Reise stamme ant „Schaffen Sie Sich eine Reiseflamme au.' Diese Worte GrikLmtiers tönteu Emil auf der ganzen Fahrt bis München in den Ohren, uud noch ehe der Zug iu die Bahnhofshalle einfuhr, war er ent schlossen, den Rath seines FreuudeS unter allen Umstände» zu befolgen. Aber daS ist leichter be. schloffen, als ausgeführt uud zumal, weuu mau unter einem solchen Ueberfluß au SchönheitSmangel zn leiden hat, wie Herr Emil Bleiweiß! Wie der vorsichtige Steuermann schon von weitem auslugt
, wenn er in der Ferne eine Klippe bemerkt, hat so wech selten auch die mit Emil reisenden Damen schleunigst ihren CurS, so bald sie sahen, daß das gewaltige Riff feines Gesichtsoorfprungs, das nuter d-m Leuchtthurm seiueL rothen Haares nnr allzu weit hin fichtbar war, in ihrer Nähe austauchte. Weder der hellgraue, mit stahlblauen Earreanx geschmückte Kammgarn-Anzug, noch daL filbergraue Filzhütcheu noch auch der aus einem Krauz von flimmernden Katzenaugen hervordlitzende Simili wollten hier etwas helfen, uud schon
bewundernd, halb mitleids voll auf das unglückselige Riff iu seinem Gesicht gerichtet waren. Sollte auch sie wieder davonse- geln, ohne anch nur den Versuch gemacht zu haben in seine: Nähe Anker zu werfen? Ein dunkeles Ge fühl der Selbsterhaltung flüsterte Emil zu, baß eS jetzt vor Allem darauf ankomme, die Schrecknisse des Riffes zu verberge». Deßhalb bückt er stch jetzt so hastig nach seinen Bädeker. Aber fei eS, daß der kleine Klappstuhl, auf welchen er saß, au dergleichen Rettungsversuche wicht
gewöhst war, sei es, daß Gott Amor selbst sich hinterlistiger Weise tu die Beiue dies.S KlappstuhlS versteckt hatte — genug, der Stuhl kippte um uud Emil lag im näch sten Augenblick zur großen Verwunderung aller Mitfahrenden seinem blonden vis-k-vis zu Füßen. Damit war der nöthige Anknüpfungspunkt ge funden. Diesmal konnte das holde Schifflein nicht vmhi», trotz des drohenden Riffes feine Anker ans- zuweifeu. Mau hatte etwas, worüber man ge meinsam reden konnte, daS Weitere ergab stch
von selbst. Am nächsten Morgen schrieb Emil Bleiweiß vom „Goldenen Schiff' i« Salzburg aus, wo er, nur zwei Nummern vo« seiner Blondine eutfernt, lö» Alphons Huber zum Sekretär der Philolog I historischen Klasse der kais. Akademie der M? D schasten in Wien für die Fnnktiousdauer »„n I Jahren sowie die Wahl des Statthalt.-ArM.,! I Dr. David R. v. Schönherr zum kowl > pondirenden Mitgliede der Akademie I ebenso hat die Wahl des Wiener UniveM» > Professors Dr. Engelbert Mühlbacher > wirklichen Mitgliede der Akademie