!' sprach sie. „Schlechter, viel schlechter, als du ahnst', polterte der Müller. Unterdessen kam Jose der Wohnung wieder näher und trat ins Haus. Sein Gang war wieder schlendernd, sein Blick finster. „Höre, Jose,' fuhr jetzt der ehrliche Müller heraus, welchem diese Heuchelei in tiefster Seele zuwider war; „höre, du kannst ja springen wie ein Hase. Ich denke

, da könntest du doch wenigstens auf den Acker gehen und die Arbeiter ein klein wenig unterstützen.' „Es ist mir heute allerdings bedeutend besser', antwortete grollend der Angeredete. „Doch ich habe überhaupt keine Lust mehr an der Feldarbeit. Ich möchte lieber in ein Mehlgeschäst irgendwo eintreten.' „Ah so!' sprach gedehnt der Müller und finstere Wolken legten sich auf seine Stirne. „Da hinaus willst du? Das Elternhaus ist dir zu enge, die Arbeit zu rauh. Du möchtest in den Städten herumflankieren

, damit du später die Stadtmamsell als Madame Mehlhändlerin einführen kannst. Schau diesen klugen Jose!' „Vater,' sprach dumpf Jose, „wie kannst du so reden?' „Was?' schrie erregt der Müller. „Du Erz Heuchler fragst, wie ich so reden könne? So und nur so, wie ich sagte, sind deine Pläne. Das Frauenzimmer hat dir Sinn und Verstand verrückt und aus dieser Verrücktheit stammen diese törichten Einfälle. Was denkst du Tor denn? Glaubst du, es sei leicht, mit deinen verworrenen Gedanken, in deinen Jahren

einmal sein Beruf nicht, Bauer zu spielen ; die Eltern aber dürften dem Berufe der Kinder nicht in den Weg treten. „Leeres, eitles Geschwätz', fuhr der Müller auf. „Derjenige, welcher dir diese Gedanken ein getrichtert hat, ist noch dümmer wie du. Wie? Du redest von der Pflicht der Eltern, du mißratener, ungehorsamer Sohn? Du hast in deinem Leben noch von keiner Lust und Liebe zu irgend einem Berufe gesprochen, warst aber immerhin noch er träglich, bevor du die liederliche Lina kennen lerntest

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Page 6 of 8
Date: 20.02.1913
Physical description: 8
in ein und demselben Betriebe aufs Pflaster gesetzt und ihn samt seiner Familie dem Hunger preisgegeben hat, weil sich der Be treffende der sozialdemokratischen Organisation nicht anschließen wollte, bietet folgender Vorfall: Bei der Firma Gregen «k Komp., Nähmaschinen- und Fahrräderfabrik, 16. Bezirk, Haymerlegasse 30 bis 34 in Wien, war vom März des Jahres 1880 bis zum 23. März 1912 der Mechaniker Franz Müller bedienstet. Die sozialdemokratisch organisierte Arbeiter schaft dieses Betriebes setzte dem Manne besonders

in den letzten Jahren heftig zu, er müsse sich orga nisieren, welches Ansinnen aber Müller stets mit dem Bemerken abschlug, er habe es in seinem Alter nicht mehr nötig, einer Organisation beizutreten. Be sonders hatte es der Hauptvertrauensmann auf ihn abgesehen; längere Zeit waren diese Treibereien ohne Erfolg. Im März vorigen Jahres wurde nun eines Tages Müller unvermutet zu seinem Chef be rufen und dieser teilte ihm mit, daß er ihn ent lassen müsse, weil die andern Arbeiter nicht mehr mit ihm arbeiten

wollten. Die fünfhundert Arbeiter seines Betriebes hätten ihm erklärt, sie würden die Arbeit niederlegen und in den Streik treten, wenn sie die Entlassung Müllers, der sich ihrer sozialdemokratischen Organisation nicht anschließen wolle, nicht erwirken könnten. So blieb Müller, um nicht brotlos zu werden, nichts anderes übrig und er wandte sich nun an den sozialdemokratischen Hauptvertrauensmann um eine Beitrittserklärung. Dieser wies ihn jedoch trotzdem mit dem Bemerken ab, er habe keine Nach sicht

mehr für einen Müller. Also selbst das Opfer seiner Ueberzeugung rettete den bedauerns werten alten Arbeiter nicht mehr vor der sozial demokratischen Verfolgung! Bemerkt sei, daß der Be triebsleiter der Firma dem Müller wenige Tage vor der Entlassung noch ein Zeugnis ausstellte, damit er für seine 32jährige Tätigkeit in der Fabrik ein Diplom erhalte. Ein Mordplan gegen den Ab geordneten Knnschak. ver Mer rechtzeitig verhaktet. Aus Wien meldet man uns: Sonntag abends, unmittelbar nach dem Leichen

