gefaßt war, schrie er vor Schmerz und Schrecken doch laut auf, als er die wenigen aber inhaltsschweren Zeilen, welche ihm der „Meister' sandte, gelesen hatte. Der Inhalt der Hiobspost, welche Ludwig Günther so unerwartet erhalte»! hatte, lautete: „Leonore Sophie ist feit gestern verschwunden, Lucifer ebenfalls. Alles deutet auf eine Entführung durch letzteren hin. Lasse von Deinen Schiffen segelsertig machen, was Du irgend kannst, uud halte Dich zur Verfolgung bereit. Ich sende Dir einen Vertrauten
ist Knutsch, Ew. gräfliche Gnaden, Ambrosius Knutsch zu dienen. Der Meister sendet mich, Sie über den traurigen Vorfall mit dem Fräulein zu informieren und die Maßregeln zur Verfolgung des Schuftes, den Gott in die unterste Hölle verdammen möchte, zu vereinbaren.' Ludwig Günther fühlte in diesem Moment eine zornige Erbitterung gegen seinen künftigen Schwiegervater in sich aufsteigen. Wozu sandte ihm derselbe diesen Ritter von der traurigen Gestalt, der ja selbst den Spott der Kinder herausfordern mußte
Er scheinung ja alle Welt bestach, da warnte ich d« Meister wiederHoll vor der glatten Schlange, fand aber kein Gehör und erzürnte jenen nur durch die Hartnäckigkeit, mit der ich meine An klagen und Warnungen immer wieder vorbrachte; glaubte der Edle doch, mich trieben nur Neid uiü» Eifersucht,, und hätte ich nicht vou früher her einen großen Stein bei ihm im Brette gehabt, so würde ^ er, glaube ich sicher, mich wohl gauz aus seiner Nähe verbannt haben. Dies Aeußerste aber ver» - mochte selbst Lueiser
nicht durchzusetzen, obschon er alle Minen springen ließ und seine ganze höllische ' Schlauheit aufbot, um mich aus dem. Wege zu räumen. Ich kannte Sie nicht, Herr Graf, und hatte Ihren Namen nie vorher gehört, tausendmal aber habe ich Sie gesegnet, als dem Meister endlich ° durch Sie die Augen über seinen bevorzugte» Günstling geöffnet wurden. . , Der Meister zog mich aufs neue .in sein Ver- . . . trauen und wäre es nach mir gegangen, wir hätten. .. . den schlauen Schurken aus der Stelle festge- . nommen
und in Eisen gelegt, allein er, der Meister, wollte das ganze Schlangennest ausheben, den Bund, den jener entweiht hatte, mit einemmal von allen schlechten und verführten' Elementen ' säubern. So kam es, wie es kommen mußte: Der Schuft erhielt Wind von dem, was ihm drohte, und kam uns zuvor. Wie er es angestellt hat, das Fräulein in seine Gewalt zu bekommen,, ist uus ein Rätsel; aber freilich, wo es sich um einen recht niederträchtigen Schurkenstreich handelte, ' war Albrecht Matthias von Erlenbach