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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 24.05.1904
Physical description: 8
, sondern auch den Architekten in Aktion treten- zu lassen. Nicht vergessen wollen wir im Abschnitte „Ästhe tisches' die in den letzten Jahren trotz aller Maß regeln der Forstbehörden in erschreckender Weise zu tage tretenden Devastationen der Waldregionen. Erinnerimg stand Lori als lachendes, jauchzendes, blondlockiges Kiird, das in ungestümer Jugendlust mit Johannes im Garten herumtollte, mit roten Wangen!, mit blitzenden, blauen Augen. War es möglich, daß dies bleiche Köpfchen hier und das von Gesundheit strotzende Kind

von einst cm und das selbe Wesen war? Ein sanftes Lächeln flog um den kleinen Mund Loris. als sie von der Wandlung erfuhr, die sich un geahnt vollzogen hatte. Keiner aber wagte ihr zu sagen, daß ihnen derAufenthalt vom Johannes noch immer unbekannt tvar, und wenn Lori mit rühren der Stimme und nimmermüder Geduld immer wie der von neuem fragte: „Nicht wahr, jetzt kommt Johannes bald?' da wurde sie stets getröstet: „Ja, gewiß, liebes Kind, sehr bald, er ist nur recht weit fort, und hat eine lange Reise

sandten. Nicht Johannes Linde mann?' „Gewiß, gnädiger Herr.' lautete die Antwort. „Hm. — es könnte sein, daß es ein und derselbe wäre.' Der alte Mann stand in devoter Haltung vor seinem Chef, und dieser fuhr fort: „Gehen Sie doch einmal gleich Md benachrich tigen Sie telegraphisch die Angehörigen Lmde- manns von allem, was Sie über ihn wissen, hier — die Adresse — aber gehen Sie sofort, Matthieu.' Der Alte entfernte sich. Depeschen flogen hin »nid her, und noch am sel ben Tage ging ein Telegramm

an Johannes ab: „Komme sofort zurück, Lori todkrank, sehnt sich nach Tir!' Nachdem Johannes in jenen schwersten Stunde« s.'ines Lebens die Bischofseiche verlassen, und eins stürmische Unterredung mit seinem'Vater gehabt hatte, wandte er mit tiefem Schmerz im HerzsN der Heimat den Rücken/ ohne einer Menschenseele zu verraten, wohin er seine Schritte lenkte. . In verhältnismäßig kurzer Zeit fand er eine Stelle, und es war ihm gerade recht, daß man ihn b oild darauf ins Ausland sandte, wo es Arbeit

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 21.05.1904
Physical description: 12
Dein Sohn. — Dein Johannes?' Berncck stand da anit gefalteten Händen, heiße Tränen rannen ihm über die Wangen, indes der andere die Finger krampfhaft inetnanderschlang und schmerzlich bewegt hervorstieß: «Mein Sohn? — ich — ich weiß nicht, wo er ist!' — „Du, Du weiß es nicht? — O, Egon, barmherziger Gott — Du weißt es nicht?' Wie ern> Aufschrei klang es. Doch gleich -darauf fuhr Berncck fort: „Aber das kann nicht fein, — Du willst es mir nicht sagen. — ich flehe Dich an, -— rette mein Kind

von jeher Quellen mit kochendem Wasser, deren Ursprung nwn in einer vullanischen Natur des Gebiets suchte. Die Geo graphen' werden sich allerdings kaum, zu der Ansicht kennen, daß jenes Naturereignis durch vnlkani- che Bewegungen veranlaßt worden sein könne, da die Ostküste des amerikanischen Kontinents Ebenso vollständig von Vulkanen frei ist, wie die Westküste vom äußersten Süden bis zum> äußersten. NordMi mit solchen besetzt ist. „ich Habs die Wahrheit gesprochen. Ich weiß nichts von Johannes

