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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 18.07.1873
Physical description: 10
gegenseitigen Kündigung antrat. Meister Ob>xer war mit den Leistungen seimS Ge sellen sehr zufrieden und behandelte denselben in Folge dessen auch mit großer Freundlichkeit und Gute, was sich dieser zu Nutzen machte, indem er kaum zwei Monate nach seinem Diensteseintritte mit der 16 Jahre zählenden, Tochter seines Meisters. Namens Maria, ein Liebesverhäitriiß begann. Die Folgen dieses Ver hältnisses welch S sehr bald einen ganz intimen Cha rakter annahm, zeigten sich bereits im Spätherbste vorigen JahreS

beim KreiSgerchte stattfindenden Schlußoerbandlung und wurde hier nur erwähnt, um die ganze Situation zu beleuchten und um das Verständniß für die folgen den Vor älle zu vermitteln. Am 22. Mai als dem Himmelfahrtsfesttage be suchte Angelo Pedrini in Gesellschaft seiner Geliebten die Restauration Rainer in der Mühlgasse dahier, wobei sie vom Meister Obexer, der plötzlich mit mehreren Kameraden ebenfalls dort erschien, getroffen wurden, was sowohl dem Letzteren als auch der Maria sehr unlieb

war, indem sie gleich an der finsteren Miene veS VUerS merkte, daß ih n das vertrauliche Beisammensein mit dem Gesellen im Wirthshause nicht gefiel. Sie beeilte sich auch deßhalb, auS dem Garten, wo ihr Vater mit seinen Kameraden niedergelassen hatte, zu kommen, und ließ den Pedrini allein dort zurück. Meister Obexer erzählte noch am gleicken Abende snner Frau obigen Vorfall u->d erklärte ihr, daß er dem Gesellen den Dienst künden werde, was jeden falls am Besten sei, indem man sonst nicht wissen könne

, was noch daraus entstehen könnte. In der That kündigte Meister Obexer am Sonn tage 25, Mai Nachmittags seinem Gesellen Angelo Pedrini auf Grund der zwischen ihnen bestehenden Vereinbarung den Dienst, welchen er 14 Tage später i» verlassen hatte. Pedrini war hierüber allerdings betroffen, ließ l-doch Anfangs wenigstens nicht viel von seiner inne ren Aufregung merken, sondern ging in die Stadt herein und fand beim Rädermacher in der Fleischgasse einen neuen Dienstplatz, was er mit einem triumphi- Lächeln

auf den Lippen dem Meister Obexer w'tth«lle, als er zum Nachtessen nach Hause gekom men war, mit dem Bemerken, daß wenn Obexer >?»? den Dienst gekündigt, weil er geglaubt yave. daß er hier keinen Platz mehr bekäme, er sich habe, indem er nur 200 Schritte zu machen Ä - ^ einen neuen Dienst zu bekommen. auf dieß hin entgegnete Meister Obexer, daß die des Dienstes keineswegs aus diesem ka^ü.. i^dera wegen des Borsalls am Himmel- !u? » Ze erfolgt fei, welche Erklärung den Pedrini U,5°Arung veranlaßte

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.02.1911
Physical description: 8
Nr. 29 „Bvzner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Montag, den 6. Februar 1911- Erkämpfte s Glück. Roman von A. Below. 45. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Aver ebenso gut liaite der Graf mit seinem Flehen und seinen ' B-.'ichivörunyeu einen Felsblock zu rühren ver mach!. als das ciscuharte Herz des verbrecherischen Mannes. Auch der „Meister' geriet in die längste Erregung, als Ludwig Günther ihm von seinen fruchtlosen Bemühungen berichtete. Mit dem Greise und dem treuen Philipp vereint, ward

mit ihr zugleich auf dem brenueudeu Schiffe zu gründe!' Ta kam dem wackeren Philipp, der sich sonst nicht gerade durch scharfe Verstandesgaben ans- zeichnete, ein rettender Gedanke. Er erinnerte sich die dem Aufenthalte des Fräuleins auf Wangeroöge her, das dieses einen kleinen Hund besessen,, der außerordentlich treu und anhänglich . war.. Er verständigte, den „Meister' von seiner Idee, und in kurzen, hastigen Worten gab dieser an, daß das Tierchen sich in der Tat an Bord der „Leonore Sophie' befinde. Hwei

, denn verschiedentlich hatten sich Gruppen gebildet, die eifrig mit einander flüsterten; abseits aber konnte man in der Hut wohlbewaffneter Wächter einen gefesselten Mann bemerken, den jeder, der ihn einmal gesehen, an seiner stolzen Haltung, seinem herrischen Wesen, das er selbst jetzt in Ketten nnd Banden bewahrte, wiedererkennen mnßte. Es war Lneifer, der Schmngglerkönig, und da dicht am Feuer standen der „Meister', Ludwig Güuther, Philipp, Ambrosius, Oltmann, letztere beide noch schwer an den Wunden leidend

einen Wink, worauf dieser vortrat und mit lautschallender Stimme Ruhe gebot im Namen des „Meisters'. .Einst war dies Dein Amt, mein anner Am brosius,' bemerkte der „Meister', zu jenem gewendet, „nun warte nur geduldig die Zeit ab, dann wirst Du wieder so gesund und kräftig wie einst.' Trübe schüttelte der wunde Mann das Haupt: .-Die Eisen der Schmuggler haben zu gut ge troffen, Meister, ich bin ein verlorener Mann. Doch was schadet's, nehme ich doch die Zuver sicht mit ins. Grab

, daß das Menschengeschlecht von jenem: Schandflecken dort — er deutete mit dem Köpf in der Richtung hin, wo Lucifer stand — befreit wird.' . Der „Meister' nickte kurz, aber nicht un freundlich, dann trat er näher an das Feuer heran, während die Anwesenden einen weiten Kreis um ihn schloffen. .. „Bereitwillig sind alle Führer unseres Bundes meiner Ladung gefolgt,' so hob er mit klangvoller, . weithin vernehmbarer Stimme zu sprechen an, „und haben sich hier an einsamer Stätte ver sammelt zu nächtlich stiller Stunde

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 19.07.1873
Physical description: 4
n darf, daß hente schon im Beichtstuhle für dir kommenden Reichrathswahlen gewirkt wird. Alls dem Gerichtssaale. (Fortsetzung und Schluß.) Meister Obexer hatte den ganzen Vormittag hindurch wie gewöhnlich gearbeitet und war wenige Minuten vor 11 Uhr in seine Wohnung hinaufgekommen, wobei er zu seiner Frau sagte, sie solle anrichten, dann gehen sie gleich essen, denn sie warten nicht und da damals die Maria noch nicht nach Hause gekommen war so ersuchte sie ihn, in den Keller hinabzugehen und den Wein

einzufassen, wozu sie ihm die nöthign Ge schirre durch dir kleineren Kinder werde hinabtragen lassen. Ueber Auftrag der Mutter trug dann in der That die jüngere Tochter Rosa die Geschirre hinab und sah als sie im Erdgeschosse angelangt war. den Vater zur Werkstätte hinaus und die Seitengasse, wetche beim Schmidhause von der Poststrage abzweigt und auf welcher man zum Spritzenhaufe zu Gries und von dort wieder auf den Hauptplatz gelangt, hinabgehen. In welcher Absicht Meister Obexer jene Gasse hinab

