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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 20.07.1899
Physical description: 8
überall nur eine gruppenweise Besichtigung möglich war. Doch der Schloß herr erschien überall, war bemüht bei allen selbst Cicerone zu machen. Im prunkvollen Rittersaal wurde ihm das bereits erwähnte Diplom überreicht und ein Chor gesungen. Nur zu rasch nahte die Stunde des Abschieds von Welsen- stein. Man mußte daran denken die Station Freienseld zu erreichen, um den Zug nach Sterzing nicht zu versäumen. Vorstand Heigl ergriff wieder im Namen Aller das Wort um dem herzlichsten Danke der Sängerschaar

beredten Aus druck zu leihen — dann trennte man sich unter Hände- schütteln vom Schloßherrn und seiner Mutter und rief sich aus's Wiedersehen zu, denn Professor Mair versprach auch nach Sterzing zu kommen. Als die Station Freienfeld erreicht war, erfuhr man zum größten Bedauern Aller, daß der Zug eine beinahe einstündige Verspätung habe! Und die überwiegende Mehrzahl der Sänger wollte noch nach Tisch die Kaiser Franz-Josess-Klamm besuchen ! Doch da war nichts zu machen, man mußte eben warten

, wollte man nicht in der Mittagshitze den Weg nach Sterzing zu Fuß zurücklegen. Endlich war auch die Zeit des Wartens!- um, man bestieg die Waggons und fuhr wieder gegen Norden. Auf der Station Sterzing gmg es mittlerweile lebhaft her. Am Perron postirte, die Stadtkapelle und der Männer - Gesangverein zur officiellen Begrüßung der Gäste, am Bahnhosplatz stand das Publikum, das, da Sonntag war, zahlreich sich eingefunden Hatte, um die Ankunft der Jnnsbrucker Gäste mitanzusehen. Als der Zug einfuhr, intonirte die Musik einen Marsch

accom- paanirt, vortrug/ Frau von Pretz war in Sterzing lange nicht mehr gehört worden, und ihrem Auftreten wurde deshalb mit begreiflicher Spannung entgegengesehen. Ihre Stimme ist voll wie vor Jahren, ihr Vortrag hat sich entschieden noch vertieft, das bewies sie am besten im „Erlkönig'. Die Arie „Er liebt mich' aus der Oper „Das Glöcklein der Eremiten' von Maillard und „O bleib bei mir' von Pembaur waren reizend anzuhören. Der Beifall, der ihr in reichlichem Maße zutheil wurde, war spr-ntan

und aufrichtig, der mehrmalige Hervorruf keine bloße Höflichkeit. Im Namen des Männer-Gesangvereins Sterzing wurde der Sängerin vom Vorstande ein schönes Rosenbouquet überreicht. Das Orchester endlich spielte vortrefflich, besonders freundlich wurde ein Quartett für Pianoforte, Flöte, Violine und Cello, betitelt: „Nordisches Bouqet' aufgenommen. Einige schneidige Märsche wurden als Zugabe geboten. Bald nach Mitternacht waren die Productionen zu Ende — eben als sür die Jnnsbrucker Sänger die Zeit

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