!n Kondons unci keise» Lkocolsös l^!n«Zt OkocoIs<le Ssnotti Okveolstle KoMei» Lkocolscle Sucksnc! Okoeolsös ^nsppisien Lkoeolsöe (Zsls pste? Zeitungen; nach meiner Ansicht muß Johannes so am ehesten gefunden werden.' „Ja, Du hast recht, — verlieren wir keine Zeit, es möchte sonst zu — spät werden.' Lindemann brachte unverzüglich Tinte und Pa pier herbei, und schrieb in großen kräftigen Buch' stoben: „Wer über den gegenwärtige Aufenthaltsort des Herrn Johannes Lindemann, wahrscheinlich in Stellung

als Ingenieur, irgend welchen Aus schluß zu geben vermag, wolle dies unverzüglich tun.' Dann, folgte noch die genaue Adresse. Das In serat wurde zur sofortigen Veröffentlichung an ein? Annoncenbureau gesandt, und' Berneck fühlte sich! ungemein erleichtert, als dieser erste Schritt zur Erfüllung von Loris Herzenswunsch getan. Lange saßen die Freunde beisammen und berie ten über die mpchste Zukunft. Sie hiÄten es für das beste. Lori über das Vorgefallene nicht aufzu klären, bis sie Nachricht von Johannes

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 24.05.1904
Physical description: 8
für Männer, mit vielen Tau- Weiter und weiter raste der Zug. durch Nacht und Dunkelheit dahin. Die Augen des jungen Mannes flol> der Schlaf: obwohl! er todmüde in der Ecke des Wagens lehnte, konnte er doch nicht für eine Viertelstunde Ruhe finden. Eine Tagreise lag wieder hinter ihm. Die Nacht brach abermals herein, eine sturmvolle eis kalte Winiernacht. Ummterbrochen schneite es, Johannes hüllte si^ fast in seine Reisedecke »md machte es sich so bequem als möglich, — ein jäher Ruck — der Zug stand still

. An allen Fenstern erschienen schreckensbleiche Gesichter, alles rief durcheinander: „Was gibts. — wa sist geschehen?' „Die Bahn! verschneit. — wir können nicht wei ter!' war die lakonische Antwort des Zugführers. Johannes fuhr zusammen. „k'e Bahn ve'lchn.'it! Auch das noch!' mnr- nrelte er. „Wie lange kann das dauern?' schrie er gleich darauf jemand zu. der mit einer Laterne draußen vorbeilfef. ' „Voraussichtlich bis morgen früh !' „O Gott. Gott, gibt sS keinen Ausweg?' ..Nein

unverständlich im Wehen des Sturmes. Der Mann stapfte weiter in dem tiefen Schnee und schwang ärgerlich die Laterne. „Der hat gut reden.' murmelte Johannes, ..schlafen, ja — wer das könnte. — ich möchte mich lieber durch den Schnee kämpfen, als hier untäig sitzen, mit dieser schrecklichen Angst im Herzen.' Als der erste fahle Schimmer den anbrechendes Morgen verkündete, konnte der Zug seinen Weg fortsetzen. ! „Lori. mein liebes Kind, eine große Freuds habe ich Dir zu verkünden.' sagte Berneck eines Tages

, indem er an das Bett trat und die bleich« Hand Loris erfaßte, die auf derDecke lag. - „wirst Du auch stark genug sein, um —' „Er ist da — er ist da' — schrie sie auf. ihn un terbrechend. „schnell. — schnell. Vater, sage mir. ob er da ist?' Dann ein jauchzender Aufschrei: „Lori. o meine geliebte Lori!' „Johannes. Du! —' Berneck wischte sich die AAgen. er mußte sich ans den nächsten Stuhl niedersetzen, weil seine Knie zu sehr zitterten. Johannes war am Bette niedergesunken, die Erschütterung war zu groß, Lori wühlte

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.06.1907
Physical description: 8
jedoch uichk glaubte, wandle sich an den Psai-rer, er möge sie aufbieten und trauen, odne daß sie zur BeMte und Kom munion gingen. Diesem Ansinnen widersetzte sich aber der Geistliche. Nun wandten sich die Braute der Kinder. Tie Kleinen standen jannnenid in ihren Betten. Er Hot den ältesten der drei heraus und führte ihn bis zur Trevpe. Tos Deckgebälk brannte' auch das Geländer der Holztreppc. Der Weine klammerte sich angstvoll wimmernd an Johannes an und war durch nichts zu bewe- gen