, des AltmeßnerguisbesitzerS, angebrachten Siilder auK den!Meister' Obexev,»->d'er mit dem An gela Pedri«k'M/Vtti»ß^Hina^--g^m^f!ch» Zaus'zu S«g, hestig^'M! gesticülireii, wie wenn n sagen oicht möglich,>5' - > Z Plötzlich-blieben - > uyd Pedrini, «r auf der' linken Stite ^gjng^' machte ein? Bewegung AtM diii.Wße .drs /Meisters Obexer -zu» als ob er «nsetben-schlagen >wvllte>! weßhalb- auchdieser.mitder Hand dort htnabfuh^' ünd ^ gleich ' därallf zu laufen begaut,' ivobri! ^Mr!'HlchtlUlg!''gegen d?n Platz..zu '»schlug,.^ also.ymkehrte

deS Verletz ten wurde durch dm heftigen Stoß auf die rechte Seite des Genickes und die hiedurch bedingte Lähmung des Rückenmarkes herbeigeführt. Angela Pedrini ist geständig, daß er, nachdem seine Geliebte Maria Obexer ihn darauf aufmerksam ge macht, daß der Bater von rückwärts auf sie zukomme, und ihrer Wege weiter gegangen war. ihr noch zuge rufen habe, er gehe nur zum Musch zurück um sein Bier auSzutrinken, dann werde er schon zum Mittag essen kommen, worauf er sich umwendete und dem Meister Obexer

gefallen und habe ihm mit Leichtigkeit daS Billeisen auS der Hand entrisse», mit welchem er sofort einige Stiche gegen Obexer führte, ohne jedoch zu wissen ob un'' wo er ihn hiemit getroffen. Getäuscht in allen seinen Hoffnungen sei er, nach dem er einmal Blut gesehen, in eine solche Wuth gerathen, daß er, nachdem der bereits aus drei Wun den blutende Meister Obexer die Flucht ergriff und gegen das Lokale deS Mufch zurücklief, ihn dorthin verfallt? und ihm auf der Verfolgung noch einige Stiche

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 21.01.1911
Physical description: 16
einzuweihen, den er erlauscht. Der Alte geriet vor Zorn säst außer sich. „Hab' ich mir's nicht gedacht, daß das Gesindel nichts Gutes vor hatte! Unbegreiflich, daß der Meister sich so hat können täuschen lassen!' „Und wenn dies nun nicht der Fall wäre, Ottmann? Wenn der Meister diese Männer garnicht kennen würde, von ihrem Aufenthalt auf der Insel gar nichts wüßte?' — Er sah den biederen Graukopf bedeutungsvoll an. — .Ich kenne einen, der bei dem Meister viel gilt, um - alle Heimlichkeiten des Bundes weiß

und Widerrede leistete er den verlangten Schwur. Weit aus in starrer Verwunderung aber riß er dann die Augen, als der Graf ihm, wenigstens der Hauptsache uach, seine Erlebnisse während der verflossenen Nachr mitteilte. Immer wieder beteuerte er, daß er so etwas doch nicht von »dem verdammten Keerl' erwartet habe. Am liebsten wäre er schnurstracks zum Meister gelaufen, um diesen aufzuklären, und ? «s bedurfte eines ganz energischen Hinweises von seilen Ludwig Günthers auf den eben geleisteten ; Eid

Entlarvung vor dem Meister. Aber das Glück war diesmal mit der gerechten Sache. Stunde auf Stunde verrann mit bleierner Langsamkeit; in fieberhafter Spannung horchten die fünf Männer in dem Häuschen auf jedes Geräusch. Da endlich zwei Stunden nach Mitternacht näherten sich mühsam gedämpfte, scheue Tritte der Schwelle. Leises Geflüster, vorsichtiges Hantieren an dem primitiven Schloß und die Haustür sprang aus. »Es sind ihrer drei,' raunte Philipp femem Herrn zu. »Zwei kommen 'rein, der dritte steht

gönan eingeprägt, zum Ueberflnß auch »och ein besonderes Merkmal angebracht hatten, traten sie den Rückweg an. « „Jetzt ist's an Euch, Oltmann.' sprach der, Junker von Varel, »haltet nunmehr Ener Ver-. sprechen und schafft mir den Meister zur Stelle, aber wohlgemerkt, unter einem unverfänglichen Vorwande, damit jener schlane Schnrke keinen Verdacht schöpft.' Der grauköpfige Wangerooger nickte, noch vor der Ebbe, also in vier Stunden, so ver sicherte er, bringe er den Meister nach der Insel: er wolle

vorgeben, er habe ihm in persönlichen Angelegenheiten etwas Wichtiges mitzuteilen und bedürfe dringend feines Rates. Ludwig Gniulier konnte sich nicht der Frage enthalten: „Und wo findet Ihr den Meister, Oltmann?' 'Aber »er 'Alte schüttelte mit entschiedener Verneinung den Kopf: „Wissen Sie es nicht schon, Herr Graf, so darf ich's nicht sagen, wenn Sie auch das Zei-,!,. ,l da — er dentete ans die silberne Agraffe — iwci> immer am Hute tragen.' Ein wenig verletzt dnrch die Hnrückweisnim, verabschiedete

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.02.1911
Physical description: 8
und Selbstmörders zurück. Der „Meister' war es, der zuerst seine Fassung wiedergewann. „Möge der ewige Richter ihm gnädig sein,' sprach er mit eindringlichen! Ernst, „er hat furchtbare Taten aus sein Gewissen geladen, aber die göttliche Barmherzigkeit ist groß.' Es dauerte geraume Zeit, bevor die Gcmiiter fich so weit beruhigt, daß' sie für weiteres Auf merksamkeit hatten. Die Leiche des Schmugglers war beiseite geschafft worden, ebenso hatte man den toten Körper der armen Leila sanft am AbHange

, aber er sparte jedes Trostwort, er wußte doch, daß einen solchen Gram nur die Zeit zu lindern vermochte. — Mit den anderen' Gefangenen wurde kurzer Prozeß gemacht. Ms der „Meister' den Schurkereien Lueifers nachspürte, hatte er gleichfalls dessen Verbindung mit Lars Hansen und dem braunen Hanko entdeckte zugleich war er aber auch einem anderweitigen verderblichen Treiben der beiden Schufte und ihrer Spießgesellen auf die Spur gekommen: dieselben dienten der französischen Regierung als Spione und Hand langer

den Beweisen ihrer Schuld an die j Engländer auszukefern, welche sie dann wohl zur Deportation verurteilen würde«. i Der greise Oltmann murrte zwar, eS sei die» «me viel zu gelinde Strafe für die Schufte, > Gimmte dann aber z», da mau auf diese Weite ver argen «suv^ene ani tenyieiieu ieoig ivcroe uno dieselben dann doch immerhin einen gebührenden Lohn für ihre Schlechtigkeit empfingen. Aufs neue schloß sich alsdann der Ring um den „Meister', dem sich darauf der Reichsgraf von Varel und Knyphaufen näherte

. „Exzellenz,' redete der „Meister' denselben an. „was Sie hierher führt, ist diesen Männern bereit bekannt Sie haben von den Bestrebungen gehört, welche unser Bund in neuester Zeit ver folgt» und hoffen, sich derselben sür Ihre Zwecke bedienen zu können. Der alles verschlingende korsische Gigant legt die Hand auch aus Ihre Grafschaften; dies zu verhindern, begehren Sie die Hilfe unseres Bundes, indem Sie unsere materielle Macht sehr wahrscheinlich überschätzen. Allein unsere Augen sind auf ein größeres

an die große, heilige Sache!' Er trat auf dm Meister zu uud schüttelte ihm herzlich die Hand, woraus er sich an Ludwig Günther wendete: „Auch zwischen uns beiden, Vetter, möge das Kriegsbeil begraben sein. Hier meine Hand, ich biete sie Dir zu einem ehrlichen Frieden. Womit immer wir uns gegenseitig ge kränkt haben, eZ soll auf beiden Seiten vergeben und vergessen sein. Fortan sind wir Kriegs kameraden, die in einer Linie stehen und Schulter an Schuller kämpfen.' Ebenso überrascht wie erfreut schlug

