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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 18.08.1881
Physical description: 4
derselben dem Umstände zuschreiben, daß die Verfas sung-Partei mehr oder weniger das Vertrauen der Be völkerung verwirkt hat. Einige Leute mögen diese Be hauptung geglaubt haben, aber es gehört dazu die ganze Unbegreiflichleit unserer Verhältnisse; denn in Wahrheit Hot sich ja in der Natur der Volksvertretung nichts geändert, in der Vertretung der Landbevölkerung Böhmens war nur eine einzige Stimme verloren ge- gangen und dies in einem Bez'rkc, dessen Wahlmänner fast zur Hälfte Czechen

Großgrundbesitze zu annulliren und durch Bestätigung der Neuwahlen aus dieser Curie, welche das Reichsgericht als ungesetzlich zu Stande ge kommen erklärt hatte. Diese Majorität ist vorhanden und nach allen constitutionellen Grundsätzen Hot das Ministerium sich auf diese Majorität gestützt und ihre Anschauungen und Interessen zur Geltung zu bringen gesucht. Darin liegt nichis Abnormales; das Bedenk- liche aber an unseren Verhältnissen ist, daß nicht eine Partei im Abgeordnetenhaus! die Majorität repräsen- tirt

, sondern daß drei verschiedene, in ihrer Zusammen setzung, in ihren Tendenzen und Zielen divergirende Parteien sich vereinigt haben, um eine Majorität zu bilden. Da ist zunächst die Partei eines Landes, der in nationaler Beziehung nichts mehr zu wünschen übrig bleibt, die jedoch trotzigem ausschließlich das materielle Interesse ihres Landes wahrnimmt. Die zweite Partei!, umfaßt ebenfalls eine bestimmte Anzahl von Ange-5 hörigen einer Nationalität und eines Landes. 'Diese' Partei hat zunächst bestimmte nationale

Zwecke. Hiezu kommt eine dritte Partei, welche in ihrem Grundstock leider aus Deutschen besteht, welche Rechtspartei heißt, und clericale genannt werden müßte,, wenn sie nicht in sich schließen würde eine namhafte Anzahl von Personen, die gar nicht der katholischen Kirche angehören, sondern der griechisch-orthodoxen. Diesen Fractionen ist xcinein» sam nur der Haß gegen die Bestrebungen der liberalen Partei; ein anderes Bindemittel ist nicht vorhanden. Die Regierung stützt sich also auf drei Parteien

und mvß bei jeder Maßregel nicht mit einer Partei, son- dern mit dreien verhandeln, und darin liegt die Erllä' rung für den außerordentlich schleppenden Gang in unseren parlamentarischen Verhandlungen: die Par- teien müssen sich zuerst über das Maß der Concessionen, welche sie sich gegenseitig zugestehen, verständigen und dann beginnen die Verhandlungen mit dem Ministerium. Das Ministerium muß drei Parteien Concessionen machen, um eine Concession sür eine Partei durchzu setzen. Am schlagendsten zeigte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 14.06.1881
Physical description: 6
Eifersucht die Partei trennen. ES soll jetzt der Versuch gemacht werden, die gesammte deutsch - liberale Partei unter eine einheitliche Leitung zu bringen. Alle Partei unterschiede sollen verschwinden, die Geschichte der Deutschen in Oesterreich soll fürderhin kein Blatt aut weifen, auf dem von Uneinigkeit, von einer bis in die innere Politik hindurchdringenden Divergenz der Mei- nungen die Rede ist. Sicherlich gute Vorsätze, aber — wie oft find ahn liche Vorsätze gefaßt worden; vor zwei Jahren

in Linz und im Herbste deS vorigen Jahres aus dem in Wien abgehaltenen deutsch - österreichischen Parteitage wurde ebenfalls die Einigkeit der deutsch liberalen Partei proclamirt, waS aber nicht hinderte, daß sehr bald große Divergenzen in den Anschauungen hervortraten. In den Debatten über daS Wehrgesetz, in der Grund- fieuerfragc, in der Präger UniversitätS - Frage und in vielen-onderen Hragen -zejgie die -Ewigkeit alsbald sehr bedenkliche Risse und Sprünge, und es steht zu be fürchten

, daß der mißtrauische Ehrgeiz auch den neuesten Versuch, die Partei einer einheitlichen Führung zu unterwerfen, zum Scheitern bringen werde. Gewiß, die deutsch-liberale Partei könnte eine große, ja eine entscheidende Rolle spielen, wenn sie einig und im Besitze eines positiven Programmes wäre; so lange aber weder die eine, noch die andere Bedingung erfüllt ist, muß und wird die Partei ohnmächtig bleiben.' Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, herrschte während der Senatsdebatte über das Listen scrutinium

demselben von hier zugegangene Schreibe:: mitgetheilt, deren jede? für sich eine um so größere Bedeutung erhält, als trotz deS zwischen diesen beiden Emanationen bestehenden in neren Zusammenhanges nicht angenommen werden kann, daß fie aus einem und demselben Lager stammen. Als Verfasser des erstgemeinten Schreibens. / das pn die Adresse der deutschliberalen Partei gerichtet ist, wirb ein Mitglied der VersassungSpartei bezeichnet. Der Kernpunkt dieses Artikels gipfelt in der Frage, ob nicht die VersassungSpartei gewissen

Idealen staatlicher Fort bildung auf eine Reihe von Jahren hinaus werde ent- sagen müssen, ob sie nicht daran gehen sollte, sich von ihren alten Traditionen loszulösen, um klaren BlickeS der wirtschaftlichen Entwicklung deS Reiches neue Bah nen zu erschließen. Der Schreiber deS Artikels.bejaKt^ diese Frage und gibt damit seiner Partei einen wohl zu beherzigenden Rath, der bei dem bekannten Stim mungswechsel, der sich bei einem nicht geringen Theile derselben thatsächlich vollzogen hat, immerhin

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.06.1873
Physical description: 4
, ist er ge eignet auch unser Interesse in Anspruch zu nehmen. Aus diesem Grunde bringen wir denselben seinem ganzen Inhalte nach und können nicht umhin, ihn der Beachtung unserer L<ser besonders zu empfehlen. Es ist nicht zu verkennen, daß seil ein paar Jahren im italienischen Theile Tirols ein Umschwung zum Besseren eingetreten ist, der sich insbesondere jetzt durch die eifrige Agitation für die Beschickung des RcichsrothtS zu erkennen gibt. Die nationale Partei WälschtirolS, welche schon im Jahre 1848 festge

schlossen auftrat und sich ganz ihren Anführern hin gab, zielte nach Vereinigung mit Italien. Alle ihre Bestrebungen nach der einfachen Trennung von Tirol und Erlangung der Autonomie konnten nur alSSchein- wanöver angesehen werden, um auf politischem Felde «inen taktischen Vortheil zu erlangen. Dies erwiesen M Genüge die von dieser Partei im Mai 1848 an Karl Albert in Valeggio und im Juni 1859 an Vic tor Emonuel in Mailand überreichten Adressen, in welchen darauf hingewiesen wurde, „daß der Brenner

die Grenze Italiens bilde.' Aehnliche Adressen wur den von dieser Partei auch währ>nd des Krieges im Jahre 1866 an den König von Italien und Garibaldi gerichtet. Doch auch nach dem Kriege deS Jahres 1866 hatten die Anführer der nationalen Partei ihre Hoffnungen auf eine baldige Vereinigung des Tren tino mit Italien nicht aufgegeben, denn sie wann eifrigst bemüht, in diesem Sinne die Agitation im Lande wachzuhalten. Man rechnete nemlich darauf, der nächst folgende Krieg werde die Erfüllung der eigenen

