. natür lich mit voller Gewissensruhe, daß oie Bur schen zur kritischen Zeit in seinem Gästhause gespielt hatten. Dieser gelungen^ Alibibe weis bewahrte sie vor Strafe und gab'ihnen gleichzeitig Gelegenheit ein Ultener Nacht^ bukenstückl der Nächwelt zu. überliefern, an dem sich heute noch 'edor Ultener ergötzt » Es soll äuck vorkommen, daß die Nacht buben einen Wageu zerlegen, die. Bestand teile auf das Hausdach, des Besitzers prakti- dem Finger den jungen della Rebbia. Sie errötete, erhob
sich mit aufgeregter Hast und tat einige Schritte vorwärts: dann aber^blieb' sie wieder- unbeweglich und wie sprachlos stehen. Orso, der jetzt ganz in ihre Nähe ge kommen war, sah sie neugierig an. „Sie sind,' fragte sie mit bebender Stimme „Orso, Antonio della Rebbia? Und ich — ich bin Colomba. „Colomba!' rief Orso. und'schloß sie mit einem zärtlichen Kusse innig in seine Arme. Der Oberst und seine Tochter waren etwas erstaunt darüber,.. denn in England ist es nicht Sitte, sich' auf offener Straße zu um armen
zu ihrem Bruder auf, der aber ließ sich nicht-lange nöthigen, und so be gaben sie sich alle miteinander in die große Gaststube, welche dem Obersten zugleich als' Salon und Speisesagl diente: Als das Fräu lein della Rebbia der jungen Engländerin vorgestellt wurde, verneigte sie sich tief, ohne ein Wort dabei zu sagen. Ihre Mienen ver rieten- deutlich' die verlegene- Bestürzung^ welche sie empfand, denn es war vielleicht zum ersten Male in ihrem Leben. daA sie mit vornehmen Fremden in Berührung kam. Trotz
alldem aber hatte ihr Benehmen nicht den geringsten Anflug von Kleinstädterei. Was darin linkisch war, verbarg sich hinter dem Fremdländischen, und gerade deshalb erregte e^Mis Nevils Wohlgefallen. Da die sämtlichen Räume des Hotels für den Ober sten und seine Begleitung in Beschlag genom men waren, und auch nicht das kleinste Zim mer mehr zur Verfügung stand, ließ. Miß Nevil sich in ihrem Wohlwollen, oder viel leicht besser gesagt, in ihrer Neugierde soweit herab, dem Fräulein della Rebbia das Aner