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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 02.09.1903
Physical description: 8
geblüht, saß Frau Rebekka Samuelsohn. Zu ihrer Linken dehnte sich weites Wiesenland, das saftige Grün belebt von den Köpfen von Hunderte» wildwachsender Blumen, eingehegt von niedriger Weiden, Hängebirken und stacheligen Brombeerhecken In der Ferne ragte der Thurm der Spandauer Nicolai- kirche über dem Wiejenland auf. Zu ihrer Rechten lagen weit ausgebreitet du dunklen Kiesernwipsel der Jungsernhaide, nur dann und wann durch eine lichter und glänzender schimmernde Laubholzkrone unterbrochen

. Es war den ganzen Tag «der glühend heiß gewesen; erst jetzt am späten Nach' mittag hatte sich ein frischerer Luftzug aufgemacht. Er wehte der still dasitzenden Hrau die Blnmendüfte aus dem schlicht gehaltenen Gartchen entgegen: Levkojen. Goldlack und Reseda. Leise bewegte Frau Rebekka das Haupt. Wie allen sensitiven Naturen riefen auch ihr gewisse Gerüche bestimmte Erinnerungen wach. Jene Sommer abende stiegen vor ihr auf, an denen sie da unten mitten zwischen den Sommerblumen, damals dieselbe« Wie heute

, auf ihre» Moritz gewartet hatte. O, was waren das für Äbende gewesen! Frau Rebekka wischte sich mit dem Rücken der stachen Hand über die feuchten Augen. Uebermächtig kam ihr die Eriunernng an jede wonnige Zeit hier draußen znriick. Mit weichen Händen griff sie nach ihr. umschmeichelte sie süß-weh mütig und lockte: .Um meinetwillen bleibe hier.- Wie gerne wäre Frau Rebekka dieser Lockung gefolgt, wie gerne hätte sie Segenhaus nicht eher Verlassen, als bis man sie einst hinaustrug durch den stillen, kleinen

Garten, hinaus in einen »loch stilleren an die Seite ihres Moritz; aber all ihr Geld hatte bisher nicht ausgereicht, sie Jemanden finden zu lassen, der auch im Winter ihre Einsamkeit hier mit ihr qe- theilt hätte. Jede ihrer Gesellschaftsdamen hatte sie bei der bloßen Ankündigung mit Protest verlassen. Selbst die, Frau Rebekka aus Tod und Leben ergebene Dienerschaft zitterte schon vor dieser Möglichkeit. Freilich hatte sich in den langen Jahrzehnten, da Frau Rebekka zum erstenmal hier draußen gewohnt

, der regelmäßig am Tage dreimal geleert wurde. Sonst war an bauliche» Veränderungen nicht viÄ zu bemerken. Die wenigen verstreute» Anwesen hatten sich bäum vermehrt, nur die Bewohner und die Besitzer hatten des öfteren gewechselt. Immer noch unbebaut lag auch in der Richtung auf Char lottenburg und die Spree zu der große, verwilderte Park, in dem Frau Rebekka den größten Theil ihrer Nittcrwochen verlebt hatte. Die sandige Skaße nach > 'V>rir,?,r Taablatt) Spandau führte schon damals an' dem Park vorüber

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.07.1902
Physical description: 8
Xeunkireksa (oeua kllrekea) sbLköruekt. Amtliche Kemdmliste voll K«?en. (Nach den amtlichen Anmeldungen beim Stadtmagi strat Bozen am 16. Juli). Hotel Bristol. Miß I. T. und Miß Jan- Brom. Miß N. Hinrichs, Colorado. Jakob Krapp u. Tocht., München. Hotel de l'Europe. Frl. Anna Gieß, Karl Geb u. Frau, Prokurist, Fürth. Fritz Bischwall, Rsd., Prag. Franz Hauser, k. k. L.-G.-R., Bilin. Gg. Macco u. Frau, Düsseldorf. Dr. med. Rich. Grundmann, Merane i. S. Konstantin Schieschko, Nechtsanw., Rußland. Nud. Rohlan

, Fabr., Thü ringen. M. Ecke, Lehrerin, Hannover. Hotel Greif. Karl Heinz u. Frau, Kaufm., Nürnberg. M. Jakobsohn. Dr. Josef Jurinka, Arzt, Graz. F. Baumgartn er, Jng., München. M. Munck, Prag. Miß Mellar, England. Wilhelm Schwarz, Neise-Jnsp., Trieft. G. Tharandz, Baumstr., Dres den. Karl Donner, München. Bernhard Baron Kcltcrsperg u. Frau, Finanz-Oberkomm. H. Bart- lings u. Frau, Fabr., Hannover. N. Vajda, Bmt., Budapest. Max Sylamann, Baumstr., Leop. Arler u. Frau, Leipzig. Th. Scholz u. Frau

, Kaufm., Moritz Getz, Frankfurt a. M. Dr. Kurt Kohn- fteiner, Amsterdam. Cavalieri, Mailand. I. San- giorgio u. Frau, Mailand. Otto Dietzich, Rechn.- Nat, Anna Pollender, Priv., Dresden. Karl von Lillyeström, Oberlehrer, Franz Arinow, Prof., Oste- rode. Klara Saufer, Charlotte Lorenthal, Breslau. I. Philippfen, Kaufm., H. Treuherz u. Fam., Dr. Otto Clemens, Arzt, Frau Major v. Nassau u. Sohn, Harry Priester, Adv., Gustav Schüler, Adv., Bert. Tietz u. Frau, Julius Saufer, Jng., Gust. Loewen- tdal, Kfm

., Julius Votteyda, Berlin. I. Wetter, Rsd., Sigm. Mannheim, Nsd., Wien. Rich. Reiche, Nid., Wien. Hotel Walter von der Vogelweide» Emil Siegmund, Jng., Bregenz. Albin Prohaska, Musik., Mittelwalde. Franz Matrufchek, Grulich. I. Auer- bach, Adv., Stuttgart. Herm. Baumfeld, Troppau. Leop. Erler, Prof., Stettin. Peter Roglich, Obl., Oimütz. Rich. Zschoche u. Schw., Sekretär, Dres den. Max Scheer u. Frau, Apoth., Marsfurt. Karl Hoffmann u. Frau, Archit., Leipzig. Felix Fincke u. Frau, Jng., Stuttgart

. Franz Dvorsky u. Frau, Obl., Trient. Dr. Josef Aronze, Schrift steller, Adolf Metzner, Kim., Dr. Alb. Lensen u. Frau, Rentner, Berlin. Ludw. Höqendorfer, Rsd., Julius Hospodarz, k. u. k. Lent., Maria Steyskal. Komptoristin, Josef Tobias, Prokurist. Dr. Schrei ber u. Frau, Arzt, Robert Kinderniann, Beamter, Osk. KleuSner, Fabr., T. Hermann, Ant. Ruzizka, Maler, Wien. Hotel Mondschein» Frau Scharling u. Tocht., Priv., Kopenhagen. Fritz Robk, Sekretär, Templin. S. Kalick, Prof., Bayern. Dr. Fr. Nocker

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.02.1902
Physical description: 8
. Fichtner, München. Richard Cagol, Masch.-Führ., Kältern. Ioh. Zeppler, Tölz. Jos. Gupschela, Bahnmstr., D.-Landsberg. Aus allcr Welt. K»M Kemdknlijlt. Mach den amtlichen Anmeldungen beim Stadtmagi strat Bozen am 21. und 22. Februar.) Hotel de l'Europe. Neumann, Jng., Wien. Jos. Gettinger, Nsd., Innsbruck. Franz Prinoth mit Frau, Priv., Nürnberg. — Ad. Ehrlich, Nsd.. Graz. Nich. Tschelk, Neisd., Paris. Max Kern, ^fm., Trieft. Ferd. Christ, Ksm., Wien. Speiser, Nsd., Wien. H. Bracer, 3isd., Wien. Ioh

. Speiser Ksm., Wien. Hotel Greif. Carl v. Baroli, ital. Legations ekretär, Cremona. Oscar Bohle mit Frau, Schul inspektor, Geierswalde. Nich. Bollz mit Frau, Hotel., BerchteSgaden. Nud. Clemens mir Frau u. Tocht., Halle a. S. Otto Enders, Archit., Annaberg. C stermann, Ksm., Wien. Bruno Freitag, Kausm., Halle a. S. Georg Grimm, Tonkünstler, Dresden. Franz Gstaltmeier mit Frau, Moosburg. A. Hoff mann mit Frau, Kaufmann, Dresden. D. Jarosl. Hajnovsky mit Frau, Neg.-Arzt, Banjalnka. M. v Jalovetzky

