. Seine Richtung geht nicht dorthin und wird lange Zeit nicht dorthin gehen. Was Oesterreich anbetrifft, so liegt kein Grund vor, zu glauben, daß es die Initiative zu den Feindselig keiten ergreifen werde.« Freilich hat man in Turin eben erst erklärt, daß man auS purer Furcht vor einem österreichischen Angriffe den Sitz der Regierung von da nach Florenz verlegen müsse. Später fährt der Correspondent fort: »Wie die Männer des Krie ges urtheilen, bedeute die Lösung der römischen Frage die Vertagung
der venezianischen auf fast unbestimmte Zeit. Das ist eine Meinung, welche ich ziemlich ge neigt bin zu theilen.« Man kann in diesem jeden falls inspirirten Raisonnement alles finden: ein ver stecktes Anerbieten, mit Oesterreich zu unterhandeln; eine Finte, um ren Kaiserstaat in Sicherheit zu wie gen, oder die Befolgung eineS von Paris empfange nen Winkes. Auffallend ist die Sprache jedenfalls; bisher gefiel man sich zu Turin gerade darin, mit der Convention zugleich gegen Rom und gegen Oe sterreich zu flunkern
dadurch zu vereiteln, daß sie eine andere europäische Macht oder mehrere Mächte bewegt, an Frankreichs Stelle in I Rom zu treten. ES heißt — und ich beeile mich, hin zuzufügen. daß man in PariS diese Meinung keines wegs theilt — der päpstliche Hvf sei durch seine ! Wiener Agenten in Kenntniß davon gesetzt, daß der ! Augenblick. Oesterreich zu einem Entschlüsse gegen Ita lien zu bestimmen, nicht ungünstig wäre. In Turin auch mußte man Oesterreich sehr feindselige Vellei» täten zutrauen. Die Verlegung
der Hauptstadt nach Florenz, so stellt sich nachträglich heraus, ist größten» theils aus Furcht vor einem Angriffe Oesterreichs be schlossen worden. Wohl gemerkt, ich sprecht hier nicht von der Uebersiedelung der Regierung überhaupt, diese war festgestellt, indem Frankreich die Räumung Turin« als eine unerläßliche Bedingung der Abberufung der französischen Truppen aus Rom von Anfang der Un terhandlung an betrachtete. Dagegen überließ der Kai ser die Wahl der neuen Hauptstadt ganz der Einsicht Italiens