Wünsche bringen. Von dieser Hoffnung beseelt, rtfu- sirten daher die Häupter der nationalen Partei die ihnen im Juli 1869 von einem bervorragenden Par lamentsmitgliede der deutschtirolischen clericalcn Partei, das zu diesem Zwecke eigens Dient und Rooeredo besucht hatte, gemachten Anträge, im Tiroler Land tage zu erscheinen, wo die clericale Paitei, um stets der Majorität sicher zu sein, für die Trennung des Trent no von T rol zu stimmen zusagte. So kam das Jahr 1870 und der deutsch-französi sche

zu glauben. Erst nach den Schlachttagen bei Metz ließ man etwa» den Kopf hängen, und nur mit der Capitulation bei Sedan und der Gefangenschaft Napoleons, des Ober- ProtectorS des NationalitätS-Princ ps, wurden die Hoffnungen, die Trentiny-Frage im Sinne der Jta- lianisfimi gelöst zu sehen, begraben. Wir sagen be graben, weil selbst die alten Führer der nationalen Partei nach Sedan zugaben, sie würden die Vereini gung deS Trentino mit Italien nicht mehr erleb n, und nur zum eigenen Troste stellen

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Page 1 of 4
Date: 25.08.1879
Physical description: 4
. Oerlin and Manche», «»ner u, d Zamo.. Vien, l. »Unil-rg»Ne. l». 194. Montag, den 25. August 1879. Zum Parteitag in Liuz. Anläßlich der bevorstehenden Partei-Versammlung in Linz ist von Seite derjenigen Partei, welche der Regierung um jeden t Preis Opposition machen zu wollen erklärt hat, in den letzten Tagen eine seltsame Behauptung aufgestellt worden, daß es nemlich durch aus nicht nothwendig sei, daß eine Parlamentsmajori tät ein Negierungsprogramm haben müsse, und mit dieser Erklärung stehen

wir nun vor einer neuen Sprosse auf der langen Stufenleiter der Verneinungen, durch welche die obgenannte Partei so viel gesündigt hat. Aehnlich wie es in England eine Partei gab, deren einziges Programm in dem Rufe Xo ?oper/ bestand, hat auch die »engere', die „wahrhafte Ler- fassungspartei' seit langem ihre Maxime in die Worte zusammenfaßt: ,.Ro government'. Kein Cadinet Aueisperg, kein Cabinet Pretis, kein Cabinet Herbst, kein Cabinet Stremayr. kein Cabinet Taasfe und selbst verständlich auch kein Andrafsy

. Es soll in aller Elle ein Scherbeng«, richt abgehalten werden über den Graftn Taaff,-, den Herrn v. Stremayr, das neue Parlament, den Eintritt der Czechen und der Feudalen in dasselbe, die Coali- tionsidee. kurz über Alles, was weder in den Inten» tionen der liberalen Clubführer liegt, noch von ihnen vorausgesehen wurde, wenngleich es die nothwendige Folge ihrer eigenen Politik ist. Eine Angabe von Gründen ist ebenso wenig erforderlich, als eine Ver ständigung darüber, was später geschehen soll, und was die Partei

und unanfechtbar. Wir zollen indessen den wgenaiinten „Parlamentsmameluken', welche nicht vermöge ihrer eigenen Ueberzeugung, sondern, vielleicht weil sie keine haben, zu Allem Ja jagen, keineswegs unsere Bewunderung. Aber ebensowenig als die Par lamentsmameluken könnten die Parteitags- und Club- inameluken unsere Begeisterung erwecken, welche wider stets und zu Allem „Nein' sagen, weil das Partei- Commando dies erfordert und der Partei-Torrorismus ihre Ueberzeugung zum Schweigen bringt. Schon beginnt

des Zufalls wäre, welche weder der Regierung, noch den Oppositionsführern Mamclnkendienste verrichten, welche Reichspolitik, nicht Clubpolitit treiben soll. Man sollte meinen, daß jeder Parlamentarier und jeder Liberale diesen Worten beitretei, könne. Der Parlamentarier und der Liberale wohl — aber nicht die Fraktion, nicht die um die Herrschaft ihrer Führer besorgte Partei. Deßhalb beeilten sich die Organe derselben, diese Aus» führungen am Morgen telegraphisch todtzuschlagen und sie einige Stunden

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Page 2 of 6
Date: 27.03.1877
Physical description: 6
unserer Meinung nach gar wenig zum Wortführer der neuen Partei, und er darf eS uns nicht übel neh men, wenn wir unS erlauben, an der Aufrichtigkeit seines Gesinnungswechsels zu zweifeln. Vorsicht thut eben unter solchen Verhältnissen doppelt noth, da wir unS nicht recht vorstellen können, wie man im parla mentarischen Leben aus einem eifrigen Anhänger der einen der dominirenden Parteien im Handumdrehen zu einem leidenschaftslosen, nur auf das Wohl des Landes bedachten Zwittcr

werden kann. Entschieden clerical war bislang auch der zweite im Bunde, Herr Graf Fedrigo Fedrigotti, der für seine, männiglich bekannte, rettende That im Reickisrathe seinerzeit eine hohe Decoration erhielt. Ihn. der bei der letzten Landtagssession von seinen politische» Freun den sich trennte, und eine eigene Partei bildete, die er allerdings mit einem einzigen Blicle im Spiegel zu überschauen und zu mustern im Stande war, mag wohl das Gefühl des Alleinstehens veranlag haben, Gesinnungsgenossen zu werben

und das Wagniß, eine Mittelpartei zu bilden, von neuem zu beginnen. In eingeweihten Kreisen munlelt man jedoch, daß ihm gleich Von vornchl-rein jede Hoffnung aus die Führerschaft der Partei benommen wurde, für die er seinen Freun den zu wenig Gewähr zu bieten schien. Taß er bei entsprechender Gelegenheit seinen bisherigen Freun den nicht wehe thun wird, wer möchte ihm dies ver> crgen, wenngleich er es ihnen möglicherweise doch ent gelten lassen dürfte daß sie ihn diesmal in seinem früheren Landwahlbezirke

, in dem er bekanntlich nicht mehr gewählt wurde, trotzdem er sich im „Raccogli- tore' mit so beredten Worten zur Wahl empfohlen hatte, schmählich sollen ließen. Sollte ihm die schwarze Kohorte seine Thätigkeit bei der Bildung der Mittel- Partei so sehr in Uebel genommen und ihm deshalb die Wähler abwendig gemacht haben, bei denen selbst seine, als lockender Köder hingeworfenen Versprechun gen. einer Eisenbabn durch Iudicarien, nicht mehr zogen. Aufrichtig Wunder nahm es uns. die beiden Aarone Johann und Josef Moil

der clericalen Partei führen muß. Uebri- geuS versichert man unS. daß die genannten zwei Her ren bereits bedauern, ihre Unterschrift unter das Pro gramm geletzt zu haben, welches abgesehen von seiner sprachlichen Monstruosität doch etwas zu unklar und verschwommen ist. als daß man sich mit Grund der Hoff nung hingeben könnte, dasselbe zu verwirklichen. Daß auch die beiden, in der Reihe folgenden Herren, Baron Rudolf Schneeburg und Graf Franz Thun-Sardagna, entschieden clericaler Färbung sind, bedarf, nachdem