. NittergutSbes., Nußland. Srernfeld, Nid., Wien. Jerzabek, Neisend., Wien. Nosa Kontnife, Lehrerin, Brünn. Karolina Klazar mit Gesellich., Priv. Herm. Klappnok mit Frau, Ksm., Hannover. Paul Lewaid mit Frau, Oberingenieur, Mariaschein. Alex Nobitscheck, Nsd., Karenz. Lillienmann Jul.. Berlin. Sig. Tauber, Nsd., Innsbruck. P. Wolf, Jng., Halle a. S. Felix Zeisz, Kausm. Antonia Walter, Lehrerin, Brünn. Alex Wacker mit Frau, Komm.-Nath, Nürnberg. Thigren mit Frau, Hptm., Bialmö. Marmelok Ad. mit Frau, Ksm

., Breslau. Lenk mit Frau und Tocht., Nent., Breslau. Vikt. v. Dal Lago, k. k. Jng. F. Belo, Ksm., Zambor. Dr. Luhrmann, Arit, Dresden. Lud. Knorra, Nsd., Aussig. Herin. Branco mit Frau, Berlin. Norb. Schmidt mit Frau, Fabr.-Dir., Berlin. Max Gf. Fugger, Ossiz., Zweibrücken. Walter Bocckel, Ksm., Mittwaida. T. Tubbenthal mit Frau, Stettin. Flora Tubbenthal, Stettin. Frau Hedw. Flemming, Stettin. W. Graßl, Dachau. Frl. v. Zamer, Wien. Gust. Kühne, Ksm., Görlitz. Ovenarius mit Frau, Fabr., GanalgeSheiin

. Alb. Siegel, Ksm., Landau. Wiskirchen mit Frau, Eisenach. Hotel Kaiserkrone. Vlochbergen, Nsd., Wien. Jos. Hoyer mit Sohn, Aussig. Em. Korandstetter, Nsd., Wien. C. Wijesl, Nsd., Wien. v. Sauer, Arco. Puslondka mit Frau, Fabr., Teichau. Lal. Werner, Ksni., Ostbrückenbach. Miß Lola Bacher, Charlottenburg. Hotel Walther von der Vogelweide. Herm. Choit, Neisend., Berlin. Ant. Gubsch, Nsd.. Wien. Arth. Schmidt, Nsd., Wien. Gust. Pollack, Nsd., Wien. Herm. Meinungsaustausch, Amtsr., München. Otto

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 06.06.1903
Physical description: 12
von Harding? Sie werden mir vergeben, meine Theure, wenn Sie bedenken, daß ich Dr. Wynton und seine vvrtreMche Frau in's Vertrauen gezogen hatte und bemüht war, unseren Anöflug so angenehm und reizvoll als möglich zu machen,' sagte Hildegard Alling in ihrer süßen einschnieichelnden Weise, bevor ihr prächtiger Wagen vor dem festungsartigen Thore des halbver fallenen Schlosses hielt, in dem Nina gefangen ge halten werden und ihren frühen Tod finden sollte. Das junge Mädchen antwortete mit einem ent

zückenden Ungestüm, das nicht nur die hinterlistige Betrügerin, sondern auch ihre arglosen, bekümmerten Verbündeten befriedigte. „Vergeben, gnädige Frau!' rief Nina, in dem sich verdunkelnden Dämmerlicht den steilen wilden Waldweg entlangschauend, dessen tannenbekrönte Höhen sie nach zahllosen, allmälig ansteigenden Windung«» erreicht hatten. „Ich kann Ihnen sür die mir gewährte Freude niemals dankbar gennq sein.' „O, dann bin ich belohnt,' entgegnete Frau Hildegard mit Wärme. „Nein

, das können Sie nimmer fein. Nimmer, nimmer,' wiederholte Nina, ihren Blick von der düsteren Schönheit der Scene abwendend, um ihn auf dem inter essanten Gesicht der Frau Alling ruhen zu lassen. „Der romantische Zauber dieser Fahrt ist unbeschreiblich. Und jetzt vor dieser alten sagenumrankten Burg abzusteigen und eingeladen zu werden, durch die ehrwürdige steinerne Pforte einzutreten und mich auszuruhen, ist mir wie ein Capitel aus Tausend und eine Nacht! Und das Alles um so mehr, als ich über die Lage der stolzen

Ritterveste, die mich aufnehmen soll, ganz im Unklaren bin. Und wie geht es Ihnen, verehrte Frau Doctor? Sind Sie besser orientirt als ich?' schloß sie lachend. „Meine Liebe,' erwiderte die alte Dame heiter, „auf Reisen bin ich niemals über meinen Aufenthalt orientirt. Ich lasse mich auf gut Glück weiterführen.' Selbst Dr. ZVynton raffte sich anZ feiner Be trübniß zu einem Lachen auf. „Kümmern Sie sich nicht um die Lage dieses ver wunschenen Schlosses, meine verehrten Gäste, sondern nehmen Sie die Gaben

, welche die Götter Ihnen senden, ohne Furcht und ohne Frage freundlich entgegen/ lächelte Frau HWegmck. Der Wagen rollte dröhnend durch das von einer Laterne erleuchtete Thor, das sich mit einem dumpfen, feierlichen Knarren hinter ihnen schloß. Ein seltsamer Schauer des Entsetzens dnrchrieMe Nina bei diesem unheimlichen, gespensterhaften Getöse. „Unsere liebenswürdige Wirthin hat Recht, theure Nina,' bemerkte Dr. Wynton mit erkünsteltem Froh sinn. „Wir wollen heute über das Fremdartige unserer Umgebung

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.08.1903
Physical description: 8
mit dem gleichfarbigen, modischen Jäckchen, das sie selbst gefertigt und dem zierlichen Blumenhütchen, das ebenfalls unter ihrem eigenen geschickten Händen entstanden war, sah sie aus wie ein blutjunges Ding, das kaum dem Vackfischalter entwachsen war. Frau Rudolf lächelte, als sie ihr eigenes Bild im Spiegel sah. Auf dem sauberen Bettchen in der Wandnische lagen Lieschens Hut und Jäckchen, und auf dem Stuhl neben der Kommode, die heute ein frisches, selbst- oepflücktes Straußchen erhalten sollte, war Lieschens

, um die Freude zu haben, de Kindes raschen, leichten Schritt vom unteren Stock werk heraufkommen zu hören. Abermals fünf Minuten! Martha sing an unruhig zu werden. Sollte sich Lieschen gerade heute mit einer Kameradin verplaudert haben? Das sah dem Kinde nicht ähnlich. Halb vorüber. Den Zug 12.45 würden sie auf geben müssen, aber das war das Wenigste — wenn das Kind nur überhaupt erst zurück wäre! Immer unruhige — immer ängstlicher wurde die Frau. Noch zehn Minuten etwa hielt sie es in dem engen Zimmer

war also gesund und heil von der Schule fortgegangen. Frau Rudolf athmete auf. Dann aber schnürte die Angst wieder um w ärger ihre Brust zusammen. Es schien ihr kein Zweifel mehr, daß dem Rinde ein Unglück zugestoßeu sei. In der Hast des Laufens konnte es überfahren, durch einen fallenden Stein ge troffen, beinahe schlimmer noch, von rohen, schlimmen Menschen irgend wohin verschleppt sein! Zhr Lieschen, ihr behütetes, vergöttertes Kind! Langsam, schwerfällig schleppte sie sich nach Hans. Die Hoffnung

ihr der traurige Bescheid, daß von Lieschen keine Spur ge funden worden fei. Mühsam nur schleppte sich die unglückliche Mutter luach Hause, wo ihr Frau Wu- dicke. die gutmüthige Portiersfrau, schon im Thorweg entgegen kam. .'N Abend, Frau Rechtsanwalten! Na, haben Se det Lieschen noch immer nich jefnnden? Aber, um Jotteswillen,ZFrau, was ist denn mit Ihnen los?! Mann. Wudicke. komm schnell und hilf!- Martha war bewußtlos auf der Schwelle zu sammengebrochen, und das Ehepaar Wudicke mußte die Aermste die Treppen

hinauf in ihr Zimmer und ins Bett tragen, wo sie wie leblos liegen blieb. Als Frau Wudicke am nächsten Morgen in aller Frühe hinauf kam, um nach der unglücklichen Frau zu sehen, erschrak sie vor dem traurigen Bilde, das sich ihr bot. Im Hemd, mit nackten Füßen, klappernd vor Kälte, das schöne, blonde Haar in wirre Strähnen gelöst, saß Martha auf dem Bettrand und hielt ein weißumschnürtes Bündel an die nackte Brust gepreßt. Dazu stöhnte und sang sie leise mit gebrochener Stimme vor sich hin und wiegte

