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Bozner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 04.03.1873
Physical description: 10
kann diese Wühlereien nur er- muthigen und begünstigen. Noch ist allerdings die poloische Secession nur für eine bestimmte Eventua» lität beschlösse?, noch ist sn keine vollendete Thatsache; aber wenn die Polen auch noch nicht mit fliegender Fahne in'S feindliche Lager einmarfchirt sind, so hat auch nur annähernd zu schildern. Marie spähte im Saale unter allen Domino'S, dern Größe Eduard vermuthen ließ, um ihn zu avisire» — vergebens. Eduard war, wir kön-.en es aufrichtig gestehen, es istja keine Schande

mit dem Eduard auf ihn zuge stürzt und den Arm geboten — was dieser für Schüchternhei) von Mariens Seite hielt — aber dachte, heute ist Maskenfreiheit und ließ sich mit ver stellter MaSkenstimme in das von Eduard begonnene Gespräch ein. Und Eduard überströmte von Liebes- betheuerungen und Schwüren für feine Marie, dankte ihr. daß sie das Rendezvous im rothen Domino so g schickt arrangirt, sprach sogar schon von ung-störlem Glück zufriedener Häuslichkeit, schimpfte auf den alten Mutterdrachen und so fort

. Da ging dem rothen Domii o ein Licht auf; der „Mutterdrache' erkannte die Verwechslung, begriff Mariens Verlegenheit beim Vertauschen der Domino, aber er beschloß, die Situation vorläufig nicht zu verrathen, Mariens Rolle Eduard gegenüber zu spielen und gab deßhalb aus alle seine Fragen passende Antworten, wie sie Marie nicht hätte besser geben können, erwiderte seine LiebeSschwüre, versprach, nur ihm die Hand zu reichen, sonst l.eb.r in ein Kloster zu gehen, schimpfte auf doch das Ministerium

- Eonc.ssionSwcsen künftig an Staats- ministerial-Bcschtüssc gebunden werde. In der zweiten sächsischen Kammer inter- pellirte am 26. v. M. der Abgeordnete Ludwig die den „Mutterdrachen' u. s. w. Unterde^en war es 12 Uhr geworden. Eduard halte sich köstlich unter halten, er schwebte über die Liebenswürdigkeit — seinei Marie im achten Himmel. Da rief der rothe Domino einen gerade in voller Verzweiflung daher kommenden gelbeingesaßten Domino zu sich heran und sagte: „Theuerster Eduard, ich und d.r gelbe Domino

gehen jetzt nachtmalen; ich demaSkire mich, da eS ohnehin 12 Uhr ist.' Dabei »ahm der rothe Domino seine Larv- ab; Tableau!!! Wir ehrfurchtsvoll Gcfert gten glauben, durch die Er zählung vorstehender Geschichte den uuumstößlichen Be weis geliefert zu haben, daß eS dennoch Leute gegeb n, die sich auf uns unterhalten; ob es im vorliegenden Falle, Eduard, Marie oder der „Mutierdrache' ge wesen. überlassen wir d'M geneigten Scharfsinn unse» rer Leser.— Wir erlauben uns aber weiter anzu- süh

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 09.06.1870
Physical description: 4
auf und schloß die Thür des CabinetS, in dem sich Eduard befand. Dieser wich bestürzt zurück, indem er murmelte: „Das trifft sich schlecht! O hätte er doch ge schwiegen !' Er wollte das Gespräch weiter belauschen, aber es war umsonst; durch die geschlossene Thür drang kein Laut. »Wie kommt der Fremde zu dieser Frage?' fuhr er in einem Selbstgespräche fort. „Das unglückliche Ereigniß ist längst vergessen und nur wenigen Per sonen bekannt — wie kann dieser Mann darum wissen, der bisher in der Schweiz gelebt

und mein Stiefbruder ebenfalls.' Eduard holte das Portrait seiner Schönen hervor und begann eS zu betrachten. Plötzlich durchzuckte ihn ein Gedanke; er verbarg das Bild, ergriff Hut und Stock und verließ, indcm er durch eine Neben- thür ging, sein Comptoir. Dann betrat er ein Zim mer im Erdgeschosse, durch dessen Fenster man die Straße übersehen konnte. Hier waltete er. Nach einer Viertelstunde trat Herr Ortelli auS dem Hause. Kaum hatte Eduard ihn bemerkt, als er hinaus eilte und dem Greise folgte, der rüstig

ginal des Portraits, das Eduard auf seinem Herzen trug. Sie sprang dem Greise mit dem Ausrufe waren. Nach dem Tridentiuer Concil aber sei die Macht der Päpste weit bedeutender gewesen als da mals, da es berufen wurde. Es konnte im Vorstehenden nicht unsere Aufgabe sein, eigene Kritik zu üben und eigene Ansichten aus- zusprechen. eS war uns lediglich darum zu thun, dea Gedankengang dieser Schrift darzulegen. Immerhin ist diese Schrift auch für den, der außerhalb der kirch lichen Lehre steht

Mädchen reichte dem Greife den Arm. Die Gesellschaft ging den Weg zurück, den sie ge kommen war. Wäre Eduard nicht ausschließlich mit seiner Schönen beschäftigt gewesen, die sich in dem weißen Kleide noch anmuthiger auSnahm, als in dem schwarzen, so hätte er eine frappante Aehnlichkeit zwischen den beiden Damen bemerken müssen. Aber er hatte nur Aufmerksamkeit für AgneS, die sich an den Arm des Herrn Ortelli hing und fröhlich plau derte. Die Gesellschaft ging einem neuen, eleganten Hause

zu, das sich neben der Promenade erhob. Fünf Minuten später sah Eduard seine Schön: auf dem Balcon des ersten Stockes, wo sie sich ermüdet in einem Sessel niederließ. Gleich darauf erschien auch der jüngere Herr; er war im Schlafrock und rauchte gemächlich eine Cigarre. Eduard trat deir Rückweg an, als erbemerkte, daß man ihn beobachtete^ (Fortsetzung folgt.)