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.02.1911
Physical description: 8
gefaßt war, schrie er vor Schmerz und Schrecken doch laut auf, als er die wenigen aber inhaltsschweren Zeilen, welche ihm der „Meister' sandte, gelesen hatte. Der Inhalt der Hiobspost, welche Ludwig Günther so unerwartet erhalte»! hatte, lautete: „Leonore Sophie ist feit gestern verschwunden, Lucifer ebenfalls. Alles deutet auf eine Entführung durch letzteren hin. Lasse von Deinen Schiffen segelsertig machen, was Du irgend kannst, uud halte Dich zur Verfolgung bereit. Ich sende Dir einen Vertrauten

ist Knutsch, Ew. gräfliche Gnaden, Ambrosius Knutsch zu dienen. Der Meister sendet mich, Sie über den traurigen Vorfall mit dem Fräulein zu informieren und die Maßregeln zur Verfolgung des Schuftes, den Gott in die unterste Hölle verdammen möchte, zu vereinbaren.' Ludwig Günther fühlte in diesem Moment eine zornige Erbitterung gegen seinen künftigen Schwiegervater in sich aufsteigen. Wozu sandte ihm derselbe diesen Ritter von der traurigen Gestalt, der ja selbst den Spott der Kinder herausfordern mußte

Er scheinung ja alle Welt bestach, da warnte ich d« Meister wiederHoll vor der glatten Schlange, fand aber kein Gehör und erzürnte jenen nur durch die Hartnäckigkeit, mit der ich meine An klagen und Warnungen immer wieder vorbrachte; glaubte der Edle doch, mich trieben nur Neid uiü» Eifersucht,, und hätte ich nicht vou früher her einen großen Stein bei ihm im Brette gehabt, so würde ^ er, glaube ich sicher, mich wohl gauz aus seiner Nähe verbannt haben. Dies Aeußerste aber ver» - mochte selbst Lueiser

nicht durchzusetzen, obschon er alle Minen springen ließ und seine ganze höllische ' Schlauheit aufbot, um mich aus dem. Wege zu räumen. Ich kannte Sie nicht, Herr Graf, und hatte Ihren Namen nie vorher gehört, tausendmal aber habe ich Sie gesegnet, als dem Meister endlich ° durch Sie die Augen über seinen bevorzugte» Günstling geöffnet wurden. . , Der Meister zog mich aufs neue .in sein Ver- . . . trauen und wäre es nach mir gegangen, wir hätten. .. . den schlauen Schurken aus der Stelle festge- . nommen

und in Eisen gelegt, allein er, der Meister, wollte das ganze Schlangennest ausheben, den Bund, den jener entweiht hatte, mit einemmal von allen schlechten und verführten' Elementen ' säubern. So kam es, wie es kommen mußte: Der Schuft erhielt Wind von dem, was ihm drohte, und kam uns zuvor. Wie er es angestellt hat, das Fräulein in seine Gewalt zu bekommen,, ist uus ein Rätsel; aber freilich, wo es sich um einen recht niederträchtigen Schurkenstreich handelte, ' war Albrecht Matthias von Erlenbach

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 31.03.1891
Physical description: 4
man nichts aus ihm herausbringen, aber i« «u»dfi«ber fand man, was z» ahueu war. die Spur der Ler» brechen, die nach dem Glockenhof wies. Insgeheim wurde alle Nacht deS Gerichts an wehrhafter Mannschaft aufgeboten nud der Slockenhof von allen Seit«, eingeschlossen. Immer enger schloß fich der Ring, der Meister wie seine Spießgesellen warm gesauge». Mit schwere» Ketten an Hände« und Füße» trieb, man die Verbrecher zum Münzer thurm ill Hall hinab und warf.fie in die tiefsten Kerker. Ganz Hall uud die Umgebung athmete

wie von schwerem Drucks befreit auf, als die Kuude durch daS Land drang, daß es gelungen sei, der Verbrecher auf der Hochstraße habhaft zu werden. Nach einauder gestanden die Raubgefellea ihre Schreckenstaten ein, bis auf deu finsteren Meister, der fich drei Tage und drei Nächte de» Allewseins im Kerker auSbat. Während dieser Frist ging der Meister in fich. verlangte nach einem Priester und gestand reumüthig seine Verbrechen. Nun konnte allen der Proceß gemacht werden^ Maufaud nach einigem Sucht» das geraubte

Gut i» de» Kellern deS Glockenhofe» vergraben. die Leiche» im Gärtchen am WaldeLraud. Nach monatekanger Haft wur»e danu das Urtheil gesprochen, der Meister sammt sei««» Gesellen zum Tod »«»rtheilt. Wie nun der Tag der Hinrichtung heranrückte, ver» langte der Meister den Richter und unterbreitete ihm demüthig die Bitte, für die arme Gemeinde im benachbarten Dorf Mils vor feinem Ende noch eine Glocke gieße» zu dürfe» unter deren Klang er dau» leiueu letzte» Bang aus dieser Welt antrete» wolle

. Der Richter kannte de» Meister» hohe Kunst uud berich tete über Gatterer» leite Bitte nach J»a»bn>ck^ Die hoheu Serichtsherreu stimmten nach einige« Zögern zn und Meister. Gatterer wnrde zum Entsetzen seine» verzweifellldeu WeibeS wieder auß den Glockeahof transportirt, wo er mit schwere» Kette« an de» Füße» uuo scharf bewacht, die Arbeit z» neuem, z»m letzten Guß beginnt. Tag» . üb« arbeitet der Meister mit eiuigeu Schmiedgeselle» au« Halt auf dem Glqckenhof, die Nacht über muß er immer im Kerker welle

». Der Lemaautel ist fertig, das Metall zischt und brodelt in der Pfanne, ängstlich prüft der Meister die Blasen, ob wohl die Mischung gelinge, weißlich glSht die Masse, der G»ß ist fertig. Der Meister stößt den Zapfen aus, ra»cheud schieße» de» Me» tallS heiße Woge» in die Form, der Mantel füllt sich, die Pfanne ist leer. Noch eine Nacht der Kühlung, dann am ander«» Morgen schwingt der Meister bei Hammer, der Mantel »«rspnngt, maje stätisch liegt die Glocke da, fertig zu« Geläute. Am nächsten Freitag

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.04.1876
Physical description: 6
lZrio-i . . klatrsl Iuvsvrriek k'l-itssos 1 vrt'LlisUsId ^sub!i>cd . viüclujZS - Kuiilll ^Vör!;> . Ivirotidiell IlUQLkSll Ihrem Auftrag gehandelt, die Frau muß dem Manne gehorchen, das wissen Sie ja doch, Meister Hart!' Der arme Meister stöhnte und keuchte. „Warum sollten wir alten Leute denn wohl eine solche Unthat thun'utld uns au solch jungem Keben vergreifen?' „AuS Habsucht, Meister Hart, auS Habsucht. Gold und Edelstrine haben schon Viele geblendet.' „Sir ist ja arm wie ein« Kirchenmaus

, ob sie zahlen könne und ^>b sie moralisch sei. Aber Mine Frau.sagte, das wärey )'äule Mche,' ha steckte was anderes dahinter und brummte, daß' ich zugegeben hatte, die Schmidt wohne bei All«.' „Da haben wir'S ja, man forscht schon nach'ihr) Meister Hart, Wteister Hart, ich fürchte, Sie haben sich da eine sehr böse Suppe eingebrockt.' Der Schneider rang die Hände. In seiner Angst wor er aufgesprungen und lief im Zimmer auf und ab, Grmgmuth ließ ihn eine Weile gewähren. End lich begann er wieder: „Fassen