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 12.12.1895
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 286 der „Bozner Zeitung' vom 12. Dezember 1895. MM. Die Frau vom Hause war aus dem Zimmer getreten; sie hatte Gesellschaft, sie wollte nur nach dem Rechten sehen, das benutzen ihre Freundinnen: „Meinen Sie nicht auch, Frau Oberstabsarzt, die junge Frau ist doch zu häßlich und er, ein so schöner Mann!' „Haßlich ist sie, das läßt sich nicht leugnen.' „Wie ein so schöner Mann eine so häßliche Frau — lieben kann, ist mir unbegreiflich!' „Lieben!' . , . lachte Frau v. Beer, „lieben

am Boden, denn sie war ja häßlich ihre besten Freundinnen hatten eS gesagt, und in Romanen hatte sie gelesen, daß ein schöner Mann eine häßliche Frau nicht lieben könne. Mit einem Schrei tiefsten Schmerzes sprang sie auf und eilte an den Spiegel, aus dem sie sich sonst so wenig gemacht hatte, denn sie begriff eS nicht, warum so viele Frauen nicht von ihrem Spiegel sich zu trennen vermögen. Jetzt wußte sie es, als sie ibr Bild in ihm erblickte; dies reizlose, unansehnliche Wesen vermochte

sie selbst nicht einmal zu reizen. Und er! . . Sie schrie aus; sollte Frau Dr. Werner recht haben? Hatte er sie nur des Geldes wegen geheirathet? . . . Entsetzlich! . . . Mit einem Ausdruck des Hasses betrachtete sie ihr Spiegel bild, dann besah sie sich von der Seite . . . Gott, wie häßlich! . . . Sie wars sich in die Brust und gab sich einen imponierenden Ausdruck . . . Wie unansehnlich, wie lächerlich! . . . Sie gab sich eine sentimentale, traumverlorene Pose . . . Wie fratzenhaft und komödiantengleich! Sie lächelte

. . . Wie kindisch und unbedeutend sie doch aussah, die Frau Oberstabsarzt hatte recht: sie war häßlich grundhäßlich sogar. Keine Haltung, keinen Chic, nicht einmal das, was man beutue di-tlile nennt; nur unbedeutend, herzlich unbedeutend, Sie scklng die Hände vor das Gesicht und ein convulsi visches Schluchzen erschütterte den schlanken Körper der jungen Frau. Er liebt Dich nicht, er hat Dich nur Deines Geldes wegen geheirathet. rief es in ihrem Innern, und die Dämonen deS Mißtrauens beherrschten

von diesem Augenblick an die junge Frau. Seine sich gleichbleibende Freundlichkeit war ihr von jetzt ab Gleichgiltigkeit, seine Herzlichkeiten, seine Liebkosungen schienen ihr erkünstelt, seine Küsse kalt, und trotzig sträubte sie sich jetzt, wenn er sie kosend auf feinen Schoß zog. Sie war kalt, abweisend und trotzdem — unterwürfig, denn sie liebte ihn und wäre gestorben, wenn er weniger sreundlich zu ihr gewesen wäre, oder wenn er es unterlassen hätte, ihr, wenn er kam oder gieng, einen Kuß zu rauben

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 14.07.1860
Physical description: 8
Colonie in unserer Nachbarschaft reiten wollte, um «twaS zu kaufen. Obwohl ihre eigenen Kleider sie gut einhüllten, gab ich ihr noch einen weiten Büffel- rock um und bat sie beim Abschiede, ja recht zeitig aufzubrechen, weil eS bei Nacht in den Wäldern vie lerlei Gefahren gibt. ' Den ganzen Tag über fühlte ich mich unmbig und es war mir als könnte sich irgend etwas ereignen, und als ich die Sonne sich neigen sah und noch keine Svur von meiner Frau erblickte, griff ich unwillkür lich

nach meinen Pistolen, meiner Büchse, Jagdmesser und Schießbedarf, sattelte mein zweites noch wenig zügerittems Pferd, bat die Kinder nicht über die Schwelle zu gehen, schloß das HauS und ritt meiner Frau entgegen, die ich bei jeder Wendung des Weges zu treffen Hoffte. Immer w eder fand ich mich jedoch getäuscht, ich sab nichts von ihr und wurde immer unruhiger, je mebr Meilen ich zurücklegte. ES wurde gerade dunkel, als, die Lichter der Pflan> jungen wir emgegenschimmertrn; ehe ich diese jedoch erreichte. sah

ich meine Frau eilig auf mich zukommen Sie war durch einen alten Bekannten aus dem Osten, her Renigkeiten brachte, und durch das Abendessen aufgehalten worden, die Zeit war ihr vergangen, sie wußte nicht wie. und sie war herzlich erfreut, daß ich ihr entgegenkam. Ich selbst war gleich froh, sie ge- sünd wiederzusehen. AIs ich ihr von meinen bösen Ahnungen sprach, wollte sie nichts davon wissen, son dern lachte mich aus, indem sie mutbig ihr Roß vor wärts trieb. Wir ritten im scharfen Trabe

bei uns hörte. Im näch- Ken Augenblick raschelte das Gebüsch. und es kamen sechs oder acht große Wölfe zum Vorschein, die rasend vor Hunger hinter uns hersturmten. Dies geschah so Plötzlich und unerwartet, daß meine Frau aufschrie und ben Zügel fallen ließ, worauf ihr Pferd, sich bäumend und hinten auöschlagend, sie abwarf und mitten unter die wilden Bestien schleuderte, deren Augen im Dunkeln Wie feurige Koblen glühten. Glücklicherweise erschreckte der plötzliche Fall auch sie, so daß He zurückwichen

und meiner Frau Zeit licHen. den Büffelrock so dicht um sich zu ziehen, daß sie fiir's Erste vor ihren Bissen sicher war. Gleich darauf sprangen aber die wildesten Thiere auf sie, auf mich und die Pferde los. DaS meiner Frau schüttelte sie ab und entfloh, das meine stieg und schlug mit solcher Weise um sich, daß; ich zu keiner meiner Waffen gelangen konnte und alle Kraft daran setzen mußte, es zu halten und sein Fortlaufen mit mir zu verhindern. Das warm furchtbare Augenblicke der entsetzlichsten Angst

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 01.12.1909
Physical description: 8
in ihr Absteigquar tier zurück. Wor wenigen Tagen entstand nun zwischen dem Paare ein Streit, in dessen Folge die Frau die «Koffer mit den in Wien besorgten Einkäufen packte und unter deren Mitnahme ab reiste. Ter „Generalmajor' bemerkte erst, als er !spät nachts «us einem Kliü> Heimkam, die Flucht seiner Begleiterin und erfuhr dann aus seine An frage beim Hotelpersonal, daß seine „Gemahlin' sich nach Brünn begeben habe. «Er verständigte au genblicklich telcgraphisch die Brünner Polizei direktion ..mit'der Bitte

auf sie zu und brachte ihr den Inhalt des Telegrammes ihres Gemahls zur Kenntnis. Aus Zorn über ihre Airhaltung und die Wegnahme ihrer Effekten gestand nun die Dame, daß sie gar nicht die Frau des angeblichen Generalmajors, sondern bloß seine Geliebte, und der angebliche Ge neral ein Provisionsagent namens Pasek aus Prag sei. Er sei bloß in Wien als Generalmajor aufgetreten und habe bei zahlreichen Würdenträ gern unter diesem Deckmantel größere Geldbeträ ge, sowie vielen Geschäftsleuten Waren entlockt. Auf Grund

dieses sensationellen Geständnisses wurde die Frau für verhaftet erklärt und eine.De pesche an den „Generalmajor' nach Wien gerich tet. er möge nach Brünn kommen, um seine Koffer in Empfang zu nehmen. In «Unkenntnis der Er. eignisse in Brünn fuhr der angebliche Herr Ge- neralnrajor -mit dem nächsten Zug nach Brünn, wo er sofort am Bahnhof verhaftet und dem Brünncr Landesgericht Angeliefert wurde. — Kecskemeti. 'Ende September meldete sich bei der Budapester Sicherheitsbehörde eine Witwe Neumann, die angab

wohnhaste Frau eines städ tischen Beamten geworden. Der Vorfall beweist wieder einmal, in welch unglaublicher Weise sich viele Frauen von Wahrsagerinnen betören lassen. Die Frau hatte sich einen Fehltritt zuschulden kommen lassen, von welchem der Mann erfuhr. Er reichte infolgedessen die Scheidungsklage ein' Die Frau vertraute sich einer Freundin an, die ihr riet, eine Weissagerin zn besuchen. Diese wer- !de <?s schon bewerkstelligen, daß der Mann die Scheidungsklage zurücknehme. Nach anfänglichem