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 03.10.1871
Physical description: 8
^der Edelmann immer gewachsen war. es war Hülfe nöthig, um ihn zum Haupte deS gestren« gen Herrn reichen zu lassen, der finster auf daS frevelnde Beginnen deS Letzten seines Stammes zu blicken schien. Aber Eduard zeigte keine Spur geheimer Furcht, er drückte herzhaft an daS linke Auge deS alten Herrn, daS Bild verschob sich und eine W-adeltreppe w^rve hinter demselben sichtbar, die in das obere Stockwerk führte. Ohne Zögern betrat Eduard den engen Pfad, eben breit genug, eine Person hindurch zu lassen. Kaum

war er verschwunden, als die schweren dicht zugezogenen Borhänge des Fensters sich theilten und Martha Heroortrat. Leise, mit unhörbaren Schritten folgte sie dem Edelmanns, fast vernehmlich Pochle daS Herz in ihrer Brust. Jetzt war's geglückt. Droben im St-rbezimmer AlwmS von Hallenberg schob sich ein anderes Bild ebenso geräuschlos zur Seite, als es vorher mit dem ersten der Fall gewesen war, und Eduard von Wer loh befand sich allein in dem völl g dunkelen Raume, dessen Luft noch mir dem Parfüm angezündeter

W-ih- rauchk-rzen geschwängert war. AlleS hinter den von außen verschlossenen und ver siegelten Thüren, war in demselben Zustande wie zu jener Stunde, da der Better Eouard'» seine Augen geschlossen hatte, ohne daß eine liebende Hand sie ihm zugedrückt. Da stand eine Chatoulle mit dem geheimen Schrank, die das Testament enthalten mußt,, da stand das Bett, da auf jenem Tischchen «och ein Rest der letzten Arznei in einem Fläichchea, alles in dem dämmerhaftea Licht eines WachSkerzchenS da« Eduard angezündet

entfuhr seine« Lippen. „Eduard von Werloh. fluche nicht,' klang eS vom Ahneubilde her, „eutweiht Deine That nicht schon mehr als zu viel diese Stätte?- Mit unwillkürlichem Aufschrei zuckte Eouard zukam» wen. „Martha. Du hier? Du hast mich belauscht? Fort von hier!' «Ich gehe nicht eher, als bis Du selber diesen Ort verläßt. Eduard von Werloh. Zeuge will ich sein Deines Verrath», um auftreten zu können, wider Dich, wenn Du abermals elend und erbärmlich han delst, gegen Deines Kindes Mutter, gebe

schweife ten seine gierigen Blicke, seine profane Hand ließ kirr Möbel unangetastet; j-tzt riß er die Borhänge de» Bettes auseinander, daS einsame Sterbelager Alwin» von Hallenberg wurde entweiht durch Habgier und Verrath. Da, was glänzt dort zwischen den schweren Damast- draperieen, wie ein Blitz? Eduard zurückstoßend» sp'ang Martha darauf zu, hoch hielt ihre Hand da» kostbare Document empor, e» war da» Testament, vaS die Freifrau dem sterbenden Gatten auf Alwin» Wunsch ge> eicht hatte, ehe

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 02.09.1875
Physical description: 4
der Meinen, unter den fröhlichen Kindern wird auch er wieder fröhlich werden und vielleicht dort bleiben.' Einige Tage später setzte ein Matrose den Capi- län und Eduard an'S Land. In unruhiger Hast schritt dieser durch die Straßen, von manchem theil- »ehmenden Mädchenblick verfolgt. Plötzlich stutzte er. ein glühendes Roth überflog ltw Ablasses Gesicht, während dir Augen zum ersten Male nach langer Zeit freudig aufblitzten. Er blieb stehen und blickte einen Herrn, der theilnahmlos, vhae Ha tu sehen, an ihm vorüberschritt

, wie er seine» Gefangenen, den er selber halb gewaltsam zu diesem Ausflug an'S Land gezwungen hatte, behan deln sollte. „Meinen besten Freund aus Hamburg, Capitain'. sagte Eduard hastig. „Dr. Stelling. — Sie werden mich nicht von demselben trennen.' „Hm, weiß doch nicht', meinte Capitain Sal- vannha, seinen Hut hin und her schiebend, „dürfen es nicht vergessen, Doa Edoardo. daß Sie Matrose der „Donna Felicia' sind. Im Uebrigen soll. der Doctor mir am Bord willkommen sein', setzte er rasch und gutmüthig hinzu

noch etwas lernen, wir Seeleute verstehen es. kurzen Prozeß zu machen.' Sltlliag lachte, während Eduard finster die Brauen runzelte. „Sie bleiben bei mir Doctor!' sagte Eduard, „ich bin nicht der Leibeigeue diese» Mannes.' „Machen «sie keimn dummen Streich, Doa Edu ards', bat der Capitain, .Sie wissen, ich bin Ihr Freund. Geben Sie mir Ihr Wort, nicht heimlich auf und davon zu gehen.' „DaS kann ich Ihnen nicht geben. Capital» i' sprach Eduard fest. „Gut, ich will Sie nicht zwingen, junger Freund', versetzte

Jener nach kurzem Nachdenken, „sondern Sie einstweilen mit Ihrem Freunde allein lassen da ich noch einen Geschäftsgang abzumachen habe. Bis Mittag erwarte ich Sie Beide am Bord zum Essen, Ihr Wort darauf. Don Eduard»! „Das verspreche ich Ihnen. Capitain ?' „Und Sie, Herr Doctor ?' „Ich nehme Ihre Einladung mit Dank an. Herr Capitain!' versetzte St-lllng erfreut. Der Capitain lüftete den Hur. und schritt langsam dem Poftgebäude zu. „Wartet nur', brummte er. spöttijch lächelnd, „Ihr sollt mich auf der Wacht

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 24.08.1874
Physical description: 4
der Gräfin Rivisre, da« Gespräch auf die geheimuißvolleu Mörder kam und eiuer der jungeu Edelleute behauptete: „Es würde unter diesen Verhältnissen Niemand thöricht genug sein und ferner sein Leben auf da« Spiel setzen,' nt- Segnete Eduard sogleich: „Ein Liebender, der Diebe fürchtet, ist der Liebe unwürdig' — feine braunen Augen strahlten dabei in jugendlichem Feuer uud al« « bemerkte, daß die Blicke von Clemence bewundernd auf ihm ruhten, rauschte ein unnennbare« Glück durch seine Brust. ' „Du würdest

also die nächtliche Wanderung zur Geliebten wagen ? Natürlich mit einem reichen Schmuck in den Händen, der ja erst die Raubvögel anlockt?' fragte fein Bruder uud feine Lippe kräuselte sich ein wenig al« traue er dem jungen Bursche« einen sol chen Muth uicht zu. -' ! Meun ich e« uur bei der Heißgeliebten wagen dürfte?' entgegnete-Eduard sogleich uud heftete feine feurigen Augeu tu seliger Trunkenheit auf die junge Comtesse. Er war hoch' erfreut, daß er endlich von Clemence eine Erklärung.. herauslocken konnte

und noch dazu in einer Weise, die den Andern, wie er glaubte, völlig unverständlich blieb. Comtesse Riviöre theilte mit dem jungen Berqueliu dieseu romantischeu Zug und deshalb hatte Eduard auf ste von all' ihren zahlreiche» Bewerber« dea tiefste« Eindruck gemacht. Ihre Seele war ebenso feurig uud hochstrebeud, und ebenso verlangend, irgend etwas Abenteuerliche», Ab sonderliches zu erlebe» und wenn fie dem jünger« Berqueliu bisher noch nicht völlig verrathen hatte, daß fie bereit« an ihn ihr Herz verloren, so war e« weit

waren!? E« durste nicht sein! Sie wußte' geschickt da« Gespräch aus eines andern Gegenstand zu lenken und durch lebhaften Widerspruch die Geister der Uebrigen so zu erhitze», daß fie nun selbst die Debatte ledhaft wetter führten uud Clemence weaiger beachteten. Jetzt näherte fie sich wie von ungefähr Eduard, der ohnehin vo« den Andern etwa« entfernt faß und flüsterte ihm zu: .Eduard, Sie dürfe» uicht kommen.' Er verstand sogleich ihre Abficht, dennoch sagte er an«weichend: „Fürchten Sie die Klatschsucht

