waren Fragen, die mit Blitzes schnelle Doktor Brand'S Gehirn durchzuckten, jür die er aber keine Lösung, auf die er keine Antwort fand, — keine Antwort, die das Dunkel lichtete. DaL Fest verlies voller Leben, Bewegung und obligater Laugeweile, wie derartige Vergnügungen stets zu verlaufen pflegen, ohue daß Doktor Brand im Stande gewesen wäre, Dem, was er wissen wollte, ans die Spur zu kommen. Die Baronin war freundlich zuvorkommend gegen ihn, wie gegen ihre übrigen Gäste, aber keiu Blick, keiu Wort
5.-.^ - durch wohlmeinenden Rath FreuudeSrechte erwor ben hat. Hugo Brand war mit sich selbst unzufrieden, als er endlich mit einem ganzen Schwärm der geladenen Gäste das HanS verließ; er sagte fich, daß er durch die Folgeleistung jener Einladung gegen die Grund sätze ve.stoßen hatte, an welchen er sonst mit Zähig keit hing, um trotzdem einem Ziel, welches er eigent lich selbst nur als Chimäre bezeichnen kounte. nicht um ein Atom näher zu kommen, und er faßte so mit, sich aufraffend, auch den Entschluß, dasselbe uicht
weiter zu verfolgen. Wozu seine Kräfte zer- spittern in müssigen Grübeleien über unnütze Dinge? Es war dies seiner selbst unwürdig. Sobald Hugo Brand einmal über Etwas mit fich im Klaren war, wich er auch uicht mehr ab von dem Wege, welchen er fich als den richtige» vorgezetchnet sah. nd ob wohl noch manche Einladung des Ehepaares Mol dau in das stille Doktorhaus gelangte, wies er doch dieselben alle, anstrengende Berufsthätigkeit vor schützend, mit solcher Entschiedenheit ab, daß sie endlich unterblieben
; vielleicht war die Ursache hierzu in dem Umstände zu suchen, daß die Mutter des BarouS zu einer verheiratheten Tochter gezogen war. Hugo Brand hörte, wenn er gelegentlich einmal Erkundigungen einzog nach Hilda vou Waldau, allerorts, daß fie schön gefeiert, glücklich sei. uud so fand er denn keine Veranlassung, fich ihr zu nahen; ja, eS geschah sogar, daß die Erinnerung an seine ehemalige Patientin nach und nach ver blaßte in seinem Gedächtnis, paßte ihre vornehme Erscheinung doch so gar