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Brixener Chronik
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Page 3 of 12
Date: 26.11.1908
Physical description: 12
Macht. Nichts von solchem Glanz und solcher Pracht und solcher Macht zeigt eine päpstliche Audienz und doch weiß jeder und sagt sich's jedes Herz: vor uns ist ein Herrscher und Regent, das Oberhaupt eines gewaltigen Reiches, eines Reiches, das sich ausdehnt über den ganzen Erdkreis, eines Reiches, das Jahrtausende über dauert hat und das die Gewähr in sich birgt, von keinem Sturm überwältigt zu werden. — Nie werden wir alle das vergessen, was wir damals beim Anblick Pius' X. geschaut und empfunden

haben; der ist Herrscher und Vater zugleich, Völkerlehrer und Oberhaupt der Kirche Christi, des Reiches Gottes auf Erden. — Der hl. Augustin hat vor anderthalb Jahrtausend schon die Größe dieses Reiches, die BedeMmg der katholischen Kirche mit wenigen, aber inhalts reichen Worten gezeichnet, da er von der Stadt Gottes auf Erden sagte: „Ihre Königin ist die Wahrheit und ihr Gesetz ist die Liebe und ihr Zweck ist die Ewigkeit' und nach diesen Gesichtspunkten möchte ich die Bedeutung des Jubelpapstes Pius X. schildern

haben sich nicht gescheut, die Kirche anzutasten, als hätten sie aus den Engel an ihrer Seite vergessen, und darum wurden auch sie von dem Engel, von der überirdischen Macht zurückgescheucht. Diokletian wollte einst nochFeinmal die ganze Macht des römischen Reiches anfbieten gegen die Kirche und mit zwei Milkaisern wütete er gegen die Christen, als ob drei Bestien los gelassen wären gegen die Kirche; aber nach wenigen Jahren erlahmte sein Arm und schreckten ihn die Gewissensbisse und er entsagte dem Thron und zog

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Brixener Chronik
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Page 2 of 7
Date: 01.06.1921
Physical description: 7
für einen Kurs der Nachgiebig keit entscheiden, darf nicht wundernehmen. So soll nach «nem Funkspruch aus Washington Lord Hugh Eecil für die Gründung eines unabhängigen König reiches Irland mit einem Heere, aber ohne Flotte, unter der Regierung eines Mitgliedes des Hauses Wiudsor, z. B. des Prinzen von Wales, eintreten. Ob seine Stimme bei den englischen Machthaber» Gehör findet, ist zweifelhaft; aber sicher ist die Lage der freiheitskämpfenden Iren heute keine ungünstige. Tie UWlWWllilUW in MrM. Die Politik

der Liberalen war seit 1867 jedem objektiv Denkenden oft unverständlich. Um den Wahn von der Führerschaft der Deutschen aufrechterhalten zu können, willigten sie, wohl auch unter dem Zwang äußerer Umstände, gern in die Teilung der Monarchie in zwei Hälften. Sie übergaben dadurch Millionen Deutsche in Ungarn und Sieden bürgen dem ungewissen Schicksal der Magyarisierung. Dann kam die Zeit der herrlichen Parlaments reden, denen aber niemals eine richtige Tat folgte. Trotzdem die Tschechen dem Parlament

man doch sofort nach der Tiroler Abstimmung bemerken, wie beide Staaten (wieder zur „Stärkung' des Deutsch tums !) Ansprüche auf Nordtirol und Südkärnten erhoben, falls man Miene machen sollte, die Ab stimmungsszenen fortzusetzen Die Abstimmung ist aber populär. Die Deutsch nationalen aber oder — wie sie seit ihrer Ver- kleinerung sich nennen — die Groß deutschen glauben mit ihr hochzukommen k Also werden alle Register der blinden Leidenschaften gezogen — möge kommen, was da wolle! Es kam bald

!«» tarische Bewegung in Europa möglich sein? Die weftnngarische Frage. Die österreichische Regierung lehnte das Angebot Ungarns auf Be sprechungen über die Territorienfrage von West ungarn. beziehungsweise die Anrufung der Bot- schafterkonferenz zur Vermittlung ab. Cm deutscher Wiederansbanmtnifter. Als solcher wurde Dr. Walther Rathenau am Sonntag vom Reichspräsidenten ernannt. Va5 Programm der neuen deutschen Regiernng. Nach der „Voss. Ztg.' will der Reichskanzler Dr. Wirth seine Programmrede

kann. Die „Boss. Ztg.' glaubt zu wissen, daß das Kabinett Wirth — wenigstens bis zu einem Grad — der Unterstützung der Unabhängigen sicher zu sein scheint. Die Haltung der Deutschen Volkspartei sei noch ungewiß. Die Mehrheit der volkspartei lichen Fraktion sei, da nun einmal die Berpflich- j tungen aus dem Ultimatum erfüllt werden müßten, ! für eine wohlwollende Neutralität gegenüber dem Kabinett unter der Voraussetzung, daß eine Reihe von Forderungen erfüllt werde, darunter die Be setzung der beiden

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Brixener Chronik
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Page 11 of 16
Date: 24.12.1910
Physical description: 16
Weihnachts-Veilage zu Nr. 153/154 der „Brwener Chronik^, 1910. Hißlinslhe Weihnachten. (Prof. Dr. K. Hirsch, Salzburg.) Am Weihnachtsiage des Jahres 496 vollzog sich in Frankreich ein Ereignis von weltgeschicht licher Bedeutung. Der Frankenkönig Chlodwig (Chlodovich) begab sich in einem festlichen Zuge in die Kirche zu Rheims, um in Gegenwart der Bischöfe und weltlichen Großen seines Reiches die heilige Taufe zu empfangen. Nach langem Zaudern hatte er sich zu diesem Schritte entschlossen

. Das Beispiel seiner Gemahlin Chlotilde und das Wirken der ausgezeichneten Bischöfe seines Reiches mußten ihn allerdings für das Christentum günstig stimmen. Aber eine Sorge drückte ihn. Werden ihm seine tapferen Franken, mit denen er das Gebiet des Syagrius, den letzten Rest des weströmischen Reiches, erobert, die Vereinigung aller fränkischen Stämme unter seiner Herrschaft angebahnt und die mächtigen Alemannen niedergerungen hatte, auch fernerhin folgen, wenn er ihre Götter verläßt? Im Heidentum