» um mich,' eutgegnete Eduard, w dem sich jetzt doch etwa« von der Hartnäckigkeit de» Bretaguer» regten „Nur durch »die That kann ich Ihnen zeigen, daß jeder Blutstropfen für Sie schlägt uud daß mei» ganze» Sein bis zum letzten Athemzuge Ihnen ge hört. Clemence!' Ohne auf die Andern zu achten, ergriff er ihre Hand und führte fie an seine Lippen. Die junge Comtesse wollte heut den Feuertopf

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 17.06.1875
Physical description: 4
und dir Bonapartisten hielten am lt. d. eine Versammlung, um sich Mit den Senatoren - Wahlen, dem Listen- Scrutinium und mit der Herstellung der Majorität vom 24. Mai 1873 zu beschäf tigen. Die Delegirten der äußersten Rechten hatten „Wahrscheinlich also sein Bruder,' murmelte der Kaufmann, „armer Eduard, wenn dem so ist, dann habe ich Dir Unrecht gethan. Seit wie lange befindet sich der Fürst in Hamburg?' setzte er lau ter hinzu. „Seit ungefähr vierzehn Tagen.' „ES ist richtig,' nickte Erdmaun, sichtlich erleich

tert, „ich danke Ihnen, Herr Legationsrath, Sie er lauben, daß ich mich mit meiner Tochter, die plötzlich sehr unwohl geworden, verabschiede.' Der Gesandte hörte ihn nicht mehr, er befand sich bereits an der Seite des Pseudo-Fürsten, der laut lachend in den Garten hinabstieg und dabei Mühe hatte, das Gleichgewicht zu halten. „Nh, da sind Sie, lieber LegationSrath!' rief Eduard, „ich wollte Abschied von Ihnen nehmen, Ihr Fest ist recht nordisch langweilig. Auf Wieder- sehen au der Spree oder Donau

, die den Kritzinger noch mehr reizten und ihn endlich dahin brachten, daß er zu Thätlich- erst bestellt waren, zogen doch viele, die in der Nähe wohnten, e« vor, den Weg in der mondhellen zau berisch-schönen Nacht zu'Fuß zurückzulegen. Unter diesen Letzteren befand sich auch H-rr Erd mann mit seiner Tochter. Eduard folgte ihnen auf dem Fuße durch die blumengeschmückte hellerleuchtete Vorhalle. Sein Antlitz war todtenbleich, sein Gang schwankend, aber nicht vom Wein, sondern von der furchtbarsten Aufregung

, die ihn urplötzlich wir in der Ahnung eines nahenden Verderbens ergriffen hatte und ihn wie im Fieberfrost schüttelte. Er zuckle erschreckt zusammen — vom Gitterthor her ertönte ein lauter, heftiger Wortwechsel. Eduard stand wie festgebannt, Diener rannten hin und her. der Name „Fürst ***' schlug an sein Ohr und arg wöhnische Blicke sichteten sich auf ihn. „DaS Berhängniß naht!' murmelte er, .'.Vorwärts, er oder ich!' Eduard drängte sich an Elemeutinens Seite und sprach halblaut das Losungswort: „Donna Felicia

, sich hier als Gast.' rief Eduard mit kecker Stirn, .Dir aber, wem Doppelgänger, will ich ein Zeichen auf die Slirp brennen, Las Dich von dem Fürsten *** unterscheiden soll; komm' nur mit meiu Bursche, ich kann keinen Doppelgänger in der Welt gebrauchen.' ^ , „Allmächtiger Gott, Väterstöhnte .Clemen- tiae, „rette den Unglücklichen, er ist wahnsinnig geworden.' „Ich fürchte es selber seufzte der Kaufmann, »Herr LegationSrath!' setzte er laut und mit fester Stimme hinzu, „Sie wollten mir nicht glauben, erkennen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 28.01.1873
Physical description: 10
^en bestehend: Litt, a in einer Behaus»,!g mit Stube, Küche Kammer, Keller, Stadl u. Stallung. Litt. b. r'n Krau»ganl „ e. ein Ackerfeld von 2 Jauch 6'/t Quadrat-Klafter. Litt. 6. eine Mesmad mit etwas Eiche» von 3 Tagmad 105 Klaftern. Litt. e. ein Berg mit Förchen und Lerchen besetzt von 32 Morgen und SVKlftr. Diese beisammen liegenden Realitäten gränzen: 1. au das Gadnrr - Anwesen, 2. Maier Benz, 3. an eigenen Berg und Stückl-Gut, 4. an Doppelbauer-Gut. Cat.'Nr 9ftU der Gemeinde Ritten: Eine Wiese

Holzparthien sind: Äm Faj, erplatze wo selbe sich befinden H Inhalt AnsrufspreiS in Oest. Währ. Äm Lagerptatze wo selbe sich befinden Inhalt AnSrufspreiS in Oest. Währ. N- fl. kr. fl- kr. Pfnlters nächst der Pfitscher Kohlstätte. Sagblöcke (in Stücken.) i 1414 3372 — Psnlie's nächst der Pfitscher Kohlstätte. L. Weiches Brenn holz (in Klafter.) 11 IW-Iz 7l4 — Sterzing, am 24. Jänner 1873. Der k. k. Förster: Ganner. dea Gränzen: t. an Obergansnerhof, 2. Johann Zippl, 3. an den Weg, 4. an Franz Maier

. Der !8!!0er Haupttreffer > Der ttMer Hauvtiresser wurde am I. Sepiembe. ,87l > wurde am t. September t87y bei uns aus Zpietgesellschasteil» Natenscheine gewonnen Wsvdsslsliuds «ler Sstvrr. vormals Eduard Mrst Wien StesanSplatz «Nachdruck wird nicht hoxorirl.) <!i «i» Sichere Hilfe! Alle Diejenigen, welche heimlichen Sunde» oder Ausschweifungen er geben waren, und die nun deren traurige Folgen, namentlich Zer rüttung des Nerven- u. Zeugungs- Mcmö, Leiden der Harnorqane, Eutträstung, Gedächtnißschwäcye

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 26.09.1871
Physical description: 8
, «s ist der Sturm, nichts weiter, bald wird Gerding mit unserem Linde hier sein, er hat daS beste unserer Pferde und ist ein guter Rnter.' Der Kranke schien b-srievigt, er schloß die Augen und lag eine Weile unbeweglich da; nur das Heben und Senken seiner Brust verkündete, daß der Athem noch nicht entflohen war. P.ötzlich färbte sich sein Antlitz mit brennender Röthe. „Gerding!' murmelte «r, «schütze das K>nd — Eduard — das Testament nicht in seine Hände, nimm eS selber, ich w.ll'S .sehen

