. »oman von I«»e. lN»ch»ru< »er»«ten.I kl. Fortsetzung. .Die Treppe hinauf —' sagte der Schneider, aber seine Frau fiel ihm in'» Wort. .Fräulein Schmidt ist nicht zu Hause, sie ist schon heute morgen ftüh ausgegangen u»d hat mir ge sagt, fie komme erst um zehn.Uhr wieder. Sie steht fich wahrscheinlich noch mehr möblirte Woh nungen an; wenn man drei Zimmer miethen will, nimmt man nicht die erste beste, da erkundigt man fich erst nach der Moralität der Bermiether. Ich werde Ihnen leuchten, mein Herr
, das GaS brennt noch nicht.'' Mit einer sehr ausdrucksvollen Bewegung ergriff sie die Lampe und schritt dem Fremden voran. Dieser warf noch einen Blick wie hilfesuchend auf den Schneider, der Ausdruck stumpfsinniger Er gebung, der fich im Gesichte des armen Mannes malte, bewies ihm aber, wer Alleinherrscher in diesem Reiche war und daß eS für den Augenblick keine Instanz gab, an die fich gegen den Willen der Frau Hart appelliren ließ. Er folgte ihr deß halb, ohne noch einen weiteren Versuch
zu machen, zu Fräulein Schmidt zu dringen. Vielleicht war er trotzdem mit dem Erfolge der von ihm angestellten Recherchen zufrieden. Aber sage mir vur Frau, was er hier machen wollte?' fragte der Schneider. .Fräulein Schmidt ausspioniren, »a. Du Hast'S Hm ja bequem genug gemacht. Und wa» er ist? Ein Mädchenjäger ein Cnjon. und der Mensch spricht — mir!* Sie rang nach Athem. isMS, fie daher mit den Worten: .Dahinter steckt etwas ich will sogleich zu Fräulein Schmidt hinauf und ihr die Geschichte erzählen/ schloß
der Schneider. Mutter, hat fie denn Kohlen im Zimmer?' „Ja; fie sagte heute, eS sei ihr bei dem Regen- wetter so sehr kalt; ich solle ihr nur Kohlen da lassen, damit fie nachlegen könne und mich nicht erst zu rufen brauche.' .Und nun ist fie ungeschickt gewesen und hat die Klappe zu früh zugemacht l Da haben wir die Be- scheerung,' jammerte Hart. ^Ungeschicklichkeit wird es wohl kaum gewesen sein,' bemerkte Gringmuth kopfschüttelnd. Aber komme» Sie schnell.' .Ja, schnell!' wiederholte Frau Hart
sich be sinnend, .Hart, so stehe doch nicht da und halte Manlaffen feil, schnell rühre Dich.' Sie ergriff die Lampe und ging, gefolgt vo» Gringmuth und ihre» Manne, ans dem Zimmer und den Korridor die schmale Treppe hinauf, welche zu den Bodenräumen führte. Der Schneider Hart betrieb, wie wir au» den Aeußerungen seiner Frau bueitS erfahren haben, sein Handwerk keineswegs mit jener Großartigkeit, welche ihn zu den prunkenden Titel eine» Marchand- Tailleur berechtigt man itin veranlaßt hätte