Sie sich. Meister Hgrt, vielleicht wird noch alles besser, als Sie denken. Todt ist sie ja nicht, des Mordes können Sie nicht mehr angeklagt werben.' „Aber der Hehlerei, der Polizei-Controveotion. was weiß ich Alles! Der Herr, der heule da war, lsn^ gewiß von der Polizei.' „Ihre Lagel ist schwierig,' versetzte Gringmuth mit. großem Ernst, „aber doch nicht hoffnungS.lvS, S.ie dauern mich, ich will zusehen, ob ich Ihnen helfen kann.' . Der Schneider athmete auf, „Lieber einziger Herr. Gringmuth

gesonnen sei, aber Gringmuth fiel ihm in den Arm und in die Rede: „DaS werden Sie bleiben lassen, Meister Hart. Sie werden überhaupt gar nichts sagen und gar nichts reden! Es mag nach Fräulein Schmidt von' heute im fragen, wer da wolle, Sie geben keinen Be scheid. Sie wohnt nicht hier und damit „Wenn aber die Polizei kommt?' '.Die?ommt nicht, wenn Sie still sind. Erfährt man aber nur eine Silbe von dem Selbstmordversuch, so haben 'Sie sie aus dem Hal«, darauf verlassen Sie sich! Es'geht an Ihren Kragen

, wenn Sie nicht rei» -nfn^N!und halten.* ' „Ich schweige wie da« Grab', -betheuerte-der -'Schneidv?.''''''- - ^ - -1' ' .. „ÄaS wiä^'ich Ihnen rathen^ Meister Hort, es ist dicrmzige'-Mö^lichkeit. > unter 'der Sie mit Ehren-, aus' de^ Geschlitzte '^kommen können^' und die Bedin»! > gung, unter der ich Ihnen helfe. Erzählen Sie einer.> Mens<lieUsitle > ein Worts von? dem,, was Heute . hier p^Urt'ist/' s»>Khr'ich Meine Hand .von Ähneft-ah.^ Merken Siei -sichndas:i: Gute Nachts Meister. HMo ijnb^noch'^eiUS, befehlen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 15.12.1888
Physical description: 12
wie ein neugeborenes Kind!' .Mau hat schon bessere Leute um geringfügigerer Ursachen willen geheult/ fuhr Griugmuth uner bittlich fort. „Nehmen wie einea andere» Fall, fie wäre heute wirklich gestorben, man hätte Sie ja für den Mörder halten können l' .Aber sie Hat'S doch selbst gethan/ .Söouten Sie das beweisen? Wer heizt gewShu» lich die Oefen?' „Meiue Frau/ ' Mann und Weib ist ein Leib. Die Frau hat in Ihrem Luftrag gehandelt, die Frau muß dem Manue gehorchen, da» wisse« Sie ja doch. Meister Hart?' ' ^ Der arme

Meister stöhnte und keuchte. .Warum sollte» wir alteu Leute denn wohl eine solche Unthat thun nnd uns an solch' juugem Lebe» ver» /greife»?- > „Aus Habsucht, Meister Hart, aus Habsucht. Gold u?d Edelsteine haben schon viele geblendet.' .Sie ist ja arm wie eine Kirchenmaus/ .DaS können Sie leicht sagen! Hat Ihre Frau »icht iu letzterer Zeit mehrmals Goldsache» beim Soldschmied verkauft?« Der Schneider wurde todtenbleich. .Ich Hab'S ihr ja immer gesagt, ste soll die Dach stobe uicht vermiethen/ stöhnte

nach ihr, Meister Hart, ich furchte, Sie Hache» fich da eine sehr böse Suppe, eingebrockt/ Der Schneider rang die Hände. In seiner Angst war er anfgesprullge» »ud tief im Zimmer auf und ab, Gringmuth lieh ih» eine Weile gewähre». Eud» lich begann er wieder: .Fassen Sie fich, Meister Hart, vielleicht wird noch Alles btfser, als Sie denken. Todt ist fie ja nicht, des Morde» könne» Sie »icht mehr angeklagt werden/ „Aber der Hehlerei, der Polizei»Sontraventio«. was weiß ich Alle»! Der Herr, der heute da war kam

» —* Er hob die Haud, um pautominisch anzudeuten, was er zu leiste» gesonnen sei, aber Gringmuth fiel ihm i» den Arm uud in die Rede: .Da» werde» Sie bleib« lasse», Meister Hart; Sie werde» überhaupt gar nicht» sage» uud gar nicht rede»! E» mag nach Fränlei» Schmidt vo« heut« an fragen, wer da »olle, Sie geben keines Be scheid. Sie wohnt nicht hier uud damit basta/ .Wenn aber die Polizei kommt?' .Die kommt nicht, wen» Sie stw find. Erfährt man aber nnr eine Silbe vo» dem Selbstmord' versuch

so habe« Sie fie auf dem Hal», darauf verlassen Sie fich. E» geh! an Ihre» Sragen, wen» Sie nicht reinen Mund Haltes .Ich schweige wie da» Graf betheuerte de» Schneider. .Da» will ich Ihne» rathe», Meister Hart, e» ist die einzige Möglichkeit, unter der Sie mit Ehre» ans der Geschichte kommen, nnd die Bedingung, unter der ich Ihnen helfe. Erzählen Sie einer Menschenseele ei» Wort vo» dem, wa» heute hier passirt ist, so ziehe ich meiue Haud von Ihnen ab. Merke» Sie fich da». Gute Nacht, Meister Hart, ltud

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Page 1 of 4
Date: 11.01.1881
Physical description: 4
die Mitternachlsstunde in die laut lose stockfinstere Nacht hinaus. Unser Meister erschrak e,n wenig, obwohl sonst kun Hasenfuß — als er aber aus der Kirche heraus Todtenlieder vernahm, da stutzte er und blieb erschrocken stehen. Gar „antrisch' klangen die Stimmen a n sein Ohr, auch daß die Kirchenthüre heute zu so später Stunde noch halb offen stand, erschien ihm seltsam genug. Er schlich nun ganz »güetle' (sacht) zur Kirchenthüre und lugte hinein. Aber heftig erschrocken prallte der Meister zurück

, als er die Räume der Kirche, die von zahllosen Lichtern hell wie am Tage erglänzten, von lauter dürren Knochengestalten ersüllt sah. Allein nachdem sich der erste „Schlicken' gelegt hatte, konnte es der Meister nicht un terlassen, durch die Thüre in's Innere der Kirche zu schlüpfen und sich den ganzen Spuk näher anzuschauen. Aber kaum war er in der Kirche, ,o verstummte alsogleich der Gesang der Todten, der ihm gar so .anlrisch' erschie nen war, dasür kehrten sie sich sammt und sonders gegen den Meister

und wackelten gar bedenklich mit ihren kahlen Schädeln hin und her. »Da hab' ich was Rechtes ange stellt,' dachte sich der gute Meister und wollte sich eiligst auS dem Staube machen. Aber o Schrecken! Er konnte nicht vom Flecke und mußte wie angenagelt stehen bleiben und zusehen, wie eines der vielen Scelette auf ihn zutrippelte und ihn anredete: »Meister, daS ist unsere Zeit!' Dieser, dem vor Angst Hören und Sehen verging, stand leichenblaß da und er wartete, daß jeden Augenblick all die vielen, schaurigen

Knochenmänner, welche die geräumige Kirche beherbergte, auf ihn zustürzen und ihn in Stücke reißen werden. Wie er so armselig und halb von Sinnen dastand, des Aergsten gewäriig, da erscholl hoch vom Tburme herab der silberhelle Klang des Ave Maria-Glöckleins und gleich mit dem eisten Glockenton verschwand all der grausige Spuk, der unsern Meister in so große Noth versetzt hatte. So kam er für diesmal noch mit heiler'Haut davon und fortan brauchte feine .Alte' nicht mehr zu „greinen', da der Meister

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.12.1896
Physical description: 4
, die auch auf das heutige Genossenschaftswesen angewandt, nur von Vortheil für daS Kleingewerbe sein könnten. Den Hauptpunkt dieser „Artikel' bilden immer die Meisterstücke, durch deren fehler lose Fertigstellung sich erst der ein Handwerk Erlernende zum Meister aufschwingen konnte. Die Verleihung dcS Meislerrechte« geschah gewöhnlich am sogenannten Quartale, wo er unter Verabsolgnng gewisser Abgaben in die Meisterlade die Urkunde au«>>esolgt erhielt. So heißt eS in dem bereits bei den Grasen Nudoli, Wil helm Trautmann