; auch die deutschen Stämme sind erst seit Bonifatius wirklich christlich geworden. Daß die Kirche sich als eine Lehrerin des Frankenvolkes erwiesen hat, erhellt daraus, daß es ihr nach vieljährigen Be mühungen doch gelungen ist, dem christlichen Geiste volle Geltung zu verschaffen ... Ein Zeichen dieses Geistes ist auch der Missionseifer, von dem die Franken erfüllt waren. Fränkische Mönche waren es, die ihre Heimat verließen, um neben den Schottenmönchen den noch heidnischen deutschen Stämmen jenen Glauben

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Brixener Chronik
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Page 1 of 8
Date: 29.09.1903
Physical description: 8
einer Komödiantenbude er weckte. Mit dem Reichsrat, der nichts arbeiten wollte und will, will die Regierung durchaus arbeiten, als hinge das Wohl und Wehe des Reiches von diesem Komödienspiel und Jntri- gantenunwesen, das dort getrieben wird, ab; und die Landtage, die im großen und ganzen ihre Arbeiten mit Verständnis zu erledigen suchten, ließ wieder die Regierung nicht arbeiten. Ja noch mehr. Bei demÄonzessionsschacher, der sich in geradezu demoralisierender Weise im Parlament breit gemacht hat, verstanden

und ebensoviele Sitzungen hat es gebraucht, bis das Parlament seine „große' Ausgabe gelöst hat, die ungeschickte Chiarische Klausel, die es im Februar beschlossen hatte, zu korrigieren und den Dritijährigen die Heimkehr St. Michael, der deutsche Mauu. Als die alten Deutschen der Walhalla und ihren Insassen Lebewohl sagten und Lieb' und Treue dem Christengott schworen, da suchten sie sich von den seligen Bewohnern des Himmels einen heraus, um ihn als Nationalheitigen zu verehren. Ihrem Charakter entsprach

am vesten St. Michael. St. Michael wurde der geistliche Herzog der deutschen Kriegsscharen, „äux Mekasl protsotor Ksrmaniae'. Besonders verehrten ihn die deutschen Ritter.*) Ehevor die deutschen Schlachthaufen zum Angriff kamen in den Normannen- und Ungarkriegen unter den Karolingern, den Saliern und den Sachsen und auch noch in den Kceuzzügen, sangen auf Ar einen Seite die Gotteskapläne: „Hilf, Hl. Maria, Mutter und Magd!', auf der anderen Seite aber antworteten sie: „Hilf, hl. Michael, du deutscher

Michaeli O steh' uns zur Seite, O hilf uns im Streite, Herzog Michael! Nur die Priester, welche auch auf dem Schlachtfeld ihre Herde nicht verließen, die Gotteskapläne, sangen die Strophen, die Scharen der Streiter stimmten nur mit dem Donnerruf: »Herzog Michael! Herzog Michael!' ein und mit diesem Ruf rannten sie zum Angriff. Daher schreibt sich „Der deutsche Michel', der freilich jetzt eine Spottbezeichnung des deutschen Volkes geworden ist, ehedem aber dessen Schlachtruf war, bei dessen Klang

alle Völker zitterten. Solang das deutsche Volk groß, stark und gewaltig war, da war auch dieser starke Heilige sein vornehmster Schutzpatron; die deutschen Kreuz fahrer sangen noch: Sankt Michael hat sich gebauet Auf einem hohen Berg Eine Beste mit hohen Mauern, Ein Schloß gar ehrenwert. Da kommt ein Schiff gefahren Wohl über das tiefe Meer, Da drinnen die Pilgerscharen, Sie kamen gar so fern. Sie kamen aus deutschen Landen, Deß sind sie wohlgemut, Sankt Michael, der schwenket Zum Gruße seinen Hut. Gott

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 11.02.1902
Physical description: 8
Seite 2. Nr. 17. Dienstag, „Brixener Chronik.' 11. Februar 1902. Jahrg. XV. Parlament und Parteien. Die Christlichsociale Bereini gung des Abgeordnetenhauses versammelte sich m letzter Woche unter dem Borsitze des Obmannes Abg. Dr. Llieger, um die parlamentarische Lage eingehend zu besprechen. In Uebereinstimmung mit dem seinerzeit von der deutschen Obmänner- conferenz gesassten Beschlusse, keine Dringlichkeits anträge außer im Falle der Zustimmung der Obmänner einzubringen, wurde beschlossen

, von der Stellung von Dringlichkeitsanträgen vorläufig abzusehen, insbesondere auch in der Frage des Blancoterminhandels die weitere Aetion der Regierung, welche sich zur Einbringung eines diesbezüglichen Gesetzentwurfes verpflichtet hat, abzuwarten. — An der Debatte über das Rs- crutengesetz wird sich der Club durch den Abge ordneten Dr. Scheicher betheiligen. In der Deutschen Volkspartei ist wieder einmal große Dissonanz. Der Obmann stellvertreter der Partei, Prade, hat seine Stelle niedergelegt

. Er ist dagegen, dass die neuen Verständigungsconferenzen zwischen Deutschen und Czechen beschickt werden; die alpenländischen Parteimitglieder sind dafür. Auch ist Prade gegen Wolf, während die Mehrheit der Volks parteiler aus ihren Sympathien für Wolf nie ein Hehl machte. Prade ist zwar ersucht worden, seine Stelle zu behalten, blieb aber bei seinem Entschlüsse. DieSchö nerer.Parteizähltnursechzehn Mitglieder, da der Abg. Kasper, der seine Zu stimmung zur letzten Parteierklärung gegeben

zu Volk mit gutem Willen betreten werde, die Re gierung ernstlich zur Erzielung eines Erfolges beitragen werde. — Die Regierung sei nach wie vor bestrebt, die wirtschaftliche Er starkung des Reiches mit allen Mittel» herbeizuführen. Sie schrecke nicht vor den größten Aufgaben zurück und studiere noch eine Reihe weiterer Fragen, mit denen sich der Reichsrath zu beschäftigen haben werde, wobei sie nur den Wunsch hege, dass auch der Unternehmungsgeist der Be völkerung ihr zuhilfe komme, und dass

