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Bozner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 13.06.1903
Physical description: 12
nachts in den Konak und erschossen den diensttuen- den Adjutanten Naumocic. Nuch einer anderen Ver sion hätte König Alexander den Obersten Naumovic erschossen, weil dieser den Soldaten das Tor geöff net hätte und daher unter dem Verdachte der Mi^ wisserschaft gestanden sei. Wer den König und die Königin erschossen hat, ist unbekannt. Gleichzeitig wurden Generaladjutant Lazar Petrovic, Minister des Innern Teodorovic, Kriegsminister Pavlovic in ihren Wohnungen überrascht und, wie es heißt, sol len

alle niedergemacht sein. Der König und die Kö nigin, sowie idie übrigen Toten werden heute in einfachen Särgen bestattet. Der König dürste im Kloster Nakovica beigesetzt werden, die übrigen auf den gewöhlichen Friedhösen. Belgrad, 12. Juni. Spuren an den Häusern in der Nähe des Konaks zeugen davon, daß unauf hörlich aus den Fenstern des Schlosses hinausge schossen wurde. Das Blutbad dauerte drei Viertel stunden, wobei durch einen Schuß ein Fenster der russischen Gesandtschaft zertrümmert wurde

. Nach dem Belgrader Blatt „Noviny' gab der König, der kurz nach 2 Uhr erschossen worden war, bis 4 Uhr Lebenszeichen. Ofen» Pest, 11. Juni. (K.-B) Der „Buda pest! Hirlap' berichtet über die Ereignisse in Belgrad, das in den Konak eingedrungene Militär sch-ine großen Widerstand gefunden zu haben. Die Vor hänge sind herabgerissen, die Fensterscheiben zer brochen. Wahrscheinlich wollten die Uebersallenen hier flüchten. In dem kleinen Garten vor den Fenstern des Konaks lagen Militärmützen und Klei dungsstücke

die Königin geschändet und König Alexander verstümmelt worden sei. Berlin, 12. Juni. Nach einem Telegramm der „Nationalztg.' aus Semlin erhielt König Ale xander den tödlichen Schuß in die Kehle. DragaS Leiche wurde von den wütenden Offizieren förmlich zerfleischt. Als Leiter der Verschwörung wird Gent' schiisch, der Handelsminister angesehen. Die ehe malige Skupschtina tritt in 4 Tagen zusammen. Die Truppen wurden inzwischen auf das neue Ministerium vereidigt. Berlin, 12. Juni. (K.-B.) Die Blätter melden

aus Belgrad: König Alexander erhielt sofort den tötlichen Schuß in die Kehle. Seine letzten Worte waren: „Soldaten, ihr habt mich verratend' Hof marschall Nikolajewitsch flüchtete nach der österr.- ung. Gesandtschaft. In das Geheimnis waren 15V Offiziere eingeweiht. Das „Tagblatt' will wissen, daß das Königspaar in der letzten Zeit in stän diger Furcht vor einem Attentat lebte und der Kö nig deshalb beschloß, sich von Draga zu trennen. Der König wollte dann um die Prinzessin Tenia von Mon tenegro werben.s

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.12.1909
Physical description: 8
Nr. 288 ».Bozner Zeitung' (Siidtrroler Tagblatt) Freiiag, den 17. Dezember 1909. Griechenland sich vereinigte und das Griechenheer, neu organisiert, in Mazedonien einrückte. I. KSniz Kespold «ou Kelgik» Mit König Leopold II., der nach langem und schweren Leiden, welches die belgischen Offiziösen ebenso konsequent wie vergeblich zu dementieren versucht hatten, im Alter von 74 Jahren — er wurde am 9.Apnl1835 geb. — heute nachts sein unge wöhnlich bewegtes Leben beendet hat, ist der zweite König

der Belgier dahingegangen, von seinem Volke aller Voraussicht nach nicht so ausrichtig betrauert wie sein Vater Leopold I. Es ist schwer, ja un möglich, dem König Leopold II. gegenüber sich ohne eine Vergewaltigung der geschichtlichen Wahrheit an die Vorschrift zu halten, dcrzufolge man über die Toten nichts als Gutes reden soll. Es wäre gewiß ungerecht, die mannigfachen Verdienste zu leugnen, die der König sich um sein Land erworben hat, das während der 44 Jahre seiner Regierungs zeit

— er war am 10. Dezember 1865 seinem Vater aus dem Throne gefolgt — zumindest au materiellem Wohlstand unverkennbar zugenommen hat. Es darf auch nicht verkannt werden, daß Leopold II. ein Mann von ungewöhnlichem Scharf sinn und hoher Begabung und daß er eine ausge prägte Persönlichkeit mar, aber freilich nicht eine solche, von der das Goeth'fche Wort gilt: Höchstes Glück der Erdenkinder ist doch die Persönlichkeit. Vielmehr hat König Leopolds Persönlichkeit in der Skandalchronik Europas fast unausgesetzt eine ganz

» übermäßig eigen nütziges Verhalten bei der Uebergabe des Kongo- staates an Belgien kamen, daß sein Thron ernst lich gefährdet zu sein schien. Ueberhaupt war König Leopold alles eher als ein Gemütsmensch. Das Erdenwallen seiner Gat tin Marie Henriette, die vor 7 Jahren starb, war eine Kette von Leiden und Demütigungen, deren angemessenes Schlußglied die nach ihrem Tode er- folgte, in Belgien mit so großer Empörung auf genommene Versteigerung ihrer Juwelen war. Um seine Schwester Charlotte

allerersten Ranges dar. der mit der Tragödie des würdigen Königs Lear und seiner drei Töchter nicht die mindeste Aehnlichkeit aufwies. Den Skandal Nr. 2 bildete die Assäre des Kongostaats, bei welcher Gründungsgeschichte allergrößten Stils der König aber zweifellos außer ordentlichen Scharfblick und ein geniales Organi sationstalent an den Tag gelegt hat, wenn er auch freilich seit dem Jahre 1885, wo er alsbald nach der Berliner Konferenz von 1884 Souverän des Kongostaats wurde

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 15.06.1886
Physical description: 4
zu begehen und wird sich in den näch sten Tagen schon ein Komite konstituiren um die um fassendsten Vorbereitungen in die Hand zu nehmen. Ludwig II. von Baiern—todt! Exoreg-Korrespondenz der „Const. Boz. Ztg.' München, 14. Juni. Mittags. Schon gestern spät Abends lief ein Gerücht durch die Stadt, auf Schloß Berg am Starnber- gcrsee, wohin der König am Samstag gebracht worden war, habe sich Furchtbares ereignet, doch Niemand wußte Genaues. Daß ein Ereigniß statt gefunden, war gewiß

an allen Straßenecken angeschlagene Kundmachung lautet: „Nachdem Seine Majestät der König seit der Ankunft in Schloß Berg den ärztlichen Rathschlä- gen ruhige Folge geleistet hatten, machten Aller- höchstvieselben gestern Abend 6^/, in Begleitung des Obermedizinalrathes Dr. von Gudden ein n Als man die Ertrunkenen an'I Land schiffte, bemerkte man an Beiden noch Lebenszeichen. So fort wurden alle Mittel in Anwendung gebracht, das Leben vollends zurückzurufen, allein es war zu spät. Der Lebensfunke wurde schwächer

gebar die Kundmachung der Polizeidirection, welche der Telegraph noch in der Nacht in alle Städte und Orte des Königreiches trug, überall Bestürzung und Trauer verbreitend. Um 9 Uhr heute Bormittag rückte die gekämmte Garnison Münchens aus und nahn« mit florver hüllten Fahnen im großen Hof der Türkenkaserne, sowie der Leibregimentskascrne Aufstellung. Hier leisteten die Truppen dem Bruder des Königs, dem Prinzen Otto, welcher nunmehr den Namen Otto l., König von Baiern führt, den Eid der Treue

mit ihrem Sohne Ludwig II. Ueber die Spaltung wird dem „Wr. Tgbl.' fol gendes geschrieben: Ein inniges Verhältniß knüpfte den jugendlichen König durch lange Jahre an seine Mutter. Im Laufe der Jahre trat jedoch zwischen dem Monarchen und der verwitweten Königin eine Spannung ein, welche zur Entfrem dung gedieh und immer akutere Formen annahm Mutter und Sohn sahen sich immer seltener und mit einer gewissen Bitterkeit sprach er sogar manch mal von dem Verhältnisse zu seiner Mutter. AIS einst einer der Offiziere

von Ludwig 11. nächster Umgebung sich über »eine Zurücksetzung, die ihm seitens der Königin-Mutter widerfahren war. be schwerte, sagte ihm Ludwig 1l.: „Ich ditt' Sie, mit dem Oberst-Inhaber vom dritten reitenden Artillerie Regiments will ich nichts anfangen': er meinte damit die Königin Marie, welche bei ihrer Verehelichung zum Chef des betreffenden Truppen körpers ernannt worden war. Hingegen bewies der König seiner Kousine Gisela, der Tochter des Kaisers Franz Josef 1. eine wahrhaft brüderliche Liebe