.' — Mit der Bereitwilligkeit, mit der maa die Wünsche eines Sterbenden ersüllt, eilte Melanie an den Schreib tisch ihres Gatten und kW geheimes Fach öffnend, entnahm sie demselben ein versiegeltes Dokument, das sie auf das Bett deS Sterbenden legte. Alwin's zuckendes Antlitz wurde ruhiger, seine Fin ger umklammerten das verhängnißvolle Papier, das die Zukunft seiner Theueren sich.rn sollte. „Hüte Dich vor Eduard,' flüsterte er kaum hörbar, »baue auf Gerding — er —' Plötzlich stockten seine Worte, sein Auge öffnete

man de« gefürchleten Wilderer erst nach einigen Wochen, aber keiner dachte daran, sich um sei» Verbleiben zu be kümmern. Maa hoffte aber, daß er nie wiederkehren und damit die Gegend von einer Plage befreien w-rde. An demselben Abend, da sie den letzten der Hallen berg in die Erbgrust seines Geschlechts in der Schloß- capelle, wo noch vor wenigen Iahren der Altar im Glanz der HochzeitSkerzen gestrahlt, betteten, empfing Eduard von Werloh in seinem Landstädtchen einen schwarz gesiegelten Bries von zitternder

und durch den Despotismus Eduards an schweigsamen Gehorsam ge wöhnt. .Sorge, daß meine Koffer gepackt werden, Alma,' sagte er. „Ich habe Nachrichten auS Hallenberg, gute Nachrichten. Noch heute reise ich dahin ab; ich denke, in wenigen Wochen wirst Du mir mit unserem Kinde folgen, um als Herrin dort zu walten!' Es war ein sonnenheller Tag, als Eduard von Werloh in der Stadt anlangte, in deren Nähe daS Gut seines verstorbenen Betters belegen war. Um völlig unbekannt zu bleiben, stieg er in einem llnnen, wenig besuchten

Gasthause ab. „Ist die Frau bereits angelangt, die mit Herrn Erdmann zu reden wünscht ? fragte er den Kellner, der ihn die Stiegen hinauf geleitete. „Bereits seit einer halben Stunde, mein Herr. Ich habe ihr so lange da» für Sie refervirte Zimmer ge öffnet.' Mit diesen Worten ließ er Eduard in ei» Fremdenzimmer des ersten Stockes treten und entfernte sich sogleich wieder. Ein in fchwarz gekleidete» Frauenzimmer trat dem Ankommenden entgegen, eS war Martha. Werloh legte die Finger an die Lippen

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 26.09.1871
Physical description: 8
es im geheimen Schranke deS Verstorbenen, der sich im Sterdezimmer befindet. Aber dies ist gleich nach der Beerdigung auf Befehl der gnädigen Frau gerichtlich versiegelt ' „Ich müßte nicht Jahre lang auf Hallenberg gelebt haben, wenn ich nicht mit der Oertlichkeit verlram sein sollte,' meinte Eduard lächelnd. „AuS meinem ehemaligen Schlafzimmer führt eine geheime Treppe direct in das Gemach, allen Siegeln des Gerichts zum Trotz. Zum anderen nun! Wie erträgt die Baronin den doppelten Schlag des Schicksals

?' „Wie eine Heldin! nein, wie ein Engel!- rief Marlha lebhaft. „Ich beschwöre Sie, gnädiger Herr, seien Sie mit der guten unglücklichen Herrin. Ich will alles Böse vergessen, das Ihr mir angethan hobt, ober schont ihrer —' „Stil!,' — unterbrach Eduard sie. „ich habe Wich tigeres zu thun, Thatsachen will ich, keine Bitten noch Klagen.' Martha warf einen finsteren Blick onfWcrlob, der herzlos und kalt wie gewöhnlich ihr gegenüber saß, dann fuhr sie fort: „Frau von Holle nberg lebt in der festen Ueberzeugung

, ihr Sohn sei nicht todt, früber oder später müsse er gesunden oter von den Entsüh rern ausgeliefert werden. Bereits ist an alle Zeituu gen deS In- und Auslandes Nachricht gegangen und eine fürstliche Belohnung demjenigen zugesichert, der Nachricht über die Verschwundenen zu geben vermag.' „Hoffentlich wird alles vergebens sein,' murmelte Eduard vor sich hin, „eS giebt keinen treueren Bun desgenossen als der Tod. Der Knabe ist todt, muß todt sein, und da sein Leichnam bis jetzt nicht gefun

den ist, ein Testament nimmer zum Vorschein kommt, so bin ich Herr auf Hallenberg.' Er richtete noch einige Fragen an Marlha, die letzten Tage seines VetterL betreffend, dann erhob er sich und verabschie» dete das Mädchen. „Geh' jetzt,' sagte er, „nud kehre schleunigst nach Hallenderg zurück; ehe es Abend wirv, treffe ich selber dort ein und Morgen in der Frühe werde ich das Wiedersehen mit der Witwe meines geliebten Vetters begehen.' Aber Martha entfernte sich nicht. Sie blieb vor Eduard stehen, und ihrer sonstigen

demüthigen Gewohn heit entgegen, das Auge zu ihm erhebend, sagte sie m leisem, aber festem Tone: „Eduard von Werloh, soll ich Dich an jenen Tag errinnern, da Du zu mei nen Füßen lagst nni', meine Schwäche benutzend, mir schwurst, mich zu Deinem Weibe zu erHeden. Ich klage Dich nicht an, daß Du Dein Wort gebrochen, daß eine andere Deinen Namen trägt, daß ein anderes Kind, als das meine. Dich vor Gott und Menschen Galer nennt, aber Gottes Gericht wird Dich trcffen, Sag Du mir den Sohn gleich

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Page 1 of 6
Date: 11.06.1870
Physical description: 6
und gesprächiger war. Plötzlich trat ein Mann in die Veranda, «iy. Eleganz' Lud' berkeit, trotz femes weißen Haares. Er grüßte und nahm an dem Tische. Platz>..de»Eduard gewählt hatte. Seinen Kleidern entströmte ein seines Parfüm, daß man hätte glauben mögen, eine Dame befinde sich in der Nähe. Er schlürfte seinen Cacao mit einer fast weibischen Zierlichkeit. Nachd m er eine feine goldene Brille auf seiner etwas geröthete» Nase be festigt^ musterte er die Gesellschaft. Die reizende Agnes schien ihn zu fesseln

. „Himmel,' flüsterte er unwillkürlich halb laut vor sich hin; „da ist ja Ortelli !' Eduard hörte diesen Namen aussprechen. „Kennen Sie jenen Herrn ?' fragte er schnell seinen Nachbar. „Ich glaube, ja!'' antwortete der alte Stutzer. „Vor ausgesetzt daß es Ortelli ist.' „Er ist Ortelli aus Zürich.' „Ah, wie schön seine Enkelin geworden ist! Jchbe- vanere das arme Mädchen!' „Warum ? Warum?' fragte Eduard eifrig. „Daß sie die Enkelin dieses Mannes ist/' „Mein Herr, ich interessire mich für diese Fa milie

