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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 23.05.1863
Physical description: 10
gewesen sei. Während er sich nun eineö TageS mit diesem seinem Katzenjammer selbst quält, sieht er plötzlich vor sich eine große Stadt. wie er deren schyn viele gese- - hen; auS alter Gewohnheit fragt er aber wieder mal einen Vorübergehenden: wo denn der Weg nach Mainz gehe. Der aber ward grob und schlug auf den armen Johannes loS und meinte er wollte daS Bettelpack lehre», anständige Leute foppen. Der alte Johannes wußte gar nicht wie ihm geschah, aber eS hätt' Eins mal die Freudensprünge

zu ihm heran und sagte, er hätt' ihn schon 2 Tage hier beobachtet, auf »vaö er denn eigentlich warte, und warum er heule, wie eine alte Frau. Dem alten Johannes ging's Herz weit auf. als ihn wenigstens wieder mal eine Mensch nstimme anredete, er nahm sich trotz des SchnurrbartS ein Herz und erzählte dem Grena dier seine ganze Geschichte. Dieser war nun zwar ein ganz seelensguter Kerl, aber so ei» Streich war ihm doch zu arg, für Nichts und wieder nichts Weib und Kind im Stich zu lassen

, und seinen Träumereien nachzulaufen von einem Ände der Welt bis an's an dere. Erst lachte er hell auf. dann zankte er den al ten Johannes recht ordentlich aus. und fügte zuletzt noch hinzu: Seht ihr's. Vater, daß Ihr doch noch recht dumm sein müßt i» eurem Voigtland oder wie's heißt: mir hat auch drei, viermal und wohl noch öfter geträumt. eS trat '» Kriegsmann zu mir heran, wie sie damals unterm Procop gewesen, und sagte: „Un term Stelzenbaum. unterm Steljeubaum, da wirst du finden dein Glück!' oder wie das Sprüche

! gegangen. Ich hab aber gemeint, wenn ich erst. Gott weiß wo. mein Glück finden soll, so will ich lieber ein armer Grenadier bleiben mein Lebelang, und daS bin ich auch blieben. So sprach der Grenadier. Dem alten Johannes aber fiel es wie ein Stein vom Herzen: also auch unterm Stelzenbaum war ein Glück zu finden! Er machte sich noch selbigen TageS auf den Heim- weg. kam nach l.uigcr Zeit zur großen Verwunderung Aller in der Heimath wieder an. ging hinauf zum Stelzenbaum und grub ihn ganz und gar

um, und fand — einen unermeßlichen Schatz. DaS war denn eine reiche Entschädigung! und was er damit ange fangen? Ja,'daS wußt« die Erzählerin nicht, und das ist ein gemeinsamer Fehler vieler blau- und braun- Äugiger Mädchen, daß sie nicht wissen, oder nicht wissen wollen, was sie eigentlich schon wissen sollten. Sie wußte nur noch, daß Johannes nunmehr seinen Stab gepflanzt, und daß der auch ausgeschlagcn habe, und der große schöne Baum geworden sei. wie er jetzt noch stehe; der alte Johannes müsse

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