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 24.11.1860
Physical description: 8
gewonnen von der Art und Weise, wie er mit ihm umgieng, auf daS sorgfältigste gepflegt, so sorgsam und so zärtlich, wie man einen lieben Freund pflegt, und seinen Tod schmerzlich bedauert. König Ferdinand der Zweite war ferner ein Mann von gro ßen geistigen Anlägen, von bedeutendem Wissen, von großem Organisations-Talente und— von einer sel tenen Energie. Er ist nicht an der Krankheit gestor ben. welche man ihm in ganz Europa angedichtet hat. Er starb an der Krankheit, welche man gewöhnlich

die galoppirende Schwindsucht zu nennen pflegt, und! die er sich durch Erkältung und durch wiederkehrendes > Fieber zugezogen hatte. Der König war stark und' wohlbeleibt, wie es die Bourbonen im vorgerückten Alter zu werden pflegen. Er konnte im geschlossenen Zimmer nicht leben und in keinem geschlossenen Wagen fahren. Das Wehen der Lust w ar ihm zur Noth wendigkeit geworden. So erkältete er sich auf einer Reise nach Apulien, indem Abends in einer kleinen Stadt angehalten und im Freim gespeist und Thee

getrunken wurde. Eine Erkältung und die in der Umgegend Herischende Sumpfluft zogen ihm daS Fie ber zu. welches in enormer Heftigkeit bei ihm auftrat. Der König erkannte die ihm drobende Gefahr, er kannte auch die italienischen Aerzle, deren Wissenschaft ge wöhnlich über Aderlassen, Schröpfen und Brechmittel nicht weit hinausgeht. „Ich kenne einen jungen Arzr.' sagte er. «der in Neapel leben muß. Ich habe ihn vor einigen Jahren aus dem Gefängniß entlassen, natürlich, nachdem er seine Strafe vollständig

abge büßt hatte. Er war ein starrer Republikaner. Man schicke nach Neapel und lasse diesen Arzt kommen. Er soll mich behandeln. Er hat in Paris studirt und viel gilernt. Die übrigen neapolitanischen Aerzte verstehen sämmtlich nichts.' Widerspruch war dem König gegenüber eine uner hörte Sache. Man schickte eiligst einen Courier nach Neapel. Der junge Arzt wurde durch die Polizei aufgefunven, von derselben festgenommen, und ohne daß ihm irgend weiter eine Eröffnung gemacht wurde, nach Apulien

nach dem Städtchen gesendet, wo der König krank lag. Zitternd kam der junge Mann bei dem Könige an. Er dachte natürlich nichts anderes, als er sollte von. neuem eingekerkert werden. Ganz verstört wurde er zu dein kranken König in das Zimmer geführt. „Fürchte Dich nicht.' sagte derselbe zu ihm. Der König hatte die Gewohnheit, wenn er jemand wohl wollte. ihn mit «Du' anzureden. «Ich thue Dir nichts. Ich bin krank Du sollst mich curiren, denn Du bist der einzige Arzt, der in Neapel etwas versteht. Tritt näher

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 26.05.1860
Physical description: 8
288 e.7. - ^ .-'. '« -.^Er Ääßt Mliv drfchlen iM tvyWy,?. Z» mchiM Hnlqe:WiU'»nir:.Jemand MehlW? .7^,^. .. -. ^ «Allerdings,. S>« König.?. rieL^er Lakai,^drun jep ist der Herr im ganzen Laydel uich deZchlt in^seiflem undjedeui'Hause —' ^A,-,ne^i«»^Ha:ise^üiich die Köuigiu^rwd._NÜI darf selbst mein-,Mach«,', nicht l^efth^cu. und wenn er sichs eiunial einfafle«fließe. ich glaube. ich^ü^eihn »UM Häuft Hinausjagen,. und, Jedem , kann 'dasselbe vasstren. der. mein HauSrecht nicht rtspemn

. — So. jetzt ugchKr, . Er HuntMÄiger GyMfer. meld' Er^ das seiliem Hrr,rn und. sag Ex ihm^daS /K ^er gro-^ bw Wirchln zu-Iischbäch leUe? Wort. Mtz'?venn sie gAocht und gebackÄ M. Wö ihre Wicht vüy Arbeit ist, wird sickoinmen und dem König ihren Respect ä>Mug'> . Eher aber hat sie keine Zeit dazn^ qls.vis die Fische fMig .sind. —'. Mx Lakai, «lelvete auch , den eben erlMenenBe-' scheid wortgetreu. und über 'des KönsgS Stirne Wollte' sich «ine Secunde ' langein. HMchm. br§ Zornes lagen,-7— aber König'Mar

der Armen und das ehrlichste Neueste Wesen sei — daß sie kei nem Hunde unrecht oder weh thun könne, und ihre Grobdeit mehr eine böse Gewohnheit sei. ' welche durch, die -vielen Beweise, daß.sie Andere damit unterhalte/ ihr. »>ach und nach zur zweiten Natur geworden wäre. Der geängstigte Mann bat den König tausendmal um Vergebung für sein grobes Weib. Md erschöpfte sich in Unterthänigkeit. um .seines Weibes Unrecht aus zugleichen, und nur des Königs volle Versicherung, daß ihm die Scene großen Spaß mache

, ob Sie denn noch keine Zeit haben, sich bei ihm einznfiuoen. er verlangt dringend Sie zu' sehen, und die Geduld zu warten will ihn bereits verlasse». —' .. „So?' rief die Witthjn erstaunt — «so pressirt es Mo «wohl sehr mit dem. was mir der König zu sage» hat? Ja. da weiß ich nur den Rath, daß der König heraus zu mir kommt, denn wenn ich den Herd ver lasse, brennen meine Fischern, und das möchte für Euch Lcckmäuler doch sehr unangenehm sein — und beim Sicht bedachtet — hat der König auch nicht weiter zu mir heraus

, , als ich zu ihm hinein'. —' ^Ad! das ist denn doch zu stark!' meinte der alte Hofinann, «die Frau U zu grob'. — Solch'eine Bru talität ist wabrhaft nse^kwürdig .' ' / „Na. da/seben Sie also'.' sprach die Wirthin eifrig ,da sind Sie gegen mich .beiwcitcnl im Äotthcil Sie sagen selbst, daß Sie 'an Mir'.'Me.-Whvürti^' keit.zu sehen bekamen, ich dagegen,^aV weder an Ihnen, noch an unscnn König, den' ich suSilcigen sah. etwaS Merkwürdiges gesehen, was der. Mühe lohnen WN MMnnal hinzusehen., l Schaut zhalt