—- „Oder vielmehr für die junge Dame — habe ich Recht Z'? Mterte.de« Unbekannte. ..Ruw js», Ich theile» Sie mir mit, was Sie vonden VerhältnisfendeS alten Herrn wissen' mit? wo mich einglü«k- licher Zufall zusammengeführt hat.' Eduard nannte seinen Charakter und Namen. Der. Fremde war überrascht. „Sie sind der Sohn des Banqner'S Anton Roland?' fragte er. „Ja, mein Herr! ' „Ich preise mich glücklich, Sie kennenzulernen. Ihnen leiste ich gern den verlangten kleinen Dienst. Jener Christoph Ortelli

» zu. verdächti gen suchen. Setzt reist er mit seiner Enkeliu, die ihn stets begleitet, in ein Seebad. Mehr, mein Herr, kam, ich Ihnen nicht sagen.' Der alte Stutzer zündete seine Cigarre an und rauchte. Eduard glaubte den Mann gefunden zu haben, de» er brauchte: Daß der Fremde nicht gerade zu

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 18.06.1870
Physical description: 6
,' flüsterte Eduard ihm zu. „Was beliebt Ihnen, mein Herr?' „Dieser Mensch spricht ein zu gutes Deutsch, er kann kein Engländer sein.' „Ich halte ihn auch nicht dafür. Sie haben ihn also nie gesehen?' „Nie!' versicherte Eduard „Der Mann interessirt mich.' „Sein Gesicht ist classisch!' flüsterte der Commis. „Sehen Sie nur, wie er jetzt mit den Mundwinkeln zuckt; wie er die unschuldige Cigarre zerbeißt — viel leicht gefallen ihm die Course Nicht — ah, er ist ein Speculant;' Der Fremde zog ein elegantes

, mein Herr, was Sie such ten?' fragte Dorner lächelnd „Ja!' Er verneigte sich und ging, als ob er die Fort setzung des Gesprächs vermeiden wollte. Zwei Mi nuten später sah man ihn nicht mehr. Kaum war er verschwunden, als Dörner die Zeitung ergriff. „Vielleicht finden wir,' sagte er, „was den Mann interessirt' „Das wird schwer fein!' meinte Eduard. „Diese Seite muß die Nachricht enthalten; er hat das Glatt zurückgegeben, ohne es zu wenden ' „Haben Sie so genau darauf geachtet?' „Ich machte zufällig

die Bemerkung.' In diesem Augenblicke schlug eS auf dem nahen Thurme vier Uhr. Eduard stanir rasch auf. „Schon!' rief er. . - „Wohin?' „In das Comptoir/' „Ah, Sie arbeiten bei dem Vater!- „Und Papa ist ein strenger Chef. Bon vier bis acht Uhr bin ich an das Pult gebannt.' - „Um goldene Berge zu verdienen. Apropos, Herr Bekanntlich wurde zwischen den Vertretern de» Großgrundbesitzes und den übrigen verfassungstreue» Abgeordneten des böhmischen Landtages eine Art Com- promiß geschlossen

der Gotthardbahn auszuüben, oder gegen die Betheiligung Preußens und Italiens an dem Unternehmen zu Protestiren; daß es andererseits aber auch dem französischen Chauvinismus eine Art von Genugthuung geben möchte durch eine mehr oder weniger geharnischte Erwiederung auf einige Aus lassungen des Grafen BiSmarck in dem norddeutschen Parlament. Die ministeriellen Blätter gestehen selbst Roland, wie weit sind Sie mit der Enkelin des Schwei zers?' Eduard erröthete «Die junge Dame gefällt mir,' antwortete er ver

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Page 2 of 4
Date: 16.06.1875
Physical description: 4
Mannes glauben mußte, zumal tzer Fürst gerechten Grund zu der Annahme hatte, daß Ednard sich nuter den obwaltenden Umständen, be sonders nach dem Empfang der anonymen Zu» fchrift, auf die eine oder die andere Weise Antritt zu dem Feste verschaffen würde. Fürst*' war ein zu gewiegter Weltmann und Jntriguant, um nicht jeden möglichen Zwifchenfall in seine Berechnung zn ziehen. Eduard Fürst war mittlerweile an das Gitterthor der prächtigen Villa gelangt uud schaute in Gesell schaft einiger Neugieriger

aber andere Vergnüguugeu vor, -- schade, daß er in dieser Nacht schon fortreift.' ^Verlierst wohl eine gute Bantje an ihm, Jan,' versetzte der Andere, „wie nennt er fich doch. Dein Fürst?' „Hm, jetzt kaun ich Dir wohlZ sagen, eS ist der reiche Fürst***, ich glaube er ist mit Kaiser und ^Königen verwandt.' „Daß Dich, ein netter Junge, dieser Fürst, — die reichen Kaufleute fiud ihm wohl zu langweilig, darum fucht er fich andere Gesellschaft.' Beide lachten laut und wanderten weiter. AthemloS hatte Eduard

der Unterhaltung gelauscht. ' „Triumph -!' flüsterte er, „jetzt werde . ich'S Dir heimzahlen,! Fürst***, — Auge um Auge Zahn um Zahn. Die Nothwehr entschuldigt dieses Mittel.^ Rasch entschlossen zog er die Glocke, der Portier öffnete und dlickte'ben späten Gast erstannt an. ? . ^ „Wer find Sie?' fragte er zögernd. » : - . - „Wozu diese Frage?' versetzte Eduard stolz lltid barsch. . „Kennt Ihr Mich, nicht? Ich biu Fürst***.' '---ä^ ^ -s., Der Portler öffnete mit einem tiefen Bückling und stammelte

eine Entschuldigung. ' ' Eduard trat in die Blumenhalle, wo ihn ein Diener verwundert und mit uuverfchämten Blicken musterte. „Was starrst Du mich an. Schuft?' rief er zornig, „ich biu Fürst***, — melde mich Deinem Herrn, aber rasch, Esel!' > . - ^ ' Der Diener verschwand. Evuard '.warf sich in einen Sessel, »i« verächtliches Lächeln umspielte seine § Lippen.,, ' -,ti zu-- Nach wenigen Mifluten erschien der Gesandte, eben« ' falls einen raschen^ ekstauate«. Blick über die Gestalt deS GasteS gleiten lassend

. - > . - „Ah, dov soir. nleia Theurer!' ?rief Eduard, sich schwankend wie / ein Trunkener erhebend, „ich komm; spät, allein komme doch wie, Graf Jsolani, um Ab-i schied zu nehmen, reise in dieser Nacht schon^ fort. —^ Herrliche-Stadt,^.die« Hamburg, hab mtch zecht fürft-. lich darin amüsirt. auf Ehre,.Freund!'> . ? Der- Gesandte bemerkte - mit Entsetzen de« Zustand seines Gastes und versuchte es, ihn in ein abgelege?' i«es Zimmer. zuMrea< i „Durchlauchtc fchmien ermüdet zu sein, sagte er mit, > schmeichelnder