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Page 2 of 6
Date: 16.08.1879
Physical description: 6
wie- der errichtet und mit der Wegräumung des Schuttes begonnen. Die Vorräthe im Taschli-Han brennen noch immer; die Verluste an baarem Geld in eisernen Kästen stellen sich immer höher. Deutsches Neich. Während die „Nordd. A. Ztg.' in der geschmackvollen Art ihrer Polemik so weit vorgeschritten ist, der liberalen Partei zu insinuiren: sie wolle den Reichskanzler durch den Abgeordneten Rickert ersetzen, beginnt die liberale Presse endlich mit der Auf stellung leitender Gesichtspunkte iür die im nächsten Monate

zu eröffnende Wahlkampagne. Die „Nat.-Ztg.' verlangt von jedem, der ein Mandat für den preußi schen Landtag durch die liberale Partei erlangen will: daß er sich gegen eine Verlängerung der Elats- und der Legislaturperiode erkläre, allen retrograden Bestre bungen auf dem Gebiete der Kirche und Schule Wider stand leiste, jede Rückbildung auf dem Gebiete der die Selbstverwaltung betreffenden besetze und insbesondere jede Verlümmerung der Verwaltungsiustiz bekämpfe und daß er für eine gute Ordnung in den Staats

, das wir zurückweisen, die ausgesührten Punkte den Parteigenossen zur Erwä gung, selbstverständlich ohne damit das Gebiet der in den Vordergrund zu rückenden Fragen irgendwie abzn- grenzen. Wir eral'ten es namentlich für selbstver ständlich, daß die liberale Partei die Mittel, welche die neue Steuerbeiastung an die Hand gibt, dazu benutzt, damit auch in der That den vorzugsweise belasteten Elementen die möglichste Er eichterung zutheil werde. Freilich wird sich dabei herausstellen, wie trügerisch die Versprechungen

waren, mit welchen die neuen Steuern vertheidigt wurden. An dieser Täuschung (denn als solche wird sie sich schnell herausstellen) trägt d-e libe rale Partei leine Art der Mitschuld, im Gegentheil hat sie iiiiablüssig vor ihr gewarnt.' Die Hoffnung der ,.N. Ztg.' für das bezeichnete Programm eine ansehn liche Slimiiieiiznhl zu finden, ist gewiß nicht unbegrün det, indessen ist schon der negative Character der aus» gegebenen Losung ein deutliches Anzeichen, daß eS sich mehr um die Erhaltung eines bedrohten Besitzes

, — die Trennung sollte ja nur von kurzer Dauer fein, und die Hochzeit gleich nach der Uebersiedlung gefeiert werden. Bis der Partei-Bewegung steht, spricht sich für eine mög lichst entschiedene Wahlparole aus. Sie schreibt: „Will die nalional-liberale Partei Opposition machen. gegen die hereinbrechende Reaction, so muß sie ein klares Programm haben, ein klareres als sie bisher hatte und bei ihrem Verhältnisse zum Fürsten Bismarck zu haben brauchte. Können die Führer der Partei

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Page 1 of 4
Date: 06.03.1876
Physical description: 4
- zurück- gekommen sein. (Rufe : Sehr gut!) Aber gerade umgekehrt verhält sich die Sache. Diese Partei hat das volle Bewußtsein, daß ihr die Kraft fehlt, die Montag den 6. März 187b. Regierung zu stürzen, und darum hat sie in bei gegenwärtigen SissionSper ode eine ganz andeie Tak' tik eingeschlagen, und diese jetzt aufzuseckni und diesen neuen Oppositionsplan Narzulegen und da'zustell dazu habe ich mir eigentlich auch das Wort von diesem Hause erb ten. Dies, Taktik ist eine einfache. Die Partei

ist für sich allein nicht im Stande, die Regierung zu stür zen; es gibt aber in diesem h. Hause eine Partei, welche die Macht hätte, die Regierung zu stürzen. Man muß also darauf bedacht sein, e-nen Keil zwi schen diese Partei und die Regierung zu schieben, man muß darauf bedacht sem. Mißtrauen zu säen zwischen der Partei und der Regierung, die aus die ser Partei hervorging. Man muß Allianzen suchen, Bundesgenossen werben, und das ist die Tendenz, daS ist die Taktik, welche die Opposition in dieser S-ssion

eingenommen hat. Man muß suchen, die Regierung in den Augen der eigenen Partei herab zusetzen, man mu suchen, die Regierung gegen die Partei und die Partei gegen die Regieru»g zu hegen. Dann wird eS möglich sein, jenen Zweck zu erreichen, den man für sich allein zu erreichen nicht im Stande wäre. — Die Opposir-on hat neulich aus dem Munde des Herrn Abgeordneten aus Oberösterreich g-sagt, sie mache nicht Opposition um jeden Preis. W>r geben Jh -en die Erklärung: Wir find nicht Minister um jeden Preis

. Wenn wir die Ueberzeugung gewinnen sollten daß wir das Vertrauen der Krone nicht mehr genießen, wenn wir die traurige Einsicht gewinnen sollten, daß wir uns mit der Partei, aus deren Schoß wir hervorgegangen find und mit der wir trotz aller Reibungen und Zerwürfnisse im Kleinen und Ein zelnen, in allen großen und wichtigen Fragen nicht eins und einig wissen, iv^nn wir die schmerzliche Ein sicht gewinnen sollten, daß wir dieser Partei nicht mehr nützlich sein, dag wir ihr nicht mehr dienen können, dann wissen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.03.1873
Physical description: 4
. Es ist das denkbar unsicherste und morscheste Fun dament. von welchem dieses Ministerium getragen wird. Nicht der stalle iwponirende Wille einer Per sönlichkeit hält dieses Ministerium ausrecht, wie dies unter Andrassy der Fall war. der seinen Willen der Partei auferlegte und mit stramm angezogenen Zügeln daö Parteiregiment führte, nicht ein mächtiger Rück« halt bei der Krone gibt diesem Ministerium eine starke Position auch der Partei gegenüber, wie solche Posi tion dem Grafen Lonyay zu gute kam

, welcher durch seine einflußreichen Verbindungen mit dem Hofe auch in der Deal-Partei Hoffnungen zu Wicken verstand und dadurch eine gewisse Unabhängigkeit von den Parteiströmuogeu sich bewahrte. Von allem Anbeginn hat sich dagegen das Ministe rium Szlavy dem Willen der Deak-Partei unter- warfen; eS nimmt keine vermittelnde Stellung zwi schen der Krone und dem Reichstage ein, sondern eS erscheint nur als ein Exekutiv-Comitö der Partei, mit welchem die Krone unterhandelt. Ohne schöpferische Initiative, ohne eine andere Richtung

, als die ihm von der Parteimajorität vorgezeichnete, steht und fällt dieses Ministerium mit der Partei. Und der Grund, auf dem es seine Hütte gebaut, ist wahrhaftig ein trügerischer. Wie auf dem Krater eines ausgebrann ten Vulkans öffnen sich überall klaffende Spalten und Risse, in deren Versenkung das Ministerium jeden Augenblick zu verschwinden droht. Es bedarf keiner Lava-Eruption mehr, um die Theile der Partei, die bereits sichtbar losgelöst sind, gänzlich von einander loszureißen ; rapid schreitet der Auflösungsprozeß fort

