als ihr Bruder, und da sie bisher jede Werbung konsequent auSgeschlogen hatte, so gab sich dieser der Hoffnung hin, daß fle »«vermählt bleiben und er dereinst der Erbe ihres Vermögens sein werd?. Denn Fräulein von Rolfs war bedeutend reicher als ihr Bruder, da sie die Universalerbin einer alten Tante geworden war. Aber diese Rechnung sollte sich als eine falsche erweisen. Fräulein von Rolfs verliebte sich aufrichtig m Hugo von Felseneck und als sie von den trau' rigen Verhältnissen der Familie erfuhr, that
sie einen Schritt, deu ihr Bruder ihr nie verzieh. Sie kap nach Schloß Felseneck und bot ihre Hand unserm Herrn Hugo an. Fräulein von RolsS zählte nur um zwei Jahre mehr als Herr Hugo; sie war eine große, stattliche Erscheinung und ihre GesichtS- züge, wenu auch nicht schön, waren doch sehr an ziehend und von derselben Pitqnterie, die wit ihrer exzentrischen Handlungsweise vollständig harmonirte. Herr Hngo von Felseneck. obgleich er in dieser Ver bindung d e einzige Rettung für sich und die Seinen! sah
H-rrn Hugo's war eine ruhige, zufriedene zui nennen. Einige Absonderlichkeiten abgerechnet, war die nunmehrige Herrin von Schloß Felseneck eine Frau, die es wohl werth war, geliebt zu werden, und Herr Hugo hielt sie auch hoch und fügte sich in manches, was ihm nicht besonders zusagte. So hatte Frau von Felseneck eine große Vorliebe für alles Geheünnißvolle und sie setzte es durch, daß ii dem Schlosse verschiedene gl Heime Treppen und Thüren angebracht wurden, die noch heute existireo Der Galeriesaal
ist ihr Werk. Auf ihr Drängen wurde die Galerie aufgeführt, die ringS um den Saal läuft, und dorthin ließ sie auch die Familien bilder bringen. Hinter einem dieser Bilder wurde eine Thür angebracht, und Frau von Felseneck be nützte dieselbe oft, um, von den Hausgenossen, unge sehen ins Freie zu gelangsn. Herr Hugo arbeitete unterdessen mit wahrem Feuereifer daran, die arg vernachlässigte Wirthschaft wieder in die Höhe zu bringen. Seine Schwester Christine war glücklich oerheirathet. Sei?» Brnder Lotsar
, ein etwas, wilder Herr, ging auf Reisen, nachdem Herr Hugo alle Angelegenheiten soweit geordnet hatte, um seinem Bruder eine jährliche Rente zahle» zu können. Da Herrn Hugo'S Ehe kinderlos war, so rechnete er darauf, daß Lothar eine standesgemäße Heirath schließen werde, um dem Geschlechte derer von Felseneck einen Erben zu geben, der den alten Na men hochhalten und demselben neuen Glanz osv» leihen würde. In diesem Sinne sprach ee auch zu Lothar, als dieser Schloß Felseneck verließ> UM' seine Reiie anzutreten