Zögern suchte denn auch die Frau die Weissagerin -auf und diese wußte auch ein sicheres Mittel, ein Mittel, tvie es im Mittelalter angewendet zu wer den pflegte. Die Weissagerin eröffnete der jun gen Frau, daß ihr Ehemann in die Netze einer anderen weiblichen Person verstrickt sei. Es gebe aber ein Mittel, seine Liebe wiederzugewinnen, doch müßten die von ihr gegebenen Anweisungen genau befolgt werden. Die Frau sollte ein ihr getragenes Strumpfband mit einem ihres Mannes vereinigen und in der Nacht

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 28.04.1865
Physical description: 4
darauf kam der Trödler mit seiner jungen Frau in das Gewölbe, verließ dasselbe aber kurz nach 9 Uhr, um ein zum Repariren geschicktes Bracelet abzuholen. Ungefähr 10 Minute» später trat eine Frau in das Gewölbe ei», die einen Werthgegenstand schätzen lassen wollte. Sie fand aber Niemand im Gewölbe und fragte daher erstaunt dar über, daß man aus einem mit Pretiosen ausgefüllten Gassenladen fortgehen könne, ohne denselben zuzu» schließen, die vier Schritte vor der Thüre mit dein Gesichte

gegen das Gewölbe gewendet sitzenden Grün- zeughändlerinnen, ob denn beiin Tandler Niemand drinnen sei? „Das gibt's net, die Frau (Obrist) ist immer da!' meinten die Kräutlerinnen und die Frau ging nochmals in das Gewölbe hinein. Ein paar Sekunden darauf drang ein furchtbarer Schrei aus dein Gewölbe heraus. Sofort stürzte ei» Schuhma cher und der Igerade bei dem Gewölbe vorüber gehende Fleischhauer, Herr Wöß, dann mehrere Markt weiber in das Gewölbe hinein. Welch' entsetzlicher Anblick bot sich ihnen hier dar

'. Im Hintergrunde des Ladens hinter einein Pulte und daher für die im Gewölbe schon früher einge tretene Frau auf den ersten Anblick gar nicht sichtbar, lag die Trödlersgattin in einer Blutlache auf dem Boden, auf der Stirne, auf dem Hinterhaupte, im Nacken, aus der Brust, mit klaffenden Wunden bedeckt, aus denen das Blu: stromweise heransqnoll. Ein win ziges Schoßhündchen, welches die Frau stets bei sich hatte, lag winselnd neben ihr. Ein nur oberslächlicher Blick auf die Kästen ließ sofort erkennen

Hanse befindliche Quartier ihrer Mutter trans- portirt, deren Schrecken nnd Schmerz ein außerordent licher war; das Gewölbe wurde auf polizeiliche Ver anlassung nach gepflogener Durchsuchung gesperrt. Mittlerweile hatte man um den Mann der unglückli chen Frau geschickt, den man auch aus der Elisabeth brücke traf. Er eilte herbei und stürzte beim Anblick seiner Fran mit herzzerreißendem Schrei zusammen. Erst gegen Abend hatte er sich so weit erholt, daß er der Polizei über das Aussehen und die Zahl

der ge raubten Gegenstände Auskunft geben konnte. Ueber die Art des Mord s vernimmt man Folgendes: Die Frau Obrist stand kurz vor 9 Uhr bei der Thür des Gewölbes und schaute auf den Platz hinaus; ein dem Arbeiterstande Angehöriger Mann trat in Begleitung eines andern bald darauf ein und gab vor, daß er etwas zu verkaufen habe. Er hielt ein Paket in der Hand, in welchem sich jedoch die Mordwaffe, nämlich eine bereits abgenützte Holzhacke befand. Frau Obrist ging ein wenig weiter ins Gewölbe hinein, der Thä

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.06.1903
Physical description: 8
Reichsbanknote für IC») Mark D.R.-W. 117.25 20-Mark-Stücke 23.42 20-FrancS-Stücke IS.tK Italienische Banlaoten 95.20 Rand-D.icakn 11.29 Es gibt eine innere Mission, die wesentlich der Frau gehört, die bescheidene verborgene Mission des Erbarmens, des Glaubens, bei den Kranken und Betrübten. Mit den besten Absichten der Welt miß handeln wir zuweilen die schmerzgequälten Seelen; anstatt das einfache Heil zu bringen, bauen wir Systeme auf, philosophieren, häufen auf die Schul tern der Mühseligen und Beladenen

und nachsagt, ist nicht nur der geborene Lustspieldichter. Ernste und große Männer find aus seinen Reihen hervorgegangen, edle Denker und Dichter, an denen ein echt deutsches Gemüt sich erbauen kann. Daß der Franzose außer halb der Lustspielsphäre groß und schön vom weib lichen Geschlecht denkt, sollen nachstehende Zeilen auS der Feder des Grafen Gasparin dartun, die ich ver bucht habe, möglichst sinngetreu wiederzugeben. I. DieHausfrau. Die Frau ist das Heim, die Frau ist die Fa milie .... Sie hat Energie

für die Starken, für die Schwa chen Mitgefühl, sie wacht über alle, sie hat für alle Bedürfnisse vorgesorgt; Wohlbehagen, Gedeihen, Zärtlichkeit, alles, was anzieht, zurückhält und strahlt in diesem leuchtenden Mittelpunkt. Einmal erloschen und es ist aus, die Kälte greist au unser Herz. So bald die Frau von hinnen geht, ist das Haus ver ödet, der Herd verlassen und erloschen. ... Wo die Frau fehlt mit ihrem Trieb zum Guten, mit ihrem Sehnen nach Vollkommenheit, das sie für die empfindet, die sie liebt

, den Gatten, die Kinder, da finden sie jetzt nichts mehr als kühles Entgegenkommen oder feindliche Kälte. Die „ver zogenen Kinder' und brutale Menschen werden da großgezogen: sie kannten nicht das Wesen, das liebt, wärmt, lächelnd versagt, weinend tadelt, unterstützt, tröstet, immer da ist, schwach und stark, ernst und graziös, die wahre Hälste der menschlichen Seele. II. Die ledige Frau. Die Frau, welche ledig blieb, weil ihr Sinn ein zu hoher war und keinen ihr ebenbürtigen fand, die Frau, welche ledig

blieb, weil sie nicht ihre Hand schenken wollte ohne ihr Herz, die Frau, welche ledig blieb, weil die Anforderungen eines Vaters, weil die Armut, vielleicht weil eine Pflicht sie banden, diese Frau hat ihre Mission, ohne Zweifel; sie übt ihren Einfluß grob und segensreich. Seht den Einfluß der Schwester aus die Brüder, der Tochter auf den Vater, der sympathischen Freundin auf die Freunde! Seht den langen Zug des Elends und des Leidens, er kennt den Weg zu ihr, er weiß, dort findest du Mitleid

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.02.1902
Physical description: 8
und kommt auf Deck gehumpelt.' „Tekely?' fragte der Kapitän. „Natürlich, der glückliche Ehemann! Er fragte mich, ob feine kleine Frau auf Deck sei. Ich lachte uud bejahte es.' „Wie grausam,' meinte Eberhardt. „Ach, Thorheit! Der alte Magyar lachte mit und sagte, er käme auch aufs Dach. Ob er damit meiute, er möchte seiner Frau aufs Dach steigen, weiß ich nicht. Wo ist denn die Donna Capriziofa?' „Dort am Gangspill sitzen die beiden Unzertrenn lichen. Der Franzose redet in sie hinein, sie guckt

einem Auf wärter gestutzt, war er die steile Treppe hinaufge klettert. Prustend stand er nnn an Deck- Herr und Frau Szabü kamen ihm fröhlich entgegen und beglück wünschten ihn zu dem Entschluß, sich an die frische Luft zu begeben. Herrn Tskety schien aber an dieser Unterhal tung wenig gelegen zu sein. Sein unruhiger Blick musterte den ganzen Umkreis des Verdeckes. Endlich hatte er die Gruppe entdeckt, die er anzutreisen ge fürchtet: feine Frau mit Herrn Diterot im Schatten des Marssegels. Weder Frau Jnna

noch der Franzose hatten, in eifrigem Gespräch begriffen, den näherhnmpelnden Ehemann gesehen. Vielleicht hätte Diterot sonst weniger feurig die kleine Hand der Ungarin an feine Lippengedrückt, sich weniger zärtlich auf die dnnklen Haare herabgebeugt. Als der Ehemann unerwartet vor ihnen stand, waren beide sehr erschrocken, Frau Tekety stieß sogar einen leisen Schrei aus. Der Ungar war sehr roth im Gesicht, trotz des bleichen Mondscheins konnte man das erkennen. Er ärgerte sich heftig und stieß deshalb

