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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 04.05.1923
Physical description: 8
werde. Hohe, düstere Zy pressen, den Riesen aus Sagen und Märchen glei chend, standen die Ehrenwacht, rund um das Hotel. Von ferne klangen die leisen Töne einer Gitarre und nach einer Weile näherte sich ein alter, dürftiger Bettler. Er sang mit seiner gebrochenen Stimme emige italienische Weisen. Spöttisches Lachen, das Anige Mitglieder der Gesellschaft erhoben, lohnte die Bemühungen des armen, alten Mannes. - „Schweigt! schweigt!' rief mit gramerfüllter ^nmme der alte Giuseppe Verdi, der zufällig

. Weißt du (Verdi gebrauchte seiner Umgebung gegenüber gewöhnlich die Anrede Du) wer dies ist?' wandte sich Verdi an meine Frau, die seine Schülerin war und zur selben Zeit an der kaiserlichen Oper in Moskau als Sängerin wirkte. „Nein,' antwortete sie. „Wer ist dies?' „Einst war er eine Berühmtbeit, Armaldi.- In der Skala lauschte man ihm in Bewunderung, und seine Stimme rührte manche zu Tränen.' „Was kann man machen, Meister?' warf ich ein. „Wir können ihn unmöglich so von uns ziehen lassen

,' unterbrach mich meine Frau heftig.- „Das Leben ist nun einmal so. Man lebt und schreitet über Prunkteppiche und stirbt auf Stroh,' antwortete Verdi. „Aber das soll nicht so kommen in diesem Falle.' „Nun, denke an Ausweg und Hilfe!' entgeg nete ich. „Ja, ich weiß etwas. Hier finden sich viele Eng länder und reiche Amerikaner. Meister, Sie sollen mir helfen!' Meine Frau wehrte sich und wandte sich an den alten Sänger. „Caro Arnaldi, können Sie mich mit der Gi tarre begleiten, zur Arie Gildas

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 23.04.1902
Physical description: 8
die Hochzeitsfeierlichkeiten des Herzogs von Genua mit einer bayerischen Prinzessin stattfanden, wobnte König Humbert und >die Kömgin Margherita den Vor- stellungenimddem Richarid Wagner-Concerte bei, jenen: Concert, das die Stadt damals eigens für den Hof angesetzt hate, und überall, auch in Florenz, Turin usw. war der Zei? chen der Verehrung für den Heimgegangenen deutschen Meistsr. kein Ende. Italiens größter- Componist Giuseppe Verdi hatte iseinem Schmerze über den Tod des auch von ihm hochge schätzten Genius in einem Telegramm

, in ßhrer Absprache, von allen nurl irgend erregbaren hervorva? gendsten italienischen Sängem unter einem ihrer besten Dirigenten auszugestalten. Die Verwirklichung dieses Planes am Königlichen deutschen Landes-Theater zu Prag er- lveckte im Publikum einen demrtigen Jubel und Enthusias mus, daß in mir alsbald der Wunsch erwachte, sowie ich einst Zeuge jener außerordentlichen Wagner-Feste in den italieni schen Residenzen gewesen, nun auch eine entsprechende Verdi- Fe:er in der Hauptstadt des Deutschen

und zu vertiefen, an einem weithin leuchtenden Beispiel zu bezeugen, mögen die Berliner Verdi-Festspiele dienen. Als ich bei den vorjährigen Festspielen dem Maestro Vignai einmal den Vorschlag machte, nun mit seinen Sängern dem Prager Publikum ein WagMvsches Werk vorzuführen, Mlmjal die italienische Lluffasstmg eines solchen unser Publi kum lebhaft intewssiren möchte, da wies der seltene Künstler^. Äes entschieden zurück. Das müssen wir uns von euch Deutsckien Vorspielen lassen; Beetboven und Wagner

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