Nr. 88 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den 19. April 19V1. unter den Kriegsnachriä)tcn. . . „Was?!' schrhe er nach einer Weile, „da finde ich ja rm ganzen fünf Gefallens! Marsch hinaus, ihr Hundeseelen!' — Heiteres aus der Gerichtspraxis. Ein Mit arbeiter schreibt der »Franks. Ztg.': „Ich zeige hierdurch an. daß auf dem Speicher des Landwirts N. eine erh^nkte Leiche gefunden ist. Vorgestern war sie noch lebendig und nannte sich Heinrich Schulze,' so meldete der Polizist
beleidigt. Während Schlauheit allemal Wütond sich verteidigt. Nenn' den Schlingt liederlich. Leicht wird vr's verdaue»?; Nenn' ihn dumm, so wird er dich. Wenn er kann, verhauen. später, nämlich ini Sommer 1234, berief der Graf von Tirol eine Versammlung nach Bozen, wobei unter anderm beschlossen wurde, auch die Eisack- brücke wieder herzustellen: die Nentscher, die Grie- er, die Herren von Marötsch und die Bauleute von St. Afra sollten die „Eiirzbäumc' (die großen Balken) liefern, verschiedene Bozner
Bürger das onstige Material und die Verwaltung der bischös- ichen Güter treffe die Verpflichtung, die Arbeiter zu verköstigen-, dabei wurde besonders hervorgeho ben, daß für jeden zubehauenen Baum den Werk- Leuten ein Eimer Wein verabreicht werden müsse. So erstand die neu? Brücke unter manchem guten Trunk und manchem Hoch auf die Stadt Bozen und auf den Grafen von Tirol. Das >var dazu mal!. — Der modern« Staat aber verlangte gar, daß die Bozner die im Zuge einer Neichsstraße ge- kigLne Brücke
selbst bauen, oder auf das Mautrecht verzichten sollten, welches ihnen seinerzeit als Ent- chädigung dafür bewilligt wurde, daß ein früherer Landesherr ein ihm von der Stadt Bozen gewählt es stattliches Darlehen nicht zurückzuzahlen ver mochte. Es hat viel gebraucht, diesen Standpunkt durchzusetzen — nun> abclr sollen wir die neue Eisack- brücke sicher bekommen! Nachricht?« ms Tir«!. Einst und jetzt. Im Jahre 1897 brannte die Bozner Eisackbrücke ab und soll nun endlich, nach 7 Jahren, nachdem das damalige
„Povisorium' im Juni 19V1 auch zuni Teile von den Fluten des Eisack mitgerissen und südwärts getragen und in der Folge über behördlichen Austrag wieder geflickt wurde, durch eine moderne eiserne Brücke ersetzt werden. Länger hat die Lösung solcher Brücken fragen auch im grauen Mittelalter nicht gedauert, wie in einem Bozner Feuilleton der Münchner „Allg. Ztg.' erzählt wird. Im Jahr- 1227 wur den eines Tages der Rentscher Bach und der Ei sackfluß rebellisch und diese zwei ungeschlachten Ge seilen rissen