.' „Was wollen Sie damit sagen?' rief der Ungar, sich plump neben seine Frau setzend. ' „Um Gotteswillen.' Mann, mäßige Dich!' rief diese in ungarischer Sprache. „Schweig', treulose Schlange!' entgegnete Tekety. „Mit Dir spreche ich später. Aber hier Dein Galan soll sich wegen seiner frechen Reden verantworten!' In der Hitze des Wortgefechts hatte er sich der ungarischen Sprache bedient, welche Diterot natürlich nicht verstand. „Ich werde nicht weiter stören/' sagte der Fran zose n»d zog sich mit einer Verbeugung znrück

. Wer deu Blick gesehen hätte, welchen er dem Un garn zuwarf, würde für dessen Sicherheit gefürchtet haben. Aber auch die Blicke, welche der beleidigte Ungar dem Davoneilenden nachsandte, waren keineswegs vertrauenerweckend. „Ich werde Dich über Bord werfen,' knirschte er zwischen den Zähnen, „wenn ich Dich nochmals bei meiner Frau finde.' Diese hatte dem Streit der beiden Herren zitternd zugehört. Die Drohung des Ungarn mußte aber, trotzdem sie nur halblaut gemurmelt wurde, von ihr verstanden

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 04.06.1902
Physical description: 8
zugesendet. Amtliche Fnuidenlikt von Kozen. (Nach den amtlichen Anmeldungen beim Stadtmagi strat Bozen am 2. Juni). Hotel de l'EuroPe. Karl Reimer, Stud., Bayreuth. Max Thiele, Rsd., Zwickau. Jg. Dusch. Rsd., Bregenz. Lud. Adler, Rsd., Heinr. Klinger, Rsd., Wien. Josef Rainer, Rsd., Innsbruck. Hotel Greif. I. Buxbaum, Frida v. Schmid- lein, Wien. Sofie v. Svitberg, Florenz. Dr. A. Baitenburg, Köln. Ed. Fischer, u. Frau, Maler, Franz Zimmerstaedt, Prof., Frau Wegner - Zettl, Schriftst., Berlin. Karl

Alschen, k. k. Hptm., Inns bruck. Karl Ballnitz, Dr. phil., Alfons Marck, Stadt rat, Alex. Koch, Konsulswitwe, Breslau. Dr. Fel. Berthold u. Frau, Fabr., Hannover. Josef Can- dutti. Reisend., Parma. Dr. O. Cavnesccki, Arzt, Venedig. Frau Dr. Ottolie Grote u. Tocht., Braun schweig. Dr. M. Hirsch u. Fr., Brünn. B. Huber, Priv., München. Hugo Hintersberger, Univ.-Lehrer, Ulr. Weinberg, Rsd., Sigm. Korn, Reisend., Wien. Dr7Rud. KomM, CheA./'L'eipzlg^ Max Länge, Beamt. Ferd. Schweidle, Dresden. Lothar Krum

- beck, Geologe, Schwerin. Hotel Walter von der Vogelweide. Miß Seahs, New-Iork. Goza, Reisd., Th. Kamareth, Ksm., Hugo Oval u. Frau, Finanzkonzip., Kasimir Rizner, Beamt., Johann Czerny, Rsd., Dr. Josef Zavadil, Beamt., Wien. Jos. Maier, Juw., Ober mais. Graf Leo Karl Olvofred, Ungarn. I. I. Rosenbrun u. Frau, W. Erbens u. Frau, Köln. Jos. Köle, Reisd., Alex. Rosenberg, Kaufm., Graz Maria F. Eduards, Lehrerin, Milwaukee. Frau B Dattropp mit Sohn u. Tochter, BreSlau. Helena Schulte, Cleveland. Hotel

Mondschein. Camillo Marchetti, Castel- fondo. Elisa Valentini. Otto Grünbeck, Polizei- Kommissär, München. C. Rickert, Bauinsp., Bozen. Gust. Walther u. Frau, Ksm. Silvio Rosira, Ag., Rovereto. Julius Päalz, Kfm., München. Josef Mittelberger, Mölten. Alban Kunze u. Fr., Priv Hotel Riesen. A. Pretsch v. Lerchenhorst u. Frau, Jos. Hawel, Resident d. Südb., Karl Meltsch, Beamt., Wien. Aug. Wohlmuth, Jng., Schärding, Wilh. Zwerger, Rsd., Innsbruck. Karl Stirzel mit Frau u. Schw., Kfm. Christian Hanz

, Burgberg. Alois Mayr u. Frau, Ebensee. Gg. Kutke, Kfm., Breslau. Franz Hutschel, Berlin. Alois Prixner u. Frau, Wirt, Passeier. Fritz Hafner, Apotheker, Dinkelsbühl. Osk. Karrmann, Kfm., Lörrach. Eisenhut. Alois Benedetti, Verona. David Marrati, Tuenol Adolf Motctschnig, Schankgehilfe, Köttmannsdorf. Gg. Beläuer, Trient. I. Bürger, Bildh., Rheinland. Emil Siegler, München. Grandl. Hans Burghaber, Kfm., München. Rud. Obrantbauf, Kellner, Kärnten. Franz HramuS,. Kommis, Marburg. Albin Komplasser

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 14.04.1900
Physical description: 16
damit verbände. „Ah, Georg, ich sehe. Du erzählst eben Fräulein von König, daß Herr von Harling heute gestorben ist!' rief sie jetzt. „Es ist ein wirklich sehr betrübender Fall. Haben Sie schon davon gehört, meine theure Frau von Cranach?' „Was?' frage Frau von Cranach. „Herr von Harling ist doch nicht etwa gestorben?' „Es ist nur zu wahr — er starb an-einern Herzleiden, der arme Mann — und ich habe sagen hören, daß die Vorfälle der letzten Mo nate sehr ungünstig auf dies sein Leiden ein wirkten

und so seinen Tod beschleunigten.' Dabei seufzte Frau von Trenk in tiefem Mitgefühl. Frau von Cranach blieb einige Minuten lang stumm, denn sie dachte an die folgen, welche Herr von Harlings Tod nach sich ziehen würde, freilich ohne auch nur entfernt zu ahnen, von wie schwerwie^mdcr Art die selben für seine nächsten Angehörigen waren. „Wir werden jetzt bald von Deiner Schwe ster hören, mein liebes Kind wandte sie sich dann an Bcrtha. „Aber ob Lucie auch von dem Tod des Herrn von Harling hören wird,' rief Bertha

, in ihrer Erregung aufspringend. „Oh, Taute Luise, wie sollen wir sie finden? Was sollen wir thun?' „Ruhig abwarten,' antwortete Frau von Cranach gelassen. „Lucie — oder sonst jemand, der ihren Aufenthaltsort kennt — wird zweifelsohne und unverzüglich den Tod des Herrn von Harling in Erfahrung bringen und dann wird Lucie wieder zurück kehren. Das arme Mädchen wurde nämlich unglücklicherweise von einem so heftigen Wider willen gegen Herrn von Harling erfaßt, daß auch ich nicht den geringsten Zweifel darüber hegte

, wir würden, sslange Herr von Harling lebte, nichts wieder von ihr hören oder sehen. Der junge Münster — ein früherer Verehrer Luciens, wissen Sie, Frau von Trenk? — wird in gewaltiger Aufregung sein, wenn er diese Nachricht erhält I Er und Bertha haben alle Ecken und Enden und Winkel von Berlin nach Lucien durchsucht, aber vergebens. Der arme Mensch that mir leid! Bohafte Zungen behaupten sogar, er hätte Lucien entführt; aber ich wünschte, diese verleumdungssüchtigen Leute hätten gesehen, was ich sah

— seine wahrhaft bejammernswürdige Seelenangst und Sorge infolge der Vergeblichkeit aller seiner Bemühungen, sie aufzufinden.' Frau von Trenk antwortete kein Wort, sondern schlug wie in Gedanken versunken die Augen nieder, um Frau von Cranach durch ihr Schweigen verstehen zu geben, daß sie nichts von alledem glaube. Aber Herr von Trenk. der dies Verhalten seiner Schwägerin bemerkt hatte, beeilte sich, wennmöglich ihre UnHöflichkeit wieder gut zu machen und fragte eifrig: „Kann ich mich Ihnen vielleicht

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 09.03.1907
Physical description: 16
hatte, brachte seine Frau in ein neugebautes HauS einer Londoner Vorstadt. Nach drei Monaten ver- lor er icine Stellung und muhte ans-zieben. Ter iwchste Mieterlvar ein Publizist. Sein Einkounu-ell tvar gut und seine Stellung in der Welt schien gesichert. Da ivarf ihn nach eiinnn hallen Jahr der Verkam des Blattes aus seinem bel>aglichen Nest. Er mußte Loiidon verlassen und sich mil einer minderen Stellung in der Provinz begnü gen. Ihm folgte ein reicher alter Rentier ohne Familie

