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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 15.05.1924
Physical description: 8
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 15. März 1924 Nr. 112 für die Finanzprobleme und wollte immer di rekt mit den Interessierten in Kontakt treten, nicht nur mit den Vertretern der Banken und Kassen. So konnte Piazza, mit dem Briese des Prä sekten, der ihn zu seiner Ernennung beglück wünschte, und einem Briese des Unterpräsekten ausgerüstet, am Donnerstag letzter Woche im Rathaus in Bozen ein Dutzend Persönlichkeiten als Vertreter des Großbesitzes um sich versam meln. Mit ihnen arbeitete Piazza

ein Finanz programm aus, das er der Regierung unterbrei ten wollte. Im Zusammenhange mit dieser Tä tigkeit Piazzas verbreitete sich das Gerücht, daß ein von der Regierung unterstütztes Finanzinsti tut in Bozen errichtet werde. Ja, gerade am Tage vor seiner Verhaftung soll Piazza von Bo zen nach Rom abgereist sein, um dort seine S a- nierungspläne vorzulegen, deren Haupt- grundzüge folgende waren: Vorschlag an die Re gierung, dieKriegsanleihemit 10 Pro zent einzulösen; da aber bekanntlich die Regierung

werden. Weitere Details die ses Projektes sollten im Verlaufe dieser oder der nächsten Woche besprochen werden.' Ein Sonderberichterstatter meldet dem „Tren- tino' noch folgendes: „Piazza war in Trient schon bekannt, weil er als Präsident der „Magaz- zini Generali' unmittelbar nach dem Kriege das Gebäude der Exportgesellschaft in der Via Va- netti gekauft hat. Die Teilhaber dieser Gesell schaft zeigten damals den Piazza der Staatsan waltschaft wegen Betruges an. Indessen erschien nun Piazza als Delegierter

des Präsekten zur Revision der Aktiengesellschaften im Hochetsch. Er kannte sich auf diesem Gebiete natürlich vor trefflich aus. In seiner offiziellen Eigenschaft als Revisor arbeitete er munter auf die Gründung einer neuen Gesellschaft los, von der er den Aktionären goldene Berge versprach. Seine Rundschreiben an die Aktiengesellschaften, in denen er zur Vorlegung der Bilanzen aufforderte, trugen den Stempel des' Tribunals, den sich Piazza anscheinend widerrecht lich angeeignet hatte.' Soweit der „Trentino

'. Daß sichrer Herr Piazza behördliche Eigenschaft auch hier in Bozen.beizulegen verstand und mit be hördlichen Empfehlungen operierte, ist auch uvs sei nerzeit zur Kenntnis gelangt. Londoner Silber. Die Riesenstadt an der Themse mit ihren 7^2 Millionen Menschen bildet für den Reisenden stets einen Gegenstand fast ängstlicher Neugier. Aber schon bei seiner Ankunft in Liverpool-Street über rasch ihn die Großzügigkeit und Geschäftspraxis des Engländers. Die Fahrkarte wird bereits- im Zuge abgefertigt

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 15.05.1924
Physical description: 8
ihrer Verwundeten ist jedenfalls noch viel höher. Er beutet wurden zirka 14.000 Stück Rindvieh und 300 Kamele sowie große Mengen von Lebens mitteln. Die Zahl der Verluste bei den Kolonial truppen ist 23 Tote und 124 Verwundete, die sich jedoch ausschließlich aus eingeborenen Askari zusammensetzen. . . . . , In Bologna wurde ein gewisser Eoinm. Fausto Piazza wegen ungeheurer Betrügereien im Käsehan del verhaftet, mit ihm zugleich in anderen Städten mehrere seiner Komplizen. Das wäre

an sich nichts Welterschütterndes. Wie aber der „Trentino' mel det, war dieser Fausto Piazza u. a. auch „Regie- rungslommissär füx die Aktiengesellschaften im Hochetsch.' Das Trientiner Blatt erinnert, daß der nunmehrige Abg. Ciarlantini am 23. April im „Resto del Carlino', einem Bologneser Tagblatt, ein Interview veröffentlicht hat, in dem er sich über die wirtschaftliche Durchdringung des Hochetsch aus führlich ausgesprochen hat. Ciarlantini hatte da mals erklärt, daß die Bevölkerung des Hochetsch größtenteils

begonnen, in dieser Ange legenheit praktische Schritte zu unternehmen und der Präfekt vonTrient hatte mittels D e- kret den genannten Fausto Piazza zum „Regie rungskommissär für die Aktiengesellschaften desHoch- etsch' ernannt. Piazza kam im Februar nach Trient uno wohnte später im Hotel Bristol in Bozen, wo er- alsbald mit den an der Lösung der sinanzielleu Pro bleme (Kriegsanleihe usw.) interessierten Kreisen Fühlung nahm, bei denen er sich, noch bevor er mit/ Dekret zum Kommissär ernannt

war, mit einem Empsehlungsbillett der Kanzlei des Abg. G i u n t (Generalsekretär der faschistischen Partei in Rom) einführte. Der „Trentino' berichtet nun weiter: „Bald hatte sich Piazza Tie Bekanntschaft und Ach tung der deutschen kreise errungen. Er machte dem Fürstbischof von Brixen einen Besuch, hatte Unterredungen mit dem Bauernbundsobmann^ Oberhammer und erst in den letzten ^agen mit dem Abg. Ti n zl. , . Er interessierte sich nnt großem Verständnis

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