, so daß eines TageS die Theile von selbst auseinander fallen werden. Nicht mehr die Deak-Partei als Ganzes, denn die ses besteht fast nur noch dem Namen nach, sondern nur die bereits zu selbstständigeu, greifbaren Partei gebilden entwickelten Fraktionen derselben verdienen die publicistische Aufmerksamkeit. Man kann sich wehmüthiger Betrachtungen nicht enthalten, wenn män das auf wenige Häupter zu sammengeschmolzene Häuflein betrachtet, welche» sich aus persönlicher, pietätSvoller Anhänglichkeit um den alten

. Am nächsten steht ihm noch, obwohl auch sie sich zu einer selbstständigen Fraktion abgesondert hat, die liberale Gruppe, Balthasar Horvath und Gorove. Sie versügt über die glänzendsten Redner des un garischen Reichstages, ist aber durch den compromiß» artigen Verband, welcher Conservative, Liberale und Ultramontane in der Deat-Partei noch nothdürftig zu einem Ganzen verknüpft, zur Ohnmacht verurtheilt. Sie hat das meiste Interesse daran, daß die staats rechtlichen Schlagbaume zwischen den ReichStagSpar

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 13.08.1880
Physical description: 4
Die „Deutsch? Zeitung' ist wohl ganz einverstanden mit der neuerdings „als oberster politischer Glaubens» fatz proclamirten Solidarität der Deutschen in Oester- reich', „ohne damit aber auch nur ein Jota von jenen Grundsätzen aufzugeben, welche die deutsche Fortschritts. Partei in Oesterrich als ihr Eigenthum reclamirs. Knd wenn einmal dHrch hen g^jusMen Hp^j^ep Weg errungen ist, AmA siM'd^ „De^tschjHeilM', die sich übriges Mt MeH, daff! eHAheiHxr Deutschen im WNH'chenHag«^. stehst

Mann . H. August. Stter.rMe sich auch heute b„ch«zw, »Partei», wie g äutze^iüh >n der vn-dlo» esälution. zum Ausdrucke Äechte der in dem Bezichtn DulcignoIgrundbHendenßs Homviey ist, nü^M sichtlschemWidelstreben und die Mohamedaner werden durch ähnliche Bestimmung, wie ' ^ z ie im Berliner Bertrage für die an Serbien und Bulgarien cedirten Bezirke enthalten ist, gewahrt wer den. Ob diese Bestimmungen von der montenegri nischen Regierung eingehalten werden, ist allerdings eine andere Frage. Türkei

M dann mit einem Hintergedanken, die Mental-Reservatione» der einzelnen Fraetionin itreten dabei ganz unverhüllt zu Tage. — Daß übrigens die Partei - Einigkeit in ihrer neuesten Mödling«. Factür rejs, negative !ünd Kampfesziele zum Zwecke habe, wird so ziemlich allseitig zngestanden. Diese unleugbar interessante Fra^e wird im heutigen Leitartikel des „Fremdenblatt^ -auf den hlemit'^beson» derS aufmerksam gemacht sei. in eingehender WM be- handelt, und betont, daß in der Mödlinger Resolution die Einigkeit der Partei

nur nach der rein negativen Seite hin, in dem Rufe: „fort mit dem Ministerium Taaffe' zum Ausdrucke gekommen sei. Wer übrigens unsere bald zwanzigjährize parlamen tarische Geschichte auch nur einigermaßen aufmerksamen Auges verfolgt hat, der wird wissen, daß es allezeit eine geradezu characteristische, nahezu den größten Theil ihrer Thätigkeit ausfüllende Eigenschaft der Verfassungs partei war, stets und in erster Linie den Sturz der jeweilig bestehenden Regierung anzustreben

, und daß sie sich, von diesem Bemühen auch dann nicht abhalten ließ, wenn die betreffende Regierung aus ihrer eigenen Mitte hervorgegangen, im vollsten Sinne des Wortes ihre eigenste Parteiregierung war. So ging die Partei gegen das Cadinet Schmerling, in derselben Weise gegen das Bürger - Ministerium vor; mit denselben Mitteln wurde das Ministerium Hasner befehdet und die ganz verwandten Vorgänge, wie sie sich dem Ca- binej Auersperg gegenüber abspielten und zu dessen Sturze führten, die Agitationen, welche die Bildung

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Page 1 of 6
Date: 25.09.1877
Physical description: 6
, um denselben zu zwingen, die Angebetete als die schönste aller Frauenzimmer anzuerkennen. Diesen Brauch läßt auch Cervarm-- icinen Junker von La Mancha getreu lich einhalten, ebenso ist der jüngst aufgetauchte ?. ö. ?., Verfasser der soeben bei Seiser in Trient erschienenen Broschüre: „Tic Mittelparlei Tirols und deren^Berus' bei dieser altritterlichen Form konservativer Weise geblieben, und ruft laut mit Stentorstimme in die kampflustige Ritter, welt hinein: .Meine Dulcinea, „die tirolijche Mittel partei

, doch etwas näher. Ein witziger clerikaler Wähler sagte einst, als seine Partei bei der Wahlschlacht eine Niederlage erlitten, resignirt: „vota suat poiräerslläa, aoi» »ams- rslläa' — diesem Grundsätze scheint die neue Partei vor Allem zu huldigen, indem sich 20 bis 30 adelige Grundbesitzer bereits alstirolische Partei manifestiren. Daß ihre Parteiansichten, wenn solche es wirklich wa gen sollten außer dem clerikalen Fahrwasser hinaus zu sahren beim Landvolke keine feste Wurzel fassen, dafür bürgt vor der Hand

die feste klerikale Organisation. Wie viele Anhänger oder Ueberläufer sie aus dem liberalen Lager zu erwarten habe, das haben die letzten Wahlen gezeigt, kurz diese 2» '.'is 50 >,del!gc,i Klon- grundbesitzer müssen sich vor der Hand, als neue tiro- - lische Partei, zwischen den beiden Stühlen, auf welchen der Clerikalismus und der Liberalismus dauernd Platz genommen, so gut es geht bequem machen. Dennoch ist es wahr — die Partei eristirte am 6. April 1377 — und existirt nach den Angaben des Verfassers

fünf- undfüufzig notorisch clerikale Stimmen, die mit den 27 der Mittelpartei die Zahl 82 gaben, seiner eigenen Partei zu. Dafür mögen sich die clerikalen Herren Wahler beim Herrn Verfasser geziemendst bedanken! Auf Seite 12 der Broschüre bespricht er jedoch ganz gemüthlich den Compromiß, den seine Partei mit den Clerikalen geschlossen und will auf Seite 13 die Mittel- partei von der clerikalen und ihren Tendenzen haar scharf geschieden wissen! Nichtsdestoweniger wirft er, um gleich

mit seinen A2 zu imponiren, auf Seite 1 die Stimmen der klerikalen ganz ruhig in den Topf der Mittelpartei. Auf Seite 14 erinnert er sich daran, daß sich an den Reichsrathswahlen am 6. April 1877 die Cleri kalen nicht betheiligten, daß aber die Mittelpartei es als ihre Pflicht hielt, an die Wahlurne ;u treten, — nur Hütte er dabei erwähnen sollen, daß danials (wenn ich mich recht erinnere) die bescheidene Anzahl von 27 Herren als Mitglieder oer neuen Partei ihre Stimm- So mußte denn stellenweise die Egge beschwert