Fragen ein rascheres Tempo im Interesse der Entwicklung des Reiches und auch deshalb, weil ihr sehr daran gelegen sei, endlich auch ihre volle Aufmerksamkeit der Förderung aller geistigen und Culturaufgaben zuwenden zu können. Die Regierung halte an den entwickelten Anschauungen fest und glaube nicht, dass dem Staate und der Bevölkerung unter den obwaltenden Verhältnissen mit einem anderen Programme besser gedient wäre. Der Budgetausschuss nahm noch am 7. Febr. den Dispositionsfonds

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Page 1 of 6
Date: 13.02.1900
Physical description: 6
Besteht, wird mildere Formen annehmen. Schließ lich erwartet niemand mehr, und wir werden alle zufrieden sein, dass das Kampfgebiet Zwischen den Deutschen und Czechen eingeengt sein wird.' Die Jungezechen haben bei Eröffnung der Monferenz das Verlangen ausgesprochen, dass auch Schlesien in die Regelung der Sprachen- srage einbezogen werde. Dagegen protestieren nicht bloß die Deutschen, sondern auch die Polen, welche für Schlesien kein Bedürfnis nach einer neuen Regelung der sprachlichen Verhältnisse

von der Deutschen Volkspartei an der Conferenz theilnehmen. (Dr. Prade hatte von Anfang mitgethan.) Da man in dieser Sitzung über die Reform der böhmischen Landtagswahlordnung zu keiner Eini gung kam, wurde auch hiefür ein eigenes Sub- conm6 eingesetzt. wird berichtet, dass die dritte Schlacht am Tugela noch nicht entschieden ist. General Buller ver sucht, nachdem er das Umgehungsmanöver auf gegeben, die Burenstellungen zu durchbrechen. Die Verluste der Truppen Bullers seit dem Be ginn des zweiten

den Versuch aufgeben. MofAuzer ilt MschiMtung berichtet Folgendes: Die Befürchtung, dass neue Verfolgungen uns treffen werden, ist nicht bloß für Südschan tung, sondern für ganz China zur Wahrheit ge worden. Fast sämmtliche Provinzen des Reiches wurden durch mehr oder minder heftige Christen- Verfolgungen heimgesucht. Woher diese Erschei nung? Der erste und bedeutendste Grund der Verfolgung war die Besetzung von Kiaotschau. Die Einnahme von Kiaotschau war für den chine sischen Nationalstolz eine tief

schmerzende Wunde. Die selbstbewusste Sicherheit, mit der die deutschen Truppen auf den Bergen von Tsingtau an -Stelle der Drachenfahne die deutsche Kriegsflagge aufpflanzten, wirkte zunächst ganz verblüffend. 'Die Regierung fühlte den Boden unter den eigenen Füßen schwanken. Die Mandarine waren -irr an sich selbst geworden: „Wir wussten nicht mehr, was wir thun sollten.' Daher hielt es -die Regierung vor der Hand für das Beste, alle Reibereien zu vermeiden. Die feindlich gesinnten Mandarine wurden

. Weil die Missionäre ermordet wurden, deshalb sind die Deutschen gekommen, darum Kiaotschau und alles, was darauf folgte. „Du hast die Deutschen gerufen,' sagte mir der genannte Gouverneur; „wären keine deutschen Missionäreund keine von ihnen geleiteten Christen in Schantung,sowärenKiaotschau,PortArthuru.s.w. nicht in fremde Hände gekommen. Ihr seid Schuld an allem.' — Darum erklärte mir auch Lihungtschang, der gewiss zu jenen Männern Chinas zählt, welche ihr Land genau kennen, er wundere sich gar nicht, dass

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Page 3 of 6
Date: 16.07.1901
Physical description: 6
Rede erklärt, dass Bonifaeius nach Deutschland Christenthum und Cultur gebracht habe. Er war ein Missionär, der aus Rom seinen Ausganss nahm. Die Schätze des classische» Alterthums wurden auch in Deutschland durch die Mönche der katholischen Kirche der Mit- und Nachwelt erhalten-, Die osteMschen Provinzen» zwei Fünftel des heutigen Deutschen Reiches wurden durch dew katholischen Wrcienserorden und den Schwertorden eultiviert M germanisiert. Die ansehnlichste Macht des MittellckerS

XIV. Dienstag, „Brixener Chronik.' 16. Juli 1901. Nr. 85. Seite 3. q»des ist kaum zu.zweifeln, dass sie hiemit die ZLliM Kirche verstehen. Welches Verbrechen k?t nun die katholische Kirche an der deutschen Nation begangen? Der Ruf ^Los von Rom!' wäre nur begreiflich, wenn die Kirche je deutsch- Nndlich sich erwiesen hätte. Sie ist aber die aroße Murspenderin der Menschheit. Das -Mr nicht zum mindesten die deutsche Nation. Ver deutsche Kaiser hat bei seiner letzten Reise nach Bonn in feierlicher

haben die römischen Päpste den deutschen Kömgen vermittelt, indem sie dieselben durch eine Reihe von Jahrhunderten zu Kaisern fönten und ihnen damit' zum größten Einflüsse in Europa verhalfen und die Unterthanentreue ihnen sicherten. „ Nur der deutsche Kaiser trug als kirchlich gekrönter Monarch den TitelMajestät. Wie in jedem gesellschaftlichen Verbände, so kamen auch in. der Kirche in den langen Zeitläuften ihres Bestandes Missstände und Unordnungen vor. Aber was .folgt daraus! Wo ist ein Reich

