, ?ost> - g. 1.35. ?ür » g. 2.70 Lvstelluii^ell veräen rgclit^kiti^ erbeten au äis ^.ämmistration äsr voust. LvMör ^situug. Das deutsche Prag. Vom deutschen Prag handelte die Rede, mit welcher heut vor acht Tagen Herr Professor Dr. Knoll den Deutschen Verein in Prag darüber be lehrte, was die goldene slavische Praha des Herrn Dr. Tscherni ohne unsere deutschen Vorfahren und daß Prag selbst heute noch ein jämmerliches Kräh winkel wäre, wenn der Plan, alles Deutschthnm aus Prag auszumerzen, zum Unglück
für Prag, für Böhmen und das ganze Reich ausgeführt würde. Doch dürfte sich in dem Herzen manches der Zuhörer, welche dem Vortrage gespannt lausch ten, die Empfindung geregt haben, daß es viel leicht doch nicht so weit hätte kommen müssen, als es gekommen ist, daß jene markigen Vorfahren, welche das deutsche Prag begründet und zur Blüthe gebracht haben, es besser verstanden auf begehr liche Finger kräftige Hiebe zu führen! Vornehm lich um des schönen männlichen deutschen Stolzes willen
, der aus ihm spricht, verdient dieser Vor trag die weiteste Verbreitung nnter den Deutschen Oesterreichs, denn dieser kräftige Stolz bietet die Bürgschaft, daß die Deutschen Prags fürder die Uebergriffe, Ungerechtigkeiten und Bedrückungen nicht ruhig dulden werden, denen man sie aus setzt, hiefür bürgt insbesondere das in diesem Mo mente wie eine strenge ernste Mahnung klingende Schlußwort, das der verdienstvolle Redner dem Altmeister Goethe entnommen hat. Wir geben nachstehend eine Skizze des Knoll'schen Vortrags
den Stempel ihres Geistes aufgeprägt haben. Denn wer vermöchte sich diesem Eindrucke zu entziehen, der in solcher stillen Mondnacht auf den Ringplätzen der Altstadt unbefangenen Geistes sein Auge schweifen ließ über die hochgiebeligen Patri cierhäuser und die schlanken, zierlich behelmten Thürme! Und würden unter solchem Eindrucke nicht blos wie der Scherz eines neckischen Kobol des erscheinen, wenn plötzlich von den Mauern jenes gothischen Nathhanses her, das die deutschen Schöffen Prags vor mehr als 500
Jahren zum Sitz der!städtischen Behörden gemacht, der Ruf erschallte von dem slavischen Prag! Redner ge mahnt sodann an den deutschen Ursprung jener Ge bäude, Paläste, Brücken, an die Werke der deut schen Erzgießer, Maler, welche die Stadt schmücken. So wie der äußere Ausbau, entstammen auch die inneren Institutionen Prags deutschem Geiste. Die Entwicklung des Schulwesens, die Errichtung der Technik, des Konservatoriums, der Acadeinie für bildende Künste sind deutschen Ursprungs, deutsche Kaufleute