Johannes überlassen. Schon kam er das zweitemal zuimck. Ein Mensck>en- leben forderte das SMcksal also nickt zum Opfer' sie wurden der Gefahr ja olle entrinnen, die UN' glücklichen, aus dem SMaf geschreckten Kleinen. Aber daß Wer? des jungen Künstlers! Sie goß «inen der im Kinderzimmer aufge stellten Waicheimer über sich und drang in die vordere Giebelstube ein. Mit einem Ruck hatte- sie die kmHtvolle Arbeit, die noch unversehrt auf dem schon brennenden TZsch stand, an sich geris sen. Sie kehrte

ein Bündel und schleuderte das ganze durchs Fenster. Dann brach sie ohnmächtig zusammen. Hier fand sie Johannes erst, als er die beiden letzten Kleinen berabboltr. Die Miß sei 'chon unten, liatte ihm seine Mut ter -.»gerufen ^ aber die Deutsche fehlte noch. Eine Verständigung durch weitere Worte ivar nickt medr möglich. Er trug seiner ihm auf der Treppe entgegenkommenden Mutter die beiden letzten Geretteten zu: dann nxmkte or. vom Rauch 'ebbst fast erstickt, auf die am Boden liegende Ge stalt zu. Er riß

hernieder. Ein grausig erhabener Anblick, dieses Zu wilder Wut entfesselte Element. ' ' Der letzte Weg. den Johannes in seinem Rer- tungswerk zurücklegte, ging buchstäblich durch ein Flammenmeer. Kaum hatte er Martha auf dem unteren Trep- Dienstagz den 11. Juni 1907. deml..Berliner Börsencourier' berichtet, an einer Oper: „Das rote Hemd'. Die Oper spielt im Trents, und zwar zur Zeit der österreichischen Herrschaft über Benetien. In einem kleinen Städt chen leben zwei Brüder, der eine österreichisch

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Page 1 of 8
Date: 10.07.1907
Physical description: 8
da und dort ein Landwägel chen, zum Frühmarkt fahrend, durch die Vorstadt- straßen, die Johannes ziellos durchirrte. Plötzlich Äh er sich am westlichen Tore, dort, wa der Haardt Walt» beginnt. In der ViVenstraße, die sich an dessen Lisiere entlang zieht, wohnte Herr v. Eck hardt. Zufällig wußte er seine Adresse. Sollte er ihn aufsuchen ^ - ihn herausklingeln und ihm mitteilen, was geschehen war. Außer dem alten Medizinalrat war der Frei herr der einzige Bekannte der Geschwister, den man in den letzten Wochen einpsanzey

hatte. Seine Kusine war eine Freundin von Martha — er selbst befaß ein warmes, aufrichtiges Interesse für daZ Haus Spener. Johannes wußte niemanden, der wehr als Eckhardt geeignet wäre, mit ihm zusam men die erstem einleitenden Schritte in dieser grausigen Angelegenheit zu tun. Er durchmaß also rasch die Anlagen und trat auf das Hans zu. EI war ein schmuckes Wohn« Stände, in den oberen Etagen gewiß von reichen Mietern bewohnt — -man nannte diesen- ganzen. schen Minister des Aeußern Freiherrn v. Aehren- thal

wie im Ernstfälle beruflich aanz unzulänglich. Es sei zuviel, von der ameri kanischen Flotte im Falle eines Krieges mit Japan brennenden Patriotismus zu erwarten. Vorstadtteil ja das „Millionenviertel' — im Erd geschoß befanden sich aber ein paar bescheidene Geschäftslokale. DaS eine derselben, ward soeben geöffnet — es war eine Milch- und Butterhand lung. Eine alte Frau zoz die Rolläden auf und sah sich dann gähnend imd verschlafen um. Johannes wollte die Frau bitten, ihm die Haus tür aufzuschließen

, oder ihn durch ihr Magazin ins Treppenhaus gelangen zu lassen. Er zögerte, denn in demselben Augenblick schlu gen PseifenÄang und Trommelwirbel an sein Ohr: er wa? so nervös, daß er zusammenfuhr. Die Musik näherte sich; es war ein militärischer Trupp, der zu einer Uebung ins Gelände zog! Johannes blieb an der Hauswand stehen und ließ die Soldaten an sich vorüberziehen. Der GesichtZauSdruck des Bildschnitzers war in der Tat immer düsterer, immer gequälter gewor den fein Auze nahm etwas schier Geisterhaftes an. Er konnte