ist und schwere Uebertretnngen betrifft. Die Beicht ist als Gericht eingesetzt. Wie der Richter, so müsse auch der Priester bei der Beicht in obiger Voraussetzung fragen. Die Anwesenden seien aber in Bezug auf die Beicht nicht competent. — Engel fragt: „Wsr aus Ihnen, meine Herren, hat die Osterbeicht abgelegt?' Ueberdies wurde das Machwerk Graßmanns gegen Liguori im Deutschen Reiche in erster ynd letzter Instanz als nieder trächtiges Sammelwerk von Verleumdungen gegen die Kirche behördlich verurtheilt

gegen die Fremdherrschast. Andreas Hofer, Peter Mayr an der Mahr u. s. w. sind katholische und deutsche Helden, glänzende Sterne am Himmel der deutschen Nation. — Die katho lische Kirche ist aber vermöge ihrer Sendung an alle Völker international und national zugleich. Wie die Sonne am Himmel allen Völkern ihre erleuchtenden und erwärmenden Strahlen zu- sendA und dabei jede einzelne Nation beglückt, so ist auch die katholische Kirche die Beglückerin aller Völker und jedes einzelnen, ohne hiebei auf Kosten

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Page 2 of 8
Date: 23.10.1920
Physical description: 8
Weltbankier Amerika hat erklärt, er könne nicht helfen, wir müßten es selbst tun. DieTagungen dersozialdemokratischenParteien zeigen die Spaltungen in der Arbeiterschaft. Nachdem sich der Minister gegen die verlangte Zerstörung der Dieselmotors gewendet hat, spricht er von der Notwendigkeit, die Einheit des Reiches zu erhalten, deren Zerrüttung das Ende des deutschen Volkes bedeuten würde. Wenn wir uns aufgelöst haben, wird der Versuch gemacht werden, aus den einzelnen Teilen noch mehr herauszuquetschen

gegen das .alte Regime' ist wohl organi siert. Aber er kann trotzdem auf die Dauer die Wahrheit nicht verschleiern, daß der gegenwärtige latente Bolschewismus auch durch Beschimpfung und Herabsetzung des früheren Systems nicht anziehender wird.' 3nmk und Wm EMren U ZeuWM. Am Sonntag sprach in Magdeburg im Zirkus gebäude Reichswehrminister Dr. Geßler über die politische Lage. Niemals in der deutschen Geschichte, so führte der Minister aus, haben sich die politi schen Fragen in einen so sinnverwirrenden Knäuel

. An Stelle der führenden Macht Preußen ist der Wille des ganzen deutschen Volkes getreten, mit ihm aber auch das Erbübel: Wenn es schlecht geht, denkt jeder erst an sich. Es ist beinahe so, als wenn es für den Deutschen keinen schlimmeren Feind gäbe als den Deutschen. Auf einen Zuruf erklärt der Minister, daß Escherich in Bayern wohl imstande sei, die Ordnung zu schützen. Es darf nicht alles von dem Horizont der großen Städte betrachtet werden. Sodann spricht der Minister eingehend über die Finanzlage

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Page 2 of 8
Date: 08.01.1921
Physical description: 8
, Klapka, unter Oberleitung eines Napoleon im Kriege gegen Oesterreich.' „Was am 6. August 1806, am Todestage des Deutschen Reiches, begonnen wurde, ist 60 Jahre später (1866) vollendet worden. Auch jetzt ist wiederum Oesterreich besiegt durch die Politik eines Napoleon und diesmal hat Preußen nicht nur dazu beigetragen durch müßiges Zuschauen, sondern durch einen blutigen, von ihm geführten Krieg.' Das war nun „der Stoß in das Herz Oesterreichs', den der Vertreter Preußens Italien vor diesem Kriege

von Leipzig knicken wollte, da mußte frei lich das so tief im Innern selbst geschwächte Oesterreich zusammenbrechen. Hier liegt der Grund unseres Schmerzes, da möchten wir das Angesicht verhüllen und über unser deutsches Vaterland weinen. Wir Deutsche haben viele traurige Ereig nisse in der deutschen Geschichte zu beweinen. Wir wissen nicht, ob eines diesem gleichkommt, ein Volk wie das preußische, ein Heer wie das preußische, ein Königtum wie das preußische in Allianz mit Viktor Emanuel, Garibaldi

anempfohlen hatte. Seitdem blieb es geschwächt. Damals wurden in Oesterreich die Deutschen der Uebermacht slawi scher Völker ausgeliefert. Davon hat Oesterreich sich nicht mehr erholt. Wäre der unglückliche Ausgang des Weltkrieges im Jahre 1918 denkbar ohne 1866? Gewiß nicht! Deutschland hat sich mehrmals im Kriege beklagt, daß Oesterreich viel dazu kamen oft noch viele andere Szenen, selbst Passionsszenen zur Darstellung. Manche Privat krippen blieben überhaupt das ganze Jahr hindurch stehen

, um diesen seinen alten deutschen Bundes genossen in der Verbindung mit der Revolution in Italien und in Ungarn niederzuwerfen. Das aber ist geschehen.' Zwei -Hage -Auudfchau. Brixen, 7. Jänner 19Z1 Italien. Oer neue Präsident. -In Fiume wurde nach einer sehr heftigen Auseinandersetzung im Ge meinderate der Gemeinderat Grossich zum Präsi denten der Regentschaft gewählt. Den während der Kämpfe gefallenen Legionären wurde auf Kosten der Stadt ein feierliches Leichenbegängnis bereitet. Von D'Annunzio, der den Vertrag

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 08.08.1925
Physical description: 8
« gen des Deutschen Reiches, die nach Oesterreich reisen. Nach dem Übereinkommen können die An gehörigen des einen Staates das Gebiet des Vertrags staates lediglich auf Grund eines gültigen Heimats- passes ohne Sichtvermerk über jede amtlich zugelassene Übergangsstelle betreten und verlassen. Für Kinder unter 15 Jahren genügt an Stelle eines Passes ein amtlicher Ausweis über Name, Alter, Staatsange hörigkeit und Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt des Kindes. Vie Heereskosten der einzelnen Länder

den Katholiken das Recht genommen sei, ihren Kindern konfessionellen Unterricht zu geben. 300V« deutsche Optanten aus Polen aus gewiesen. Um angeblich der Arbeitslosigkeit in Polen und einer Lebensmittelnot dortselbst vorzu beugen, hat die polnische Regierung alle Optanten aus dem Deutschen Reich. 30.000 an der Zahl, des Landes verwiesen. In der deutschen Grenz station Schneidemühl mußten Tausende von aus gewiesenen Männern, Frauen und Kindern provi sorisch untergebracht werden. Deutschland hat Ver