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Page 4 of 16
Date: 23.09.1915
Physical description: 16
zu begehren. Den ho hen Preis suchte die Verkäuferin mit den hohen Regien eines „Stadtgeschäftes' u«d den Ge wichtsschwund des Fleisches beim Trocknen und Auskochen zu rechtfertigen. Marktamt und Richter waren aber ungläubig und verurteilten die Verkäuferin zu 50 15 Geldstrafe. « Ein Müller an der Bahnstrecke Linz-Wien hatte etliche Säcke Weizenmehl zu dem festge setzten Preise verkauft. So hat es den Augen schein, wenn man die Rechnung besieht, die über diesen reellen Betrag saldiert erscheint

. Der Müller hatte aber tatsächlich einen um 19A> höheren Betrag sich bedungen, den er fein vor sichtig nicht in die Rechnung stellte. Die Sache wurde ruchbar und der Mehlwucherer hat dann einen „Ausgleich' erreicht. — Derselbe Müller erschien eines Tages bei einer seiner Kunden und sagte dieser zu ihrer großen Ueberraschung, daß er sich bei den bisherigen Mehllieferungen um zirka 600 15 „verrechnet' habe. Die Sache sei ihm natürlich sehr unangenehm, die Kund schaft solle über die Sache nichts weiter reden

, er erstatte gleichzeitig den zu hoch gerechneten Betrag — 600 15 — zurück. Die Kundschaft konnte sich über die Hochanständigkeit des Mül lers nicht hoch genug wundern, begriff auch nicht recht, wie der Herr Müller sich eigentlich verrechnet haben sollte. Am andern Tage ging der Kunde allerdings ein großes Licht auf, als von der Behörde bei ihr nachgeforscht wurde, was sie dem Müller fürs Mehl bezahlen mußte! Der Müller hatte Wind bekommen, daß eine Untersuchung gegen ihn im Zuge ist und so machte

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Page 5 of 8
Date: 03.10.1901
Physical description: 8
von Blumau, wurde in das Stadtspital nach Bozen überführt. Aus dem Gerichtssaale. Am 25. Sep tember fand beim k. k. Kreisgerichte Feldkirch die Verhandlung gegen den 32 Jahre alten Bäcker Johann Müller, alias Karl Wölb, statt. Derselbe war des Verbrechens des Diebstahls und der Übertretung der Falschmeldung be schuldigt. Müller hat am 15. September 'd. I. um Mitternacht in Alberschwende den Stall des Bauern Büchele gewaltsam geöffnet und daraus eine auf 330 Kronen bewertete Kuh entwendet

, welche er jedoch, als er sich verfolgt sah, im Stiche ließ. Andern Tages stahl Müller neuer- dmgs eine Kuh im Werte von 380 Kronen aus dem versperrten Stalle der Witwe Winder. Dieser Diebstahl wurde ebenfalls entdeckt, und dem Dieb blieb nichts übrig, als mit Hinterlassung seiner Beute in der Flucht sein Heil zu suchen. Müller, der aus dem Gefängnis des Land gerichtes Kempten entsprungen ist, wurde zu 15 Monaten schweren Kerkers verurtheilt. Kirchliche Nachrichten. Gottesdienstordnung im Dom. Freitag

ist sehr besorgniserregend. Diamantenes Jubiläum. In der Capueiner- kirche zu Innsbruck feierte am 29. September der hochw. ?. Engelbert Müller sein diamantenes Priesterjubiläum. Der Jubilar, ein Bruder des hochw. Abtes Laurenz Müller, ist 1818 in Jnns» brück geboren, Priester seit 1841 und gehört der Nordtiroler Capuciner-OrdenSprovinz an. Bei der Festmesse versahen zwei Beteranen aus dem Jahrs 1848 den Altardieust, und uebst zahlreichen An dächtigen war auch der Kronprinz Rudolf- Veteranenverein von Innsbruck