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Page 1 of 4
Date: 03.04.1877
Physical description: 4
»>»d München, ^nget und Hafsina. i<llreau. ^attkettHein>^»se 7 Hott'--- .l d Ävmv. Wien. l. 'Üitlm'rqaffe. lS. ^ 75. Dienstag den 3. Mim 1877 Noch einmal die Mittelpartei! (?. Die freundlichen Leser müssen es uns zu gute halten, wenn wir uns heute abermals mit der „neuen' Partei, die wir in der Nummer vom vorigen Dienstag etwas näher zu betrachten uns erlaubt haben, beschäftigen, eS dürfte aber manchen interessiren, von diesem Zwit ter etwas zu hören und zu erfahren, wie sich das con» servative Centrum

weiter entwickelt hat. seit wir seinen Anhängern die volle aber eben deßhalb ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht geschleudert. Der Vorwnrf der Farblosigkeit hat die Herren von der „Pfauenfeder,, nicht ruhen lassen und sie haben, wie wir ja langst vor ausgesehen und vorhergesagt, ihren Uebergang in das Lager der „Pfassheit' vollzogen. Wen die Namen der Unterzeichner jenes famosen Programms und der Mehr zahl der Anhänger der neuen Partei hievon zu über zeugen nicht vermochten, wer diesen Schluß

auch aus der Thatsache nicht ziehen will, daß weder „Tiroler VolkSblatt' noch „Ehren-Jehly' der neuen Partei etwas anhaben, was diese braven Blätter gewiß nicht unterlassen würden, wenn sie von der neuen Partei das Geringste für ihre Sache zu besorgen hätte», der möge den nach folgenden Zeilen einige Aufmerksamkeit schenken: Zum Glücke haben wir nicht nöthig, uns zur Er härtung unserer obigen Behauptung in vagen Vermuthun gen zu ergehen, wo uns vollgiltige Beweise schwarz auf weiß vorliegen, die man uns unmöglich

abstreiten kann, und für deren Richtigkeit wir jever Zeit einstehen können. Da ist vor Allem jener Herr, den wir in unserem früheren Artikel als den (^'ominis vo/SAeur der neuen Partei bezeichnet haben, welcher die Gcsalligkeit. ja ganz exquisite Freundlichkeit hat, Zeugschast für uns abzulegen, indem er in einem vor wenigen Tagen an einen Wähler im Pm'tenhale gerichteten Schreiben, nm Dos Osterfest Von Dr. Ludwig v. Körmann. (Fortsetzung.) Diesen strohernen Verbrecher nehmen nun die Bursche in die Mitte

ge worfen. Diese Furcht scheint mit der Sage in Verbin dung zu stehen, nach welcher bei nächtlichen Hexensesten der Teufel sich selbst zu Asche brennt und damit seinen Freun dinnen ein Geschenk giebt, daS diese auf die Felder streuen und so die Saat verderben. An anderen Orten jedoch einerseits die Aussichtslosigkeit der Bestrebungen der Verfassungstreuen darzuthun, andererseits aber die gün stigen Auspicien der eigenen Partei zu beweisen, aus drücklich erklärt, der Sieg sei der letzteren soviel

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Page 1 of 6
Date: 06.09.1879
Physical description: 6
, welche mit den Thesen de» verfas sungstreuen Programmes in Wort und Geist harmo- niren. E» besteht also, wie wir dies bereit» in unserem jüngsten Morgenblatte angedeutet, eine sach iche Diffe- renz zwischen dem Standpuncte der Verfassung-Partei und jenem der Regierungspartei schlechterdings nicht und es frägt sich nun, worauf die oppositionelle Stel Zwischen zwei Herzen. Roman von I. Klinck. (16. Fortsetzung.) Gras Demidoff brachte Wanda in Gegenwart Elisa beth's und der Fürstin seine Glück ünsche dar

Da, an der Treppe stand Stefan.^ Augenscheinlich er« wartete er sie und ihr Herz bDnn 'täut zu klopfen. Es Samstag, den 6. September lungsuahme der „deutschliberalen' Partei sich eigentlich gründet. Wir hierzulande, die wir in einem Partei- wejen leben, welches auch nicht in alle» Stücken Von principiellen Motiven durchdrungen ist, wir pflegen in diesen Dingen der laxen Obseroanz zu huldigen und wir nehmen an der Etablirung einer oppositionellen Gemein chaft auch dann keinen Anstoß, wenn lediglich individuelle

Strebungen oder der Kamps um die Re^ gierungsgewalt dabei im Spiele sind. Wir hätten dar nach für die Tendenzen, welche die Verfafsungspartei neuesten» gegen das Ministerium geltend macht, auch in dem Falle volles Verständniß, wenn dem Herrn Dr. Herbst und seiner Partei die Nase des Grasen Taasfe. das Embonpoinl des Dr. Prazut und die Fri sur dki Grafen Falkenhayn nicht zusagen würde, oder auch in dem Falle, wenn Herr Dr. Herbst und seine Partei gegen das Ministerium Taaffe nur die eine Eimvenduiig

hätten, daß es einem Ministerium aus der Partei des Dr. Herbst im Wege stehe. Allein wie ist eS um diese Angelegenheit in Wahrheit beschaffen? Ehe die Ministerpräsidentschast auf das Haupt de» Grafen Taaffe niederfiel, bestand ein durchaus ver fassungstreues Cabinet und dieses wurde nicht von sei nen Gegnern, sondern von seiner eigenen Partei zu Falle gekracht, u. zw. nicht blos im Parlamente, son dern auch in den Wahlen, wo die verfassungstreuen Minister von den verfassungstreuen Candidalen geschla

^ gen wurden. Nun ist es ja möglich, daß die Mitglie der des früheren Cabinets das Vertrauen der Partei verscherzt haben und daß die Partei bereit gewesen wäre, andere Männer aus ihren eigenen Reihen zu unterstützen, allein diese anderen Männer wollten sich eben nicht ftnden. Da kam Graf Taaffe. Es ist be kannt, daß dieser nicht sofort auf die Prazak, Falken hayn und Korb-Weidenheim verfiel; er suchte vielmehr Mitglieder der Verfassungspartei zum Eintritt in das 187L). Cabinet zu bewegen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.04.1880
Physical description: 8
eS nicht wollte aufkommen lassen, daß sie eine besondere Sympathie für die eine oder andere Partei hätte. Natürlich schreiben auch jetzt noch die bedächtigeren und die qussi-officiellen Jour nale ihre Befriedigung dem Umstände zu. daß Lord Beaconsfield's Ministerium den italienischen Interessen in Egypten entgegengetreten sei. Aber jedermann weiß, daß das nur «in Theil der Wahrheit ist. Die Italic- ner freuen sich, weil sie glauben, daß Mr. Gladstone's Sympathien ihnen gehören werden in jedem Kriege, amtlichem

oder nicht amtlichem, der für die Eroberung von Triest und Südtirol unternommen würde. Wenn man ihn nicht arg verleumdet hat, so machte er kein Geheimniß aus seinen Gesinnungen über diesen Punkt, als er voriges Jahr in Italien war.' England. Der „Standard' bespricht das Interesse welches das Resultat der englischen Wahlen im Aus land und den unteren Donaufürstenthümern. erregt hat, und bek.azt die Stellung welche hervorragende Führer der liberalen Partei — sogar der Marquis v. Hartington — dem Berliner Vertrage