Gewässern. Die Herausforderungen d?r russischen Armee an der rumänischen Grenze nehmen an Auf fälligkeit zu. Besonders die Flotteneinheiten der Sowjets manövrieren vor den rumänischen Wacht- schiffen und beleuchten nachts mit Scheinwerfern die rumänischen Ufer. Das Patzvisum zwischen Oesterreich und Deutsch land ausgehoben. Vom 12. August cw kann jeder Oesterreicher nach Deutschland einreisen, ohne zuerst beim deutschen Konsulat sich das Visum znm RW- s paß einzuholen. Das Gleiche gilt für die Angehört

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Page 2 of 8
Date: 21.01.1905
Physical description: 8
deutschen Unterricht. 13 chinesische Volksschulen mit 114 Schülern- 1 deutsches Mädchenpensionat mit 51 Pensionärinnen und Schülerinnen. Katechismus schulen 146; Schüler 1237, Schülerinnen 405. Waisenhäuser a) für Knaben 3, b) für Mädchen 3. Waisenkinder 561. Greisenasyle 4; alte Männer und Frauen darin 59. Apotheke 1. Druckereien (europäische und chinesische) 2. Außerdem Schreinereien, Schneiderei, Weberei usw. Pro- Vikar und Missionsverweser 1. Andere europäische Priester 36. Chinesische Priester

und Freunde, die in den langen Jahren durch ihr allerhöchste ErzhauS katholisch ist, katholisch die Vergangenheit des Reiches! In Oesterreich sind mr Katholiken die Hausherren und wen« israelitische oder evangelische oder judäokratische Mietparteien sich nicht gebührlich betragen, so greifen wir zur christlichen Selbsthilfe und mahnen laut Oesterreichs schläfrige Polizei an ihre PfliHt. Nach Verlesung der scharfen Protestresolution stimmen alle begeistert in des Redners Ruf: „Hoch lebe die makellose

.' Ausgehend von der Veranlassung der gegen wärtigen Protestbewegung in Oesterreich, zog Redner einen Vergleich zwischen Alt- und Neu österreich und wies an geschichtlichen Daten nach, daß ehedem Oesterreich katholisch regiert wurde und eben damals in den Völkern des Reiches das Gefühl und Streben der Zusammengehörigkeit mächtig war und wiederholt im politischen Leben zum Ausdruck gelangte. Die pragmatische Sanktion selbst bedeute den Wunsch dieser Völker, gemein schaftlich unter Habsburgs Szepter

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Page 4 of 8
Date: 11.09.1894
Physical description: 8
„Flamme' die Jahresver sammlung der deutschen Leichenverbrenner „nach Budapest, für die Zeit des hygienischen Con gresses, einberufen worden ist. Die Versammlung ist mit einer Ausstellung erematistifcher Einrich tungen verbunden, welche in ihrer Düsterheit nicht geringes Aufsehen erregt.' Der in Ulm fesshafte Schriftsteller Unhold hat sogar ein schwungvolles Begrüßungsgedicht an die Leichen verbrenner gerichtet, das er wohl nicht den Flammen überantwortet wissen will.' ' . Italien. In der vergangenen

das Händeklatschen und die Beifallsbezeugungen kein Ende nehmen. Am Donnerstag hatte die politische Behörde die Procession verboten, aber das Volk drängte sich dafür nur ümso zahl reiches zum Orte des Congresses. Am Montag war die Zahl der Bischöfe noch größer. Der Erzbischof von Vercelli behandelte das Thema: „Die Eucharistie — das neue Eden.' Frankreich. Aus Paris, 4. September, wird der „K. V.-Ztg.' geschrieben: Der bevor stehende Tod des Grafen von Paris ist den Republikanern nicht so gleichgiltig

. In englischen Blättern liegt der Text der Kriegserklärung Jap ans an Ch ina vor. Das Actenstück lautet: Wir, der Kaiser des Reiches Großjapan ! infolge einer seit ewigen Zeiten ununterbrochenen I Thronfolge, kündigen hiemit, der himmlischen Hilfe versichert, unseren tapferen und getreuen ! Unterthanen an, dass wir Krieg gegen China ! erklärt haben. Alle unsere Beamten und Officiere sollten sich behufs Erfüllung unserer Wünsche bemühen, die nationalen Ziele zu fördern und innerhalb der Grenze

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Page 3 of 8
Date: 21.09.1921
Physical description: 8
Anschläge auf das Leben von politischen Persönlichkeiten und Anschläge auf die Sicherheit und Ruhe des Reiches in Kreisen betrieben werden, die nach allgemeiner Meinung solchen verächtlichen Taten fernstehen sollten. Es ist unmöglich zu bestreiten, daß Geheimbünde unter früheren Offizieren bestehen, die vor dem Mord nicht zurückschrecken, um eine Umwälzung in Deutschland herbeizuführen. Es ist aber überflüssig - zu bemerken, das; die Mehrzahl der früheren Offi- j ziere mit solchen Plänen

nicht sympathisiert, wenn gleich infolge des Umsturzes Zehntausend dieses Htandes aus ihrer Bahn geworfen wurden und Tausende in der Hoffnung auf Wiederaufrichtung der deutschen Monarchie sich noch nicht entschließen konnten, bürgerliche Berufe anzutreten. Hoffentlich greift auch bei jenen verhältnismäßig Wenigen, die in ihrer Verzweiflung und dem Haß gegen die Republik zu Wahsinnsmaßnahmen greifen, die bisher nur bei Kommunisten anzutreffen waren, bald die nüchterne Erwägung Platz, daß damit nur der hehren Sache

gegen Deutschland ergriffen worden waren, sollten nach den Bestimmungen eines Beschlusses des Obersten Rates heute, am 2i). September, aufgehoben werden, wenn gewisse Bedingungen erfüllt wären. Deutschland mstßte vor allein die Schaffung eines interalliierte^ Organismus an nehmen, der mit den deutschen Behörden in der Prüfung der Aus- und Einführbeschränkungen für die Nheinlande zusammenarbeiten sollte. Da die deutsche Regierung nicht in der notwendigen Weise mitgearbeitet hat (!), werden die wirtschaftlichen