«dors und SteinSberg und Joses Grafen von TrautmannSdorf bestandenen nnd von Johann Wenzel Graf von GallaS auf Schloß Campo und Frcienihurm, Herzog von Lneera, Erb- und Grundherr der Herrschasten Friedland, Neichenbcrg und Grasenstein im Jahre 1686 durch ein neuerliches Privilegium be stätigten „Handwerkö-Artikel' der Binder, Tischler und Wagner deö StädchenS Krahan betreffs der Meisterstücke wortgetreu sol- gendermaßen: „Jeder, der Meister werden will, muß nicht nur sein ehrliche Kundschasst

und Zeugnis seiner ehrlichen Geburth unp Herkommens wie auch eine wahre Urkund seiner völlig und mit Ehren ausgestandenen Lehrjahren und Zunft vorlegen. Drei Quartale nacheinander einwerben und jedesmal diesen Handwerken Einen gutten Gipschen abzustatten schuldig seyn.' Der Punkt 3 dei Artikel sagt: „Auch solle ein jeder von Antrettung seines MeistcrrechteS die gewöhnlichen Meister-Stück verjcrttigeu, als erst lich, die Tischler sollen machen einen Kasten sammt Brethspiel, und der Kasten soll seyn

jnnwendig, zwey Theil zur Füllung, würklich Recht, und ein jeder solle solch Brethspiel machen, wie er will allein, da„ es die obbc'meldte Theilung jnnhalte.' „Die Binder sollen zum Meister-Stück machen ein Grosse Bütte, eine suhdriche Wanne, und ein Graß Gerberfaß ehe und bevor aber solch Meister-Stück in die Arbeit genommen wird, so soll zuvor daS darzu gehörige Gehöltze. ob eS allerdings tauglich sey durch drey darzu deputirte Meister besichtigt werden.' „Die Wagner und Gestellmacher sollen

ihr Meisterstück dero Gestalt verserttigen, nämlich: Zwey grosse Rade hinter Sechs Rossen, und sollen ob-bemcldcle Meister-Stücke, wann dieselben von denen sämmtlichen Meistern vor tauglich erkannt, zur gnädig» Obrigkeitlichen Hoshaltung eingebeacht werden.' (Schluß folgt.) Tages-Nettigkeiten. Tageskalender für Donnerstag den 3. Dez.: Sonnen aufgang: 7 Uhr 34 Min. Sonnenuntergang: 4 Uhr 6 Min. TageSlänge: 8 Stunden 32 Min. Mondesaufgang: 6 Uhr 11 Min. Früh. MondeSuntergang: 2 Uhr 33 Min. Nachm. Katholiken

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Page 3 of 4
Date: 11.10.1892
Physical description: 4
aus dem Sarnthal:c. zu sehen, die sehr gut gelungen sind. Eine Heliogravüre von demselben Meister zeigt unsere Stadt gegen Norden mit der Sarnerscharte im Hintergrunde. Ein kleines sehr hübsches Porträt in Oel hat Herr Carl A m o n n ausgeführt. Nett und praktisch sind auch die Briefbogen und Correfpoudenzkaiten mit Minia tur-Ansichten von Bozen Gries und Umgebung nach Zeichnungen von Ernst Lösch in Klausen. Elektrische Beleuchtung i» Arco. Am 5. Okt. Abends fand die Probebelcuchtung mit den Glüh licht-Lampen

von seinen dankbaren Schülern znr Feier des vollendeten 50. Semesters seines akademischen Wirkens in Wien'. Stuttgart, Verlag von Ferdinand E»ke, l892. Die Vorrede richtet einige ans das Jnbilanm bezügliche Worte an den hochgeehrten Meister, Als Hofrath Bill roth den Horsaal betrat, erhoben sich laut los die Anwesenden nnd verneigten sich vor dem Meister, an den sein ältester Schüler. Professor Dr. Cz-rny ans Heidelberg, eine Ansprache richtete, die auf Alle einen tiefen Eindruck machte. „Vierzig Jahre', so begann

der Redner, „sind es her. seitdem Sie, hochverehrter, vielgeliebter Meister, durch eine Arbeit über die Bedeutung des Xüi vu^ Vu^inns für die Luiigenentzündnng Ihre so fruchtbare nnd rsolgreiche wissenich.istliche Thätigkeit begonnen haben'. Hierauf zählte Professor Czerny die bahn brechenden Znipnlse ans. die von Billroth ausgingen, bis es ihm schließlich gelungen, die Chirurgie von iner empirischen Knnst zn der Hohe einer Wissen schaft einporznhebeii. Sodai n wendete sich der Red ner der 25jährigen

Thätigkeit Billroth's in seiner Wiener Klinik zn, dieser glänzenden Stätte der alt- berühmten Wiener Hochschule. Unverloschlich bleibe der Einslnß, den hier Billroth dnrch sei» Lehren nnd Handeln >nif den Zchülerkreis geübt habe. Prosessor Czerny erklärte, ihm sei der ehrenvolle Austrag geworden, dem Meister als inugste Frucht einer geineiuichastlichen Arbeit die Festschrift zn über reichen, nnd schloß mit dem Wunsche, der Meister möge »och lange voranlenchten als Leitstern, und daß er sich »och lange

eines nngitiüblen Wohlseins erfreuen möge. „Hoch lebe unser allverehrter und allgeliebter Meister Billroth!' <Die Versammlung bringt ein dreifaches Hoch anS.> Heere sprach Mlro'.v, am oas linsic gerührt, während wieoeriwlt üuäiien seine Stimme erstickten, dcilänsig Folgrnix's ^ „Meine licden ,'collegeu! Mit Stolz sel,c ich die grosse ,^ai>l inciner Schüler nm mich vereint. sante vom Herren, daß Sie gekommen sind. Das Zuch, welches ich in meinen Händen Halle, ist die schönste ^'abe, die Sie mir darbringen

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Page 3 of 6
Date: 13.01.1858
Physical description: 6
wir folgendes entnehmen: Im l5. Jahrhundert scheinen Meran und Bruneck Cen- tralpunkie reger Thätigkeit in Malerei und Bildhauerei gewesen zu fein. Den größten der Meister aus Tirol wüsten wir in Michael Pacher aus Bruneck verehren. Er wirkte zumeist in der zweiten Hälsie deS 15. Jahr hunderts und veidiente wohl eine Biographie. Von seiner Hano stammt der Altar zu St. Wols^ang im Salzkammergute, der so wundervoll gebaut, durch die Ornamentik und durch die Schönheit der Bilvnerei überrascht, und jüngst

in Bild und Wort verherrlicht wurde. Pacher fertigte auch den Hochaltar in der Kir che deS Nonsbergs zu Salzburg. Wie steht er so lieb lich vor kunstreichen Glasgemälden, freundlich restaunrt im eigenthümlichen Tempelbau? Die Tradition deS Al tars geht mit voller Bestimmtheit in die Werkstätte des Michael Pacher zurück. Der Altar in Gries nächst Bozen, den Schreiber dieser Zeilen noch nicht gesehen hat, wird von gewiegten Kritikern dem Meister aus Bruneck zugeschrieben. Zu Göfflan in Vintschzau kennt

angehörig vertheidigt wird. Bild hauer H. O. Entres in München befitzt unter vielen Werken fast aller Schulen Deutschlands auch einen Altar aus Tirol »on seltsamen Konstruktionen und eigenthüm lichem Bildwerk, und wir können ihm nicht Unrecht geben, wenn er denselben dem Pacher zuschreibt. Das Werk lobt jedenfalls seinen Meister. In den Gemächern der giebel- und zinnenreichen „Bürg« des Hrn. Pros. Dr. Sepp zu München begegnet daS Auge deS Kunst freundes unter vielen Meisterstücken deutscher und ita

lienischer Meister auch acht Gemälden von Michael Pacher. Seine Gemälde athmen eine Frömmigkeit und Innig keit, die uns beseligt; Bewegung ist in den Gruppen, unendlichen Fleiß finben die Ornamentik und die Zierarchitektur verwendet! Die DamaSzirung der vielgefalteten Gewandungen an den Sculpturen fällt uns zumal auf. Tirols schöne Kirchen bargen vor wenigen Jahren noch um einige zwanzig Altare aus dem 15. und 16. Jahrh, mehr, als im Jahre 1857. Man hat kostbare Schätze nach Bayern und anderwäns- hin oft

unter einigen SO altdeutschen Bil»erwerken bei demselben Meister, stammen aus Tirol; mehrere sehr gut- Bilder auS Tirol finden sich auch in der EntreS'schen Sammlung. Hr. Aimmüller, Inspektor der GlaSmalereianstalt in München, besitzt ebenfalls noch einen Klappaltar auS Tirol; dessen Meister lebte bereits zu Anfang deS 1K. Jahrhunderts. Die Pfarrkirche zu Plattling in der Diözese Regensburg bekam jüngst einen hübschen Flügelaltar, der aus Tirol stammt unv gar schön den schlanken Chorbau des Münsters zu St. Ja- kob