gegenüber ein genommen haben, wodurch unter den Bevölkerungen der Balken Halbinsel eine unklare Unzufriedenheit mit ihrem LooS von neuem angefacht werde. In St. Petersburg baue man gleichfalls Häuser auf diese Ge- Innungen der liberalen Partei. Es komme aufs gleiche heraus ob Hr. Gladstone Premier werde oder ein anderer die Früchte seiner unermüdlichen Agitation ernte. Der PanslaviSmus. ob er nun durch Rußland, die Moskauer Patrioten oder bulgarische Intriganten vertreten werde, werde lelbstverständlich

von der Partei, welche mit den Entscheidungen Europa's unzufrieden war, erwarten, daß sie dos ihrige dazu beitrage dieselben umzustoßen. Der „Standard- will damit nicht sagen Haß die liberale Partei diese Hoffnungen erfülle. ES sei nicht unmöglich daß die liberale Partei den Slaven .Nicht besser mitspiele als den Home. Nulers und sie über Bord werfe, nachdem sie sie nicht mehr nöthig habe. Ader damit seien die einmal berusenen Geister eine alte, geachtete Familie seien, daß die verstorbene MrS. Fulgor viele

«« eclatant gezeigt, daß die so viel gewöhnte Einigkeit und Partei» Disciplin der autonomistischen Fractisnen nicht einmal so weit geht, um an einem möglicherweise entscheiden den parlamentarischen Schlachttaze auch nur die in Wien anwesenden Parteigenossen zum Erscheinen zu bewegen? Unwillkürlich erinnert man sich dabei der stolzen Worte, mit denen der anerkannte Führer der aulonomistischen Rechten. Graf Hohennart, in der Adreßdebatte die Bemerkung eines zur PerfassungSpar» tei gehörigen Redners

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 20.01.1880
Physical description: 6
der „Deutschen Zeitung' mit den Programmen von St. Pötten und Graz an sich trägt, läßt denn doch mit Wahrscheinlichkeit darauf schließen, daß das genannte Organ gestern im Namen der Partei und nicht s 1» Etienne im «igenen Namen gesprochen hat. Ueber die politische Reife einer Partei, welche im gegenwärtigen Momente mit Schlagworten wie die erwähnten debütirt, viele Worte zu verlieren ist wohl überflüssig. DotiüMe NeberstHt S>o,e». 20. Jänner. Im Vordergrunde der publizistischen Discusjion steht heute

: „Wir brauchen eine regierungsfähige Linke, eine zugleich li- berafe.^und confervativ? Partei, aus der sich mit der HeiH ßjnMarteiminPcrium^herausNlden kann; Äne Partei« die festhält- am Reichsgedanlen, das gegenwär tige oder »in zukünftiges Ministerium stützt, wenn man ihm mehr abringen will, als es im Interesse des Rei ches concediren darf ; es vorwärts treibt, wenn es in M^ch^endemMmpo geht; esWrzt, wenn es zu Oeit^Dch^ MchtS M neigt. Hmter^iner solchen Partei -Wird ^ie Mehrheit der österreichischen

Mölker -stehen. Hermäg Hr Clyh der Liberalen das njcht zu werden. Hin» wird män?-vom heutigen Tage.jinicht nur daS Dnde deß,Programme? der HundertzwSlf, man wird den Beginn einer Aera der Herrschaft der Rechten da- tiren müssen, die kein Deutscher in Oesterreich, kein Oesterre.iKer, dem nicht nationale? Leidenschaft höher Peht^ däS Vaterland, herbeizusehnen GrUnd hat.' »Nach der Meinung der „Neuen Freien Presse' wird die Zersetzung der „einen und einzigen Reichs partei' schwerlich zur Besserung

der parlamentarijchen Verhältnisse beitragen. Sie sucht Trost in dem Gedan ken, daß, wenn-auch eine „im Dränge der Noth ge schaffene' Form.zu Grunde ging, die „innere Partei-. SoliHarität'^nichti verloren gegangen sein müsse. Der'^Tresor', anknüpfend an eine Redr des Abg. Dr/Beer über die österreichische Finanzlage, bemerkt: Die bisherige materielle Leistung des deutschen Ele mentes für; den Staatshaushalt in Oesterreich übertrifft sicherlich die der anderen Nationalitäten; gleichwohl

kann aber diesem nicht zugemuthet werden, bei der Ausgabe der Herstellung des Gleichgewichtes im Staats haushalte die Hauptarbeit zu übernehmen. Diese Auf gabe kann überhaupt nach der gegenwärtigen parla mentarischen Loge nicht mehr von einem einzelnen Ele mente gelöst werden; sie muß der Natur der Dinge nach von allen Theilen zusammen gelöst werden. Selbst wenn , heute die verfassungstreue Partei wieder an's Ruder gelangte, wodurch die Czechen sich wahrscheinlich abermals zur politischen Abstinenz verurthulen

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 25.08.1879
Physical description: 4
Regierung ihre Funktionen antreten. Vielleicht gelangt man, wenn die Führer ihre Ziele offen erklären, zur Entdeckung, daß die Gegensätze weder zahlreich noch unüberbrückbar sind, daß demnach der Krieg vermieden werden kann. Wenn es dagegen zu einem Kampfe zwischen der Regierung und der Partei tommt, so mnß die Bevölkerung, deren Ruhe und Interessen in allererster Linie aus'S Spiel gesetzt werden, doch in die Lage versetzt werden, zu entscheiden, ob derselbe sachlicher oder persönlicher Art sei

, ob er Grundsätzen oder Personen gelte, ob er dem Widerstände gegen ein System oder den Aspirationen einer Partei entspringe? Und man wird zugeben, daß die Bevölkerung ein Recht hat, auch darüber Gewiß heit zu gewinnen und daß eine loyale Partei und loyale Führer ans diesem Grunde die Oeffentlichkeit nicht zu fürchten brauchen. Wir denken deßhalb, daß der Linzer Parteitag es für seine Pflicht erachten wird, uns die nächsten Auf gaben und Ziele der Nerfassungspartei nicht vorzuent halten und nicht zu verschweigen