« dt« zu dessen Haldem wer« 75, Cent. - Vereln«nachrtchten usw. von nicht allgemeinem Interesse Z<> C«nt verteile Alpenverein vrire«. vlosehLte. Nachdem nun die von der Sektion Brixen eingereichten Satzungen vom Generalkommissariat die Genehmi gung erhalten haben, konstituierten sich die Mit glieder der früheren Sektion Brixen des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins als selbständiger „Alpenverein Brixen'. Die Plosehütte bleibt bis 1. Oktober bewirtschaftet; am 25. September findet

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Page 2 of 8
Date: 23.11.1920
Physical description: 8
für Oberfchlefieu. Der deutsche Reichstag hat den Gesetzentwurf über die Auto nomie Oberschlesiens angenommen. Dem Gesetz entwurf liegt der Gedanke zugrunde, daß alle Mittel, die Aussicht auf Deutscherhaltung Ober schlesiens gewähren, erschöpft werden müßten. Innerhalb zweier Monate nach Uebernahme der Verwaltung durch die deutschen Behörden solle eine Volksabstimmung stattfinden, ob ein Land Oberschlesien gebildet werden soll. Dieses ist im Falle der Bejahung unverzüglich zu bilden, ohne daß es eines weiteren

Reichsgesetzes bedarf. Zu nächst'ist eine oberschlesische Landesversammlung zu wählen nach einer vom Reichspräsidenten zu erlassenden Wahlordnung. Der Reichspräsident ist auch ermächtigt, den Zeitpunkt der Bildung des Landes Oberschlesien im Benehmen mit der oberschlesischen Landesversammlung zu bestimmen. Es handelt sich also hauptsächlich darum, jener bedeutenden Stimmung in Oberschlesien Rechnung zu tragen, die zwar beim Deutschen Reiche ver bleiben, aber von Preußen los will. öl«» in JeiitUM

. In dem vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts bund im Verlag deS bekannten sozialdemokratischen Gewerkschaftsführers Karl Legten herausgegebenen „Gewerkschaftlichen Nachrichtendienst', also einer un verdächtigen Zeitschrift, lesen wir: „Was zahlt ein Millionär für Steuern? Nehmen wir den Fall, daß der Mann verheiratet ist und zwei Kinder zu erhalten hat. Sein und seiner Frau Vermögen beträgt zusammen am 1. Jänner 1920 eine Million Mark und bringt, zu 5'Vo ver zinst, einen jährlichen Zinsgenuß von 50.000 Mark

und Besitzer von Grund und Boden aüH in anderen Ländern zu versehen haben. m Lokal- M UWW-WriW.. Der neue Herz-Iesu-Altar in der PfarrkiHe Brixen wurde am Samstag aufgestellt W geschmückt. Votläufig ist nur der MÄ- .fertig, .die.WcktyqM,.bilP.et MHMMWvld- gestickter Baldachin, in öWtt MimMMreits bekannte Herz-Iesu-Bild seinen Platz gefunden M. Reiches Taxengewinde und Kränze sowie Me Menge grüner Blattpflanzen vervollständigten den Schmuck. GeDrn, Sonntag, 21. November, fand um 10 Uhr vormittags

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Page 5 of 6
Date: 24.12.1918
Physical description: 6
. Die um liegenden Seelsorger mußten an diesem Tag « ihre Fronleichnamsprozession einstellen aus Mangel an beiwohnendem Volke, das alles nach Bozen strömte. Von besonderer Bedeutung war das Zunftwesen in Trient. Als älteste Hand werkerinnung erscheint dort die Bruderschaft der deutschen Bauleute. Diese stand mit dem deutschen Hospital St. Peter in Trient in Verbindung, das nach dem Zeugnis Maria nis („Trents con il Sacra concilio, Trents 1673) im 1278 von den deutschen Bürgern der Stadt, - — gegründet worden

war. Diese Bruderschaft bestand bis Ende des 13. Jahrhunderts. Im Jahre 1770 wurde sie mit den Resten der deutschen Bäckerzunft vereinigt. Der Bruderschaftsgottesdienst für diese und die später entstandenen Handwerkerinnungen, sowie überhaupt für die deutschen Bürger der Stadt fand nach dem Zeugnis eben desselben Wtaricmi in der damals noch von deutschen Priestern versehenen Pfarrkirche St. Peter sta t. Daß die ehrsamen Trientner Zunftge nossen auch treue Diener ihres Fürsten, des Bischofs zu sein wußten

wurde. Noch lange hielt sich in Trient das Zunft wesen — bis Ende des 18. Jahrhunderts, ja die Fleischhauerzunft reichte sogar noch ins 19. Jahrhundert hinein. Gerade im 18. Jahr hundert zeigt sich noch kräftiges Leben in den Innungen: So bestätigte Bischof Peter Graf Thun am 6. Februar 1777 der Zunft der deut schen Tischler ihr Privilegium, wonach kein fremder Tischlergeselle sich in Trient nieder lassen durfte, der nicht zuvor drei Jahre lang bei einem dortigen deutschen Meister gearbei tet

hatte, außer er heiratete die Tochter oder Witwe eines solchen. Am 26. Februar des selben Jahres erfolgte die Bestätigung de ' dortigen deutschen Schneiderzunft, am 6. März der deutschen Sattlerzunst. Es war einmal... Die Ideen des Libe ralismus von der schrankenlosen Freiheit des Handels und des Gewerbes, die gerade im 18. Jahrhundert in das Wirtschaftsleben einge drungen sind, haben die Handwerkerzünfte ge sprengt. — Die Erinnerung an sie ist aber der Rachwelt ehrwürdig geblieben, als die Erin - nerung