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Page 2 of 6
Date: 21.12.1888
Physical description: 6
. „Jetzt war der Augenblick zum Anfang der Messe gekommen. ES vergingen jedoch einige Minuten, ehe der Priester erschien. Die Menge fing an un geduldig zu werden, und der Erzbischof befahl nach der Ursache der Verzögerung zu fragen. Meister Perez ist sehr unwohl geworden; er wird wahrscheinlich derMesse nicht beiwohnen können/ war die Antwort. Die Nachricht verbreitete sich mit Blitzesschnelle. Sie brachte den unangenehmsten Eindruck hervor, uud die Meuge war kaum zu beruhigen. ES meldete sich ein anderer Organist

, um Meister Perez zu vertreten, und schon war die Er'aubniß dazu gegeben, als mau plötzlich im Vorhsfe einen großen Lärm hörte. Meister Perez ist da! Meister Perez ist da!' ertönte eS von dem Eingänge her, und alle Welt wandte die Blicke dahin. Wirklich erschien Meister Perez bleich und ver stört auf einem Stuhle sitzend, deu auf den Schultern zu tragen jeder die Ehre haben wollte. Weder daS Verbot der Aerzte noch die Bitten seiner Tochter hatten ihn vermocht zurückzubleiben. „Nein, nennen hatte er gesagt

als Probenummer massenhaft hier angekommen. Es schlug 12 Uhr. DaS Evangelium uud daS Meßopfer waren vor über und es kam der feierlic. e Augenblick, in dem der Geistliche die heiligt Hostie mit den Finger, spitzen berührt, um sie zu erheben. Eine Weihrauchwolke durchzieht in blauen Wogen den weiten Raum; die Glöckchen schlagen an und Meister Perez legt die zitternden Hände auf die Tasten der Orgel. . . . Die hundert Stimmen ihrer Metallrohre erklangen in einem majestätischen, lang ausgehaltenen Akkord

über deu Wogen des Meeres. Dann erstarken Nach und nach die Melo dien, bis nur noch eine übrig blieb, glänzend wie ein Lichtstrahl. . . . Der Geistliche neigte das Haupt und wie durch einen blauen Schleier erschien in dem Weihraulddampf die Hostie den Augen der Gläubigen. Da entfaltete sich eine wahre Explo sion gewaltiger Harmonien unter Meister Perez Händen, so daß die Kirche erbebte und die Fenster klirrten. (Schluß folgt.) Lokale und Hageschronik. (Hos- 'und Personal-Nachrichten.) Die Frau Erz

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Page 8 of 16
Date: 04.02.1911
Physical description: 16
der Schmugglerhäuptling. Seine dunklen Augen sprühten Flammen, wie Schlangen ringelten sich die schwanen Locken »« sein totblasses Gesicht, jcker Streich seines Arme» fällte einen Gegner. Vergebens schössen Ludwig Günther, Ambrosius, der „Meister' und Oltmann ihre Pistole» auf den Furchtbaren ab, er schien Acgcn da? tätliche Blei geradezu gefeit. D» jüngste Oltmann, ein echter tapferer und «n»» schrockener Wangerooger Junge, trat dl« EchmugglechäupLmg entgegen, ein SäbelhW streckte ihn blutend zu Boden. Sein Bruder

wollte chn rächen, aber er teilte nur das Los deS Gefallenen. Der erst so mutigen Angreifer be mächtigte sich allmählich Bestürzung und Schreck«^ fie begannen langsam, ober stetig zurückziuoeiche». Vergebens boten Ludwig Günther, AmbiofinS und der „Meister' alles <«f, die Wankenden z«« Standhalten zu b«vegen. Mit dem gellende» Kampfgefchrei „Lueifer, Lncifer!' holte jetzt die Schmuggler- nnd Seeräuberbande zum ent scheidenden Ansturm «ms. Der «ilde KriegSrnf Wen außerdem ei» Signal zu bilde

der „Meister', »er trotz seiner Jahre « diese« Kamps« die Aus dauer, Sksaft und Gevandthcit eines Jünglings be»v:«5. Sein Haar, welches der bittere Gram der letzten Zcit lchneeweis gefärbt Halle, flatterte « lckiMn Strähnen im Winde. Mit mächtige« H«s»»» e?üsS alten zweischneidigen Ritterschwertes, das so »ui'.-.cher andere kaum zu schwingen ver mocht KÄtte, trieb er die Schmuggler, die ihren am Boden Keaenden - Kapitänh zu - Hilfe kommen wollies. zuÄlck. Seine 'mächtige, klangvolle Stimme «öh:lte, da5

, durch die -V'.usuge Wendung der Dinge ermniigt, stellten sich jedem noch so kühnen Ansturm wie eine eherne Mauer entgegen. Andererseits freilich vermochten sie auch nicht der Pirareu/welche, einen schimpf- iiclirn Tod vor Äuge». falls sie besiegt und er griffen ivürden, ihr Leben so teuer wie möglich -.'erkaufen wollten. Herr zu werden. Das löwciiknhne Beispiel des jugendlichen Befehlshabers feuerte das heldenhafte Gesindel zu immer erneuter Tapferkeit nnd Taren todesmutiger Verzweiflung an. Da griff der „Meister

, bis sie endlich unmittelbar vor dem Unseligen Halt machte, während die Schmuggler, die nicht wußten, was sie aus dem seltsame» 'Austritt machen sollten, wie gebannt dastanden und keine Hand rührten. „Stoße zn, wenn Du's vermagst!' rief der „Meister' Georg zu, indem er ihm seine Brust darbot. Mit dem Ausdruck höchster Scelenqual blickte dieser auf, dann ließ er plötzlich den Degen fallen und sank, beide Hände vor das Gesicht schlagend, mit lautem Aufschluchze» zu Boden. »„Georg,' mein Sohn,' sprach

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Page 2 of 8
Date: 24.04.1874
Physical description: 8
Einer. „Ich möchte wissen, waS Ihr davon sagt, denn Ihr habt viel Länder und Leute geschaut und seid weit herumgefahren unter Christen und Heiden.' — „Ich hab' ihn schon betrachtet, als ich meinen Kram auf dem Kirchplatze aufschlug,- entgegnete der Gefragte, „und muß sagen, daß es ein schönes kunst volles Werk ist, das seinen Meister lobt und wie es in unsern Bergen nicht leicht vorkommt.' «Hört Jhr'S?' sprach der Helmsdorfer zu Engel« war gewandt. „Ihr habt auch Euer redlich Theil dazu gethan und könnt

Euch dieses Lobes freuen. Sollt's leben!' rief er, den Krug ergreifend und ihn anstoßend. Die Andern folgte» dem Beispiele und ließen den Jüngling leben. „Also seid Ihr dcr Meister?' fragte der Kauf mann. „Es mach! mir Freude, Euch kennen zu ler nen. So jung habt Ihr schon ein schweres, großes Werk geschaffen.' „Es ist nicht mein Verdienst,' erwiderte freudig und doch bescheiden crröthend der Jüngling. „Den Thurm hat mein Meister Sigismund gebaut, und ich half nur als Polier.' „Immer schön', sprach Meister