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 21.05.1910
Physical description: 16
auf wissenschaftlicher Grundlage die tatsächlich beste Methode zur Stär kung der Kopfhaut und Kräftigung der Haare. — Preis pro Flasche Ar 2.30 — Mehrere Monate ausreichend. . Zm Tide König Edunds. Donnerstag nachmittags 3 Uhr fuhren Kaiser Wilhelm und König Georg in geschlossenem Wagen vom Buckinghampalast nach der Westminsterhall. Während der Auffahrt war der Zugang für das Publikum gesperrt. Die beiden Herrscher verblieben eine Viertelstunde in der Halle. Der Kaiser trug einen herrlichen Kranz, welchen er am Sarg

nieder legte. Alsdann knieten die Herrscher nieder und verbrachten einige Minuten im Gebet. Dann be sichtigten sie die bereits niedergelegten Kränze und fuhren nach dem Buckhinghampalast zurück. T«le«romme der FZoZner ZeitA»«'. L o n d o n, 20. Mai. König Georg gab gestern Abend im Speisesaal des BuckinghampalasteS ein Diner zu etwa 6l) Gedecken, an dem die fremden Souveräne, die Mitglieder der königlichen Familie und die zu den Beisetzungsseierlichkeiten eingetroffenen auswärtigen Missionen

, Waren häuser, Banken und die Börse geschlossen bleiben, ebenso die Schulen und öffentlichen Gebäude. Alle Eisenbahnzüge imL ande werden um 1 Uhr 10 Minuten lang angehalten, zu der Stunde, in der der Sarg König Eduards in die Gruft gesenkt wird. Kiel, 20. Mai. Heute vormittags 10 Uhr begann hier das Trauersalutschießen für König Eduard. Die Schiffe feuerten nach englischem Zeremoniell in Abständen von einer Minute 33 Schüsse ab. Die Beisetzung König Eduards London, 20. Mai. Bereits um 3 Uhr Früh

gebenden europäischen Fürstlichkeiten zu sehen. Zwischen 5 und 6 Uhr Früh war das Gedränge schon so groß, daß die Inhaber von Sitzen nur mit Mühe zu den Tri bünen gelangen konnten. Eine Stunde später war die Zahl der Personen bereits auf Millionen an gewachsen. Der Himmel hatte sich inzwischen ganz aufgeklärt. London, 20. Mai. Die Beisetzung König Eduards fand heute unter großem Pomp statt. Hunderttausende von Personen bildeten Spalier. Seit Mitternacht strSinten ungezählte Tausende durch die Straßen

zu Pferd König Georg V. mit dem deutschen Kaiser und Herzog Connaught, ferner zu dreien zu Pferde die Könige von Norwegen, Griechenland, Spanien, Bulgarien, Dänemark, Portugal, der türkische Thronfolger, König der Belgier, Erzherzog Franz Ferdinand, die Kronprinzen von Griechenland, Serbien, Ru mänien, Prinz Heinrich der Niederlande und Prin zen verschiedener Länder in Equipagen. Ihnen folgten die Königinnen Alexandra, Mary, Maud, die Kaiserinwitwe von Rußland, die Prinzessinnen. Hinter den Fürsten

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.03.1913
Physical description: 8
. von Jetzt liegen ausführlichere Berichte über die tragische Ermordung des Aönigs der Helle nen vor. Seit feinein triumphierenden Einzug in Saloniki pflegte der' König jeden Nachmit tag einen Spaziergang zu machen, entweder nach dein berühmten weißen Turm oder nach der Kavalleriekaserne bei Lesser Karaburun. — Kömg Georg setzte volles vertrauen in die Lo yalität der Bevölkerung und pflegte nur von seinem Adjutanten begleitet zu sein. Seine Umgebung teilte dieses vertrauen nicht und man drang darauf

, daß dem König vier Gen- darmen in gewisser Entfernung auf fernen Spa ziergängen folgen sollten. Dieses war ihm je doch so lästig, daß man die Zahl der Gendar men auf zwei beschränkte, die nur in großer Oberst Frangulis wandte sich um und faßte die Hände des Attentäters, der im Begriffe war, einen zweiten Schuß abzufeuern. Der Gberst brachte den eigenen Körper zwischen den verwundeten König und den Attentäter, rang mit diesem um die Waffe und hatte ihm fast die Kehle zugeschnürt, als die beiden Gen darmen

herbeieilten unk den Morder gefangen nahmen. Unterdessen war der König tödlich getroffen zu Boden gefallen. Man legte ihn in? eine schnell zur Stelle geschaffte Kutsche; sein Kopf ruhte auf dem Arm. Lr atmete schwer und ehe das Hospital erreicht werden konnte, war das Leben entflohen. Der Schuß, der aus kaum zwei Schritt Entfernung abge feuert worden war, war im Rücken unter der Schulter eingedrungen und durch den Magen gegangen. Es war eine starke Blutung einge treten und das mit Diamanten besetzte Kreuz

, welches der König stets an einer Kette trug, König Lsor'g von . Königin v.öneclisnlsnici Entfernung folgen durften. Am Tage der Er mordung Nachmittags kehrte der König, beglei tet von seinem Adjutanten, dem Obersten Frangulis, von einem Spaziergange nach dem weißen Turm zurück. Lr war in der besten Laune und sprach mit Vberst Frangulis über die Erfolge der griechischen Armee und nann te die Einnahme von Saloniki' und Ianina die glänzendsten Ereignisse > seiner sojährigen Re gierung. „Morgen, fuhr der König fort

,' wer de ich dem deutschen Dreadnought -Göben ei nen Besuch, abstatten und das deutsche Kriegs schiff wird den König der Griechen hier i>n Sa loniki ehren. Das erfüllt mich mit Freude und Zufriedenheit. . . Das waren des Königs letzte Worte. - , ... . Kaum, daß sie über seine Lippen gekommen, als von hinten ein Schuß knallte. war ganz naß und rot. Der Attentäter, ein Grieche, ist ein geistig beschränkter Mensch, wel cher airgibt, durch Not und Krankheit zum So zialisten geworden zu sein. In Saloniki

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 26.03.1908
Physical description: 8
sächsisäx Rechnungsrat Stelzner und Herr Statthaltcreirat Graf Cesclü. 5velch letzterer sich doin König znr Verfügnirz stellte, beide ebenfalls in Zivil, und eine kleine Anzahl Neugieriger eingesunden. Tie Bcnützilng des bereitstohenden gräflichen Auto mobils lehnte der König ab uud begab sich zu Fuß in Begleitung des Herrn Grafen Ceschi und der Herren seines Gefolges ins- Hotel Bristol, Ivo er unter dein Namen eines Grafen von Hilsenbnrg avMhtiegen ist und den größten Teil der ersten Etaze bewohnte

, »röhrend das Gefolge im zweiten Stock logierte. Schoir nach l!'urz«n Ailfenthalt i,n Hotel und -nachdem er seine Begleiter für den ganzen Tag beurlaubt °l>atte. suchte dann der König zn Fuß und -ganz allein die Stadtpfarrkirche auf. um die Messe zn hören und ging später dnrch die Lauben gasse nnd über die Wassermauer und. die Brücke bei St. Anton nach Gries, uni in Villa Habsburg die kleine 'Prinzessin Aiuva auszusuchen. Schon vorher l>atte er seine große Freude darüber aus- gesprollzen. fein

iTöcisterchen kenneii zu lernen. Beim Getreten der Bills ging die Prinzessin deni König an die Treppe entgegen. Ivo er sie sosort vmn Woden aufhob und herzlich küßte. In ihrer Ver- log«uÄ)eit halte die l)erzige kleine Prinzessin dabei Mnz vergessen, dam Könige mit dem Taschentuä>e zuzuwinken. Die »veitere herzliche Begrüßung zwischen dein König spielte sich unter vier Angen ab. Vormittags 'besuchte dann der König niit der Prinzessin, der Palastdame Gräsin Vitzthum von Ockstadt und der Erzieherin

jn GrieS äußerte sich der König wiederholt in anerkonnendster Weise. Die Musikkapelle into nierte sowohl 'beim Koinmeii. wie später 'beim Fortgehen des Königs die sächsische KönigShymne. Nach Wembschieduirss der Prinzessin in Villa Habs-- burg ging, der König in'S Hotel Bristol zurück, wo er den geweseiten Adjutanten des verstorbenen Königs Albert, den sächsischen Major von Oer, der sich gepsnkvärtiz im Griefer Venediktinerkloster auf die pricistcrlict>2N Weihen vorbereitet, in besonderer Audienz

empfing. Das Tiner nahnr der König Donnerstaz, den 26. März 1903. »nit der Prinzessin zusammen allein in Villa HabL- bilrg. von Ivo er sich dann mit Prinzessin Anna. Gräfin Vitzthum, Fräulein Forthuber und Ge- ttcraladjutantcn Major von Müller mit der neuen Drahtseilbahn auf den Wirgl begab. Nach ein» halÄstülidigenr Spaziergang auf der bei herrlichem Wetter brillanteste Aussicht bietenden Berghöhe nahin der König niit seinen Begleitern iin Virzl- hotel den Tee und' legte dann den Rückweg mit seincnr