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Page 3 of 8
Date: 25.10.1898
Physical description: 8
der Jnfection wirksam zu bekämpfen. Die Wärterinnen des an der Pestinfeetion verstorbenen Dieners Barisch sind nun gleichfalls erkrankt. Es sind dies die unverheiratete Albina Pecha und die verwitwete 45jährige Johanna Hochenegger. Beide wurden in das Jsolierspital Kaiser Franz Josef gebracht, wo sie von Doctor Müller, welcher gleichfalls vollkommen isoliert wurde, behandelt werden sollten. Nun ist aber auch Dr. Müller selbst erkrankt. Die Pflege all dieser Kranken und die Wartung der gleichfalls isolierten

Witwe Barisch haben Schwestern des Ordens vom Herzm Jesu übernommen. Der Zustand der einen erkrankten Wärterin ist hoffnungslos und der des Dr. Müller sehr ernst. Dr. Müller liegt in demselben Zimmer, welches er bei der Behandlung der Wärterin Pecha inne hatte. Weder er, noch die erkrankte Wärterin, noch die Pflegerinnen (drei barmherzige Schwestern) haben den ihnen angewiesenen Raum seit ihrem Eintreffen im Franz Josefs-Spitale verlassen, so dass die Gefahr einer Uebertragung an außenstehende

Personen ganz ausgeschlossen ist. Dr. Müller ist sich seines gefahrdrohenden Zustandes voll bewusst. Er wurde, heißt es, auf sein eigenes Verlangen mit den Sterbesacramenten versehen. (Aber wie?) Dr. Müller ist in Graz geboren, 32 Jahre alt, seit 7 Jahren Arzt, seit 1894 Assistent Doctor Nothnagels und machte im vorigen Jahre die Reise zur Erforschung der Pest in Indien mit. Er beschäftigte sich seither mit den Pestbacillen, worüber er ein fast zu Ende geführtes Werk schrieb. , . Am 22. October wurden

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Page 6 of 8
Date: 04.04.1925
Physical description: 8
, aber unter der weißen Hülle regt sich schon das Keimen und Werden des uaheudeu Lenzes. Manon steht am Fenster ihres Zimmers, sie blickt hinaus in den lachenden Sonnenschein, der die leuchteude Winter decke zum Schmelzen bringt. Viele Monate weilt sie nun schon auf Hohenfriedberg; sie hat den stillen, friedlichen Ausenthalt unsagbar liebgewonnen, ob wohl sie kaum die nächste Umgebung kennt. Sie ist in dieser Zeit ganz menschenscheu geworden, sie hat gar keinen Verkehr als den mit Frau Müller und deren Tochter. Beide

haben aber die zarte, blasse junge Frau aufrichtig liebgewonnen und Manon schloß sich innig an dieselben an. Dagobert läßt wenig hören. Zweimal hat er in der ganzen Zeit an Manon geschrieben und sie dringend gebeten, doch in Hohenfriedberg zu bleiben. Sie aber konnte sich nicht entschließen, die Briefe zu beantworten, sie bat stets Frau Müller, dies zu besorgen. Ueber Nacht ist es nun Frühling geworden, ein wunderbarer Frühling voll Sonnengold und Lerchen jubel. Manon hat zum erstenmal einen größeren Spaziergang

gemacht. Munterer als sonst ist sie am Abeckd. Dus Herz ist ihr weit und leicht geworden in der herrlichen Gottesnatur. Frau Müller be trachtet erstaunt das reizende Gesicht, das eine frische Röte überhaucht, dann überreicht sie der jungen Gebieterin einen Brief, der während ihrer Abwesenheit gekommen war. Dagobert schickte ihr Grüße und bat wiederholt, sie möge Hohenfriedberg als ihre Heimat betrachten. Seufzend legt Manon das Schreiben weg. Sie macht sich so wie so schon schwere Vorwürfe

