Nr. 232 Mittwoch, den 12 Oktober tSSV. Politisches Pech. Ein polnischer Be richterstatter wollte seine in Budapest gemach ten Beobachtungen seinem Blatte telegraphiren. Er setzte sich hin und schrieb mit hierogly phischen Zügen den Bericht, der da begann: ^Budapest, Baron Banffy' — Er erzählte, was der ungarische Ministerpräsident gesagt und was man über Baron Banffy denkt. Sodann wurde die Depesche einem Boten übergeben, der aufs rascheste zum Telegraphen stürmte, aber in der Eile ebenso wenig
wie der Absender darauf achtete, daß — die Adres sierung vergessen worden war. Nun, der Beamte am Telegraphenschalter konnte dies nicht ahnen und mußte die Einleitung-worte „Budapest, Baron Banffy' als Adresse neh men, so daß denn auch das Telegrai::m auf das prompteste an den Lenker der Geschicke der Stephanskrone abgieug. Was Se. Ex cellenz mit der 700 bis 800 Worte zählenden Depesche angefangen, darüber wissen wir kei nen Aufschluß. Eines ist aber sicher, daß der Absender, der zerstreut
, wie nur ein deutscher Professor, das Unglück verschuldet, nachtschla fender Zeit geweckt wnrde und seine eigene Depesche mit dem Vermerk zurückerhielt, daß man sie von Budapest als offenbar irrig an Baron Banffy adressiert, zurückgeschickt habe. Die eine Beruhigung hatte aber der Mann, daß er in uneigennützigster Weise einen Mi nister der jenseitigen Reichshälste gründlich und gewissenhaft — gewaschen hat. Ein Anarchist Ein wohlhabender Land wirth in Großwardein, namens Blasius Szabo, erschien
und Gleichberech tigung „gerettet' werden. Quotenverhandlung. Budapest, 12. Oktober. Vorgestern be gannen die Berathungen über die Quoten frage. Ein Einvernehmen ist ausge schlossen. Hier verlautet, das österreichische Parlament werde demnächst ausgelöst. Dr. Bareuther. Wien, 12. Oktober. Der Abgeordnete für den Städtebezirk Eger. Dr. Ernst Bareuther, der aus der Deutschen Volkspartei, deren Mitbegründer er war, ausgetreten ist, ivird in engere Fühlung mit der Schönerer-Gruppe treten, die für den 23. Oktober