Nr. 126 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Zieiistag. den 7. Juni 191V. gestellten Bahnarbeiters, tauchte im Spätherbste 1309 unter dem fälschen Namen Cireiti in Tramin «ruf, fand als einfacher Arbeiter beim dortigen Kirchenbäu Beschäftigung, mußte aber wegen Un verträglichkeit bald entlassen werden. Er hatte im Gasthaus- -des Alois Maly seine Verpflegung, auch nach seiner Entlassung aus der Arbeit, und hielt sich sehr viel dort auf. Viele Anzeichen sprechen dafür
, daß er für ein Hochstaplerisches Auftreten, miit dem er schon früher sein Glück versucht hatte, abermals seine Vorbereitungen traf, wobei nur seiner pomphaften Geschäftskarte «Hans Louis Ci- reni, Bauunternehmer, Besitzer und Erfinder neu ester Patente, jahrelang als Polier in Deutschlalü, Oesterreich-Ungarn, Frankreich, Serbien, Holland, Dänemark und Schweiz usw.' gedacht werden soll. In Wahrheit hatte Kubetz, die Hälfte dieser Länder gewiß niemals gesehen. In Tramin faßte Kubetz bald eine warme Zu neigung zu der Wirtin
wieder nach Tramin zurück, wo bei er die Neise sorgfältig geheim hielt, vom Bahnhöfe in größter Eile heimkehrte und der Kö chin Meyex bei Maly sagte, er. habe in seiner Woh^ lnung beMigMr geschlafen .v Den Aufenthalt in Bozen Hat er dazu benützt, um auf dem Bahnhof postamte einem Bediensteten ein Paket zur Aufgabe einzuhändigen, welches an Alois Maly, Mastwirt in Tramin, adressiert war. Es enthielt eine kleine Höllenmaschine. Am 31. Jänner waren Frau Maly -ihre Mägde, Maria Weger und Paula Christanel und „Cireni
' (Kubetz) als Zeugen zum Bezirksge richte Kaltern geladen. Der Zeitpunkt der Aufgabe jenes Paketes war daher -von Kubetz mit Bedach gewählt worden, denn es mußte so zu einer Zei an den Ort seiner Bestimmung gelangen, als jene von Tramin abwesend waren. In der Tat wurde es am 31. Jänner um 1 Uhr nachmittags dem Wirte Alois Maly vom Postboten Aergeben, und er schickte sich bereits an, das Paket in Anwesen heit mehrerer Gäste, etwa zwei Schritte von deren Tische entfernt, zu öffnen. Es war ein Glück, daK