, in welcher Weise nach ihrer Meinung die inneren Fragen zu einer dem Reichsfrieden gedeihlichen Lösung gebracht werden kön nen und der Parlamentarismus im neuen Abgeordne tenhaus? in ungestörter productiver Wirksamkeit erhal ten werden soll. Wir sind überzeugt, daß nicht alle Mitglieder der Versasiun^partei die Selbstständigkeit des Gedankens den Club-Zwecken opfern werden, und daß sie die Bescheidenheit nicht so weit treiben werden, blindlings den Führern zu gehorchen, deren parlamen- zarische Strategie

so traurige Früchtz zur Reise gebracht, welche die Versassnngspartei zur Auflösung gebracht uns welche sie nunmehr in Sclaven ihrer unbekannten Absichten umwandeln wollen, indem sie ihr die Pro- grammlosigkeit als Parleipflicht auferlegen. Das „car tel est votre plaisii' ist längst schon von den mei sten Thronen entschwunden. Soll man den Parteifüh- rern nunmehr diese schrankenlose Allmacht einräumen, soll man ihnen gestatten, eine Partei in einen ver zweifelten Kampf zu treiben, um damit das Reich

gefährlichen Erschütterungen preiszugeben, ohne zu er wägen, ob diese trübe Eventualität nicht vielmehr ver mieden werden soll und vermieden werden kann, und ohne daß sie enthüllen, wie sie denn die parlamentari sche Schwierigkeiten zu überwinden gedenken. Wir ac- ceptiren auch von Parteiführern kein „tel est notre xl»isii-« und hoffentlich werden auch viele Männer der Verjasjungspartei. wenn auch nicht aus dem Kreise der neugeschaffenen „wahrhafte» Verfassung-Partei' unsere Ansicht theilen, das „Neuisagen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 26.09.1877
Physical description: 4
u». !'/' l.'N. «I,r i:,, >!.-!.>^>!r : voller und Somv., Wien, l. RieiNkrqaNe, I». 220. Mittwoch, den 26. Septeinder 1877 Die Mittelpartci Tirols und deren Beruf. Die lürzlich unter dem obigen Titel bei Seiser in Trieni erschienene Broschüre hat die liberalen Wühler aus der Curie des adeligen Großgrundbesitzes zur eifrig sten Abwehr gerufen. Hiezu forderte schon der Um stand auf, daß eine winzige Wählerschaft, deren angeb liches Programm von allein Anfang an desavouirt wurde, sich selbst zur Partei aufblähend das große Wort ergreift

dürsic auch insoserue nicht als über flüssig erachiet werden, >ve>l sie auf so manche Behaup tung des Gegners präciser eingeht und die Wahrheil derselben mit atzender Schärfe nnlersucht. Der Hev. ^/rsasfer schreibt: ..Mit der dieichichte der Entstehung ber Mittelpartei beginnt die interessante Broschüre ni'd an der 'V'aiid der gegenwärtig bestehen den Verhältn.^e iin Tiroler Randlage, ans welchem nach der Versicherung des Herrn I?. ö. die klerikale, und die liberale Partei eme Art Sensitive

aufgezogen haben sollen, wird nachgewiesen, daß in Folge der ge schaffenen mißlichen Zustande eine vermittelnde Partei ein wahres Bedürfniß war, um die Gegensätze, die sich immer mehr zuspitzen, zn überbrücken und da- durch die prinzipielle Bekämpfung der beiden Parteien er- ichülkerl.' Vertrauen aus bessere Zeiten wieder herzu stellen. Dem gegenüber behaupten wir jedoch, daß, wer dem Gange der Ereignisse im Tiroler Landtage gefolgt ist, zugestehen muß, daß die liberale Partei bti oer eral- tirten

, herausfordernden Haltung der «ileritalen noth wendigerweise so und nicht anders handeln konnte, wie sie bisher gehandelt Hut uud daß, so lauge eben die Klerikalen diese Haltung behaupten, nur ein schneidiger Gegner, der. wenn auch in der Minorität, doch konsequent und beharrlich seine Pflicht verficht, ihnen imponirt und sie zu Concessionen in rein materiellen Fragen bereit finden läßt, während eine Partei ohne bestimmt ausgesprochene Richtung gar bald zum Spiel ball der klerikalen werden dürfte

und die ersehnten angehofften Erfolge nie nnd nimmer erreichen wird. Dieß bringt aber mit sich. daß der Zweck, zu wel chem diese Partei gegründet wurde, schon von vorn herein ein verfehlter ist und das; man nn voraus »clier , sein darf, daß die Niederlagen im parlauitaiarisch.'ii Leben nicht lange auf sich warten lassen n'erden, denn > wie eine Armee viejeuigen Schläge bckömun. welche sie verdient, so muß auch eine Partei nulhwendigerweiie unterliegen, wenn sie, ohne sich an einen der zwei be stehenden Aactoren

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Page 3 of 4
Date: 11.05.1876
Physical description: 4
, seine administrative Gewandtheit, welche er sich in längerxlfl.Staatsdienste erworben, das hohe Vertrauen, welche« alle seine Mitbürger und die Achtung, die ihm selbst seineGeg» ner entgegentrugen, sein von seinem Bater und Vor fahren überkommener populärer Name, die unerschüt terliche Treue an sein Herrscherhaus, machten ihn von selbst zum Führer jener politischen Partei, welche entfchloßen den ungesetzlichen Bestrebungen, die bisher das Land durchwühlte«, ein Ende zu machen sich bestrebt und im Anschluß

, errang er die An teilnahme unseres Landestheiles an dem BerfassungS- lcben Oesterreichs, die Sprengung der Fesseln, welche seit Jahren eine kerrschsüchtige Partei uns angelegt, und die Aenderung der Administratiou der Stadt Trient. Schrittweise vorgehend, unberührt von dem Geifer, welchen «ine Partei gegen ihn auSspie, ohne je ihn treffen zu können, hat er Trient und damit das ganze Land auf den gesetzmäßigen Boden geführt, von dem es zu seinem unermeßliche» Schaden seit Jahren ferne gehalten worden

, der, Stadtsäckel auf da« spar samste verwaltet, seinem Streben die unter den frühe ren Verwaltungen bedeutend gestiegene öffentliche Staatsschuld zu amortisireu, machte seine Krankhei und sein Tod ein Ende. Ja den niederen Volksschichten einer der popu lärsten MSnne r ward er seiner zeit mit einer nie ge sehenen von den« dcittey WahlkSrper in den Stadtroth 'gewählt, ^..i Ein tzeiter nrid warmer Anhänger der Religion ^ seiner Väpr gehörte er iy politischer Beziehung zur ! gemäßigt Z liberalen Partei

, welcher Gesinnung er immer treu geblieben. i Mit Gr^f Ferdinand Consolati hat die Stadt und !da« Land'einen schweren Verlust erlitten, möge die ^Partei, die er geführt, immer seiner Fahne und sei nen GrundsStzin so folgen, wie eS der Fall war. als er noch als Bannerträger ihr ooranschritt, wöge auch das Land und die Regierung dieser Partei die Hand entgegenstrecken und ihr den Kampf leichter machen, als sie es diesem edlen Kämpen gethan. Lokales uno Provinzielles. Bozen, 11. Mai. Thermometerkaad 7 llhr Morgen

die täglichen Unterstützungen entzo gen. Die Commune der Stadt wollt der Bezirks» behörde das zur Fortsetzung der Unterstützungen nö thige Geld vorstrecken, dies wurde jedoch von der Behörde mit Berufung auf diesbezügliche Jnstruc» tionen abgeschlagen. Diese unvorbereitet angeordnete Maßnahme wird das Elend vermehren. Budapest, A Mai. ,.Ho.i' brmgi ein« mani festartige Erklärung Jokay'S, worin ec die Abgeord nete» der liberalen Partei auffordert, bei der Ent» scheidung über den neuen Ausgleich sich offen