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Page 1 of 4
Date: 09.09.1875
Physical description: 4
halbwegs ein Ehrenmann ist,' versetzte Stelling, dem der Kopf bedeutend schwer war. „Es ist ein ganzer Ehrenmann.' „Pah, dann hätte er Sie nicht so bübisch entführt, doch fassen wir uns in Geduld, — diese Wasser» wauS darf sich rühmen, einen Advocaten über listet zu haben. — ES ist zum Tollwerden, Alles gieng so vortrefflich. — mit diesem Zeugniß in der Tasche —» „Geben sie eS mir, Stelling', bat Eduard drin- gtvd, „ich werde eS sicherer verwahren, auch sucht der Capitän

es nicht bei mir.' ..Das iß richtig, — wo ist eS denn nur — hier -- nein, das ist mein famoser Revers, den casfiren wir vorsorglich — alle Wetter, wie schwankt die Spe lunke hier.' Eduard mußte laut lachen und führte den Doctor besorgt nach dem Sopha, wo dieser wie betäubt hin sank; der Wein that In dem engen dumpfen Raum Ützt seine Wirkung: nach wenigen Minuten war er fest eingeschlafen. Eduard zerriß jetzt den Revers des DoctorS in kleine Stücke, und verbarg alsdann das für ihn so überaus kostbare Zeugniß des CapitäoS

auf seiner Brust, worauf er sich neben den Freund setzte. Von Gedanken und Träumen eingewiegt schloß er die Augen und war ebenfalls nach einer halben Stunde ent schlummert. Ralf, der Obersteuermann öffnete einmal leise die Cajütenlhür, und zog sich, als er die Schläfer erblickte schmunzelnd wieder zurück. ES war tiefe Nacht, als unsere beiden Freunde er wachten, und Stelling mit e^nem Fluch in die Höhe fuhr. Dichte Finsterniß umgab sie. Eduard tastete umher und ergriff des DoctorS Hand. „Wie geht

. „Was soll diese Entführung bedeuten, Capitän?' fragte Eduard, mit drohendem Blick vor »hm hin- tretend. Dieser kniff blinzelnd die Augen zu und versetzte dann trocken: „Eine kleine Spazierfahrt nach Spanien, mein bester Don! — Ihr Freund erspart dadurch die Reisekosten, da er Ihnen doch gefolgt wäre.' „Was sagen Sie, Capitän?' fragte Stelling bestürzt. „Daß wir uns in offener See befinden, Herr

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Page 2 of 4
Date: 06.09.1875
Physical description: 4
laut lochend vom Stuhl. Stelling fühlte allerdings auch den Boden mehr unter sich schwanken, als es die ruhige See verur sachen konnte, eS flirrte ihm vor den Augen und leise sprach er das Wort „Wasser' aus. Eduard brachte ihm rasch eine gefüllte Wasserflasche, welche der Doctor an den Mund fetzte und in langen Zügen leerte. „Das thut wohl,' flüsterte er, „weg mit der Flasche, wir haben den Zeugen zu fürchten. Lichter angezündet! He Capitän,' schrie er jetzt überlaut, „haben Sie schon genug

?' Dieser antwortete nicht, er schlief. „Gewonnen l' Die beiden Freunde reichten sich die Hände und blickten einander bedeutungsvoll an, worauf Stelling rasch die beiden Papiere zu sich «ahm und dieselben tu seine Brustttasche versenkte, während Eduard die Lichter anzündete. „Sie setzen mich ans Land, Fürst!' flüsterte Stel ling, und dann —' „Folge ich Ihnen,' versetzte Eduard fest. Er öffnete jetzt die Cajütenthür und rief den Ober« steuermaun herbei. — „Der Doctor hier hat die Wette gewonnen, wie Sir sehen

ten mißtrauisch auf die Freunde. „Ich muß jetzt anS Land.' begann Stelling mit erkünstelter Ruhe, „den Henker auch. Capitän Sal- vanvha ist ein tüchtiger Trinker, er hat mir, einen Meister auf diesem Felde, recht warm gemacht. Setzen Sie mich hinüber, Herr Fürst?' „Meinetwegen, die Abkühlung kann mir nicht scha« den,' versetzte Eduard gleichgültig, indem Beide Mine machten, die Cajüte zu verlassen. Diesen Augenblick schien Ralf, der sie stark be obachtet hatte, erwartet zu haben, mit einem Sprunge

war er an den Beiden vorüber oben ans der Treppe und ihnen höhnisch zurufend: „Sie werden doch dem Capitän eine gute Nacht wünschen !' war er hinaus die Thür hinter sich verschließend. „Verdammt!' knirschte Stelling, „hätten wir dm Burschen nur nicht gerufen.' „Der hätte uns so wie so nicht vom Bord ge« lassen,' seufzte Eduard, „was nun? — Ich strchk fast, lieber Doctor, daß Sie ein gewagtes Spiel ge» Wonnen haben.' Fortsetzung folgt.

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Page 7 of 8
Date: 19.09.1871
Physical description: 8
denn, mein Herr Gerdiag, Du spulst Schach dem König, Du sollst erfahren, ^daß mir noch andere Felder bleiben, — jetzt zu West« Hoff, der reiche Kaufmann wird hoch genug bezahlen müssen, daß seine Tochter eine „Frau von' wird. Habe ich Geld, habe ich Macht, das andere wird sich Joden.' Mit hoch erhobenem Haupte und völlig ruhigem Schritt verließ Eduard von Werloh den Garten und ging den Weg entlang, der zur Stadt führte. Nie mand konnte errathen, daß ein brandendes Meer der roiderstreitendsteu Gedanken

gönnt sein, Ihnen zu beweisen, daß Sie diese Hand, wenn auch einem Machtlosen, doch keinem Undank baren vertraut.' „Undankbar — gut, daß Sie mich darauf bringen,' fiel der Baron ein. »ES ist «in schreckliches Gefühl, Menschen, die man liebte, als schuldig überführt zu sehen, selbst der klarste Spiegel erblindet, trübt ein Fleckchen seiue Fläche. — Sie sind Bekannter des Hauses — Ihre Meinung als Ehrenmann — wie steht mein Better Eduard von Werloh z» der Toch> ter desselben, was halten

. Aber Alle» in dieiem Hause spricht mir zum Herzen und erleichtert mir meinen Borsatz.' Frau Marborn verbeugte sich dankend. „Kann eine einfache Frau, in bescheidenen Verhältnissen lebend, dem reichen Edelmann nützlich sein, so wirb sie es von Herzen beglücken. Womit vermag ich Ihnen zu dienen, Herr Baron ? „ Beantworten Sie mir eine Frage, Madame! In welchen Verhältnissen steht mein Beller Eduard von Werloh zu diesem Hause ?' »Herr Baron,' stammelte die Mutler Melanien'S verwirrt. „Seien Sie aufrichtig zu unserer