Malsch. „Ein Polier muß seine Sache auch verstehen, denn wenn er nicht List und Kunst hat, wird der beste Plan zu Waffer. Könnt noch was Rechtes werden. Wir Deutsche haben schon große Baumeister gehabt, und warum sollet Ihr nicht auch Einer werden? Da fällt mir gerade ein, daß der merkwürdigste Thurm in Wälschland drinnen auch von einem deutschen Bau meister herstammt, und noch dazu war dieser aus un sern Bergen.' Gespannt horchte Engelmar, denn das war Wasser auf feine Mühle, erzählen zu hören

Un- müsse jeden Augendlick umstürzen und Alles ringsum zerschlagen.' „Wahrlich cin Wunder aller Wunder!' rief der erstaunte G>'lellc, während vor seinem Geiste sich der wunderbare Thurm erhob. „Ja,' fuhr er nach einer Pause innern SchauenS fort, „wenn nicht Ihr eg, ehrlicher Meister, erzählet, müßt' ich eS für ein listig Lügenmärchen halten. Und wer hat dies Wunderding g schaffe.»?' „Schon vor mehr als 300 Jahren,' ant» wortele Malsch, „hat ein deutscher «Steinmetz, Na mens Meister Wilhelm ans Innsbruck

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Page 1 of 4
Date: 09.01.1890
Physical description: 4
. Die genossenschaftlichen Kassen laboriren aber an Geldmangel. Die Kranken müssen darum der so nothwendigen Pflege, welche mit Geldauslagen verbunden ist, entbehren. Mancker wird da dem Meister Lutz. Der^ Erbauer des »ozner Pfarrthurms. Eine Erzählung von Hans Vikoler. 6 > Nachdruck ««baten. Meister Lutz schaute zu ihm empor, hoffuungsvolle Zuversicht erhellte sein-: Züge. „Erleuchte Du meine Bahn.' sagte er dann, .und ich werde glücklich werden!' — VI. Einige Wochen waren seitdem wieder vorüberge zogen, droben

dieS und jenes herabgetragen; das Gerüste um den Thurm wird allmälig fortgenommen. Neugierige Bürger standen in zahlreichen Gruppen auf dem Platze, um dieser letzten Arbeit zuzusehen und bewunderten den leichten, zierlichen Ban, wel- cher nuu vollständig fichtbar wurde. Auch Meister Lutz stand in einer Gruppe, welche gröbtentheils von Rathsherr» gebildet wurde. Er trug heute seine beste Kleidung und hatte sich äußerst Siechthnme verfallen und auf die Dauer arbeits unfähig werden. Die öffentlichen Wohlthärigkeits

. Dr. Rie-er. Baron Scharschmio. Dr. Ludwig Schlcsinger, Dr. Schmeykal und Zeit hammer. Von sonstigen Würdenträgern waren nur die diensthabenden Hofchargen: Obeifttüchen- meister Graf Wolken stein, Gene? aiadjmant GM. Bolfras und der Flügeladjutant des Kaisers Major Graf Schaffgotsch anwesend. Die Sitz- orvnung war derart eingeth ilt, daß Fürst Zchön- ourg zur Linken, Fürst Lobkowitz zur Hech:. n oeS Kaisers und die übrigen Gäste nach der Rang ordnung saßen. Das Diner i-ahm nur wrze Zeit in Anspruch

. Als er in das geräumige Wohnzimmer trat, war Herr vo» Botsch und Margarethe in demselben an» wese»d. Der Baumeister hatte bei seinem Eintritt auf die letztere eine» flüchtige» Blick geworfen, der ihn beinahe erschreckt hätte; war in jenen geliebte» Züge» nicht eine krankhafte Blässe z» erkenne»? Und diese Augen, sahe» sie nicht aus, als ob fle verweint wären? Guen Augenblick flammte es zor nig aus des Augen des Meister», aber er wußte gleich wieder seine aufkeimende Erregung niederzu drücken. Margarethe

hatte durch Herr» von Botsch einen leisen Wink bekomme», welcher ihr bedeutete, daß sie fich entfernen solle. Mit einem wehmüthige» Blick auf Meister Lutz u»d einem geheime» Seufzer verließ fie da» Zimmer. Eine peinliche Stille trat ei», während welcher stch die beiden Männer maßen. Meister Lutz staud diesem stolzen Manne h-ute zum erstenmale gegenüber, allein er fühlte, daß er hier auf Rückficht »icht zu baue» hätte, er wollte stch scho» jetzt mit Gewißheit sagen, daß er i» dieser Brust vergeblich »ach

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Page 1 of 4
Date: 05.04.1892
Physical description: 4
Meister Ehunrat im Jahre l412 vollendet balle, beschloß die Nachbarschaft von der Vill für s erste einen schönen Chor nebst Sagrer <Sakristei) zn erbauen, weßhalb der Kirchprobst „Mathäus am Tempel' in Gegenwart der übrigen Gemeinoe-Ansschußmirglieoer mil Meister Conrad, dem Steinmetz von Nenmarkt, am Sonntag vor Petri Ket'enfeier 1412 einen Ban-Kontrakt abschloß, krast welchem der Baumeister mit seinen Gesellen den gleichen Lohn beziehen soll, wie er ihu vom Baue der St. Nikolauskirche zu Neumarkt

erhält, nämlich wenn sie im Steinbruche arbeite», 1V grossin d. h. l0 .Kreuzer Taglohn, wenn sie aber in der Baubülle die Steine behanen, soll der Meister U>, die Gesellen aber 8 Kreuzer Taglohu erballeu. So bald sie aber deu Bau selbst begiuucu, sollen sie, der Meister l2 und die Gesellen täglich lv Kreuzer nebst eiuem Marendtrunk bekommen. Zudem erhält der Meister jährlich 15 Ps. B. zu Kleidung uud alle l4 Tage 2 Kreuzer Badgeld, jeder Geselle l .Kreuzer Badgell. Das Baumateriale, Kalk, Sand

, Rüstholz n. s. w. liesert der Kirchpropst auf Kosten der Kirche, ebenso das nöthige Handwerkszeng. So entstand der schöne Chor und wahrscheinlich anch bald das bewundernSwerthe Sakrainentshäuscheil mit der gegenüberliegenden Nische. Vor dem Jahre 14ti8 schloß die Gemeinde einen Vertrag mit Meister Hans Fewr (Feuer), Steinmetz und Bürger von Sterzing, dem Erbauer des schönen Thurmes von Tramin, nnd nach seinem baldigen Tode (1468) mit Meister Peter Hofer wegen Er-

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Page 3 of 4
Date: 04.09.1863
Physical description: 4
, mit heute trete ich in meine Vaterrechte. In diesem Briefe be wirbt sich ein Meister unfcrer Kunst, der sich eist später nennen will, um Dich; Du weißt, was ich mir gelobt habe, cr erhält Deine Hand.' „Ich weiß es, Vater, vernimm denn mich mein Wort. Mein Herz gehört Messis, die Hanc allein verschenk ich nicht.' Den Ausdruck des Unwillens, womit der Vater drohte, verhinderte der Eintritt eines Dieners mit der Meldung, ein fremder Herr frage nach dem Meister. »Heiß ihn eintreten,' befahl Lukas

ist, wollte ich hinzufügen.' Je schncller die Freude des Vaters gewesen war, um desto heftiger brach sein Zorn loS; er befahl ihr unverzüglich dem Fremden die Hand zu reichen. cr drohte mir Eitterbung. mit den Klostermauern. Ja cobäa saß still und bleich, ohne ein Wort zu ent gegnen. Der Uiibekaniue heftete einen langen, recht innigen Blick auf die geprüfte Dulderin, dann bat er den Meister: »Laßt mich sie fragen,' und sprach vann zu Jacobäa: »Ich sagte Euch nicht, weß Namens nnd Standes ich bin. glaubt

aber meinen Worten: unwürdig ist der Eurer Hans nicht, der vor Euch steht. Ich nenne Besitz, ja Reichthum mein, ich bin geehrt; und wie ich meine Kunst verstehe, beweist dieö Bild. Wollt Ihr auch jetzt noch mir Euerc Hand verweiger.:? „Auch jetzt noch. denn sie ist nicht mehr mein. Dem Schmied von Antwerpen. Qnüitin Messis. der fortzog nach Rom. dorr Maler zn werden unv so mich von dem Vater zu erringen, bin ich verlobt.' „Mit Eurem Wissen und Willen, Meister FloriS?- „In keiner Weise, wo denkt