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 28.02.1873
Physical description: 10
erscheinende ultra montane Blatt „Voce cattolica', ein würdiger Bruder unseres „Volksblatt' sprüht in einem „die Liberalen und die welschtirolische Frage« überschrieben-» Artikel vener und Flammen über die Liberalen des Trentino, U>eil dieselben in den Organen ihrer Partei mit un erkennbarer Befriedigung die Wahlreform als das einzige Mittel, ihre auf die volle Autonomie des Landes gerichteten Bestrebungen vor den ReichSrath zu bringen, begrüßt und ein Zusammengehen der Ab geordneten des Trentino

mit der verfassungstreuen Partei in sichere Aussicht gestellt halten. Der Man tel der Religion muß herhalten, um auf die infamste Weise alle diejenigen anzuschwärzen, die nicht mit ihnen inS gleiche Horn blasen. '1'out eomms ekö? aoiis. Betrachten wir die gegen die liberale Partei in Welschtirol. welche bekanntlich aus den tüchtigsten und besten Männern besteht, geschleuderten Anschuldi gungen ein wenig näher. Bor all m wird die Anklage erhoben, daß sämmtliche Liberale Revolutionäre sind, weil sie, nachdem

sie in offenem Kampfe die Berei nigung mit dem Königreiche Italien nicht erreichen können, das Trentino wenigstens moralisch Italien einverleiben wollen, indem sie aus demselben ein Land voll von Anhängern der antireligiösen italienischen Revolution machen. In zweiter Linie werden die Liberalen des Trentino freche Feinde deS Katholicis mus genannt, weil dieselben in ihren politischen Be strebungen einen Stützpunkt in der verfassungstreuen Partei deS österreichischen Parlamentes suchen, welche letztere Partei

ge kommen sein mag, daß wenn einmal die Wahlreform durchgeführt ist. andere als geistliche oder feudal ck- ricale Abgeordnete das Trentiao im Reichsrathe ver treten werden, und hiedurch ganz außer Rand und Bans gerathen ist, genügen, um sich einen gehörigen Begriff von demselben zu machen. In einem äußerst würdevo'l gehaltenem Artikel, der die Sympathie der liberalen Partei deS Trentino für die Wahlreform offen an den Tag legt, bekämpft daS Journal der selben, de? „Trentino', die gegen sie gerichteten

An griffe und wir können nur aufs wärmste dem dort ausgedrückten Wunsche beitreten, daß die Schmäh worte der „Voce cattolica' ohnmächtig im Winde ver hallen mögen und daß daS Trentino einst, wenn die directen Wahlen Wirklichkeit geworden, wie ein Mann eimnüthig zusammenstehe, und solche Männer als Ab geordnete wähle, welche fest und tr-u zur liberalen verfassungstreuen. Partei stehen, von der allein das Trentino eine thatkräftige Unterstützung in seinen Be strebungen erwarten kann. (Eine Einladung

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Page 2 of 4
Date: 12.11.1879
Physical description: 4
legt und daß dadurch der Großfürst-Thronfolger jene panslavistische Partei desavouirt, die ihn als ihr Haupt betrachtet. Der Großfürst, so hofft man, werde in Wien die Ueber zeugung gewinnen, daß das Bündniß zwischen Oester reich und Deutschland keinen agrefsiven Charakter hat, jedoch von beiden Mächten bezüglich der abwehrenden Natur desselben unentwegt festgehalten wird. Frankreich. Der „Pol. Corresp.' schreibt man aus Paris: Was die inneren französischen Angelegen heiten betrifft, so herrscht

Du Dich nicht? Weßhalb sollte Dein Vater Johanna nicht leiden mögen?' „Ja wohl, — wchhalb? Ich weiß es nicht; ich finde gibt jetzt im türkischen Reiche vier Parteien. Eine ist die alte Partei Mahmud Nedim's, die aus den All türken zusammengesetzt ist; die zweite ist die Partei Midhat's, die dritte Savfet Pascha's Partei und d e vierte ist die jungtürkische Partei, die sich bis jetzt allen Bewegungen ferngehalten hat. Said Pascha, der gegen wärtige Großvezier. gehört, obwohl er ein Mann von großer Intelligenz

ist, bis jetzt keiner Partei an. Die jungtürkische Partei besteht aus intelligenten Männern, denen die Wohlfahrt ihres Landes am Herzen liegt. Da sie wissen, welchen Einfluß Said Pascha auf den Sultan ausübt, und Said auch als einen Patrioten und thätigen Staatsmann kennen, so setzen sie große Hoffnungen in die Zukunft und sind des Erfolges des neuen GroßvezierS gewiß. Diese Partei gewinnt täg lich an Boden, und wenn sie Said Pascha zu ihrem Chef ernennt, was sehr wahrscheinlich ist. wird die Türlei einen ungeheuren

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Page 1 of 4
Date: 24.06.1880
Physical description: 4
-werthen Leiwrtikel, aus welchem wu nachstehend die martanlesten Stellen citiren: „Unsere Le!er werden aus unserer bisherigen Haltung nur die eine Konsequenz zieyen daß wir die Unabhän gigkeit unseres Urtheil- nicht allein gegenüber einem Parteiterrorisinus und den SchlagworMi der Partei- Presse. sondern auch gegenüber sder Regierung zu wahren wüsten und damit sicherlich in steter und inniger Ucbeleinstimmung mit der öffentlichen Meinung geblieben sind. Es gibt freilich Organe, welche die Freiheit

des Urtheils weder kennen noch achten. Sie kennen nur eine Presse, weiche dem Diktate der Par teiführer folgt oder den Aufträgen der Regierung. Wir sind jedoch der Ansicht, daß weder die eine noch die andere Presse frei genannt werden kann. Die erstere folgt unbedingt den Befehlen der Partei und verliert jedes Verständniß für die Fehler derselben. Statt sie aufzuhellen, bestärkt sie dieselbe nicht selten in ihren irrigen Zielen, wiegt sie in den Wahn der Unfehlbarkeit, bemäntelt» oder verhüllt

ihr selbst ihre Fehlgriffe und ebnet die Wege einem Partei-Absolu tismus. welcher unter Umstünden dieselben Uebel im Gefolge hat, wie jeder Andere. Auch eine Partei bedarf zu ihrer Controle und zu ihrem Ansporn einer unbefangenen und unabhängigen Publizistik. Wer über duse Dinge ein reiferes Urtheil erlangen will und wem diese allgemeinen Andeutungen nicht aus» reichen, den verweisen wir auf die junge von Holtzen» dorff publicirte Abhandlung über das Wesen und den Werth der öffentlichen Meinung. Tort

werden die Conscquenzen einer der Partei unlei/thänig gewordenen Publizistik mit grellen Strichen gezeichnet. Taß aber auch anderseits eine der Regierung unbe dingt ergebene Presse, welche auf das Recht verzichtet, Regierungsactionen freimüthig zu beurtheilen und ihre eventuellen Coufequenzen mit aller Offenheit darzule gen, die der Publicistik im modernen Leben zugefallene Mission nie zu erfüllen vermöchte, die5 bedarf wohl keiner weiteren Darlegung. Duser Wahrheit waren wir uns stets bewußt. Wir solgten

nicht den Schlag» Worten der Partei, welche den Kampf suchte, als er zu vermeiden war. welche durch ihre Mißgriffe viel zur Situation beigetragen hat, die wir gegenwärtig bekla gen. aber wir haben nie das Recht preisgegeben, allen Maßnahmen entgegenzutreten, welche das Deutschthum in seinen Rechten beeinträchtigen, den Parlamentaris mus gefährden, die ReichSeinheil lockern könnten. Wir bringen kein sacriü/io üell' mtlülötto, weder an eine Partei, noch an eine Regierung. Von Widersinn kann nur der sprechen

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