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Page 3 of 4
Date: 06.02.1893
Physical description: 4
, wobei edoch daraus zu achten ist, oaß nicht bezüglich der» elben Effekten Doppelan Meldungen erfolgen. Literarisches. Vor mir liegt am dem Schreib tische ein Bnch, dessen erstes Blatt den bescheidenen Titel führt: „Für gewöhnliche Leute'. — Hunderterlei in Versen und Prosa von Johannes Trojan, Ber lin 1893; Verlag von Freund und Jeckel. Aus Er fahrung nehme ich in der Regel derlei poetische oder »rosaische Neuigkeiten, die der Büchermarkt in Masse zietet, mit einem gewissen Mißtrauen in die Hand

sein und gelesen werden. Johannes Trojan, der „iür gewöhnliche Leute hunderterlei in Versen und in Prosa' geschrieben, gehört entschieden zu den Rittern vom Geiste, die neben dem hohe» Sinne auch ein tiefes Gemüth und die Fähigkeit haben, den Gedanken in die richtige Form zu kleiden; in der Abtheilung „Feld, Wald und Heide' lernen wir den geistreichen Autor als einen echten 'Naturfreund ken neil, dem jede Sentimentalität und Schönfärberei ferne steht und manche der kleinen reizenden Schil dereien in dem Buche

erinnerten mich lebhaft an den köstliche» Adalbert Stifter, der für Nalurschöii- heiten so sehr empfänglich gewesen. Johannes Tro jan's literarische Gabe enthält weiter eine Reihe geistreicher Reflexionen, Sprüche in Versen nno Prosa. Idyllisches u. s. w., kurz genußreiche Abwechslung in Fülle. Die in dem Buche enthaltenen Gedichte bekunden nicht einen eitlen gedankenarmen Reimschmied, der klangloses Blech mil Flittergold überzieht; wir begegnen dem echten gottbegnadeten Dichter, dessen Saitenspiel

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Page 8 of 16
Date: 10.08.1907
Physical description: 16
- keiten pi'eiswuptliAs kvnbvn-- niesen u. Lkveoiscle k>sekunHei» unö kitte meine Anosse Aus- wski xu detnsckten. Hellsed erprobt dvl SsriziivL MsseuIM«» »I» LanlsLorv dwSeuSes lllttel. ist ' behördl. aut. breidetcr Zivii-kkSlllkttl». brkiil. SMkrWizkr. Vszs»», Bmllersir. 6 < Ueb.rbach?rhau?), empfiehlt sich zur Ausführung aller B:rmrZsungS- crbkiltn als. Crundeinlösangen und -Tri- langen, Greuzreguii»run zen und Uermar- Er schrie «s fast. Seine Stimme schlug über. . ^.Lüein. nein, Johannes, sie lebt

! Gottlob — He jkebtl Aber Trank ist sie, schwer leidend. Und Barum muß rasch etwas geschehen, um ihr die er- Tosende Kunde zu bringen. . ..Ich inuß zu ihr. Aug' in Aug' will ich ihr gegenüberstehen — Brust an Brust ihr sagen . . Gr «Hob sich, sank ober Whnend vor Schmerz «rrnts. ^rafäern»? und Projekte für Straßen, seruec aller Arte» taüiqmeteifcher und VrKMonsmrssMlzen, überhaupt aller in da- Ka»- und Uermeisangsfach einschlägigen Arbeiten g»gen müßiges Ksnorar. „Wxin, Johannes,' rief Martha voll

. In drei, ^vier Tagen gedenke sie zurückzukehren. Jetzt rufe sie eine schwere Pflicht zur sterbenskranken Mutter ihres Verwandten. Und sie wollte sofort aufbrechen, um noch den Mittagszug in Brieg zu erreichen. Der Kantoniere werde sie bis nach Werisal be gleiten. dort erbat sie sich dann wieder den Schlitten des Försters. Einen näheren Aufschluß über ihre Person., über ihre letzten Erlebnisse und ihre Zusammen gehörigkeit mit Johannes erteilte sie ihm nicht. Der Doktor war auch zu diskret