, der gegen jedes Mißgeschick geseit schien. Nach drei Wochen erkrankte er und starb in eini gen Monaten an Brustkrebs. Tann stand das Haus einige Monate leer. Zuletzt bezog es ein wohlhabender Citykaufmauu. Seine Frau ver kühlte sich, bekam die Lungenentzündung und starb, bevor sie noch vierzehn Tage in dem Unglücks- hanfe gewohnt hatte. Ihr Mann verließ sofort das Haus und zog es vor. sein Zelt anderwärts auf zuschlagen. — Anch eine „Berichtigung'. Ein Blatt in Tanger, der „Cebah', hatte verschiedentlich dem Prätendenten

sind sicher, daß zzvei unserer aufrichtigen Diener Detektive Ueller. Origiiml-Detektide-Roman vsn Morlz Wien. Nachdruck verboten.) ! (Schluß.) ^ In» Schlosse zu Teleky weilte, seit einiger Zeit Frau Werner. Nachdem die beiden schwergeprüf ten Frauen die ersten auf sie einisßiirmsnden Ein drücke schmerzlichster Art überwunden hatten, wa ren sie rasch einander nähergetreten. Das gemein sam erduldete Leid war die Brücke, die die Emp- findmigen von der einen zur anderen Seite Wer- mittelte

. Nach und nach hatte ein schier unzerreiß bares Band die Herzon dieser Duldecimten um schlungen. Di« Ueberroste des ehemalige»« Braut paares waren hierher überführt worden und ruh» ten nun für ywize. Zeiten sicher in der Grabka- velle derer von Takais in. einem gemeinsamen Grabe. Gar oft sah man Frau Werner mit Frau von Takacs Arm in Arm den Wetz vom Schlosse zur Begräbnisstätte zurücklegen. Dort schmückten di? beiden Frauen nrit gleicher Innigkeit nnd Pie tät Machildens und Kolomans letzte Ruhestätte. Schwer empfand Fmre

zn machen. Wenn diese Nachricht sich bestätigte, so hätte Rockefeller im ganzen 75t) Millionen Frank zugunsten des Unterrichtes nnd für Werke der Wohltätigkeit in den Vereinigten Staaten veraus gabt. — Das Hciratsvcrsprecheu a» die geschiedene Frau. Ein eigentümlicher Fall wegen Bruches dvs HeiratHversprechens beschäftigt zur Zeit die Ge richte in Chicago. Ein reicl»er Kaufmann, Gar land White, ivar von seiner Frau vor einem Hahr? Mschioden worden, trgf sie jedoch wieder nnd es gelang ihm. ihr Vertrauen wieder zn gewinnen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 20.09.1902
Physical description: 12
Nr. SIN ..Bo;ner Zriwn<»' ^ndtiroler S'inS'aa ^en 2». 1!>N?. Zpinuennetze. Roman von Kkilchold Grtmaull. (Nachdruck verkoto» 16 svorticvung „Nun wohl, so schicke» Sie nach dem und lassen Sie ihn etwas Verbandzeug mitbringen. Die Dame kann doch ein Zimmer in ihren Hause haben und etwas weiblichen Beistand?' „Gewiß, mein Herr! Ich werde meine Frau und meine Tochter sogleich benachrichtigen. Ihre Frau Gemahlin wird jede Pflege finden, deren sie bedarf.' In Magnerites Arm huckte es, alZ

. „WaS für ein Wagen ist das?' fragte Maguerite, die ihre Hand schnell wieder in die Schlinge gesteckt hatte. «Und. was haben Sie nun eigentlich über mich beschlossen?' .Äch alaubte, daß es das Zweckmäßigste sein würde, Sie'nach dem Bahnhofe von St. Cloud und. von dort mit der Eisenbahn nach Paris zurück zu geleiten. Da wir unmöglich feststellen können, wo sich Ihre Angehörigen in diesem Augenblick befinden und da Sie auch nicht wissen, wohin Ihre Frau Mutter die Equipage befohlen hat, schemt mir dies der einzige

, wo das Un erhörte geschah, hatte sich die Thür des Gastzimmers geöffnet, und LadiSlaus Osinski war auf der Schwelle sichtbar geworden, während gleichzeitig draußen auf der Diele die helle und lebhafte Stimme der Frau Raguinot erklang. .In der That, gnädige Frau, hier ist das Fräulein!' sagte der Pole, und der Ton seiner Worte war scharf wie eine Messerklinge. .Wir sind nicht zu spät gekommen; aber, wie es scheint, eben zur rechten Zeit.' Und nun drängten auch die Anderen herein. Frau Eugenie, die sehr roth

Klarheit über den Beginn und den bisherigen Verlauf des Abenteuers geschaffen war. Nun sah sich Frau Eugenie allerdings genöthigt, Herrn de Sabran für seinen ritterlichen Beistand und für die taktvolle Umsicht, die er bei seiner Hülfeleistung an den Tag gelegt, mit artigen Worten zu danken. Aber es ge schah doch nicht ohne einige Hinweise auf die leicht fertige Unbesonnenheit und die strafwürdige Un- gezogenheit einer gewissen jungen Dame, die man viel besser noch ganz und gar wie ein Kind behandeln

wir Ihnen unmöglich muthen, uns zu begleiten.' Das war so gut wie ein Befehl, und Pierre dachte nicht daran, sich ihm zu widersetzen. So voll war sein Herz noch von dem Glück der eben durch lebten Stunde, daß er die Gesellschaft Osinskis und des Fürsten jetzt ohnedies garnicht hätte ertragen können. Er küßte also Frau Eugenie die Hand in- dem er zugleich um die Erlaubniß bat, sich morgen in der Villa Raguinot nach Fräulein Marguerites Befinden erkundigen zu dürfen, und verbeugte sich dann ganz förmlich

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 16.10.1902
Physical description: 8
Ehrenkreuzen preisgekrönt worden ist. Dieses bereits berühmte Magengetränk wird, wie alle vorzüglichen Erzeugnisse, vielfach nachgeahmt. Man achte deshalb genau darauf, daß die Flaschen mit Original-Etiketten versehen seien. Zu haben in allen besseren Flaschengeschäften, in Kaffee häusern und im Großverkaufe bei unserm Vertreter, Herrn G. Reibt in Bozen. PlÄrmnlo Orient. Preisgekrönte Vino - Vermouth- und Schaumwein - Kellere Hotel Tirol. Max Hinterholzer, Utznach. Gottf. Zuber, Zürich. Franz Bauer u. Frau

Burtfcheck,Znaim. G. Kellner, Amberg. Schlüssel. Herm. Wolff, Kunstmaler, Lippe. Paul Wolff, Theatermaler, München. Peter Wat- schinzer, Jnnichen. Jos. Thaler, Gastwirt, Sterzing. Goldene Tranbe. Josef Hintner, Marling. Anton Lusch, Beamt., Gmeingrube. Karl Rädler, Bmt., Feldkirch. Josef Plattner, Passau. Al. Oppitz u. Frau, Jägerndorf. A. Wagner, Kommis, Zürich. Jos. Scheuermann, Rosenheim. Maria v. Stettler, Wien. Geister, Rsd., Posen. Herm. Freund, Kfm., Rottenburg. Jak. Meier, Zürich. Jos. Scholmair

, Pfarrer, Beuerbach. Schuhmacher, Rsd., Posen. Mart. Wilhelm, Kitzbichl. Rud. Pillmetz, Stud., München. Amtliche Kcindcnlistc von Sizcn. (Nach den amtlichen Anmeldungen beim Stadtmagi strat Bozen am 14. Oktober.) Hotel Bristol. Heinr. Polstern, Wr.-Neustadt. Aug. Barah, Prokurist, Bad Kissingen. H. Wedhalm, Bmt., Wien. ^ Hotel Greif. Rud. Krauße. Frau Zuckschwerdt, srankfurt. Ernst Zeppezauer, Frau Irene v. Mur mann u. Tocht., F. Sattmann, Beamt., Dr. Ernst «cholz, L. Szalay u. Frau, Herm. Weinbacher

, Rsd., Äiien. Paul Jakob, Kfm., G. St. Clair, Berlin, «arola Vojacek, Proßnitz. Fräul. Jdenta Syrovy. ^°>ef Mayer, k. k. Hauptm., Bruneck. Lewy, Rsd., ^eone ^ewy, Rsd., Triest. H. Haase u. Frau, Fabr., «alle. H. Hermann u. Frau, Hof. Gollob u. Tocht. cargarethe Gabriel, Freiburg. Joh. Aufmuth, Graz. Frau Stadlrat Dietz, Bromberg. Walter von der Vogelweide. Hr. vq.amersberger u.Frau, Marburg. Karl v. Raumer, Mzier, Preußen. Gg. Mayer u. Frau, Marktbreit, m-i ^/eund, Buchh., BreZlau. H. Hirschmann