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Page 3 of 4
Date: 04.11.1862
Physical description: 4
Punkten zerstreut. Diese Taktik scheint empfehlenswerth. Griechenland. Athen. Ueber die Entstehung und den Verlauf der grie chischen Revolution erhält die Tr. Ztg. ein Schreiben aus dem Gefolge des Königs, dem wir das Nachstehende ent- nehmen: König Otto ist den 19. Oct., Sonntag AbendS um 7 Uhr, in Calamata eingetroffen und von der Bevöl kerung von ganz Messenien mit unbeschreiblichem Zubel empfangen worden. Des ander» Morgens, Montag den 20. Oct., lief ein griechischer Dampfer in Calamata

ein, welcher nebst einigen Truppen den General Mauromichalis an Bord hatte, der dem König die Nachricht von -einem Militäraufstand in der Stadt Vonitza in der Provinz Acar- nanieu brachte, wohin der König sich eben von Calamata aus begeben wollte. Die Garnison von 80—100 ^ empörte sich unter Anführung eines Terganten, Grivas mit Namen. auS der berüchtigten Familie dieses Namens, band die Officiere. nahm Besitz von den öffentlichen Casse». be raubte, plünderte und ermordete diejenigen, welche sie als Anhänger

deS Königs erkannte. Außer diesen Nachrichten lauteten aber auch die aus Athen, PatraS und Missolunghi ebenfalls trübe — überall herrschte ein aufrührerischer Geist. Der König entsendete sogleich einen seiner Adjutan ten mit einem Dampfer nach Vonig.?, i-ni „enauen Bericht über die Ereignisse zu erhalte». De» folgenden kam ei» zweiter Dampfer aus Athen an. auf welchem sich der Cul tusminister HadschiskoS befand, der sich sogleich zum Könige begab, um demselben die Lage der Dinge in Athen darzu legen

eines im Hafen liegenden Kriegs schiffes und den franz. Gesandten, auS deren beiden Mit theilungen hervorging, daß in der verflossenen Nacht in Athen eine blutige Revolution stattgefunden habe, durch welche der Thron umgestürzt, der König desselben und die Königin der Rechte der Regentschaft für verlustig erklärt, eine provisorische Regierung eingesetzt und eine darauf be zügliche Proklamation erlassen wurde. Die Ereignisse, welche die Episoden dieser Militär-Revolution bilden, kann ich nicht schildern

, da ich nicht Augenzeuge war, aber vou solchen habe ich vernommen, daß betrunkene Soldaten unv wüthendes Volk in den könig. Palast eingedrungen seien, Alles zerschlagen und geraubt haben. Mehrere Menschen leben waren schon in der ersten Nacht zu beklagen. In Piräus wurde der Stadtkommandant, weil er einen Brief an den König aufgesetzt hatte, von den Soldaten schimpflch zu Tode gehauen und geschossen. Im Laufe des TageS kamen sämmtliche Gesandte auS Athen an Bord, stellten sich zuerst gemeinschaftlich vor. und wurden

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Page 2 of 4
Date: 29.11.1878
Physical description: 4
, noch in dem Reichsrath fortwirkende Conflicte' eröffnen wollen. Unter solchen Umständen bleibt nichts >alS der Wunsch'übng, daß eine Vertagung auf so Aus dM Leben Victor Emanilcl's. Vor Kurzem ist in Rom ein kleines Büchlein unter dem Titel: „Victor Emanuel in seinem Privatleben'' erschiene» und wir wählen aus demselben einige der besten Anekdoten ans. Als sich der König eine- Abends im Apollo-Theater besand. bemerkte er an den Milchglasfenstern seiner Loge den Schatten deS Obersten Galletti. eines seiner Intimen

. Welcher sich in der Loge befand. „Halt stille. Galletti,' rief der König diesen an. „ich will Dein Porträt zeich nen !' Er zog einen Bleistift aus der Tasche und ver suchte es, das Profil des Obersten auf der Glastasel nach zuzeichnen. Am nächsten Abend, als der König während «nes Zwischenactes seine Loze verließ, sah er einen Diener «ifrig damit beschäftigt, die Glast afg zu reinigen. „Was mächst Du da?' fragte der König. — „Ah. Majestät/ «rwiederte der Diener, „ich reinige die Glasscheibe

, weil sich ein Einfaltspinsel erlaubt hat, sie zu bekritzeln.' — „Gib' Dir nicht so viel Mühe,' entgegnete der Souverän, „dieser Einfaltspinsel war ich' — und entfernte sich unter lautem Lachen. Der König liebte es, mit Leuten aus dem Volke zu plaudern, besonders in Neapel, wo die Leute es noch nicht verlernt haben, frei von der Leber weg zu reden. Zn dieser Stadt und deren Umgebung herrscht die alte Sitte, lauge erzielt wird, bis eine Annäherung Her Gegensätze geschaffen^ ^ WM OccÄWlisMr^ileWro.^37S?wird -ÄoA

70 erwachsene männliche Berliner ein Polizeibeainter kommen wird. Weiter wird ge- daß, wenn man etwas bei einem Neapolitaner bewundert er den betreffenden Gegenstand mit den höflichen Worten : »i- rodda vv8t>iA« (es gehört Ihnen) dem Bewundernden überläßt. Allerdings erfordert die Höflichkeit, daß man den Gegenstand ebenso höflich ablehnt. AIs der König einmal aus der Umgebung Neapels von einer Jagd zurück» kehrte, hielt er bei einem Pachthose an und bewunderte du zwei prachtigen Buben des Pächters

, welche den König mit großen Augen anstarrten. «Sind dies Ihre Söhne?' fragte der König. » »Majestät, es sind die Ihren!' erwiederte der Pächter. — „Sonderbar.' meinte der König, „ich erinnere mich nicht, jemals früher in diese Gegend gekommen zu sein.' — Der Pächter begriff nicht und machte dem König eine liefe Verbeugung. Victor Emanuel vertheilte nicht ungern Orden. Er sagte, man dürfe niemals weder eine Cigarre noch ein Kreuz ausschlagen. Blos einmal erinnert man sich, daß der König einige Schwierigkeiten