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.06.1907
Physical description: 8
, Sie sank wieder ganz in sich zusamrneu. Bekum wert offenbarte sie dem Freunde, was sie für grau sameZeiten durchgemacht hatte, seitdem sie sich an jenem wundervollen Sommernwrgen getrennt hatten. . Staunend, voll Scheu und Teilnahme, in wach sender Erregung lauschte Johannes. Ein Lustschloß, das er in seinen kühnsten Phan tasien erbaut, brach da in sich zusammen... Er brauchte lange, bis er seine Fassung einigermaßen wiederfand. Dann aber sagte er traurig: ..Und Sie haben mich die ganze Zeit

. Ein« Weil« blieb sie still. Sie seufzt« nur leise und erhob die Hände zu den Schlafen. Johannes war aufgestanden. Er deutete nach der Tür. ..Wassiliew ist mitgekommen? Um ihn handelt sich's?' Es kam zu keiner weiteren Allssvrache, denn der? Russe stellte fich. nachdem er das Mädchen »nd einer höflichen Ansprache hereingeschickt hatte, »eltst ein. Nichts verriet! die gewaltige Airfrszung. die in ihn» tobte, als er seinen, Nebeubnhler geaen- übertrat. sich freundlich verneigend, während I Martha die Vorstellung

besorgte. ..Justus empfangt ionst keinen Besuch.' sagte i st» dabei zu dem Künstler. ..aber mit Ihnen wird - es eine Ausnahme machen'. Lassen Si« mich nur ' zuerst bei ihm anfragen. Er ist ein» bißchen eigen- finnig wie ich Jhmm schon- sagte - Wahrend sie beim Krankel» weilte, gab es zun- schen den beiden- Zurückgebliebenen nur eine ! stockende, frostize Unterhaltung. Johannes »azt« lfichja. daK eS bloß- die Eifersucht war. die ihn dem ^Anbeter MarthaZ so kitisch betrachten macht», ab«? tdic kühle

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 12
Date: 07.05.1904
Physical description: 12
sich Berneck von den ihn! lunschlingenden Armen. „Er ist der Sohn seines Vaters — und dieser Vater ist mein Todfeind, das muß Dir genügen, cntgcgnets er rauh. „Wann es nur nicht so furchtbar schwer wäre, Vater, von ihm zu lassen. Ich fürchte, «mir bricht das Herz dariiber, ich kann doch nichts dafür, das; ich ihn so unendlich lieb habe. Johannes hat doch gewiß keinen Teil an dem Tun seines Vaters. Wluchzte Lori. „Ich sagte es Dir schon. Du hast Die Wahl-, ent weder — oder: etwas anderes erkenne

. Jetzt'aber haben die Japaner in China keinen aufrichtigeren Fr?und und Bewun derer, als diesen Vizekönig. Wie würde er es aufnvhnren? Würde er sie verlassen? Ihr Herz zog sich zusammen in namenloser Qual, das war der herbste Schmerz ihres jungen Lebzns. Und morgen früh, wo Johannes, wie er ihr schrieb, sie bestinrint erwartete? Durfte sie es wagen, dem Vater zu trotzelni? Und den Geliebten wiederum vergebens warten zu lassen, erschien ihr ebenfalls undenkbar. Wie fand sie da das Richtig:? Nachricht

wird es ja nicht sein, was hat es denn gegeben?' Das üppige Mädchen machte es sich auf dem Sofa bequem, und fixierte dabei scharf die Wei nende, sie» streckte die schöne Gestalt, und grub die weißen Zähne in die Unterlippe. „Mein Gott, ich soll Johannes nicht wieder sehen«: der Vater will es, er hat abermals eSnen heftigen Streit mit Lindemann gehabt, rmid nun! sollen wir uns trennein!' Ein Blitz des Triumphes lag sekundenlang über Helenens Gesicht, sie nickte zufrieden lachelÄ mit dem Kopfe, Hie schönen Augen leuchteten, doH .schnell

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