, S. o - Nürnberg. Otto Moser, Kartsbad. V-». Neyer u. Frau, Adv., Sachsen, v. Sicherer, in» ^^gensburg. Gust. Adolf Sommer, Ober es-' Dr. Baß, Wien. bi,^^.^^''öschein. Karl Weltmann, Magde- Kirchner u. Sohn, Prof., Würzburg, kr»,. Priv., Regensburg. Otto Bank u. Sinne s- ' Weiß, Kaufm., Jglau. Franz Bin-- Ernten. Wally Linder, Priv., Bayern. 'lNMz Jäger, Kfm., Niederdorf. Mk MmAMn. Im „T. Tgbl.' findet sich unter diesem Titel nachstehendes Gedicht von Angelika von Hörmann: Wir haben 'Z lang genug gelitten

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.12.1906
Physical description: 8
WöWing erwarb das Schweizer Staats- bürge» recht, siodelte sich in der Nähe von Genf an ui«d an, Anfang des Jahres 1W3 erfolgte sein? Eheschließung mit Wikhelmine Adamovic. Das Eheleben des Paares tvar bereits 'durch ktiilgeie Zeit getrübt. Die räumliche Trennung ist bereits erfolgt', betreffs der formellen Sck?eidung sind die Anwälte Leopold WöMngs noch zu keinem Ent schlüsse gelangt. Frau Wölflmg »mdersetztc sich energisch der Sclwiidung, dock hält Leopold Wölf- ling ein weiteres Zusadmuenleben sür

habe sie Mr schlecht behandelt und ihr an jenem Abend erklärt, er werde sie ver lassen mvd nie mit zu ihr KuvückkÄhven. Der Ver teidiger bat den Gerichtshof, er 5-riögc gestatÄn. daß Sie Verhaftete. die inHohsn Grade herMbend fei. bis z» ihrer Wiedeche^stollung im Mlgemeiavn SprtoSl verbleibe. Der Gerichtshof gab diesem An fuchs» keine Folge, sorckern ließ die Frau ins KmzuiUcnspilal S-lNvnelgefmMnsses iSb« So wuchflll die beiden Mädchcil wirklich heran nse zwei Schwestern. Sie waren so verfck-iode

Mckosnm«chL» zu ihnen Wege brach. Am zmch^ he« AngÄchLck DM «r vor bei, LSden. WÄHen «M bot Haulw Z»e»l ÄWr. irm sie hinaufzufiitzre u. MÄH fokgie Mwiu !ML HMe Antwort er» KM«r mÄ ihre Fragen Äsv.KcxuidLrt. Und in dem SMkch schmÄm WMWm Kader Mn anstatt Äer sanmgsn Heiter?«t «n Zug t,on ^Ängsk i ihren. Der Gatte der Frau wandte sich mm .kürz lich an ihren Verteidiger mit der Bitte, ihn ins Spital zu führen, er wolle sich mit seiner Frau ver söhnen, denn er sehe ein, daß er ihr Unrecht getan

habe. 'Der Verteidiger erklärte sich. einverstanden. Samstag fuhren Äie beiden ins Spital. Als,dis Fran ihven Mann erblickte, stieß sie einen mark, erschütternden Schrei ans u>ld fiel tot zu Boden. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Eirde ge macht. — Hoteliersgattin und Stubenmädchen. Mit ihrem Stubenmädchen durchgerannt ist Lie jung?. FDP des Hotelbesitzers E. ini Osten Berlins. E. lxitte feine Frau vor einigen Jahren geheiratet. Die Ehe tvar von Anfang an nicht glücklich, da E. sehr eifersüchtig

war und sich auch zu Mißhand lungen sciincr schönen, aber s<chr koketten Frau hin reißen ließ. Auch die Geburt eines Sohnes ver- mochte nicht für die Daiuer -den Frieden Mischen den Eheleuten herzustellen. Nach diesem Ereignis ging mit der jungen Frau eine eigeimrtige Wand-' ! nng vor. An Stelle ihrer früheren Gefallsucht trat Gleichgültigkeit scavohl gegen ihren Mann als ailch gegen die übrigen Herren ihrer Bekanntschaft. Ze mehr sich die junge Frau aZtz MännerfcinÄi-i gebardete. desto innigere FremMchaft schloß

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Page 2 of 8
Date: 08.02.1906
Physical description: 8
seiner Braut gesunden. obwM er lange Zeit — Hotelbrand. In Zambor brach im Hotel vorher mit dei Frau tiefreundet und von ihr sieis Jägerhorn ein Tachfeuer ans. tvelclM innerlMlb aufmerksain behandelt worden mar. Tas Zerwürf- 1-'^ Stunden das gqnze Dach einäscherte. Gleich- ms ging sckMi vor der Hockizeit so weit, daß Mit- zeiiig niit dem Dache stürzte auch der große Ball- ter uird Tochter sich zeitweilig trennten. Ruppin faal ein, wo alles verbrannte. Der Schaden bc- brachte damals eine Aussöhnung

der beiden zu trägt 00 000 Iv stände. Seit der Hochzeir aber sagte sich die — Beim (kisgeuiinncii ertrunken. In der Ge- Schwiegermutter von dem Ehepaar los. Bald ureindc Katolna bei Groß-Becskerek waren? die darauf gingen dein jungen Ehemann anonyme Bauern Elias Frankowirsch und Paul Jovanik auf Briese zu. in denen Charakter und Lebensführung der Maros mit EiHgewinnen besckMigl. Mötzlich seiner Frau in ärgster Weise verdächtigt wuvden brach das Eis ein und die beiden verschwanden Anfangs legte Ruppin

diese» Schmähbriefen kei- iii den Wellen. nen Wert bei-, als sie sich aber von Tag zu Tag — Brandstiftung. J!n Felsö-Sunyava legte ein mehrten, wurde er trübfinnig, bliev lange vom zwölfjähriges Zigeunermädchen aus Nack)? einen Hause fort und verabschiedete sich sclsließlich vor Brand an, der in kurzer Zeit 17 Wohnhäuser und acht Tagen von seiner Frau, um unter Mitnahme Z8 Nebengebäude zerstörte. Der Schaden beträgt von 200 Mark noch Münckzen zu fahreir. Bon 78 000 X. Tie Brandlegerin wurde verhaftet

. — Ein Geständnis aus dem Sterbebette. Eiire sensationelle Nachricht wird aus Atauiijchwelg ver breitet. Berannilich niackste vor einigen Jahren die Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk in Grrin- rünneu großes Aussehen. Krosigk wurde in hier richtete er Abschiedsbriefe an seine Frau, mit der Andeutung, daß er in den Tod gehen wolle, -einen Entschluß hat er nun ausgeführt. — Selbstmord eines Feldwebels. In Güttin gen veranstaltete eine Kompagnie''des Göttinger 5^. Jnsanleriereginrents eine KaisreS-Geburts

des Niederländers Van der Meer de Delft, das 1889 aus der Galerie Secretan in Paris nach London verkauft wurde und von dort jetzt nach Berlin gekommen ist. — Eine Tragödie am Traualtar. Ueber den tragischen Ausgang einer Hochzeitsseier wird aus Rom berichten Ein großer Zug von Freunden un? Verwandten begleitete den Barler Ruin in Sossan nnd seine Braut Antonia Sanna zur Kirche, wo die Trauung stattfinden follte. Plötzlich drängte sich eine junge Frau durch 'diie Menge, stieß mit einem wilden Schrei

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Page 2 of 4
Date: 19.04.1892
Physical description: 4
abgehalten. Das Protektorat darüber hatte Ihre kais. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Theresia in liebenswürdigste! Weise übernommen. Außerdem — wer di>> Zeituugs anküudigungen der letzte» Tage verfolgte — waren dem unterhaltungssüchtigen Herz noch 20 andere Vergnügungen in allen Fayone» geboten. In und nm Meran Musik; zu.neist Schallinaieii einer vor- züglichen Saison, hat doch die Kurliste die statt lichen Zahlen von 4330 Parteien mit 7419 Pcr sonen erreicht

zu thnn hat, der vielleicht glaubte, hie- mit allzuäi'gstlichen Gemüthern Furcht einzujagen. Nuu diesen Zweck hat er nicht erreicht, denn ernst lich hat sich doch 'Niemand davor gefürchtet, und auch bei der Volksversammlung ging es so ziemlich ruhig und sriedlich zu. Es wäre übriges sehr angezeigt. „Knien Sie uieder!' befahl Natidja, und als die junge Frau gehorcht hatte, fuhr die erstere sort: „Richten Sie Ihre Blicke auf deu Spiegel, ohne sie eine Sekunde abzuwenden, und bringen Sie gleich zeitig

ganz leise den glühende» Wunsch zum Aus druck, den Mann kennen zu lernen, in dessen Händen der gestohlene Brief sich befindet.' Frau von Roneay faltete die Häude uud folgte dem Geheiß. Die ehemalige Spionin nahm eine Krystallschalt, mit Wasser gefüllt, und stellte sie auf eine uebeu dem Spiegel befindliche Konsole. Die jnnge Fran zitterte am ganzen Körper. Natidja zog den schwarzen Handschuh aus, tauchte deu Finger ins Wasser und bespritzte die Spiegelfläche. ES vollzog sich nun eine Wandlung