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Page 4 of 8
Date: 03.06.1898
Physical description: 8
lichkeitsantrag wegen der Auflösung des Grazer Gemeinderathes, die eine Verletzung des ver fassungsmäßig festgesetzten Selbstverwaltungs rechtes und eine beabsichtigte Herausforderung der Deutschen sei. Abg. v. Hochenburger interpellierte wegen der Ernennung Gleichpachs, der einen guten Theil dec Schuld an den Sprachenverordnungen und der gegenwärtigen Krise habe. Diese Er nennung sei ein Act der Rücksichtslosigkeit, der die Behauptung der Regierung, sie wünsche ein Einvernehmen mit den Deutschen, Lügen

strafe. Abg. Bareuther interpelliert, ob Vorkehrungen getroffen seien für den Fall, dass ein Zoll bündnis mit Ungarn nicht zustande kommt. Abg. Funke interpellierte wegen des Circulars der Prager Finanz-Landesdircction, betreffend die Durchführung der Sprachenverordnungen. Vor Uebergang zur Tagesordnung beantragt Abg. Hoffmann-Wellenhof die sofortige Ver handlung seines Dringlichkeitsantrages wegen der Vorgänge in Graz, die er als gewaltthätige Herausforderung der Deutschen seitens der Re gierung

bezeichnet. Abg. Schönerer ruft: „Bosniaken hinaus!' Abg. Wolf ruft den Czechen: „Mordbrenner!' zu. Der Jungczeche Engel, von höhnischen Zurufen unterbrochen, spricht gegen die sofortige Behand lung des Antrages Hoffmann. Infolge dieses Einspruches wird die Sprachendebatte fortgesetzt. Neuerliche PultdeckelobArurtion? Der Club der deutschen Volkspartei beschloss die Einbringung eines Dringlichkeitsantrages wegen der Grazer Vorfälle und die sofortige Verhand lung des Gegenstandes in der ersten Sitzung

zu fordern. Sollte dieses Verlangen abgelehnt werden, werde der Verband mit den schärfsten Mitteln der Obstruction einsetzen, eventuell auch eine Ministeranklage einbringen. Die deutsche Fortschrittspartei, wird sich den Schritten der deutschen Volkspartei anschließen. Für den Austritt aus der Majorität. Der „Unterinnthaler Bote' in Hall bringt in seinem Pfingstartikel folgende Ausführungen: „Wir stehen heute, wie früher, unentwegt auf dem Standpunkt der nationalen Gleichberechtigung

. Von diesem Standpunkte aus müssen wir, wollen wir nicht unsere ganze Vergangenheit verleugnen, die Aushebung der Sprachenverordnungen fordern. Je länger diese Verordnungen aufrecht erhalten werden, je länger man den berechtigten Klagen der Deutschen die Ohren verschließt, desto größer und fruchtbarer wird das Feld für eine Agitation, welche die aufgeregten Volksmassen immer welter treibt... Und weil uns diese Wahrnehmungen mit gerechtem Schmerz erfüllen, darum können wir nicht alles das billigen, was diese Zustände

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Page 1 of 8
Date: 02.02.1899
Physical description: 8
, so fälltauch die Consequenz und muss ihre Zugkraft bei den Massen des deutschen Volkes verlieren. Es war darum ohne Zweifel der beste Griff von Hochw. Herrn I. Engel, für Erbringung eines wissenschaftlichen Beweises eine Prämie von 1000 fl. auszuschreiben. Wir sind überzeugt, dieselbe wird ebensowenig abgeholt als jene, welche seinerzeit ?. Roh L. 5. ausschrieb für Äen Nachweis, dass ein Jesuit je den berüchtigten Grundsatz gelehrt habe: „Der Zweck heiligt die Mittel'; oder wie der Preis

, den der Geschichts schreiber des deutschen Volkes, Jansen, für eine Widerlegung seiner Darstellung bestimmt hatte. — Je ärmer aber unsere Gegner an wahren Beweisen sind, desto weniger fehlt es ihnen an Phrasen und Scheinargumenten, mit welchen sie auch in unserem katholischen Volke agitieren. Wir halten es daher für gut, im Auszug die Aus führungen des hochw. Herrn Engel auch nach träglich mitzutheilen, mit denen er die falsche Behauptung, die katholische Kirche sei deutsch feindlich, treffend widerlegte

. Der Redner betonte vor allem seinen correct Priesterlichen und nationalen Standpunkt. Als katholischer Priester sei er, wenn nöthig, jeden Augenblick bereit, für die Kirche sein Blut zu vergießen. Er müsse aber entschieden protestieren, tiass die katholische Kirche als Feindin des -deutschen Volkes hingestellt werde. Die Haltung «inzelner Blätter oder einer politischen Partei ist noch keift Beweis dafür, da weder eine parla mentarische Partei, noch ein politisches Blatt als Organ der katholischen Kirche

. Somit erweist sich die Logik jener, die „Los von Rom!' rufen, auch in Hinsicht auf die Kirche als falsch und absurd. Wenn nun aber die katholische Kirche eine Nation bevorzugte, so war dies, führte Redner im weiteren aus, die deutsche Nation. Die deutsche Nation war fast durch ein Jahrtausend die Trägerin der römisch-deutschen Kaiserkrone, welche namentlich im Mittelalter ihr Prestige, ihren alle übrigen Kronen Europas weit über treffenden Glanz von jenem Papstthum erhielt, welches den deutschen

König zum deutschen Kaiser salbte und ihm hiemit den Primat unter den Kronträgern der christlichen Welt verlieh. Trotz der wiederholten und scharfen Kämpfe zwischen dem Papstthum und mehreren deutschen Kaisern hat doch immer der Papst den deutschen Königen die römisch-deutsche Kaiserkrone bewahrt, obwohl die Versuchung, dieselbe anderen Nationen zu übergeben, wiederholt nahelag, und obwohl die Königs aller Nationen darnach begehrten. Diese Versuchung lag besonders nahe für Alexander III. gegenüber