Aller Heil. Ma.» dame, aufrichtig wie >n der Beichte. Sie haben eine Tochter, schön uud liebenSwerth, wie der Ruf sagt. Herr von Werloh macht ihr den Hof, nicht wie ein bloßer Bewunderer der Schönheit und Anmuth, son dern in ernsterer Absicht, er legte Ihnen, d-r Mutter nicht ohne Absicht seine Aussichten sür die Zukunft dar.' „Ja, Herr Baron,' sagte Frau Marborn entschlossen, „ja, Eduard von Werloh spricht fast deutlich die Absicht aus, um Melanien'S meiner Tochter Hand, zu werben. Ich war ihm wohl

nicht, wie argwöhnisch, wie bitter ein Menschenherz wird, daS in seinen innersten Fugt» erschüttert worden. Ich habe Edunrd geliebt, wie einen Bruder geliebt!' Schmerzbewegt hielt er inne, dann sich nach einer Pause ermannend, fuhr er fort: „Und jetzt, Madame, da Sie selber den Stab Über ihn gebrochen, jetzt wird eS mir leichter, Ihnen auch meinerseits eine Schändlichkeit meines Vetters mitzu theilen. Ich war diesen Morgen im Comptoir Hei nes Banquiers, deS Kaufmannes Westhoff. Dort vernahm ich, daß Eduard

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Page 8 of 8
Date: 14.10.1870
Physical description: 8
und Fälschungen versucht, . und ^w,rd.daher ersucht, sich beim Ankaufe nur an die vbmbejnchneten Niedeilagen zu wenden, und die echte Reseda- KrMel-PvMd^vo^O»r^ in Vivn anSdlÄckkch zu verlanqen, sowie obige Schutzmarke »n beachten. Epileptische Krampfe (Fallsucht) heilt brieflich der Tpezialarzt für Epilepsie Dvctor 0. XMioel» in Berlin, jetzt: Lomsen- bS8 142.K . kroße t?. — Bereit« über Hundert gebellt. Neue Romane von Eduard Breier. Vom 15. Oktober angefangen erscheint in Wien: Eduard Dreier s Noman-Dil'li

(Neue S kr. Vibliotbek.) Der Zweck dieser in Lieferungen k 5 Kreuzer erscheinenden Roman-Bibliothek ist, dem Publikum anregende UnterhaltungSleltüre zu bieten. Außer der Billigkeit werden sich die Romane in dieser Bibliothek durch Neuheit auSjeichueu und beginnt die Neman-Bibliothek mit zwei von Eduard Breier verfaßten, bisher noch» nicht gedruckten Romane» WZ 1 Der eine ist ein historischer Roman au« der neueren österreichischen Geschichte, der andere ein Roman an« der Gegenwart- Im „Freimüthigen

, durchaus Neues uach noch nicht hellichten Quellen za bieten' Zu der erste» Liefemng von .Breicr'S Roman-Bibliothek^ beginnt: oller Minz unS Ulpuziner. Historischer Aoman au» der Zeit der Mitregentschast Zoftf II. Noch gleichzeitigen handschriftlichen Aufzeichnungen und bisher noch nicht benutzte» Original Quellen von Eduard ZZreier. In dem Romane erzählt der Verfasser, wie er zu den Original-Dokumenten gelingt und beweist, daß er > mit d es« Ankündigung kemem Schwindel huldige. ^ Der Roman

„Die Lampelbruder' spielt iu Böhmen, zeichnet sich durch eine spannende Hindluu?. reiche abwechselnde Szenme und dnrch markant gezeichnete Charaktere ans. E» ist ein historischer Roman fo inter essant und so gut, wieirgeud einer der zahkncheuBreier'ichell Romane. ^ Eduard Breier^s Roman-Bibliothek erscheint ans weißem Papier in gefälligem Format und werden in jedem Monate dre, Lieferungen, und zwar am S , lh. und 2Z. eine« jeden Monat», »»»gegeben. Jede Lieferung iß et Säten,stark» mit einem hübschen Umschlage

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Page 3 of 6
Date: 14.07.1874
Physical description: 6
haben dem Oberschützen« Meister in Bozen Eduard von Scala in Anerkennung stineS vieljährigen, sehr ersprießlichen Wirkens als Mitglied der Vorstehnng des HauptschießstandeS das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Der bisherige k. k. Notar zu Hopfgarten Dr. Jsidor Müller wurde seines früheren Amte« entho ben und angewiesen, sein neues NotariatSamt zu Rentte am IS. d. Mt«. anzutreten. (Entscheidung des Reichsgerichts.) Das Reichs gericht hat sich in seiner Sitzung vom 11. d. dahin

, wo selbst auch die Legitimationskarten verabfolgt werden. Die Mitglieder der internationalen Commission find Jof. I. v. d. Whngaert. Vertreter de« Verbände» deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Ber lin. Sigm. Sobernheim, Firma Gebr. Sobernheim, Berlin. I. G. Sting, Vorstand der LaiideSproducten^ Börse in Stuttgart. Carl Eisenreich, Vorsitzender deS Ausschusses des imkern. ProductenmarkteS zu Leipzig. Jacob Winter in Köln. Ernst Mayer in München. Eduard Eibler in Lindau. Jsidor Weißmann in Mannheim. Herrman Heller, Firma

Reicher. Arad. I. Schap- ringcr Fünfkirchen. I. Groäk. Firma Gebr. Gro-ik, Miskolcz. I. F. Daubeck. Brünlitz. Os. A. Fränkl in Krakau. Ernst Fischer, Firma Adam Fischer'S Sohn in Prag. Moriz Löwenfeld, Firma Löwen- seld k Hoffmann in Linz. Wilhelm Naschauer. kais. Rath in Wien. Julius Gold in Wien. H. L. Mandl in Wien. M. Wottitz in Wien. Neueste Poft. Prag, 11. Juli. Dr. Eduard Grrgr, Dr. Trojan und Dr. Czizek werden im Landtage unter Berufung auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer Wähler erschei nen

. Dr. Eduard Gregr gab bereits eine diesbe zügliche Erklärung ab. Unter Schmeykal'S Vorsitz constituirte sich hwte die deutsche höhere Töchterschule, deren Eröffnung i« October d. I. stattfindet. Der Unterrichtsminister, sowie die Mehrzahl der deutsch-böhmische« Reichsraths - Abgeordneten Haben zugesagt, dieser Anstalt die StaatSdoiation zu erwir ken, welche Herbst im Reichsrathe beantragen wird. Nürnberg, 11. Juli. Kronprinz Rudolph von Oesterreich kam heute inovAmto mit Gefolge hier an und reist heute

