Nr. 111 »Bozner Zeitung' (Südtlroler Tagblatt) Freitag, den 16. Mai 1902. Widerspruch erfahren. Obwohl der französische Minister des Aeußeren und der französische Bot' schafter in Rom seinerzeit den Italienern dieLlnter- stützung Frankreichs bei einer Expedition nach Tri polis quasi zusagten, hat sich jetzt das Blatt gewendet und man vernimmt aus Paris Stimmen, die darauf hinweisen, daß diese Besitzergreifung die französischen Interessen unter Umständen schädigen könnte. Ja, es liegt sogar
gespielten Sätze aus dem Klari netten-Quintett in A-dur von Mozart. Auch die Violin fantasie „Jl Trovatore' von Hard wurde recht gut vor getragen. Der Löwenanteil an dem Erfolge des Abends fiel auf den Bozner Männer-Gesangverein, der in seiner bekannten, feinsinnigen Weise mehrere, da runter auch volkstümliche Lieder vortrug. Den meisten Beifall fanden die beiden Volkslieder „'s schönst' NöSle' von I. Zehngraf und „Liebes scherz' von A. W. Sterch, sowie der Walzer „Am Plattensee' von Th. Fahrbach
, von dem auf allge meines Verlangen die letzte Strophe wiederholt werden mußte. Den Schluß bildete der in markiger Weise und mit Hingebung vorgetragene Männer chor .,Jm deutschen Meist und Herzen sind wir eins' von E. Kremser. ** Grie/er Kur-Konzert. Das Programm für das heute Freitag nachmittags um 4 Uhr im Griefer Kurhause stattfindende Konzert der Bozner Vereinskapelle umfaßt folgende Nummern 1. „Wienfrieden', Marsch von Nickel. 2. Ouvertüre z. Op. „Lustige Weiber von Windsor' von Nicolai. 3. „Karten-Walzer
in Tirol und Vorarlberg ihr 30jährigeS Stiftungsfest. Zu den Festlichkeiten sind Gäste aus Innsbruck, Kufstein, Brixen, Bruneck, Meran und Trient angemeldet. Am ersten Pfingstfeiertage finden zwei Konzerte statt, und zwar: das erste Konzert (Harmoniemusik) nach mittags 3 Uhr im. Bozner Hof, verbunden mi Volksspielen, Juxpost, Luftschlangenwerfen :c.; das zweite Konzert (Streichmusik) abends 8 Uhr im Bürgersaalgarten mit Gesangsvorträgen des Gesangs klubs „Typographia' Bozen, Juxpost, Luftschlangen
. Am 15. ds. standen die Beiden vor dem in solchen Preßangelegenheiten zuständigen Bozner Bezirksge richte. Beide Angeklagten beteuerten ihre Unschuld, beziehungsweise ihre Unkenntnis der einschlägigen Verordnungen. Abgeordneter Jungmann meinte, er begreife nicht, daß man den Hektographen wie eine Druckerpresse behandeln wolle, übrigens sei ihm der Hektograph unentbehrlich und er wisse nicht mehr, wie sich unter den obwaltenden Verhältnissen ein Abgeordneter mit seinen Wählern ins Einvernehmen setzen solle. Herr