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Page 3 of 6
Date: 19.01.1878
Physical description: 6
Blatt dieser Tage ein ergötzliches Pröbchen. Dasselbe schloß einen Fenilletonabschnitl — enthaltend den bekannten, .äußerst spannenden' Roman aus „bewährtester Feder' — folgendermaßen: „Während aus der befestigten Burg ein Hagel von Geschossen auf die Belagerer nie derging, stürmten die tapferen Helden mit hoch erho benen Lanzen den Berg hinan. Alle mit dem begeister ten Rufe: „Fortsetzung folgt.' sUon Mtor Emanuel.) Von den vielen Anekdoten' die über den populären König cursiren, seien

nach dem Budapest! Napilap noch die folgenden erzählt: Der König schoß einmal in der Nähe von Rom auf einen Hasen, als gerade auch ein schmeerbäuchiger Bürger, der dort dem Jagdvergnügen huldigte, aus Lampe sein Gewehr abschoß. „Mein Herr, den Hasen habe ich ge schossen !' rief der König. — „Gehen Sie doch, das könnte jeder Narr sagen,' schrie der Andere. „Mir ge hört er, ich nehme den Hasen.' — „Das möchte ich doch sehen !' Der König ballte die Fäuste, aus seinen kleinen Augen sprühten Blitze, und es begann

eine förmliche Balgerei, in weicher, tüchtige Püffe austhei lend und -mpfangeud. der Eroberer beider Sicilien Sieger blieb. Der Bürger ergriff die Flucht, im Lau- . fen dem von ihm nicht erkannte» Könige alle mögli- i chen Titulaturen an den Kopf werfend. Beim Süd thore Roms befahl der König dem Wachkommandan- ten' dem unterlegenen Bürger bis zu seiner Wohnung - zu folgen, und über ihn Bericht zu erstatten. Nach ' einer Stunde meldete der Offizier, der unbekannte Ja gen sei ein ehrlicher Tischlermeister

bei der Porta dej Popolo. Auf Befehl des Königs ward ermittelst eines Hoswagens in den Quirinal gebracht. Der wackere Mann konnte sich nicht erklären, was der König eigent lich von ihm wolle, und beklommenen Herzens ließ er sich auf den Seidenpolstern des Wagens nieder. Im Palaste angekommen, erkannte er zu seinem Schrecken in dem König seinen Gegner. „Meister Salvini'», sprach der König zu dem an allen Gliedern Zittern den, „ich ließ Sie zu mir bitten, weil ich in dem Hasen fremde Schrotkörner gefunden

. Wir Beide find im Rechte. Wissen Sie was: Essen pvir den Hasen miteinander!' Und schon öffnete sich die Thür des Speisezimmers, wo zwischen zwei Gedecken der streitige Hasenbraten dampfte. — Einen ähnlichen Vorfall be richtet die nachstehende Anekdote: Einst promenirte der König spät Abends mit Wsconti-Venostann einer ab gelegenen Gasse, wo ein betrunkener Rekrut mit dem König Streit begann. Der Wortwechsel ward immer lebendiger; der König winkte dem Minister, sich nicht einzumischen. Der junge Rekrut

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Page 3 of 20
Date: 18.12.1909
Physical description: 20
Bernardi, lediger Hirte aus Pieve de Ledro, hatte sich vor demselben Gerichtshofe wegen Verbrechens der Schän dung und der Unzucht wiver die Natur, sowie wegen drei Uebertretungen gegen die öffentliche Sittlichkeit und Sicherheit zu verantworten. Da angenommen wurde, dtß Bernardi unzurechnungsfähig sei, erfolgte dessen Freispruch. ZW Tode Kömg ZtWlds. Der Eintritt des Todes. Der König hatte noch einige Stunden vor sei nem Tode eine längere Unterredung mit dem Dok tor Tiriar, demgegenüber

, welche feststellten, daß eine plötzliche Verschlimmerung eingetreten sei. Als der König den inzwischen schnell herbeigerufenen Doktor Tiriar bemerkte, drückle er ihm die Hand und sagte mit gebrochener Siimme: „Doktor, es ist vorbei!' Die Aerzte nahmen sofort Aethereinspritzungen vor und ließenden König Sauer stoff einatmen, aber alle Mittel waren vergebens Mtt einem leichten Seuszer gab' der König seinen Geist auf. Es war genau 2 Uhr 37 Min. Der König ist infolge Venenverstopfung gestorben

alsbald die Toitette der Leiche. Telegramme der .Fvszner Zeitung'. Zum Tode König Leopolds Brüssel, 17. Dez. Ueber die Beisetzungs feierlichkeiten ist noch keinerlei endgültige Bestimmung getroffen, doch heißt es, daß der König in der Ma rienkirche zu Laeken in der Gruft neben seiner Gemah lin, der am 19. September 1901 verstorbenen Königin Maria Henriette, beigesetzt werde. Brüssel, 17. Dez. (KB) Die Leiche des König Leopold wird morgen abends vom Schloß Laeken nach dem Brüsseler Stadtschlosse

gebracht. Die Beerdigung ist auf Mittwoch festgesetzt. Donners tag legt König Albert den Eid auf die Verfassung ab. Kammer und Senat veranstalteten heute Trauer kundgebungen. Offizielle Mitteilung in den Kammern. Brüssel, 17. Dez. In der Kammer und im Senat wurde heute das Ableben des Königs durch die beiden Präfidenten sowie die Staatsminister zur Kenntnis gebracht, worauf die beiden Häuser sich vertagten. Aus dem Auslande treffen fortwährend zahlreiche Beileidsdepeschen ein. Paris, 17. Dezember

. Wie aus Brüssel ge meldet wird, nahm die Justizbehörde um 10 Uhr vormittags offiziell vom Tode des Königs Kenntnis. Die Beisetzung König Leopolds dürfte nach dem bei der Leichenfeier Leopold I. festgesetzten Zeremo niell am Freitag nächster Woche stattfinden. Un mittelbar darauf wird der neue König vor dem ver sammelten Parlament erscheinen, um den Eid auf die Verfassung zu leisten und eine Ansprache zu halten. Bis dahin bleibt das Ministerium in sei nen Funktionen. Die Baronin Vaughan hat, wie verlautet

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Page 2 of 4
Date: 05.09.1884
Physical description: 4
schen Staatsbahn, der mit einem Attentate auf den König Milan eine ganz verzweifelte Aehn- lichkeit hat, denn in der That wäre der König mit seiner Familie von dem „Unfall' betroffen worden, wenn nicht zufälligerweise vor der An kunft in Budapest eine Achsenlage im königlichen Hofzuge heißgelaufen und dadurch eine ^»ständige Verspätung entstanden wäre, sodaß der Anschluß an den später verunglückten Zug versäumt wurde. Den Attentatsgerüchten gegenüber wurde die „Ung. Post' wie bereits

telegraphisch gemeldet, compe- tenterseits ermächtigt, zu erklären, daß durch die seitens der Polizei auf dem Schauplatze der Ent gleisung eingeleitete Untersuchung ein ganz ein facher Eisenbahnunfall constatirt wurde, welchen die Erweiterung des Schienengeleises in Folge morscher Sleeper verursachte. Ueber den Unfall selbst entnehmen wir den Zei' tungsberichlen Nachstehendes: In Budapest hatte König Milan während seines unfreiwilligen Auf enthaltes aus einer Zeitung von einem gegen ihn angeblich geplanten

Attentate Kenntniß erlangt und fragte, als er gegen 11 Uhr mit der Königin und dem Kronprinzen zur Abfahrt im Hofwagzon Platz genommen hatte, den serbischen Consul Ull- mann, was ihm darüber bekannt wäre, worauf Dr. Ullmann die Gerüchte für eine Mystifikation erklärte. König Milan brach die Conversation mit dem Consul ab. denn General Catargi kam zu ihm und zeigte ihm an, daß in Folge einer Zugsentgleis ung die Abfahrt des Extra zuges verzögert sei. Der König ließ sofort den auf dem Perron anwesenden

Oberstadthaupt mann Thaisz zu sich bitten und sprach mit ihm längere Zeit bei verhängtem Fenster. Er befragte ihn zunächst über das Attentatsgerücht und als Oberstadthauptmann ThaiSz ihm versicherte, eS sei nichts geschehen, was zu einem derartigen Gerüchte Anlaß bieten könnte, anderersetis aber alle nöth wendigen Anstalten getroffen seien, welche die ab solute Sicherheit des Königs während seiner Reise verbürgen, fragte der König noch, ob der soeben gemeldete Eisenbahnunfall nicht etwa

mit dem Attentatsgerüchte in Zusammenhang stehe? Ober stadthauptmann Thaisz beruhigte den König auch diesbezüglich. Der König meinte hierauf lächelnd: „Wir Monarchen müssen auf solche Vorkommnisse vorbereitet sein — aber ich fühle mich bei Ihnen vollkommen sicher; ja, ich möchte behaupten, daß ich mich hier mehr in Sicherheit weiß, als in meinem eigenen Lande. Ich bin der ungarischen Regierung für die Fürsorge sehr verbunden und danke auch Ihnen, daß Sie sich so viel Mühe geben.' Nach einer Weile setzte der König fort