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Page 3 of 8
Date: 31.12.1872
Physical description: 8
. 151 Die I. Wohlgemuth'fche Buchdruckerei. 152. 3. Kräuwer'S Bierhalle. 153. Herr Josef Krä?tuer> Brauerei^ und Güterbesitzer, mit Familie. 5 . Dr. v. Grabmair seiu mit Familie. Dr. Johann v. Grabmayr der jüngere, Ad vokat, mit Frau., . Johann Büchner,- Gasthofbesitzer zur Kaiser krone,, mit Familie. 157. Die Handlung Joh. Bapt. Moar. 158. Herr Carl Moar mit Familie. 159. „ Dr. Eduard v. Larcher, Advokat und Kam merpräsident. 160. dessen Frau Gemahlin Autouia, geb. v. SHöpfer. 161. Herr Dr. Franz

vom h. Georg I. Klasse und des Ordens der eisernen Krone III. Klasse mit Familie. AloiS Kiechl, Stenereinuehmer in Sarnthal. Michael Graf ZalnSki, k. k. Kämmerer. Eduard v. Mayrhauser mit Familie, 247. Frau v. Walter, geb. Gräfin Küniak. 248. Excellenz Gräfin Trapp, geb. Gräfin Künigl. 249. Fran Baronin Eckhard, geb. Gräfin Kllnigl. 250. „ Valerie Riedlechner, geb. v. Pfchebulz. 251. Herr Graf Künigl, Probst v. Ehrenburg. 252. » Graf Künigl, k. k. Major a. D. 253. „ Wilhelm Wachtler, Handelsmann

277. 273. 279. 280. tt 1» 295. „ Josef Ladnrner mit Frau, 296. Die Schwestern Kinig. 297. Herr Johann Rainer, Handelsmann. 298. „ Josef Rößler, KnnstmÜhlbesttzer, mit 299 Kati Rößler. 300. Herr Franz Kaffanek, t. k. penf. Rechnunj 301. „ Josef Anzoletti, MusikvereinS-Kapellmch, 202. „ Eduard Pirchl und Gemalin. 303. Fräulein Anna Helweger. Private. 304. Herr Johann Kroat in GrieS. 305. Frau Antonia Kroat, geb. HaaS. 306. Herr Eduard v. LeurS, erzherzoglicher C Walter. 307 „ Johann Plattner

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Page 8 of 8
Date: 15.09.1871
Physical description: 8
T»a der Sehnsucht widerstehen, sich in so trautem Kreis?, der Schönheit uns Würde vereint, für die Beschwerden des kommenden TageS zu stärken. Und »och hätte ich gewußt, daß schon ein Anderer des Glü cks theilhaftig geworden, Ihnen den eisten Morgen» grüß zu bieten —' ..Herr JulinS Ewald, den wir in Karlsbad ken nen lernten ist Freund unseres Hauses, ein eben so gebildeter als ehrenwerther Herr, unterbrach ihn die Witwe und sich an Ewald wendend, „Herr Eduard von Werloh!' Die beiden Männer

verneigten sich kalt gegen ein» «oder, fast verachtend blickt« Eduard auf die kleine -Gestalt. „Und da habe ich gewiß eine sehr geistreiche Unter haltung gestört?' fragte er dann. „Ist eS mir er laubt, zu fragen, welchen Gegenstand sie betraf und «d eS mir vergönnt wäre, daran theilzunehmen, vor ausgesetzt, daß sie nicht Herzensangelegenheiten be rührte?' fügte er ironisch hinzu. „Unsere Unterhaltung betraf Zartgefühl und Man- Neswürde,' entgegnete das junge Mädchen ruhig. Themata dieser Art haben wenig

nach dem Befinden seines Vetters fragte Eduard zuckie mit den Achseln. „Nicht befiiedi-' Send,' sagte er, „eine nervöse Reizbarkeit hat sich Heiner Seele bemächtigt, die ihn nothwendig aufrei ben muß, uad mit Angst sehe ich den Tag immer näher rücken, der mir Reichthum und Stellung brin. Hcn soll, doppelt untröstlich, da ich dann allein auf der Welt stehe, wenn sich nicht ein Wtsen findet, das liebend meine Einsamkeit und meinen Reichthum mit Mir theilt.' Er blickte bei diesen Worten zärtlich in Melanie's

mich dessen, Herr von Werloh, ein Zufall führte uns zusammen, er ist ein Edrenmann.' Eduard lachte laut. „Das wundert mich nicht!' Tief er, „dieser Gerding war von jeher ein Anhänger Z>eS alten Testaments und —' „Herr von Werloh'.' Die Augen des jungen ÄlädchenS flammten, ihre Wangen waren bleich vor Zorn. Ewald lächelte. „Herr von Werloh irren, ich bin 'Zein Jude, aus innerster Ueberzeugung bekenne ich Mich zum Christenthum, das Mäßigung! lehrt und Nachsicht mit Anderer Schwäche.' DaS Erscheinen deS Mädchens

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Page 7 of 8
Date: 20.10.1871
Physical description: 8
und dennoch besaß er alles. wäS Mevschenwohlfahrt ans- Ma^t, DerBoden, aus dem er stand, war sein Eigen tum, freilich nur eine kleine Besitzung, aber andere UärsÜiche Miller nannte er Isein eigen; ein Weib, eine blühende Tochter bildeten seine Familie. Eduard von Werlöb nannte sich dieser Mann, der Besitzer von .HaAherg«'des letzten desStawm- Lichtechtes, seitdem der Sprosse Alwin« don Hallen- .Hxrg M todt eÄärt worden wär.^f '^arum Hr Edelmann, daÄ stille Gut in abgelege ter ^e^enii SüÜde^schtändS

im Sonntagsstaat aufgestellt. Jetzt kam es die Chaussee daher im Galop, es war der Wagen von vorhin; ein mehrstimmiges Hoch erschallte. Jetzt hielt der Wagen am Hause; Eduard von Werloh trat mit ausgebreiteten Armen ian den Schlag und empfing mit herzlichem Äruße die Tochter und dann die Gattin. Frau von Werloh war noch eben so schüchtern und still, eine blinde A^h^ngerin de^ oft des^ot^n W^l- leyS ihres Äatten, allste dieS qieM naih ihrer Äer- mähliion gewesen war» da, ^ der «detmana in sei- nen Erwartungen

aus eine reiche Heirath. getäuscht sah^ ^ie halte Eduard Wtung abgenöthigt, M lie ben, wenn ie sein Hkarqkt^ zu innigerer Leidenschaft geneigt war^ hatte ex sie me vermocht Und Leonore — mit fast ängstlicher Theilnahme ruhte das Auge des Vaters auf ihr, der kecke rosige Ausdruck ihres AntitzeS, der jugendliche Uebermuth, war daraus verschwunden, ihre Wangen erschienen hagerer und bleicher, und wie ihre Augen nicht mehr im alten Glanz leuchteten, so war auch ihr ganzes Wesen stiller und zurückhaltender

, muß malt sie mit geliebten Wesen theilen oder eine Fülle süßer Hoffnungen im Busen tragen.' „Und doch duldest Du un« nur kurze Zelt um ! Dich!' stet Käu 6on Werloh ein. ! „Meine Baha ist zu Ende, äüS der Liste der leben den Wesen H Eduard von Werloh gestrichen. Mein Haar wurde grau vor der Zeit, mein Herz alt votz !dem.' Wr. Nur eine Hoffnung, nur einen Äost habe uh noch: Leonore, die reichste der Erbinnen, einst dem. Höchsten, dem Edelsten vermählt zü sehen, sie glücklich zu wissen in den Kreisen

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