einer Komödiantenbude er weckte. Mit dem Reichsrat, der nichts arbeiten wollte und will, will die Regierung durchaus arbeiten, als hinge das Wohl und Wehe des Reiches von diesem Komödienspiel und Jntri- gantenunwesen, das dort getrieben wird, ab; und die Landtage, die im großen und ganzen ihre Arbeiten mit Verständnis zu erledigen suchten, ließ wieder die Regierung nicht arbeiten. Ja noch mehr. Bei demÄonzessionsschacher, der sich in geradezu demoralisierender Weise im Parlament breit gemacht hat, verstanden
und ebensoviele Sitzungen hat es gebraucht, bis das Parlament seine „große' Ausgabe gelöst hat, die ungeschickte Chiarische Klausel, die es im Februar beschlossen hatte, zu korrigieren und den Dritijährigen die Heimkehr St. Michael, der deutsche Mauu. Als die alten Deutschen der Walhalla und ihren Insassen Lebewohl sagten und Lieb' und Treue dem Christengott schworen, da suchten sie sich von den seligen Bewohnern des Himmels einen heraus, um ihn als Nationalheitigen zu verehren. Ihrem Charakter entsprach
am vesten St. Michael. St. Michael wurde der geistliche Herzog der deutschen Kriegsscharen, „äux Mekasl protsotor Ksrmaniae'. Besonders verehrten ihn die deutschen Ritter.*) Ehevor die deutschen Schlachthaufen zum Angriff kamen in den Normannen- und Ungarkriegen unter den Karolingern, den Saliern und den Sachsen und auch noch in den Kceuzzügen, sangen auf Ar einen Seite die Gotteskapläne: „Hilf, Hl. Maria, Mutter und Magd!', auf der anderen Seite aber antworteten sie: „Hilf, hl. Michael, du deutscher
Michaeli O steh' uns zur Seite, O hilf uns im Streite, Herzog Michael! Nur die Priester, welche auch auf dem Schlachtfeld ihre Herde nicht verließen, die Gotteskapläne, sangen die Strophen, die Scharen der Streiter stimmten nur mit dem Donnerruf: »Herzog Michael! Herzog Michael!' ein und mit diesem Ruf rannten sie zum Angriff. Daher schreibt sich „Der deutsche Michel', der freilich jetzt eine Spottbezeichnung des deutschen Volkes geworden ist, ehedem aber dessen Schlachtruf war, bei dessen Klang
alle Völker zitterten. Solang das deutsche Volk groß, stark und gewaltig war, da war auch dieser starke Heilige sein vornehmster Schutzpatron; die deutschen Kreuz fahrer sangen noch: Sankt Michael hat sich gebauet Auf einem hohen Berg Eine Beste mit hohen Mauern, Ein Schloß gar ehrenwert. Da kommt ein Schiff gefahren Wohl über das tiefe Meer, Da drinnen die Pilgerscharen, Sie kamen gar so fern. Sie kamen aus deutschen Landen, Deß sind sie wohlgemut, Sankt Michael, der schwenket Zum Gruße seinen Hut. Gott