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Page 2 of 8
Date: 15.06.1903
Physical description: 8
Nr. 133 „Bringt uns Aexte und hebt die Tür aus!' riefen die Verschworenen. Als aber alle Mühe vergeblich war, riefen die Verschworenen den König an, erhielten aber keine Antwort. Jetzt stieß ein großer Teil der Verschwo renen, von unten kommend, zu den Genossen. Die Heiser brachten Dynamitpatronen und sprengten die Türe. Hiebei fanden Naumowitsch und der Kapitän Miljkvwitsch den Tod. Alles stürmte im Dunklen vorwärts, alles eilte durch die nur selten bewohnten Gemächer. Auch hier fanden

die Verschworenen das Königspaar nicht. End lich cnldtckte Oberst Maschin in einer mit einer schwe ren Draperie verdeckten Mauervcrlicfuug einen kleinen Knopf, welcher das Ocffncn der Nische ermöglichte. In diesem Verstecke befand sich das Königspaar dicht neben einander. Und nunmehr begann die letzte Szene der Tra gödie der Obrenowitsch. Der König kam hervor. „Alexander Obrenowitsch I' rief ihm Oberst Mi schitsch zu, „nun erkläre Deine Resignation!' „Nur auf Euer Ehrenwort kommen

wir mit Euch, daß uns nichts geschieht', antwortete Alexander. „Nkipreä, stodom nema äoMvora' („Vor wärts! Mit Dir wird nicht verhandelt!') riefen mehrere. Da sich der König weigerte, von der bebenden und totenbleichen Draga zu weichen, ergriffen ihn mehrere und zerrten ihn in die Mitte des Gemaches. „Danke ab!' riefen alle. Und da der König nichts erwiderte, traten der Kapitän Milan Angjel- kowitsck, Luka Lazarewitsck, Dragan Dimitrjewitsch, Lija Rad vojewitsch und Sava Tripkowilsch vor und gaben die ersten Schüsse

und in den neuen Konak bringen. Hierauf — Uhr — verkündete Mischitsch der bereits versammelten Menge die Tat. Die Menge brach in Hochrufe auf die Armee aus. Weitere Einzelheiten der Vorgänge. Belgrad, 13. Juni. Das ermordete Königs paar wurde in einer großen Lache Blut schwimmend aufgefunden. Die Kleider des getöteten KönigS paares sind über und über mit Blut bedeckt. Auch die Möbelstücke sind vielfach mit Blut bespritzt. Die Mörder müssen schauerlich gewirlschaftet haben. Es wird erzählt, daß sowohl der König

als die Königin einen lebhaften, verzweifelten Kampf führten. Tat sächlich weifen die Leichen des KönigSpaares auf den inneren Handflächen mehrfache Schnittwunden auf. König Alexanders letzte Worte sollen gelautet haben: „Ich sterbe unschuldig, ich habe nur das Beste für Serbien gewollt!' Belgrad, 13. Juni. Die näheren Einzelheiten, die über die Belgrader Mordtat bekannt werden, lassen das Drama noch viel furchtbarer erscheinen, als es bisher den Anschein hatte. Bei dem Massakre haben über 20V Personen

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Page 5 of 8
Date: 29.03.1909
Physical description: 8
übrigens auch im Interesse des armen, irregeleiteten Landes, das sich seit Monaten im Zustande einer gewissen Krise befindet.' Die Gärung im serbischen Offizierskorps. Im Laufe des Nachmittags begab sich Freitag eine Abordnung von «Offizieren zum serbischen Kriegsminister und ersuchte ihn, seinen ganzen Ein fluß beim König geltend zu machen, damit der «Verzicht des Kronprinzen rückgängig gemacht wer de. Die Sache sei eine.Verhetzung und eine Rachetat öer Verschwörer, die ihre eigenen Interessen

. davon Mitteilung gemacht. Der Ministerrat,-der' sich- mit dieser Wage beschäftigte^, habe festgestellt, dich ter nicht' -kompetent sei; in dieser -AngelegenhertweitereSchritte zu unter nehmen, sondern.dcch allein der König, hierin kom petent, ßei. Des.hM''h«che' der.MnPerprWentz das -Schreibe» an'darZNmg-gelÄtet^ Der Interpellant erklärte sich äuch'mit dieser Antwort zufrieden.' Der Verzicht! des Kronprinzen Der ..Pester Lloyd' meldet aus Belgrad: Im Ministerrat am Donnerstag stellte man fest

, daß der Ministerpräsident dem König amtlich Mittei lungen über den Inhalt des Schreibens des 'Kron prinzen machen sollte, worauf der König den Kron prinzen zu sich rufen ließ, «md von ihm die Erklä rung verlangt hätte, daß die Abdankung wirklich der wahre Ausdruck seines »Willens sei. Nach Ab gabe dieser Erklärung würde man ein amtliches Protokoll iiber diesen Verzicht abfassen, das der Volksvertretung mitzuteilen sei. Zu gleicher Zeit beschloß der Ministerrat, daß der König in einen« Aufrufe an das- Volk

die eingetretene Veränderung in der Thronfolge bekannt gÄen soll. Gerüchtweise verlautet in Belgrad, man habe den Kronprinzen zum Verzicht dadurch gezwungen, daß man rhin in i>er Angelegenheit mit seinein Kammerdiener nrir >er.Erhebung der Mordanklage drohte. Der König verlangt den Widerruf des Verzichtes. Die „Wiener Zlllgemeine Zeitung' schreibt: König Peter scheint bereits wankend geworden zu sein und jener Auffassung zuzuneigen, die den Widerruf der Verzichtleistung verlangt. Unver- ennbar

haben sich auch Einflüsse im Konak gel tend gemacht, die den .Wnig auf die nicht voraus zusehenden Folgen für die ganze Dynastie, die sich aus der Verzichtleistung des Kronprinzen ergeben onnten. aufmerksam gemacht haben. In diesen« Dilemma hat der König den Rat Paisitschs einge holt und ihn beauftragt, den Kronprinzen zur Rücknahme seines Verzichtes zu veranlassen. Dies ist ein Betveis, daß der Einfluß Pasitschs auf die serbische Krone mrgeschwäckit fortbesteht. Das per jonliche Verhältnis des serbischen Kronprinzen

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Page 3 of 4
Date: 18.05.1863
Physical description: 4
greifend, der König. Und eine halbe Stunde später verlieh Ludwig den Saal und verschwand in den Ge mächern der Frau von MonteSpan. Der Baron von Grüning war »ach Deutschland abgereist und mochte kaum die französische Grenze hinter sich haben, da meldete sich eineS Morgens beim Lieutenant der äußersten Wache ves königlichen Schlos ses Versailles eine höchst auffällige Persönlichkeit. ES war ein h^her. kräftig gebauter Mensch von etwa 3ö Jahre», mit ungewaschenem Gesicht »ud schmutzige» Händen

und war geneigt, den Kerl für toll zu halten, nach kurzer Ucberlegung aber hielt er es doch für ange messen. den Offizier vom Palastvienst von dem selt samen Ereignis in Kenntniß zu setzen, während er den Baner im Wachzimmer behielt. Oberst Grand- ville rapportirte darauf an deu Gouverneur, dieser an den Hausmarschall und so gelangte die Sache end lich an Frau von MonteSpan und durch diese an den König. Der König war eben im Begriff, sich zum Lever zu verfügen. Er lächelte bei der Nachricht, wie ein Mann

, der selbst in einer unbedeutenden Aufmerksam keit Anderer Anerkennung der eigenen Bedeutsamkeit erblickt und befahl, den Pommer in das Schloß ein zulassen und nach einem der königlichen Borzimmer zu führen. Und nun ging Ludwig nach dem Audienz- saale. wo schon die vornehmsten Männer des Hofes in ehrfurchtsvoller Stille des Monarchen darrten. Dieser schien heiter zu sein. Er entzückte die Herren durch ungewöhnliche Leutseligkeit und als die für daS Lever festgesetzte Zeit sich ihrem Ende näherte, befahl König Ludwig