Ihr hin? Ich dem Abnitenerer mein Kind verloben, einem Schmieve der. wer weiß wo jetzt, sein schmutziges Handwerk treibt. Aus Trotz und hinter meinem Rücken hat diese Verlobung stattgefunden, von der ich übrigens jetzt das erste Wort erfahre.' «Meister Floris erlaubt, tast ich Euer soeben aus gesprochenes Urlheil ein vorschnelles nenne. Messis ist weder ein Abintheuerer noch ein schmutziger Hanv werter; ich traf den Quintin —« Wer beschreibt den Jubel, mir welchem jetzt Jaco bäa den Sprechenden »»lerbrach: „L> sagt

mir schnell, ist cr ein Maler geworden, groß und weltberühmt, wie ich ihn mir in meinen Liebesträumen gedacht? Ach. wie seid ihr mir lieb seitdem ihr mir gesagt, daß Ihr ihn getroffen.- »Er ist ein Maler geworden. seine Bilder rühmt man weit und breit.' Wieder jnbelte das Mädchen auf, des Fremden Worte waren ihr eine Musik, die sie lange «nicht mehr gehört. »Traun,- rief Meister Luccas dazwischen, „das nenne ich schlau sein; Ihr habt Euch da ein allerliebstes Märlein zusammeuconsiruirt

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Page 2 of 8
Date: 29.09.1883
Physical description: 8
hatte. Äber es ziemte ihm nicht, solche Betrachtungen anzu stellen und seine Härte vielleicht gar zu bereuen: er war auf dem Wege ?u dem Mädchen — zu ihrem Kinde! Nun stand er vor der Büttelei und der eiserne Klop ser fiel gegen die starke Thür von Eichenholz. Gleich darauf erschien Meister Veit's Gesicht am Schiebfenster; aber kaum hatte er Herrn Rotenborg erblickt, da ras selte auch schon die Kette und der Schieber wurde zur Seite gedreht. Meister Veit lud den edlen Herrn, einen gar seltenen Gast

in seiner finsteren Behausung, ehr furchtsvoll zum Nähertreten ein. » „Gebt mir ein Licht, Meister Veit, und führt mich in den Kerker, wo des verstorbenen Jan Dirksen's Pflegekind in Gewahrsam gehalten wird,' sagte der Kaufherr, die Schwelle überschreitend. Weit sah den Sprecher verwundert an. „Ach, Herr, zu dem Mädchen wollen Sie« Die Aermste ist todttrank. Ich glaube, sie wird uns noch A«ter den Händen sterben. Seit gestern hat sie mit ge- rien befinde, sei für Rußland weder gefähr lich noch peinlich

begannen zu läuten, und unter ihren Klängen wurde der herrliche Choral: „Nun danket Alle Gott', angestimmt, der von fast hunderttausend Männern gesungen eine ge radezu erschütternde Wirkung erzielte. Hierauf hielt der Vorsitzende des Denkmals - Ausschusses Staatsminister Graf Eulen bürg die Festrede, welcher die Nationalhymne folgte. Dann trat der Meister des großen Werkes, Professor Dr. Johannes Schilling vor und erbat sich die Er laubniß zur Enthüllung — die Colossalfigur stand frei auf dem mächtigen

würden und meine Frau und ich sind ganz ent setzt aufgesprungen. Hernach haben alle Gänge einen Schwefeldunst gehabt, daß einem schier der Athem aus gehen wollte, und heute, früh Morgens, habe ich die Hexe auf den Knien gesehen und sie sah eher aus wie eine Hellige. denn eine Verbrecherin.' „Könnt Ihr das beschwören, Meister?' „Ja, bei Gott und allen Heiligen — das kaun ich!' „Ich werde Euch an diese Worte erinnern. Nun gebt mir das Licht und zeigt mir den Weg.' Veit schritt voran, von Werner Rotenborg gefolgt

. Nachdem Ersterer die Thür aufgeschlossen, nahm der Kaufherr ihm das Licht aus der Hand. „Wartet hier einen Augenblick, Meister, indeß Zch eintrete,' sagte er. Veit stand unschlüssig. „Herr, Ihr werdet es mir nicht verübeln, Jbr wißt ja, wie es um nns bestellt ist und daß man es mir auf die Seele gebunden, über die Gefangene zu wachen.' „Fürchtet Nichts, Meister,' sagte Rotenborg mit lächelnder Miene. „Ihr kennt mich wohl und wißt, daß ich einem braven Manne keine Verlegenheiten bereiten werde.' große

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Page 2 of 4
Date: 04.12.1896
Physical description: 4
ein MeisterSsoh heirathet odcr ein Meister wieder mit einer MeisterStochter oder verwitweten Meisterin die Ehe eingehen wollte, wurde er dn Hälfte der Meisterstücke überhoben und brauchte, ausgenommen das Meistcressen, nur die halben Abgaben zu leisten. Wer daS Meisterstück nicht bestand, hatte 3 RcichSthal», das Meistcressen und cine Tonne Bier zu bezahlen. Nicht uninte ressant sind auch die Bestimmungen über d»S LehrlmgSpesen. Jcdcr Bursche, dcr als Lehrling aufgenommen sein wollte, mußt: die Bewilligung

und dem GotteShanse in Kratzau, 5 dem Handwerk zufielen. Der Meister war verpflichtet, den Lehrling gut und strenz, sowie im katholischen Glauben zu erziehen. Die Wanderzeit war aus 3 Jahre festgesetzt und es durste daran kein Tag sehten, sonst mußtc dcr Betreffende die Wanderschaft vo'. neuem beginnen. Söhne von Meistern hatten nur cine zweijährige Wandcrschail dnrchznmachcn. Erlassen wurde die Wanderschaft unpäßlichen Lehr lingen oder dein Sohne einer Witwe. Solche mußten aber 1 Licr dcr Zunft zahlen

. Wenn ein Geselle ohne des Meisters Wissen icicrte, so mußte er sür jeden Tag, den er gefeiert halte, einen Wochenlohn zur Strafe erlegen. Pflicht dcS Gesellen war eS, im WamS und mit dem Schurzfell versehen bei der Arbeit zu erscheinen. Strafbar war eS, Gesellen einem Meister abspenstig zu machen. So wurde auch wiederum jeder Meister bestraft, der jemandem arbeitete, welcher den früheren Meister sür seine Arbeit nicht bezahlt Halle. Slrase wurde auch demjenigen zutheil, welcher schlech'.c Arbeit lieferte

. Er wurde auch der gelieferten Waare iüi rerlusti^ erklärt. Sehr hart war auch jener Punkt, der von Schulden handelt. Kein Meister durste Schulden haben. Wurde er solcher überwiesen, so mußte cr dieselben längstens in einem Monate bezahlt haden, außer denn der Gläubiger gab ihm cine längere Frist, andcrSiallS wurde ihm das Handwerk bis zur Zah lung dcr Schuld eingestellt. Aus dcr Herrschaft durste auch kein fremder Handwerker, ein sogenannter „Störer' arbeiten oder auf Wochen- oder Jahrmärk ten

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