und Vertretungen der verschiedenen Ver eine und Korporationen. Dem Bürgermeister- Regierungskommissär erklärte Finzi, daß keine administrative Aenderung im Gebiete vqrge- Cr lieft keine Zeitung Bei dem ungeheuren Hinaufnumerieren der Preise aller Bedarfsartikel sind in Teutschland auch die Zeitungen nicht verschont geblieben. Wir lesen K. B. bei den Münchner Zeitungen vom vergange nen Freitag — Einzelpreis 50.000 Mark — vom vergangenen Samstag -—Einzelpreis 60.000 Mk. Das klingt geradezu haarsträubend
und man be greift es, daß gar mancher durch diese Ziffern abge schreckt wurde und sich zum Verzicht auf das Lesen entschloß. Denen kommt aber der Feuilletonisr der „Münchner Ztg.' gerade mit den richtigen Vorhal ten, um ihnen den Kopf zurecht zu setzen und zeigt ihnen am eigenen Beispiel, wie sehr man sich durch die Abkehr von der Zeitung in Schaden setzt. Die Null, schreibt er, ist die anhänglichste Zahl, d. h. sie wird immer von neuem hinten angehängt, zum Zeichen, daß unsere ganze Wirtschaftspolitik
die Zeitung zu teuer vorkommt, fluchen ne der Zeitungsfrau etwas vor odTr schreiben dem Verlag jene Briefe, die sie logischerweise an die Papierfabriken und andere Instanzen zu ricbten i bätren. Also ich zähle nicht zu diesen kurzdenken- ! den Zeitgenossen, die dem Herrn A. die Fenster- i scheiben einschlagen, wenn sie dem Herrn B. den Standpunkt klarmachen wollen, und deshalb sagte ich der Zeitungsfrau höflich aber entschieden: „Ich kann die Zeitung nicht mehr erschwingen, und des halb schwinge
du dich!' Ich glaube nämlich, daH die Zeitung etwas Nicht-Lebenswichtiges und da her Entbehrliches sei. Am ersten Tag habe ich mich auch ganz Wohl gefühlt: ich war riesig froh, daß ich dem Boanerkare seine neueste Pariser Hetzrede nicht mehr zu lesen brauchte, und nicht wußte, welche Sprünge wieder der berühmte Springklown Dollar gemacht hatte. Am z w e i t e n Tag aber schon hatte ich einen Zu sammenstoß mit meiner Braut/ Nämlich sie hatte für die Postkarte, auf der ich ihr mitteilte, daß ich sie herzlich grüße
und küsse, fast so viel Strafporto zu zahlen, als eine Woche Zeitungsbezug kostet. „Ja, du Hammel, 'sagte sie (das ist ein Kosewort, aber sie wendet es nur an, wenn sie wütend ist), „weißt du denn nicht, daß ein neuer Posttarif ein geführt ist?! Liest du denn keine Zei tung? Und da kam es mir zum ersten Male so vor, als ob das Abbestellen der Zeitung doch nicht die richtige Ersparnis wäre. Am dritten Tage passierte mir schon wieder so etwas Erfreulichem Da verweigerte man mir nämlich in einem Geschäft