, den pommer'jchen Deutschen hereinzu führen. Mit sämmtlichen Hunde» an der Leine trat der Pommer-ein, nahm seine schmutzige Kappe ab und sich in dem glänzenden Kreise unbefangen umschauend, rief er: »Wer von Euch ist denn der König?« Hätten die französischen Herren die deutsche Sprache verstanden, würde vielleicht mancher von ihnen ob des Pommers ungeheurer Freveltbat gegen die geheiligte Majestät des Königs in Ohnmacht gefallen sein. Selbst Ludwig, dem die deutsche Sprache nicht ganz fremd war, konnte

eine gewisse Befangenheit über deS Bauers Nodheit nur erst nach einigen Augen blicken bewältigen. „Mas bringst Du, Mann?« fragte endlich der König. „Oho! Seid Ihr der König? Nun, eS freut mich. Euch gesund zu sehen. Hier schickt mein gnädiger Kurfürst die versprochenen Huude uud wünscht, daß sie Euch wohl hekommeu mögen.' ^ „B>st Du allein mit den Thieren aus Deutschland nach. Versailles gewandert?? fragte her König. „N»u freilich l- antwortete der Pommer. ^Ich dächte, Ihr Franzosen hättet Euch ebenfalls

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Page 2 of 4
Date: 24.08.1863
Physical description: 4
, mit treuem und redlichem Willen an das Werk, dann wirb der Segen deS allmächtigen Gottes mit uns sein und unser Werk krönen.' — Se. Maj. der Kaiser wurde gestern in Darm stadt enthusiastisch begrüßt. Mehrere Fürsten hatten Se. Maj. begleitet. Nach der Neuen Frankfurter Ztg. wollen Baden, Koburg und Weimar einen An trag auf direkte Wahlen für das Volkshaus ein bringen. Die Süddeutsche Ztg. dementirt die Nachricht, Ba den und Weimar hätten die Sendung an König Wil helm beantragt. Die Sitzungen

Münster. Daß der König von Lachsen erst heute nach Baden-Baden abreiste. veranlaßte ein allgemein circulirendeS Gerücht, der König von Preus sen werde heute oder morgen hier eintreffen, die Ver handlungen hätten den Boden geebnet. Der Kaiser gibt heute ein Diner, wozu die Minister und Nota bilitäten geladen sind. Morgen ist große Eorsofahrt vor den Thoren. Heute ist Galatheater, wobei die Galerie für Notabilitäten reseroirt wurde, die nicht zum Senat. und gesetzgebenden Körper gehören

. , Die Katlsrüher Zeitung meldet, Herzog HM; von^ Soturg'habe die nochmalige Einladung DreüßenS in H der Fürstenconferenz zuerst beantragt. .Die Fürsten--? confcrenz wurde bis zur Rückkehr deS König«''von k Sachse» aufgeschoben. — 2V. August, ZV Uhr 39 Minuten Vormittags. Die Theatcr-Festvorstellung ist glänzend ausgefallen. Die Gruppe der Fürsten in der Mitte deS ersten Ranges bot ein herrliches Bild. Nach der Südd.: Ztg. ist daS Telegramm aus Baden, «der König von Preußen habe abgelehnt', unrichtig; dagegen

spreche, daß der letztere bis 3 Uhr Nachmittags in Wlldbad verweilen wollte.. Heute Mittags besuchte der Kaiser den Herzog von Cambridge auf Schloß Rumpenheim. — 1t Uhr 14 Minuten Vormittags. Im »Eng lischen Hofc'. wo der König von Sachsen wohnt. ist noch keine Nachricht über dessen Rückkehr eingelangt. Die Neue Franks. Ztg. bringt angeblich aus sehr zu verlässiger Quelle die abweichende Version: Der Kron prinz habe zu Gastein abgelehnt, mit und auch ohne Bismarck, so lange dieser seinen Posten

Volksvertretung, vollständige Gleichberechtigung beider Großmächte, endlich eine Nationalversammlung auf,Grundlage deS Wahlge setzes von 1849 zur Prüfung und Annahme des Re- formprojectes. Ein Telegramm der „Ostdeutschen Post« meldet, der König von Preuße» habe abermals abgelehnt. — 10 Uhr. Die Neue Franks. Ztg. meldet in ei nem Extrablatt: Der König von Preußen soll dem Könige von Sachsen erklärt haben, Preußen sei be reit, an Ministerial-Confereiizen in Dresden zur Be rathung der deutschen Bnndesreform

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.07.1888
Physical description: 4
, R. Masse u. G. >>,. ZZauv« M 5! Wk. ZlnterAttungs SeikW ZchSlllldViKMstkr ZlOgMg. Mi> Z4 lmi»w. s-iiqm..Äckomm' ^ ISK. Dienstag den 1v. Juti 1888 Königin Matalie von Serbien. Die Nachrichten, welche uns aus Belgrad zu gehen, zeigen, daß der Schritt, welchen der König bei dem Metropoliten unternommen hat und der bezweckt, eine Scheidung von der Königin zu be wirken. die ganze Aufmerksamkeit der politischen Kreise in Anspruch nimmt. Im Kabinete ist es ganz besonders der Minister Mijatovic

, welcher dem Wunsche des Königs Widerstand entgegen setzt und sich für die thatsächliche Trennung, aber gegen eine Scheidung aus politischen Gründen ausgesprochen hat. Der König hat auch den früheren Minister-Präsidenten Garaschaniu be rufen, um den Rath dieses erprobten Anhängers zu hören, und es scheint auch, daß die Einwen dungen und Bitten, welche diese angesehenen Männer vorgebracht haben, nicht ohne Einfluß auf den König Milan geblieben sind. Die Frage der Scheidung wurde neuerdings in Erwägung gezogen

, und der König hat sich entschlossen, der Königin Natalie neue Vermittlungsvorschläge unterbreiten zu lassen, von deren Annahme durch die Königin der weitere Verlauf dieser Angelegen heit abhängen wird. Das Konsistorium hat den Bischof von Nifch, Demetrius, entsendet, um der Königin diese Vermittlungsvorschläge zu über bringen. Bischof Demetrius besitzt in hohem Grade das Vertrauen der Königin, da er stets zu der selben die freundlichsten Beziehungen unterhielt. Er ist gestern in Wien angekommen

und dann nach Wiesbaden, wo sich die Königin gegenwärtig mit ihrem Sohne aufhält, gereist. Wer Inhalt dieser Vermittlungsvorschläge ist noch nicht genau bekannt; jedoch dürfte aus der Natur des Ver hältnisses, welches gegenwärtig zwischen dem Könige und seiner Gemahlin besteht, wohl mit Recht gefolgert werden können, daß der König den Wunsch habe, seine Frau möge einige Jahre, vielleicht bis zur Großjährigkeit des Sohnes, der gegenwärtig elf Jahre alt ist und im achtzehnten Jahre großjährig gesprochen

wird, ihren Wohn ort außerhalb Serbiens wählen. Der König scheint überhaupt, wie schon aus dein Umstände hervorgeht, daß gerade ein Freund der Königin, der Bischof Demetrius, mit dem Arrangement der Angelegenheit betraut ist, keine schroffen Vor schläge zu machen und namentlich geneigt zu sein, die Gefühle der Königin als Mutter zn schonen. Der Kronprinz würde wahrscheinlich in Belgrad für seine zukünftige Mission vorbereitet werden, aber doch die Erlaubniß erhalten, einige Zeit im Jahre bei seiner Mutter