, daß sie Dagobert von der Heimat fortgetrieben, und teilt diese Gedanken Frau Müller mit. „Nein, nein.' ereifert sich diese, „vertrieben haben Sie ihn nicht! Diese Reise war längst geplant; er hätte sie ohnedies ausgeführt, war immer ein eigen williger Kopf. Ich kannte ihn ja schon, als er noch klein war. Habe ihn oft zu beruhigen versucht, wenn er weinend in einer Ecke stand, nachdem seine Mutter gestorbeU war.' „So. ist seine Mutter tot? Ich meinte doch, sie lebe noch ?' „Das ist seine Stiefmutter, die Mutter

von Herrn Karl-Heinz. Aber eine gute Frau, das muß ich wohl fagen. Unseren Herrn hat sie immer sehr liebgehabt -- alles, was wahr ist! Er hängt aber auch an ihr, ich glaube, er ginge für sie durchs Feuer?' „Also darum.' murmelt Manon. „darum trat er für den Bruder ein, um jener Frau Kummer und Sorge zu ersparen.' ..Was meinten Sie?' fragte Frau Müller. Manon schüttelt den Kopf und sinnt weiter: „Wie edel, wie hochherzig muß der Mann s.in, der so selbstlos handeln kann! Und von mir denkt er so klein

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Page 5 of 8
Date: 16.05.1925
Physical description: 8
kenne. Ich kritisierte die Mge Dame scharf, Fräulein Müller hat sie ebenso icharf verteidigt.' „Ganz recht. Fräulein Müller!' ruft Karl-Heinz, oer eben auftaucht und Dagoberts Worte gehört hat. ^.»Für seine Freunde muß man immer eintreten; ^le kennen doch auch das Dichterwort: Kannst du oes Freundes Tun nicht mehr begreifen, dann sängt ver Freundschaft frommer Glaube an.^' »Gut gesagt. Karl-Heinz!' spöttelt Dagobert mit Ekelnden Augen. „Aber wenn der Freund nun tttvas Ehrloses getan

, wie dann?' »^cun. hier handelte es sich doch, wie du sagtest, m eine Freundin Fräulein Müllers! Und es spricht Wenfalls sehr zugunsten der Dame, daß Fräulein A sür sie eintritt.' s/'Wirklich? Nun, Fräulein Müller, Sie können jL gratulieren zu dem Lob, das mein Bruder 'Huen Meil werden läßt!' Karl-Heinz blickt verwundert zu Dagobert hin über, der so sonderbar gereizt erscheint. Charlotte spricht spöttisch lächelnd Manon an, die stumm an dem Stamm einer Esche lehnt. Ver schwunden ist die nagende Eifersucht

rechten Wert verleiht.' Mit vorwurfsvollem Blick wendet ihm Charlotte das schöne Gesicht zu. „Was haben Ihnen denn die Frauen getan, daß Sie so ungnädig mit iynen versahren? Ich glaube fast, Fräulein Müller hat Sie recht geärgert.' Die letzten Worte geben ihm seine Selbstbeherr schung wieder. Nein, dieses hochmütige Geschöpf soll nicht zu Gericht sitzen über Manon, deren Edelmut sie nie erreichen wird. Er weiß selbst nicht, warum er in eine so verbitterte Stimmung geriet ; haupt sächlich geschah

es wohl, weil er nie ungestört mit Manon sprechen kann. Immer wieder gestört und gerade im wichtigsten Moment. Warum entzieht sich Manon ihm so offensichtlich? Ueberall, wo es an geht. sucht sie einem Alleinsein auszuweichen. Heute hatte er es nur mit Gewalt erzwungen und da mußten sie wieder gestört werden. Gewaltsam zwingt er sich zur Ruhe. „Fräulein Müller hat mich nicht geärgert', sagt er kühl ablehnend; ..sie war zweifelsohne im Recht, ich wollte nur meinen Irrtum nicht eingestehen