, welche einem Uneingeweihten übernatürlich erscheinen mußte und die Frau von Roncay auch wirklich für das Resul tat eines magischen Vorganges hielt, die sich aber sehr begreiflich erklären ließ, weun man wußte, daß der venezianische Spiegel mit außerordentlichem Ge schick gefälscht war. Plötzlich verdunkelte sich nämlich die Spiegelfläche und eS war, als ob Rauchwolke» aus derselben emporstiegen: uud plötzlich zeigten sich Linien am der Spiegelfläche, die immer deutlicher wurden und schließlich ein menschliches Antlitz

bildeten, in wel-, chem man bald dasjenige Saturnns Nigaillt'S erken nen konnte. „Dieser Mann,' stammelte Frau vou Roucay, „wer ist er ? Wo finde ich ihn?' Natidja wars zum zweitenmal Tropfen Wassers auf die Glasfläche; wieder zeigten sich einzelne Striche, ans denen sich die Worte: „Rne de Grenelle Nr. 27' bildeten. Die junge Frau stieß einen Schrei der Über raschung ans uud sprang ans. „Und der Name, der Name?' rief sie. „Sie werden denselben zweifelsohne bei der ange gebenen Adresse erfahren

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Page 1 of 8
Date: 16.06.1908
Physical description: 8
nicht fordkommen. >die Stadtbahnziige waren« ja über füllt.' ,Llch, so arg spät ist es ja noch gar nicht,', erwiderte Frau Eckart. „Mein Mann, ist noch nicht zu Hause und Ihre beiden Mädchen auch nicht.' „Und Herr Dallmer?' fragte Beate. „Ter wird wohl schon ,da sein' es- schickt sich doch nicht für einen so jungen- Bräutigam, so spät abends bai, der Braut zu, bleiben.' scherzte die Frau. „Die Wahrheit zu gestehen,' ich war ein wenig in der Nachbarschaft und habe mich ver plaudert.' .Beate drohte lachend

mit bem.' Finger. „Nehmen.Sie sich in, acht, Frau «Eckart und führen Sie nicht so lose Reden. Ich will aber doch schnell Hinaufzehen und nachsehen, ob Herr Tellmer oben ist und vielleicht noch etwas wünscht.' „Nun, das Fräulein ist ja zu Hause,' meinte Frau Eckart, „ich Hobe.sie wenigstens nicht fort gehen sehen.' ..Ach, die hockt ja in ihrem Zimmer und küm mert sich um nichts«,' entgegne?«.' 'chon im Gehen Beate, „ist auch am besten so, denn es stimmt gar mein mehr zwischen« ihr und Herz Tellmer

. Schlafen Sie wohl. Frau Eckert/-' Sie ging den nach dem Hau'e führenden Gang entlang- und »Frau Eckert blieb noch ein paar Minuten an -der Eittertür stehen, denn sie glanbre, auf der jetzt stillen- Straße den' Schritt ihres heim kehrenden Mannes vernommen zu Hasen. Wirk lich trat der Portier heran und ging, mit feiner Frau, welche ihm erklärte, aus welchem Grurrde sie an der Tür gewesen sei, nach ihrer Wohnung, wo er sofort begann, sich seiner Soiiiitagsk!eiöung zu entledigen. .Laß uns nur «gleich

zu Bette gehen, damit man seinen richtigen, -Schlaf bekommt, denn mor gen heißt's wieder früh, heraus,' sagte er. „Tie Arbeit und Unruhe, die man jetzt hat, ist arg, ich wünschte, es! wäre erst überstanden.' «Ja, wenn's >n-ur nachher besser wird ' entgeg nete die Frau. „Mit der Frau Konsul Wehrmann scheint mir nicht, gut Kirschen essen zu sein, und die wird dann wohl das Regiment hier führen.' „Mit den guten Zeiten, ist'S hier aus,' begann Eckert, aber brachte seine Rade nicht zu Ende. Ein lauter

Attentat verübt. Ter Anschlag entsprang jung- türkischen Moriven. Nazim Ben wurde durch die Wade geschossen- sein Sekretär ist leicht und ein Posten schwer verletzt. Ter Attentäter entkam. Nazim Bey ist gestern nach Konstaminopel ab gereist. ..Tas war Fräulein Beate!' rief 'eine Frau. „Es muß ihr e,in> Unglück zugestoßen sein!' „Aber sie war noch erst vor eil? paar Minuten hier.' ..Eckert! Eckert!' Hörle das Ehepaar jegt rufen und ohne,sich Zeit zu nehmen, den Rock wieder anzuziehen, stürzte

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Page 3 of 8
Date: 05.08.1899
Physical description: 8
stehend, den Vorgang beobachtet hatte, folgte ihr in's Zimmer, und sagte: „Arme Frau! Der Versuch hat genau den Ausgang genommen, den ich vorausgesehen habe; Sie sind eine Gefangene.' Einige Minuten darauf wurden im unteren Korridor streitende Stimmen laut, und die Dienerin gieng hinab, um zu sehen, was es gebe. Nach einer kurzen Abwesenheit kehrte sie in Begleitung eines gebeugten alten Weibes zurück, das einen aus Weidenruthen geflochtenen Korb am Arme trug. „Eine arme Frau, welche Spitzen

zu verlausen hat,' erklärte Käthe. „Man wollte sie zuerst nicht zu Ihnen lassen, aber da kein Befehl vorliegt, Sie vollständig von der Welt abzuschließen, gelang es mir, ihr Eingang zu verschaffen.' Blanche wandte sich müde ab, während sie erwiderte: „Ich will nichts kausen; bringen Sie die Frau wieder fort!' „Es sind echte Spitzen; ich habe bereits einen Blick in den Korb gethan und kann Ihnen nur rathen, sich dieselben anzusehen,' redete ihr die Kammerfrau, welche sie von ihren traurigen Gedanken

; ich habe Ihnen etwas mitzutheilen.' . Die junge Frau ward durch diese Worte . sehr überrascht, aber sie folgte der ihrertheilien Weisung. „Käthe, sagte sie, gehen Sie in's Toilettenzimmer und suchen Sie nach meiner Börse;^lH muß dieselbe dort gelassen haben.' In dem Moment, wo sich die Thüre hinter der Kammerfrau schlyß, nahm die den Hut vom Kopf, und die blaue Brille, - welche ihre Augen verdeckt hatte, von der - Mse/ ^Erkennen Sie mich nun?' fragte sie im Flüsterton. „Nein; ich sah «ortete Blanche, . Ew^tk»Sdr«Äs.derWerWlch

..dieselbe.^aber -noch über -dem '^hM^MUt«'-könvte,--Wr Mrs. Steele, am. ganzen.Körper, zitternd. Än Flüsterton- fort: „Seitdem' S,e mem Haus, verlassen haben, fand ich keine ruhige Stunde mehr; das Gewissen war in mir erwacht und mme- tvrte mich unaushörlich, so daß ich glaubt^ um den Verstand kommen zu müssen. Ich kann die Last des Geheimnisses nicht länger ertragen; Colonel Alger mag mich töten, wie er mir'angedroht hat, es schadet nichts, denn ich will lieber im Grabe liegen, als in dieser Weise MrtkebZn!' . Die junge Frau Halle

. Hat Ihnen der Colonel schon erzählt, daß Sie eine Zwillingsschwester hatten? Er hat es sicherlich nicht gethan!' Ein eigenthümliches Gefühl bemächtigte sich der unglücklichen jungen Frau, und eine Vermuthung stieg in ihr auf, die ihr noch nie gekommen war. .Ich hätte eine Zwillings schwester gehabt?' fragte sie, sich empor richtend. Mrs. Steele berichtete nun die Vorgänge nach der Geburt der beiden Kinder in der selben Weise, wie sie. es mehrere Wochen vor her Alger gegenüber gethan hatte. Zum Schlüsse sügte

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