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Page 2 of 15
Date: 11.07.1885
Physical description: 15
an den „Fansulla' einen Brief, worin er das Gerücht, der König habe ihm einen Gehalt von 100.000 Lire ausgesetzt, als gänzlich unbegründet bezeichnet. — Ferryhat gelegentlich einer Interview erklärt, er habe über die Friedensverhandlungen mit China im Parlamente wegen des Amtsgeheimnisses nicht sprechen können. — Obgleich in dem von den Franzosen besetzten Huä viele Feuersbrüuste vorgekommen sind, ist doch der Königspalast ganz unversehrt. Derselbe schließt große Reichthümer in sich, darunter Sil berbarren

Verwundungen. Eingelangten Nachrichten zufolge wurde der rus sische Marktflecken Lubierzowim Bezirk Pinsk ein Raub der Flammen. Die Bauern der Umge bung, ebenso die christlichen Bewohner des Ortes weigerten sich, die „jüdische' Habe zu retten. Im Gegentheil raubten sie in furchtbare; Weise die vom Feuer vorschonten Reste derselben. Die Be hörden sahen diesem Treiben müßig zu. Erst nach träglich sahen sich dieselben veranlaßt, gegen 300 Bauern eine Strasuvtersuchung einzuleiten. König Älfonjo XII

. in Aranjue). Der Pariser „Goulois' enthält nachstehenden interessanten Bericht seines Special-Korrespon denten in Madrid über den Besuch des Königs Alfonso bei den Eholerakranken in Aranjuez: „Mittwoch Abends ertheilte der König vor dem Schlafengehen dem diensthabenden Adjutanten den Befehl, ihn am anderen Morgen um 5 Uhr zu wecken; der Ofstcier der seinem Austrag mit mili tärischer Pünktlichkeit nachkam, präsentirte sich zur bestimmten Stunde vor dem König. Alfonso war bereits auf, in Uniform

, mit einem zugeknöpften großen Ueberzieher bedeckt. „Ich habe anspannen lassen,' sagte der König, „wir werden eine Spazier fahrt nach dem „Retiro' machen.' Sein Wagen nahm die Richtung nach dem „Retiro', einer sehr besuchten Promenade; allein einige Minuten später gab der König dem Kutscher den Befehl, sich nach dem Südbahnhofe zu begeben, und zu seinem Adjutanten gewendet sagte er lächelnd: ..Wir gehen nach Aranjuez.' Der Ofstcier verbeugte sich. Am Bahnhöfe angelangt, gab der Souverän seinem Adjutanten seine Börse

hier zu viel ist,' fügte er hinzu „so bin ich es; bleiben Sie doch, ich bitte Sie.' Eine Stunde später langte der Zug in Aranjuez an und der König unternahm es, die »asernen und die Spitäler zu besuchen. Vor seiner Abreise hatte Alfonso zwei Briefe geschrieben, einen an die Köni gin und den andtren an Herrn Canovas. Der Brief an die Königin war wie folgt abgefaßt: „Wenn Du diesen Bri>.f liest, werde ich iu Aran juez fein. Beunruhige Dich nicht, quäle Dich.nicht. Ich werde Nachmittags wieder zurück sein.' Beim Lesen

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Page 3 of 4
Date: 31.07.1883
Physical description: 4
. (Hof- und Personal-Nachrichten.) Am 27. d. M. um 7 Uhr Früh begab sich der Kaiser zur Jagd nach Offensee, woher die Rückkehr nach Jschl erst am 28. d. Abei-ds erfolgte. Die bevorstehende Ankunft des deutschen Kaisers beschäftigt jetzt sehr lebhaft die Jschler Gesellschaft Am 8. August wird, wie verlautet, Kaiser Franz Josef seinem hohen Gaste bis Ebensee entgegenfahren. Die Kaiserin wird Kaiser Wilhelm ans dem Bahnhöfe in Jschl erwarten. (König Georg von Griechenland.) Vorgestern passirte der König

und aichereiiroplilschen Monarchen stellt sich zur Zeit wie folgt: Kaiser Wilhelm von Deutschland ist 8t» Jahre all, der König der Niederlande «!>!, der König von Dänemark >5», die Königin von England t»4, der König von Württemberg W. Kaiser von Brasilien 57. der König von Sachsen 55, der König von Schweden nnd Norwegen 54, der Kaiser von Oesterreich 52, der König der Belgier 4K, der Konig von Portugal 44, der König von Rumänien 44, der Sultan der Türkei ->), der König von Italien :!!>, der Kaiser von Rußland

der König von Bayern N, der König von Griechenland 37, der König von Serbien 28 und endlich der König von Spanien, der erst 25 Jahre alt ist. (Eine königliche Künstlerin.» Die Königin Lonis: von Dänemark ist eine talentvolle Malerin und Leuten, die sie besonders weclhschävt, schenkt sie dann und wann irgend ein von ihr selbst ausgeführtes Ge mälde. Als die König!» im vorigen Jahre während eines Besuches in der Stadt Thistad «Mlaudi das nahege legene Fischerdorf Klitmöller besuchte, bemerkte

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Page 3 of 4
Date: 03.06.1896
Physical description: 4
. Das Volk stand in Scbaaren auf der Straße und jubelte dem Taufzuge Beifall ;n. Nach der Taufe fuhr man in derselben Ordnung zum Hause des Herrn Gariglio zurück. Die Hotelanlagen der Südbahn lieferten im letzten Jahre einen Reinertrag von 209.911 fl. — um 2t>51 sl. mehr als im Vorjahre — und verzinsten das in- oestirte Kapital von 2 s> Millionen Gulden mit 7 8 Perzenc. Die Station Mattuglie-Abbazia v.rzeichnele Einnahmen von 224.997 sl., die Station Semmenng Einnahmen von 129.382 sl. Acr König pon

Tavolara. Bon G. F^imagalli. Nachdruck verböte.«. Sshluß. Ein Scherz Karl AlberjS aber brachte eS zu Wege, daß sich der gute Giuseppiuo auch m politischer Hinsicht als König der Insel fühlte. Karl Albert kam nämlich einst, um Böcke zu jagen, nach Tavolara und stieß dabei auf Bertoleoni. „O', sagte er, „ist diese Insel bewohnt? Wie viele Men schen leben denn hier?' „Nur ich und meine Familie.' „So. Nur Du? dann bist Du ja dcr König von Tavo lara.' 'Ja, das bin ich', eytgegnete Ginseppino stolz, woraus

Karl Albert sich lachend an sein Jagdgefolge wendete und sagte: „Ich hätte nie geglaubt, hier einen Kollegen zu finden und den Hirten stets mit „Majestät' anredete. DaS schien den Kopf des alten Hirten ein bischen ver acht zu haben, denn nun redete er sich wirklich ein, ein König »on Gottes Gnaden zu sein, und er erzog auch seinen Sohn Paul in diesem Bewußtsein; Hud als nun Giuseppino oder, wie tr sich genannt hatte, König Zosef I. gestorben war, da über nahm sein Sohn als Köuig Paul

I. die Regierung. Leider konnte die -KöuigSwürde den armen König nicht vor einer län geren Gefängnisstrafe schützen, als er von der Ladung eineS bei Tavolara, gestrandeten Schiffes einige Säcke Reis in seine tönig liche Residenz verschwinden ließ. „Behandelt man so einen König?' fragte er wohl, allein er, fügte sich in sein Schicksal, und als er das Gefängnis von Tempico verließ, sprach er die denkwürdigen Worte: „Sagt Euerem Fürsten, daß König Polo ihm vergeben hat.' Und daß im Herzen König Pauls wirklich

kein Groll mehr nachlebte, das bewies er beim Tode Viktor EmannelS dadurch, daß er die Flagge zum Zeichen der Trauer Halbstop hißte und traurigen Herzens sagte: „So geht ein Kollege nachdem andern; von allen aber-war mir dieser der liebste!' Im Jahre 1861 kam die italienische Regierung aus deu guten Gedanken auf Tavolara einen Leuchtthurm zu errichten und löste .einen Theil der Insel vom „König Paul' für 12.000 Lire ab, . nachdem dieser eine Million verlangt hatte. Für den übrigen Theil der Jusel zahlte

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