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Page 1 of 8
Date: 02.03.1911
Physical description: 8
er das Bild des Ge kreuzigten an semer Wand. Noch einmal regte sich der gute Engel mahnendem seiner Seele. Doch er verscheuchte diese MahnÄg^i indem er mit sündhaften Gedanken seinen Geist erfüllte. Am dritten Tage nach diesem Vorgange gab es in der stillen Schwitzmühle eine gewaltige Auf regung. Der Müller war tagszuvor ans Gericht gegangen in Vormundschaftssachen wegen der Kinder einer verstorbenen Schwester. Abends um die zehnte Stunde war er müde nach Hause gekommen und hatte sich, da alles in Ordnung

schien, sofort zur Ruhe gelegt. Lisbeth war die Erste am folgenden Morgen, welche ihre Arbeit beginnen wollte. Die Taglöhner waren alle auf einige Tage entlassen, weil die erste Ernte-Arbeit vollendet war. Ein lauter Schrei des Mädchens weckte den Müller und als er angekleidet im Wohnzimmer erschien, stand er ebenso erschrocken wie seine Tochter. Denn an einem offenen Fenster war eine Scheibe zerbrochen, der Schrank im Zimmer stand offen und ein Stück Eisen lag davor. Sofort erkannte Peter

, daß er bestohlen worden war, und ein einziger Blick in ein geheimes Fach des Schrankes überzeugte ihn, daß all fein bares Geld verschwunden sei. Unterdessen war auch die Hausfrau voller Angst im Zimmer erschienen. „Was ist geschehen?' fragte sie unruhig. „Wir sind bestohlen worden', sprach finster der Müller. „Bestohlen? Um Himmels willen, wann?' „In dieser Nacht oder vielleicht gestern schon', sagte sehr ernst der Müller, in dessen Seele Plötzlich sehr eigentümliche Vermutungen aufstiegen. ..„Gestern schon

ging ihr durch die Glieder. „Du meinst?' fragte sie zitternd. „Ich meine, daß Jose der Dieb ist!' poltert» der Müller heraus. „Bei allen lieben Heiligen, Peter!' rief Ann« entsetzt. „Glaubst du, daß unser Kind so tief ver kommen sein könnte?' „Ja, Anna, ich muß das glauben, so schwer es mir ankommt. Mein ganzes Wesen sträubt sich gewiß gegen diesen Gedanken, aber es ist so, wie ich vermute! — Ist Jose noch im Bette ?' „Wahrscheinlich', sprach erschüttert die Tochter.. „Er klagte gestem abends

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Page 3 of 8
Date: 03.11.1908
Physical description: 8
.' Es ist also doch nicht zur Aufführung von „Zwei Müller und zwei Kinder' gekommen, wie es anfangs der letzten Woche schien, obwohl der gestrige Andrang eine gleichzeitige Aufführung desselben Stückes im „Kreuz' gerechtfertigt hätte, denn die Kassa mußte wegen Ueberfüllung bereits um 8 Uhr behördlich geschlossen werden. Aller heiligen, Allerseelen und ^Müller und, sein Kind' sind allmählich so verwandte Begriffe geworden wie Kirchtag und Krapfen'und wenn man letzter Tage in den großstädtischen Blättern die Rubrik „Theater' durchlas

, so hieß es immer wieder: Am Sonntag wird Raupachs „Der Müller und sein Kind' gespielt. Was hat wohl dieses dramatisch ziemlich harmlose Stück so populär gemacht? Der Kern der Handlung — ein alter Geizhals verweigert einem braven, strebsamen Burschen seine einzige Tochter — war es gewiß nicht, sondern die Verwertung der tief im Volke wurzelnden Sage, daß sich in der heiligen Nacht auf dem Friedhof unheimliche, mysteriös<Sachen ereignen, daß man in dieser Nacht alle jene zur Kirche wandeln sieht

, welche im Laufe des nächsten Jahres sterben werden. Und in diesem Moment liegt auch das Ergreifendste des ganzen Stückes: der Freier der Müllerstochter, Konrad, sieht in diesem Leichenzuge nicht nur den alten Müller, sondern auch seine Liebste. — Frau Schan dorf er hat sich einer schweren Aufgabe unter zogen, indem sie das sünsaktige Stück innerhalb acht Tagen mit einem ganz neuen Ensemble ein studierte; sie kann aber mit den gestrigen Erfolgen zufrieden sein. Die drei Hauptrollen, der alte Müller (Herr

