denn, mein Herr Gerdiag, Du spulst Schach dem König, Du sollst erfahren, ^daß mir noch andere Felder bleiben, — jetzt zu West« Hoff, der reiche Kaufmann wird hoch genug bezahlen müssen, daß seine Tochter eine „Frau von' wird. Habe ich Geld, habe ich Macht, das andere wird sich Joden.' Mit hoch erhobenem Haupte und völlig ruhigem Schritt verließ Eduard von Werloh den Garten und ging den Weg entlang, der zur Stadt führte. Nie mand konnte errathen, daß ein brandendes Meer der roiderstreitendsteu Gedanken
gönnt sein, Ihnen zu beweisen, daß Sie diese Hand, wenn auch einem Machtlosen, doch keinem Undank baren vertraut.' „Undankbar — gut, daß Sie mich darauf bringen,' fiel der Baron ein. »ES ist «in schreckliches Gefühl, Menschen, die man liebte, als schuldig überführt zu sehen, selbst der klarste Spiegel erblindet, trübt ein Fleckchen seiue Fläche. — Sie sind Bekannter des Hauses — Ihre Meinung als Ehrenmann — wie steht mein Better Eduard von Werloh z» der Toch> ter desselben, was halten
. Aber Alle» in dieiem Hause spricht mir zum Herzen und erleichtert mir meinen Borsatz.' Frau Marborn verbeugte sich dankend. „Kann eine einfache Frau, in bescheidenen Verhältnissen lebend, dem reichen Edelmann nützlich sein, so wirb sie es von Herzen beglücken. Womit vermag ich Ihnen zu dienen, Herr Baron ? „ Beantworten Sie mir eine Frage, Madame! In welchen Verhältnissen steht mein Beller Eduard von Werloh zu diesem Hause ?' »Herr Baron,' stammelte die Mutler Melanien'S verwirrt. „Seien Sie aufrichtig zu unserer
Aller Heil. Ma.» dame, aufrichtig wie >n der Beichte. Sie haben eine Tochter, schön uud liebenSwerth, wie der Ruf sagt. Herr von Werloh macht ihr den Hof, nicht wie ein bloßer Bewunderer der Schönheit und Anmuth, son dern in ernsterer Absicht, er legte Ihnen, d-r Mutter nicht ohne Absicht seine Aussichten sür die Zukunft dar.' „Ja, Herr Baron,' sagte Frau Marborn entschlossen, „ja, Eduard von Werloh spricht fast deutlich die Absicht aus, um Melanien'S meiner Tochter Hand, zu werben. Ich war ihm wohl
nicht, wie argwöhnisch, wie bitter ein Menschenherz wird, daS in seinen innersten Fugt» erschüttert worden. Ich habe Edunrd geliebt, wie einen Bruder geliebt!' Schmerzbewegt hielt er inne, dann sich nach einer Pause ermannend, fuhr er fort: „Und jetzt, Madame, da Sie selber den Stab Über ihn gebrochen, jetzt wird eS mir leichter, Ihnen auch meinerseits eine Schändlichkeit meines Vetters mitzu theilen. Ich war diesen Morgen im Comptoir Hei nes Banquiers, deS Kaufmannes Westhoff. Dort vernahm ich, daß Eduard