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Page 4 of 8
Date: 08.02.1900
Physical description: 8
Seite 4. Nr. 17. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 8. Februar 1900. Jahrg. Mi. Zur UttstaltdiMlW-Confemlz. war auch der Obmann des Bundes der Deutschen in Böhmen, Landtagsabgeordneter Dr. Schücksr, eingeladen worden. Er hat aber abgelehnt, weil es nicht gelungen sei, die Radikalen zur Theil nahme zu bewegen; ohne Mitthun derselben Halts er die Conferenz für ungeeignet, einen Erfolg zu liefern, weil das deutsche Volk in Böhmen sich dieser Partei immer mehr angeschlossen habe. — Am 2. Februar

hat ein Vertrauensmännertag der Deutschen Mährens in Brümi sein Bedauern übsr das Fernbleiben der Deutschradicalen von der Verständigungsberathung ausgesprochen und er klärt, dass alle, die sich dem Versuch einer Verständigung entziehen, eine große Verant wortung tragen. Aber auch die Vertreter der czechischen Radiealen, Dr. Baxa und Dr. Gregr, haben die Emladung zur Conferenz abgelehnt. Die Deutschradicalen verlangen als Bedingung zur Verständigung die Anerkennung der deutschen Staatssprache, die Czechifchradicalen

das böhmische Staatsrecht. Zwischen diesen Gegensätzen kann eine Versöhnung nicht Zustandekommen. Dass beide radicalen Gruppen sich bockbeinig stellen, ist leicht begreiflich? denn würde eine Verständigung erzielt, so wäre ihr Geschäft ruiniert. Man kann doch nicht von ihnen verlangen, dass sie sich selber umbringen! Am 5. Februar trat die Conferenz in Wien zusammen; die deutschen und czechischen Dele gierten hielten vormittags Berathungen ab. Jener der Czechen wohnte auch der czechische Lands- mannmisister

für die Mittelpartei des Großgrundbesitzes. Ueber die Verhandlungen ist strenges Stillschweigen ver einbart worden. Die erste Sitzung dauerte nur eine Stur.de. Der Ministerpräsident begrüßte die erschienenen Vertrauensmänner und setzte die Nothwendigkeit einer Verständigung zunächst in.den nationalen Streitfragen zwischen Deutschen, und Czechen im Interesse von Staat und Volk auseinander. Im Namen der Czechen gab darauf Dr. Engel eine ziemlich zurückhaltende Erklärung ab, die den czechischen Standpunkt wahren

sollte; sie ver langen die innere czechische Amtssprache, und dass auch Schlesien einbezogen werde. — Im Namen der Deutschen ersuchte darauf Dr. Funks um eine kurze Unterbrechung der Sitzung, damit von deutscher Seite sofort eine Gegenerklärung vereinbart werde. In dieser wird die Geneigtheit zu Verhandlungen ausgesprochen, welche sich auf Böhmen und Mähren beschränken, ferner die Nothwendigkeit der deutschen VermittZungssprache bei einheitlicher Verwaltung betont. Die nächsten Sitzungen werden für Böhmen

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Page 2 of 8
Date: 13.12.1900
Physical description: 8
. eine Wählerversammlung in Reichenberg. Prade trat für eine österreichisch-deutsche Zollunion ein und sagte weiter: „Heute gibt es keine Oester reicher in Oesterreich, ausgenommen die Deutschen. Der radikale Jungdeutsche, welcher für die deutsche Staatssprache eintritt, ist ein besserer Oesterreicher als der feudale Fürst, der sich für ein böhmisches Staatsrecht einsetzt. Das neue Abgeordnetenhaus wird wieder arbeitsunfähig sein. Die Deutschen sind bereit, neuerdings an Verhandlungen mit den Czechen theilzunehmen

unter folgenden Voraus setzungen: Gesetzliche Festlegung der deutschen Sprache als Vermittlungssprache, gesetzliche Regelung der Sprachenveryältnisse in Böhmen und Mähren und Zweitheilung Böhmens.' Darf mit auf solche Weise Mahle« machen ? Aus Südtirol, 11. December. Heute (Dienstag) sind in Zwölfmalgreien (Pfarrgemeinde Bozen) die Wahlmännerwahlen für die fünfte Curie. Hiefür haben die Alt- eonservativm in großen Placaten zur Wahl von Wahlmännern aufgefordert, welche für Baron Di Puuli einsteheN

die „elericalen' Parteien. Er erwähnte dann die Wichtigkeit eines gerechten Ausgleiches, geißelte das Pro- tectionsweM, greift Di Pauli an, tadelt scharf die Haltung der Katholischen Volkspartei und be» nützte dieselbe nun in fast einstündiger Aus führung zur schneidigen Waffe gegen „die herrschende Richtung in der katholischen Kirche'. Er bekrittelte dann nicht ohne Hohn die Höhe des Gesammtvermögens der katholischen Kirche in Oesterreich, bedauerte den Mangel an katholischen deutschen Priestern in Mähren

und Böhmen, zieh den Bischof von Königgrätz der Czechisterung des Clerus und lobte andererseits Cardinal KoPP für die Errichtung eines deutschen Seminars. Dr. Lecher bewies sich in seiner Rede als politischer Kautschukmann seltenster Art. Er rühmt sein radikales Deutschthum und bekennt siH als treuen Oesterreicher, er schlägt gegen die Kirche los und bekennt seine Hochachtung vor der großartigsten Institution in der Weltgeschichte. Höchst interessant und wohl auch naiv ist die gestern kundgegebene

Auffassung des mährischen Abgeordneten: die katholische Kache stoße heute die Deutschen in Oesterreich von sich, um die Slaven Russlands eher für die Union zu ge winnen. An Dr. Schoepfer bezweifelt er die Aufrichtigkeit der nationalen Gesinnung. Er ist ihm „das Schwarzblattl, das zur nationalen Sonne auffliegen möchte, aber durch ein Banderl . December 1900. Jahrg. Xlll. an diesem Auffluge gehemmt wird'. Auf die formell feingedrechselte Rede folgten brausender Beifall und nicht endenwollende Heil-Rufe

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