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 03.08.1905
Physical description: 8
wurde haupt sächlich die Gegend von St. Quirin, Rotenbrunn und Tanneben; auch jene Teile von Ober perfuß und Grinzms, welche gegen Sellrain stehen, haben schwer gelitten. Die Melach kam verhältnismäßig weniger gefahrdrohend, da das Hintere Sellraintal vom Hagel verschont blieb. Gott verschone uns vor fernerem Unglück! Schwaz, 31. Juli. (Ein mißlungenes Gaunerstücklein.) Samstag abends gab die Frau des Herrn Friseurs und Hausbesitzers Josef Müller ihr völlig neues Kleid auf die zum Hause gehörige

Terrasse. Als sie dasselbe am Sonntag früh nehmen und anziehen wollte, war dasselbe — schon „genommen'. Der Verdacht mußte notwendig, weil von außen niemand hereinkommen konnte, auf eine Maad fallen, welche erst seit acht Tagen von dem bei Herm Müller wohnenden Ingenieur Konrad in den Dienst genommen worden war. Müller machte sofort die Anzeige bei der Gen darmerie, aber auch bei Herrn und Frau Konrad Letztere glaubte, daß die Magd zur Kirche ge gangen sei. Man wartete also; da dieselbe aber bedenklich

zu Herrn Müller sühren; dieser natürlich erkannte sofort das Kleid seiner Frau, das die Diebin sich in staunenswerter Frechheit angezogen hatte, trotzdem es ihr gar nicht sonderlich saß, dessen sie sich aber auch bald bereitwillig entledigte. Auch hatte sie in den Taschen des Rockes einige Eier verborgen, die sie aus Herrn Müllers Speisekammer mitgehen hatte lassm. die ihr aber zu Brühe aufgegangen waren und die Tasche zu einer Retorte umgewandelt hatten, zur nicht großen Erbauung der rechtmäßigen

Rockeigen tümerin. Um die Sache kurz zu machen, stellte sich bald heraus, daß die „ganz Feine' bereits vier Jahre in der nächsten Nähe von Schwaz, nämlich in der Strafanstalt von St. Martin, zugebracht hatte und, scheint es, den Aufenthalt daselbst so angenehm fand, daß sie ihr Möglichstes tun wollte, um wieder dorthin zu kommen. Dafür, daß Frau Müller ihren Rock wieder gefunden, hatte Herr Konrad nun seine Magd verloren, um die ihm aber wenig leid sein dürfte. Zell am See, 31. Juli. (Vermißt

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Page 5 of 8
Date: 22.09.1916
Physical description: 8
. — So haben 'die Beiden mit einer Anzahl von je 8 Kaiserjägern mindestens eine zehnfache Uebermacht vernichtend in die Flucht geschlagen. — Hi»»5 s? US B»»»ch „Der Müller von St. Amand.' Von Franz Wichmann. 80 Ein warmer Blick dankte ihm. „Und wo sind meine Schwestern?' Rochus Roiger gab Bescheid. „Grüße sie. Und Gott gebe, daß ich sie wiedersehe.' „Ich will alle Stunden zum Herrn darum beten.' „Danke dir, gute Cordel, und leb wohl!' Seine Hand drückte die der schluchzenden Alten. „Ihr seid die Letzten. Spät

, hoffentlich nicht zu spät habt ihr das Dorf verlassen. Wo ist aber der Andre?' „Ist nicht mehr gekommen.' „So steht dre Mühle ganz verlassen?' Da blitzte wilder Haß in den Augen dos Vaters auf. „Nein, — einer ist noch drinnen.' Verständnislos starrte Veit ihn an. „Was sagst du, wer?' „Ebner der fein Grab drin finden möge,' knirschte der Müller. ..Ein zum Feinde desertierter Legionär, der zurückgekommen ist und sich in die Mühle geschlichen hat, vermutlich, um eure Stellungen auszuspionieren. In letzter

vorging, war fen Landwehren und Jäger den Feind bis hinter die Kirche zurück. Während an den Umfassungsmauern der Kirche Mann gegen Mann mit wütender Erbitterung focht, schwenkten die Ulanen zur Mühle ab. Die in den Dorf gassen nicht zu verwendenden Reiter sollten erst beim 77 „Sie haben mir gute Dienste geleistet.' sagte der Oberst zum Müller, „und es hat mich gefreut, einen Deutschen zu treffen, mit dem man sich leichter verstän- möglich die Mühlt ein Stein auf dem anderen ist, dafür möchte ich nich

nach, während der Müller zog. Die Alte konnte die Tränen nichc unterdrücken. Mir der Mühle blieb ja. was ein Menschenleben lang ihre Heimat gewesen, hinter ihr zurück. Mit andächtigem Blicke faltete >ie die Hände. „Gott gebe, daß wir sie wiedersehen.' „Mag sie zu Grunde gehen mir allem, was drinnen ist, daß ich keines LichtwehrAntlitz mehr sebe.' dachte in finsterem Groll der Müller. Es war ihm, als habe er noch einmal die Glocke des Mahlganges gehört, in der Luft das Zausen der mörderischen Flügel ver nommen

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Page 5 of 8
Date: 08.10.1916
Physical description: 8
die folgende originelle Bekanntmachung: „Bei dem gestrigen Probeschießen haben eine Anzahl Leute mit Null abgeschlossen. Wenn man die Fleischrationen dieser Soldaten auch auf Null herabsetzen würde, wären sie sicherlich entrüstet. Ebenso entrüstet muß aber der Kom'mandant sein, wenn die ihm Unterstellten ihre Pflichit auf Null reduzieren. Es wird zu bedenken gegeben, daß alle diese unerfreulichen „Der Müller vsn St. Amand.' Von Franz Wtchmann. 136 Schützend wollte der Korporal sich vor das Mäd chen werfen

, aber- schon war der Müller vorgesprungen und riß die laut Aufsckreiende an sich. „Was hast du mit meinen: Kinde zu schaffen, Heinz Lichtwehr?' preßte er zwischen den Zähnen hervor, und ein unheildrohendes Zucken ging über feine Züge. „Du Nennst ihn, Vater?' Das Erstaunen ließ Ieanne endlich Worte finden. „Ja, — ich kenne — seinen verhaßten Namen,' — knirschte der grauhaarige Mann. „Und darum hast du das !elu' Wort mit ihm gesprochen. Aus muß es sein, sag ich. Fort'mit dir?' Ieanne sträubte

sich unter dem eisernen Drucke sei ner Hand und warf einen hilfeflehenden Blick auf den Geliebten. Der Korporal faßte sich. ..Ich versiehe Eure Worte nicht, Müller. ^ Aber, — wenn Ihr mich kennt, so darf ich Euch auch sagen, daß ich Euer Kind in Ehren liebe.' „Sage, daß du ein Räuber und Dieb bist,' fiel ihm Roiger mit höhnischem Grimme ins Wort, —„dali du dich in mein Haus und in das Herz meines Kindes ge schlichen, um sie mir zu stehlen, wie dein Vater noch nn Tode die Seele ' Ein ohrenbetäubendes Geräusch

erstickte den toben den Ausbruch seiner Wut. Der Turmban erzitterte und vraslelnd schlug am das Dach ein bleierner Hagel schauer, daß die zersplitterten Ziegel umherspritzten und -'in-aedrungene Kugeln sich zischend in Sparren und Balten wühlten. Teufel, sie sind schon heran'.' Der^Koryoral griff n.ich dein Gewehre und feuerte zum Fenster lunans. - ^on. Müller. r-tt't Euer Kind! Hier oben wohnt der Tod!' ..Möge er uns von. dir befreien!' Drobend schüttelte der Müller noch einmal die ^auil

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Page 6 of 8
Date: 21.09.1916
Physical description: 8
, als Gefangener nach Rußland abgeführt und in Kiew interniert worden. M frsi» Seliok, vrsi, Lrs^dsoligszs, Zg. 1. bis 8. Klasse. swatLLÜtiLe Naturit-its^suZui^-. Auz. ^e-sickaetes Pensionat, eigenes ^leiw, mässiZe ?reiz«. ?rospelcte gratis. Lokülsrauknalime aucli mitten im Semester. 1««0 Sd. LllppsllvüM X S0.- liefert «-e-a ad Müller Le Lo., Prag VII Krieg und Hoffnung auf den Sieg unserer Waffen gebieten Sparsamkeit mit Lebensmitteln Infolge Einführung von Stahlfässern find in der Krauerei Forst Die Fässer

?' fragte der Müller, dessen Verdacht sich nicht legen woll te, während er den Beutel von neuem herumdrehte und betrachtete. „Ach, der arme Mensch sah so hungrig und elend aus. Und die Ieanne hat so ein gutes Herz. Sie meinte, wir sollten ihm etwas geben.' „Und da?' „Da habe ich ihm Käse und Brot gebracht.' „Hast du den Menschen gekannt?' „Nein, gar nicht, — ich sah ihn zum erstenmal,' antwortete Cordelia ein wenig zuversichtlicher, da sie die Wahrheit sprach. „Solch arme Leute pflegen

wollte sie das Geheimnis des Mädchens verraten. „Dann hat er selbst gelogen.' Der Müller begann zu zweifeln. Nie hatte er sonst die Alte über eine Unwahrheit ertappt. Der Mann, der den ihm verhaßten Namen tMg, mußte sie getäuscht haben. Aber zu welchem Zwecke? Wußte er, wem die Mühle gehörte, — war er darum gekommen? „Das kann wohl sein,' gab Cordelia zögernd zu und begann wieder in den umherliegenden Sachen zu kramen. „Hat er euch ausgeforscht?' ,.O nein.' Da trat der Müller noch einmal vor sie hin. „Cordelia, — Gott

hat ihm die Tür gezeigt. Und dann kämet Ihr selbst.' , „Hölle uild Teufel, — so kann er noch hier sein, ver steckt in der Mühle! Ich muß ihn finden.' Alles andere vergessend, stürzte der Müller hinaus. Mit einem Wutschrei prallte er g-leich darauf an der verschlossenen Tür zurück. Der Gesuchte war also da und hatte von innen zugesperrt! Was aber wollte er dort, wer hatte ihm den Schlüssel gegeben ? Ein flüchtiger Verdacht gegen die alte Cordelia schoß ihm durch den Kopf, doch gleich darauf verwarf

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Page 3 of 6
Date: 31.01.1915
Physical description: 6
im Hofe traf Steiner den Feldwebel. Die ser war gerade dabei, die vor kurzem eingelieferten Säcke mit Kommißbrot durch ein paar Leute in das Mannschaftszimmer zu schassen. Als die Leute weggegangen waren, befahl Steiner dem Feldwebel, das Tor auszusperren. Bei diesem Begehren sah Müller seinen Bor gesetzten erst verwundert an, dann wollte er nach der nahm Wachstube, um die Wache zu rufen. Diese hatte nämlich laut Borschrist bei jedesmaligem Oeffnen deS Tores in dem bei dem Fortausgang befindlichen

Koffer anzutreten. Steiner hielt ihn davon zurück. .Lassen Sie daS', sagte er, „eZ ist nicht nötig, denn ich bin in kürzester Zeit wieder zurück. Sie können sogar auf mich warten. Auf das hin schloß Müller ohne weitere Ent gegnung daS Tor auf. Da die Rollbrücke schon wieder eingezogen worden war, schob er nur das Laufbrett über den Graben. Steiner überschritt dasselbe und eilte dann auf die gegenüberliegende Zeile der hier außen vor dem Fort mündenden Straße. Bevor er sich von dort aus auf unge

bahntem Wege talabwärts wandte, zog er sein Taschentuch und ließ es einigemale in der Luf^ flattern. Müller hatte mit dem Schließen des Tores et was gezögert und Steiner beobachtet. Zugleich hatte er gesehen, wie von drüben her aus dieses Signal auch die nämliche Antwort gegeben wurde. lieber sein Gesicht huschte ein verständnisvolles Lächeln, das von einem verräterischen Zucken seiner Schnurrbartspitzen begleitet war. „Auch nicht schlecht,' sagte er zu sich. «Schau, schau, wer hätt

' denn so was von unserem Herrn Oberleutnant 'glaubt.' Dann schloß er das Tor und setzte sich in der Nähe desselben im Hofe aus einer Bank und wartete. Er wollte gleich bei der Hand sein, wenn der Herr Oberleutnant zurückkam, denn schließlich, die Mannschaft brauchte ja davon nichts zu wissen. Aber nicht nur Feldwebel Müller wartete diese Nacht vergeblich auf das Kommen Steiners, son dern auch Milna. Sie hatte schon eine geraume Zeit hindurch von ihrem gut gewählten Standpunkt das Fort und dessen ganze Umgebung

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